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CHAdeMO 2.0 ermöglicht bis zu 400 kW Ladeleistung

Symbolbild Foto: Nissan
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Der CHAdeMO-Verband hat nun die Protokollversion 2.0 bekanntgegeben, die Ladeleistungen von bis zu 400 kW ermöglicht. Da sich die Form des Steckers mit dem 2.0 Standard nicht ändert, bleiben alte CHAdeMO-Fahrzeuge nicht außen vor.

Rund ein Jahr nach der Veröffentlichung des CHAdeMO 1.2 Standards, der Ladungen mit 200 Kilowatt Gleichstrom (400 Ampere und 500 Volt) ermöglicht, hat der Verband nun die Spezifikationen für den 2.0 Standard bekanntgegeben, der die mögliche Spannung auf 1.000 Volt bei gleichem Strom anhebt. Somit sind künftig bis zu 400 kW Ladeleistung möglich.

Die Form des Steckers hat sich mit 2.0 nicht verändert – bei 400 kW muss das Kabel jedoch gekühlt werden – was die Kompatibilität mit älteren CHAdeMO-Fahrzeugen sicherstellt. Zudem erlaubt das CHAdeMO-Protokoll nun Plug-and-Charge, worüber sich das Fahrzeug automatisch gegenüber der Ladesäule authentifizieren kann – eine Ladekarte oder App wird nicht mehr benötigt.

In Europa und vor allem in Deutschland kämpft CHAdeMO so ziemlich auf verlorenem Posten. Politisch hat man sich auf das Combined-Charging-System (CCS) geeinigt – öffentliche Schnellladesäulen in Deutschland müssen einen CCS-Ladepunkt haben, andere Standards dürfen nur zusätzlich installiert werden. Zusammenschlüsse wie IONITY setzen gar ausschließlich auf CCS. Auf Seiten der Automobilhersteller sieht es nicht anders aus, mit Nissan und Mitsubishi gibt es eigentlich nur noch zwei Hersteller, die CHAdeMO forcieren.

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5 Kommentare zu “CHAdeMO 2.0 ermöglicht bis zu 400 kW Ladeleistung

  1. Die Spezifikationen sind okay, aber die Form des Ladesteckers mag ich nicht. Bin auch eher optisch für den CCS und dieser wird ja auch überarbeitet nun werden was Chademo nun veröffentlicht hat 🙂

  2. Ja,in Europa hat sich die dt. Autolobby durchgesetzt – aber in anderen Teilen der Welt sieht es durchaus anders aus. So wird bspw. wohl der BMW i3 in Japan mit Chademo ausgeliefert …

  3. Aber mal ganz ehrlich. Wann wird es Fahrzeuge geben, die mit mehr als 150KW laden können? In 5 Jahren? In 10 Jahren? In XX Jahren? Und viel wichtiger die Frage. Wie marktfähig ist das? Was kostet die kWh dann? Wenn ich die Wahl hätte mit 150KW in 30min meinen Akku für 500km auf 80% aufzuladen für sagen wir 10€ oder dies für 20€ in 10min passiert, dann würde ich lieber die 20min warten, wenn ich wirklich die 500km brauche ohne nochmal irgendwo eine Rast zu machen.

  4. Womit wir beim Henne-Ei-Problem wären. Bei den hohen Ladeleistungen geht es ja darum, heute Säulen zu installieren, die auch die nächste Fahrzeuggeneration schnellstmöglich aufladen können.

    75 Kilowattstunden für 10 Euro halte ich im Übrigen für sehr unrealistisch

  5. PriusFahrer: „Aber mal ganz ehrlich. Wann wird es Fahrzeuge geben, die mit mehr als 150KW laden können? In 5 Jahren? In 10 Jahren? In XX Jahren? “

    Natürlich schon heute. Batterie-elektrische Stadtbusse an Endhaltestellen: hier ein Volvo Stadtbus von 2017 mit 250 kW aus CCS:
    https://www.electrive.net/2017/10/16/volvo-elektrobus-7900-e-mit-mehr-reichweite-und-ccs/

    Pkw in etwa 6 Monaten: neue Teslas am Tesla Supercharger V3 (um 210 kW, mit 400V-Technologie, bis 525A). Aber 6-12 Monate Tesla-Zeit, also vielleicht auch 12-36 Monate.

    Pkw in 2 oder 3 Jahren. Porsche Taycan (um 250-300 kW mit 800V-Technologie, bis 400A). Und weitere Ableger der VW-Gruppe auf gleicher 800V-Technologie.

    Für CHAdeMO 400kW: leichte E-Nutzfahrzeuge und E-Busse in Japan werden wohl die ersten sein. Vermutlich sind sie das schon, sonst noch dieses Jahr. Und um 700-800V sind da die Standardspannung.

    „Und viel wichtiger die Frage. Wie marktfähig ist das?“
    Für leichte Nutzfahrzeuge/Lkw und Busse ist das schon nix besonderes mehr, z.B. an den Endhaltestellen zum Zwischenladen. Diese Fahrzeuge haben aber auch so 300-600 kWh an Akkukapazität. Man darf bei den Ladestandards für Fahrzeuge nicht nur an Pkw denken. Damit im Bereich Nutzfahrzeuge/Busse nicht wieder dutzende proprietäre, herstellerspezifische Sachen entstehen, ist es gut, wenn es auch für 400 kW Standardschnittstellen (400A, 1000V) gibt.

    „Was kostet die kWh dann?“ -> Die ÖPNV-Betreiber (Stadtbusse) oder Industriekunden (z.B. an Abladestellen der Logistik) lassen sich ihr eigenes Zeug installieren, wollen aber gern etwas standardisiertes/herstellerübergreifendes. Dann kostet die Infrastruktur eben Einmalkosten, aber die kWh an sich – die kostet immer das gleiche. Für Pkw, Nkw an öffentlicher Infrastruktur: Das wird die Zukunft zeigen.

    Aber gerade für die schweren Batterie-Lkw (bis 40 Tonnen zGG oder drüber) werden noch viel mehr gebraucht: 1-2 MW dürfen es da schon sein an Ladeleistung. Denn nicht überall wird man das mit den Oberleitungen so machen. Also dürfen sich CharIN und CHAdeMO Konsortium schon wieder dran machen, etwas bis ca. 2 MW zu standardisieren. In Konkurrenz zum Tesla Megacharger (um 1,5 MW) für den Tesla Semi Truck. Angekündigt für 2019.

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