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Tesla präsentiert Elektro-LKW Semi mit bis zu 800 km Reichweite

Foto: Tesla
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Letzte Nacht hat Tesla seinen Elektro-LKW Semi in Hawthorne vorgestellt. Dieser soll eine Reichweite von rund 800 km bieten und an sogenannten Megachargern in 30 Minuten Strom für 640 km laden können.

Mittlerweile kennt man das ja von Tesla, neue Fahrzeuge und Produkte werden in eigenen Abendveranstaltungen von Tesla-Chef Elon Musk persönlich vorgestellt. So auch bei Teslas erstem Elektro-LKW Semi, der die Bestrebungen der Kalifornier nach einer kompletten Elektrifizierung der Mobilität auf den Nutzfahrzeugsektor erweitern soll.

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Die Präsentation dürfte für die ein oder andere Überraschung gesorgt – und wohl erfolgreich von den aktuellen Problemen bei der Produktion des Model 3 abgelenkt haben.

Zum E-LKW Semi. Wie man es sicher erwarten konnte, beließ Tesla es nicht einfach dabei, einem LKW Elektromotoren und eine Batterie zu verpassen. Der Semi kommt sehr futuristisch daher, was vor allem aerodynamische Gründe haben dürfte. Mit einem Luftwiderstandsbeiwert von lediglich 0,36, konventionelle LKW liegen laut Tesla bei 0,65 bis 0,7, ist der Semi deutlich windschlüpfriger, sicher nicht unwichtig für hohe Reichweiten. Am Querschnitt, der ebenfalls entscheidend für den Luftwiderstand ist, lässt sich nun mal durch die genormten Größen von Containern wenig ändern.

Foto: Tesla

Der Fahrer sitzt mittig in der Kabine des Semi, flankiert von großen Monitoren links und rechts, mit denen sich der LKW bedienen lässt.

Laut Tesla soll der Semi eine Reichweite von rund 500 Meilen haben – etwa 800 km. Das dürfte ein mittelschwerer Schock für andere LKW-Bauer gewesen sein. Für 80 Prozent der Fahrten, die in den USA 250 Meilen oder weniger betragen, reicht dies somit für Hin- und Rückweg ohne Ladepause.

Muss doch mal geladen werden, steuert man mit dem Semi spezielle Stromtankstellen – Megacharger genannt – an. An diesen können rund 400 Meilen (640 km) in 30 Minuten nachgeladen werden.

Foto: Tesla

Angetrieben wird der Semi von vier Elektromotoren, vom gleichen Typ wie im Model 3. Diese ermöglichen eine Beschleunigung, unbeladen, von 5 Sekunden auf 60 Meilen pro Stunde (96 km/h). Vollbeladen, 80.000 Pfund – rund 36 Tonnen – dauert es 20 Sekunden. Eine Steigung von 5 Prozent soll der E-LKW noch mit einer Geschwindigkeit von 65 Meilen pro Stunde (104 km/h) schaffen, im Vergleich zu 72 km/h bei Diesel-LKW, so Tesla.

Die Batteriekapazität gab Tesla leider nicht bekannt. Gesprächiger gab man sich jedoch bei möglichen Einsparungen – wohl der entscheidende Faktor für Speditionen. Rund 20 Prozent pro Meile soll der Semi günstiger im Unterhalt sein. Über eine Millionen Meilen liegen die Einsparungen alleine bei den Treibstoffkosten bei 200.000 Dollar.

Der Tesla Semi kann für 5.000 Dollar bereits reserviert werden, die Produktion soll 2019 beginnen.

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8 Kommentare zu “Tesla präsentiert Elektro-LKW Semi mit bis zu 800 km Reichweite

  1. toll. ich find´s klasse.
    zwar ist er optisch wirklich gewöhnungsbedürftig, doch ich denke mir auch, dass es in erster linie um die aerodynamik ging.

    ich melde mich schonmal an für ne probefahrt im tesla-store. das muss der hammer sein, das ding zu fahren.

  2. In Europa müsste die Zugmaschine etwas kürzer ausfallen, da hier eine Höchstlänge des Sattelzuges vorgeschrieben ist. Daher findet man hier auch selten Zugmaschienen mit langer Schnauze.
    Auch das Maximalgewicht des Sattelzugs ist begrenzt. – Ein ungleich schweres Zugfahrzeug geht zu Lasten der Nutzlast im Auflieger.

  3. etwas irritiert mich jedoch: Zum einen wird von 4 Antriebseinheiten (oder waren es 4 Motoren) gesprochen. Zum Anderen wird im Schaubild an jedem Rad ein Motor angedeutet – auch an der Vorderachse.

  4. Ein LKW in der Klasse benötigt ca. 30l/100km (oder mehr).
    Das wären dann ca. 100kWh/100km. Somit benötigt er bei realistischen 800km Reichweite eine Batterie von 800kWh.
    Respekt.

  5. Jetzt geht´s weiter, Schlag um Schlag bringt Tesa seine Fahrzeuge
    in allen Segmenten in Stellung !
    Jetzt müssen sie zwar noch die Massenproduktion auf die Reihe bekommen,
    aber dann steigt weltweit den Verbrennerfreunden der Adrenalinspiegel 🙂
    Weiter so Tesla 🙂

  6. Was mag das Teil wohl kosten? Für D ist das aber nichts, hier kostet der Strom leider drei Mal so viel. Deshalb geht hier die Rechnung mit den Betriebskosten nicht auf.

  7. @ AndreasD : Der Preis für Industriestrom liegt mind. 50% unter dem Preis, den der normale Haushaltskunde in Deutschland zu bezahlen hat. Die entscheidende Frage für die Spediteure
    (und eben auch alle anderen Nutzer von Elektrofahrzeugen) ist eben, zu welchem Preis man
    den Strom (langfristig) einkaufen kann. Sofern der Tesla-LKW den Weg nach Europa macht,
    werden sicher auch die geplanten Hochleistungsladern, die Tesla für Nordamerika angekündigt hat, installiert. Und den Strom würde es dann sicher auch zu einem „Kampfpreis“ geben. Im Gesamtbild der Betriebskosten kann es dann ja vielleicht was werden….

  8. Wieder mal reine Blenderei von Herrn Musk…!

    Wer die Serienproduktion nicht auf die Reihe bringt und 1000 andere Probleme hat schmeißt halt neue tolle Produkte auf den Markt die dann ebenfalls nicht geliefert werden können.

    Sollte TESLA es tatsächlich schaffen ein Mega-Charger-Netz zu bauen (Super-Charger-Netzt noch nicht fertig!) gibt es zumindest eine reale Chance für das Teil.

    Für Speditionen zählt jeder Cent und von daher muss nicht nur der Truck in einem finanziell interessanten Rahmen liegen sondern natürlich auch der genutzte Strom. Wie wir leider wissen ist „Öko-Strom“ in der Regel teuerer und von daher direkt die Vermutung, dass wenn dieses Produkt jemals auf die Straße kommt die billigste Kohle- und Atomenergie getankt wird.

    Wieder einmal ein Schritt in die richtige Richtung weg vom Verbrenner aber leider Tesla-typisch noch weit weg von der realität.

    Trotzdem sind die Daumen gedrückt 😉

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