News

Bundesförderprogramm zieht Anträge an

Bild: Tank & Rast
Anzeige

Nach langem Hin und Her hat die EU dem Bundesförderprogramm für Ladeinfrastruktur Mitte Februar grünes Licht gegeben. Seit gestern können offiziell Förderanträge eingereicht werden. Und Deutschlands Energieversorger haben so einiges vor.

Bild: Vattenfall

Das „Handelsblatt“ berichtet, dass sowohl Vattenfall, E.On und EnBW als auch innogy ihre Ladenetze massiv ausbauen wollen. Vattenfall etwa plane zwischen 400 und 800 Ladepunkte in Deutschland bis Ende 2018 und auch das Tank&Rast-Netzwerk soll zusammen mit EnBW um weitere 117 Schnellladesäulen wachsen.

innogy behält genaue Ausbauzahlen noch unter Verschluss, hat aber bereits bestätigt, dass man sich an dem Förderprogramm beteiligen werde.

Im Rahmen des Förderprogrammes Ladeinfrastruktur stehen dem Bundesverkehrsministerium bis zum Jahr 2020 insgesamt 300 Millionen Euro zur Verfügung. 200 Mio. sollen in den Aufbau von insgesamt 5.000 DC-Schnellladesäulen fließen, die restlichen 100 Mio. Euro sind für die Förderung von 10.000 AC-Ladesäulen gedacht.

In einem ersten Schritt sollen finanzielle Mittel für 2.500 Schnellladesäulen verteilt werden und zwar nach einem festen Schlüssel. Heißt: Jedes Bundesland hat quasi seinen eigenen Fördertopf, damit sich die Projekte auch über ganz Deutschland verteilen. Zudem stehen 10 Mio. Euro für AC-Ladeinfrastruktur bereit, allerdings ist da der Standort erstmal egal. Wer zuerst fragt, bekommt zuerst Geld.

Bundesförderprogramm zieht Anträge an: 1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars 4,04 von 5 Punkten, basieren auf 27 abgegebenen Stimmen.
Loading...
Anzeige

16 Kommentare zu “Bundesförderprogramm zieht Anträge an

  1. Bitte begreift doch einmal, außer der guten Absicht Elektromobilität zu fördern:
    300 Millionen € für 5000 DC – Ladesäulen und
    100 Millionen € für 10000 AC – Ladesäulen.

    Soll heißen: dreimal soviel Geld für die Hälfte an Lademöglichkeiten?
    Oder positiv formuliert:
    ein Drittel an (Steuer-) Kosten für doppelt soviele Ladesäulen.
    DC? NEIN TANKE!

    P.s.Frage: Wer von den DC-Buchsen-Fahrern kann sein Auto zu Hause per CCS aufladen?

  2. Warum soll ich daheim mit CCS laden? Dazu besteht keine Notwendigkeit.

    Unterwegs benötige ich jedoch Ladeleistung, je mehr desto besser (z.B. an Autobahnen).
    Wenn in naher Zukunft Schnelllader mit 100 kW Leistung (oder mehr) verfügbar sind, dann macht AC auf der Fernstrecke keinen Sinn. Eine Ladezeit von 2-3 Stunden auf einer Autobahnraststätte sind dann nicht mehr vermittelbar.

  3. @André: zu Hause DC-Schnellladen ist nicht sinnvoll, unterwegs DC-Schnellladen schon. Gerade wenn wir von Ladeleistungen > 50 kW sprechen, ist ein DC-Lader auf der Langstrecke sinnvoller. Über die teilweise vorkommende Abzocke ist aber sehr wohl zu diskutieren.

    Nach welchem Schlüssel erfolgt die Verteilung der Fördergelder über die Bundesländer?

  4. Schnell laden mit AC kann von den einigermaßen verbreiteten E-Autos ohnehin momentan nur ein Fahrzeugtyp eines Herstellers. Und auch hier ist „schnell“ relativ. Die 43kW reichen schon jetzt nicht mehr aus, um Autos mit größeren Batterien auf langen Strecken noch irgendeinen Vorteil zu bringen. Was nützt mir ein Auto mit 40kWh-Akku statt 20kWh, wenn ich dafür doppelt so lange laden muss? Es ist nun mal leider so, dass die Zukunft in der DC-Ladetechnik, und da in Europa aus politischen Gründen bei CCS liegt. Da ist auch noch genug Luft nach oben, um auch in ein paar Jahren noch Schnell laden zu können, wenn es vielleicht Autos mit 200kWh-Batteriene gibt. CCS ist bis 350kW ausgelegt, und auch wenn irgendwann Stationen mit solch hohen Leistungen kommen ist es immer noch das gleiche System und die kleineren Autos können noch damit laden. AC 43kW ist wohl ein gut gemeinter Sonderweg, der aber aus verschiedenen Gründen langsam zur Sackgasse geworden ist.
    Darum ist die Ausrichtung der Förderprogramme auf CCS folgerichtig.

  5. AC Säulen werden auf Dauer nur als „Destination Charger“ taugen.

    Man lese die Zahlen in dem Artikel noch mal genauer: €200 Millionen für 5000 DC Charger. Das sind €40000 pro DC Charger. Dagegen stehen €100 Millionen für 10000 AC Charger. Das sind €10000 pro AC Charger. €10000 pro AC Charger?

    Wichtig ist auch der Preis pro kWh, nicht nur die reine Anzahl. Bei TheNewMotion sah ich kürzlich mehrere 22 kW AC Lader mit €0,56/kWh (in/bei Oberursel). Das ist doppelt so viel wieder der Durchschnittspreis für Strom für private Haushalte. Mit welchen Margen rechnen die da?

  6. Ein super Programm ist das. Es wird die E-Mobilität voranbringen.

  7. Die hohe Leistung beim Laden ist von sehr vielen Fahrern gewünscht. Nicht zuletzt vom jeweiligen Finanzminister. Hohe Ladegeschwindigkeiten sind vom Hausanschluß nicht zu erbringen und bedürfen so einer extra Stromtankstelle, die mit entsprechenden Steueraufschlägen versehen werden können.

    Die paar E-Autos, die noch am Haus zu laden gehen, sind Nostalgie-Fahrzeuge und bald nicht mehr zu kaufen. Für uns „Anfänger“ also ein Schuß nach hinten.

  8. @DriveÖko, hier die Liste:

    5. Regionale Verteilung
    Die regionale Verteilung von Schnellladepunkten auf die Bundesländer ist folgender Tabelle zu entnehmen:

    Bundesländer
    Ladepunkte je Bundesland
    Ladepunkte gesamt

    1
    Bayern, Baden-Württemberg, Nord-rhein-Westfalen
    430
    1290

    2
    Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz
    186
    558

    3
    Berlin, Schleswig-Holstein, Sachsen
    90
    270

    4
    Brandenburg, Hamburg, Sachsen-Anhalt
    66
    198

    5
    Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Saarland
    46
    184

    Summe
    2.500

    Steht hier drin: https://www.bav.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Foerderung_Ladeinfrastruktur/Erster_Aufruf_zur_Antragseinreichung.pdf?__blob=publicationFile&v=4

  9. Major Tom
    Es gibt bereits Lader mit bis zu 150kW DC Leistung und dynamischem Lastmanagement.

  10. Naja 10.000€ für eine AC Station ist schon recht happig. Wenn die Kabelinfrastruktur bereits vorhanden ist und man nur wenig Erdarbeiten hat, ist die Erstellung eines Ladepunktes womöglich sogar billiger und macht ab Beginn bereits Gewinn, je nach Preispolitik und Standort.

  11. Fürs „schnelle“ AC Laden schleppt man die ganze Zeit ein großes Ladegerät mir sich rum.
    Fürs DC Laden braucht man kein OnBoard Ladegerät. Davon abgesehen das das ein Bauteil ist was kaputt gehen kann, und sicherlich auch nicht billig ist im Austausch!

  12. Nur 46 DC Lader in Mecklenburg-Vorpommern erscheint mir anhand der Fläche und des bisherigen Netzwerks als sehr wenig.
    Das wird die „Ladewüste“ nicht ausreichend bewässern.

    Ansonsten ist das ein sehr gutes Signal in die richtige Richtung. Bin gespannt, was sich im GE-Verzeichnis in diesem Jahr noch alles entwickelt.

  13. 10.000 € für eine AC Ladestation (mit 2 Ladepunkten) sind durchaus realistisch – vor allem wenn sie im öffentlichen Bereich steht und ein eigener Stromanschluß benötigt wird.
    Man darf sich hier nicht von den geringen Preisen einer Wallbox ‚blenden‘ lassen. Da gehört noch einiges dazu, z.B. Netzanschluß, Unterverteilung, FI+Sicherungen, die Wallbox selbst, Tiefbauarbeiten, Fundament, Beschilderung und Markierung

  14. Tobi, es geht ja nur darum einen Anschub zu finanzieren. Der berühmte „Schubser“ in die richtige Richtung. Danach soll und wird der Markt mit eigenen Mitteln weiter wachsen.

  15. Die Verteilung der Anzahl der Ladestationen auf die Bundesländer ist bisher nicht richtig belegt. Flächenländer erhalten sehr wenige Ladesäulen, bereits besser ausgebaute Länder erheblich mehr Ladesäulen. 430 in NRW (Bevölkerungsreichstes Land in Deutschland) mag in Ordnung sein, aber nur 60! in Schleswig-Holstein oder 46 in Brandenburg sind inakzeptabel, es sei denn man plant den Verkauf des Landes an Nachbarländer oder hakt besagte Länder einfach ab von der Republik.
    Nach dem gleichen Schema verläuft es z.B. auch im Brückenbau: Während in Bayern alle Brücken „neu“ sind, ist es nicht möglich die drei Brücken über den Nord-Ostsee Kanal zu sanieren. Auch der NOK als weltweit meist befahrene Wasserstraße der Welt musste komplett gesperrt werden, weil das 100 Jahre alte Schleusentor nicht mehr funktionsfähig war. Für die Sanierung war ja kein Geld vorhanden. Ich würde mich freuen, wenn die Gelder endlich mal wieder homogener verteilt werden würden und vorallem sinnvoll.
    Grundsätzlich ist die Förderung sinnvoll.

  16. Jau, umso erstaunlicher daß Tesla alles ohne Bundesförderprogramme verwirklicht hat.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert