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Studie: E-Mobilität Nischenthema wegen fehlender Auskünfte?

Bild: Vattenfall
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Neulich schrieb ein Leser im Kommentar, E-Auto-Fahrer sollten doch froh sein, dass es mit der Elektromobilität vorangeht und aufhören zu jammern. Doch irgendwie ist das Gejammer verständlich, denn Deutschland bekleckert sich in Sachen E-Mobilität tatsächlich nicht mit Ruhm. Das Marktforschungsinstitut m-result wollte jetzt wissen warum.

Bild: comobility

Um der Sache auf den Grund zu gehen, hat das Institut von Oktober 2016 bis Januar 2017 insgesamt 3.500 Nutzer-Meinungen und Kommentare in sozialen Medien ausgewertet (Studie). Ein erstes Fazit: Fragen gibt es viele, aber Antworten von Experten oder Ansprechpartnern sind noch rar.

Insbesondere die Autohändler geraten hier in die Kritik (Überraschung!), denn sie können oder wollen Fragen von potentiellen Käufern nicht beantworten. Das gilt für das Fahrzeug-Angebot aber auch Ladetechnik, Reichweite und was man als Einsteiger eben sonst noch so in Erfahrung bringen möchte.

m-result hat sich zudem angeguckt, welche Themen am meisten diskutiert werden. Interessanterweise steht Elektromobilität nicht ganz oben auf der Liste, sondern „Hybrid“. Ganz schlecht schneiden das Thema „Akku“ und „Energie“ ab. Hierzu haben User eher kritische Kommentare auf Lager. Die Reichweiten sind nicht ausreichend, man lädt mit Kohlestrom… die Argumente sind bekannt.

Mal abgesehen davon, dass Autohändler besser über Elektromobilität Bescheid wissen und das Thema auch vorantreiben sollten, zieht das Marktforschungsinstitut eine weiteres (und in diesem Fall wirklich überraschendes) Fazit: Es kommt nicht auf den Preis an!

Oft wird gesagt, dass Elektrofahrzeuge einfach zu teuer sind, um am Markt auf Zustimmung zu stoßen. Aber die Auswertung der Nutzer-Kommentare zeigt, dass der Preis gar nicht so häufig diskutiert bzw. in Kommentaren kritisch bewertet wird wie angenommen.

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33 Kommentare zu “Studie: E-Mobilität Nischenthema wegen fehlender Auskünfte?

  1. Dass fehlende bzw. falsche Informationen sind das Problem sind, stelle ich auch immer wieder im Bekanntenkreis fest. 5 Minuten Erklärung und Demonstration der Entwicklung der Ladeinfrastruktur (z.B. an Hand von goingelectric) und die meisten zeigen Interesse bzw. die Abneigung lässt nach. Da Automobilfirmen lieber ihre Verbrenner verkaufen ist bekannt, dass Händler lieber die wartungsintensiven Verbrenner verkaufen auch. Da die Industrie Werbung in den Medien schaltet, braucht man sich über desinformierende Berichterstttung in den Medien nicht zu wundern. Es geht nur über Mund-zu-Mund-Propaganda. Das wird als Schneeballsystem funktionieren und die Lawine wird immer größer.

  2. Ich war die Woche in Rheinland-Pfalz unterwegs. Zumindest für meinen neuen Leaf hätte ich nicht über die A61 fahren können. Grob geschätzt 200km ohne Ladestation?
    Einige Tank&Rast, ich hoffe, die werden dann noch nachgerüstet.

  3. Das, was im Artikel genannt wird, klingt für mich absolut plausibel. ich denke sogar, dass nicht nur mangelnde Information, sondern auch mangelnde Reflexion zur bisher mageren Akzeptanz der Elektromobilität führen. Kein Autohändler schafft momentan die Transferleistung, einem potenziellen Kunden, der ein für seine Zwecke passendes Auto sucht, ein E-Auto anzubieten, wenn das passt. Auch für die Kunden, die bisher nur Verbrenner kennen, ist der Gedanke an ein E-Auto zunächst ganz einfach mal sehr weit weg. Die kleine Anregung, mal rechts und links zu schauen, fehlt einfach, und so bleiben Vorurteile und Fehlinformationen bestehen.

  4. Aber nur solange, bis mein E -Auto, denn meist parkend oder ladend wahrgenommen wird. Entweder beim geräuschlosen Heranrollen oder beim Einpacken der Kabelei.
    Meine Antworten zur machbaren Reichweite meines französischen Kleinwagens oder die Erfahrungen mit TESLA´s aus der CARO – Autovermietung in Berlin, beenden meist das Gespräch.
    Warum? Weil meine Gegenüber das in 2017 nicht für möglich halten ?? Mir nicht glauben???
    Oder weil die ausgedehnte und großflächige, deutschlandweite Reklame der Abgaslügner verspricht: “ …wir bringen die Zukunft in Serie.“ ????
    Desinformation bleibt eine deutsche Meisterschaft. Umso leichter, wenn „Ottonormalverbraucher“ nicht nach rechts oder links schauen.

  5. Zwei Punkte werden in dem Artikel herausgehoben:
    • Autohändler in der Kritik – hat Daniel in seinem Kommentar schon gut umrissen. Der Autohändler denkt beim Verkauf gern ans Folgegeschäft: Die Reparaturen. Da verkauft er lieber einen Verbrenner oder Hybrid (zwei Motoren und viel Elektronik dazwischen).
    • Preis spielt keine Rolle – ist nicht ganz richtig. Wer sich in e-Auto-Foren rumtreibt, hat die Rechnung bereits gemacht. Kein durchgerosteter Auspuff, keine Zahnriemenwechsel, keine Ölwechsel, kein defekter Kat oder defekte Motordichtung u.s.w..
    Der Verbrauch des e-Autos liegt bei ca. 15kWh/100km, der Verbrenner bracht 50-65kWh/100km. Wandelt doch dieser ⅔ in Wärme um und ⅓ in Fortbewegung. Gerechnet auf die kWh ist Strom teurer als Benzin, aber lassen wir den Umweltfaktor mal weg, kostet der km mit dem e-Auto weniger als der Dinoverdampfer. Dann noch 10 Jahre keine Steuer fürs e-Auto und der Preis e-Auto vs. Verbrenner erreicht Gleichstand.
    Einen hab ich noch. Die Energiepreise sind nicht festgeschraubt. Wird der Storm teurer, schraub ich mir Photovoltaik aufs Dach und/oder stell mir ein Windrad in den Garten. Welche Alternative hat der Besitzer eines Verbrenners? Eine Destille im Keller?

  6. Ich hatte das Glück einen jungen Autoverkäufer bei Hyundai Österreich anzutreffen der zumindest mein fachliches Niveau hat – inzwischen selbst E-Auto-Fan. Aber der ist, nach meiner Erfahrung, die Ausnahme!
    Hyundai Ö hat dafür offensichtlich eine Order ausgegeben keine Rabatte für den Ioniq Elektro zu gewähren da ja ohnehin bereits die Importeure einen Teil in den Umweltbonus einzahlen und alle Händler halten sich streng an die Vorgaben, möglicherweise mit Sanktionsandrohungen. Außerdem können (oder wollen) die Autobauer die Nachfrage gar nicht abdecken. Da kann man leicht am Listenpreis festhalten. Gott sei Dank ist Landsberg/Lech nicht so weit von Ö entfernt!
    Des einen Freud….

  7. Ich weiß ja nicht was Ihr so einen Bekanntenkreis habt, ihr malt ja schon ein recht negatives Bild, aber wenn ich über E-Autos rede stößt das fast immer auf offenen Ohren und die Leute sind der Überzeigung, dass es die Zukunft sein wird. Da reicht es völlig von meinen Erfahrungen mit den E-Flitzern zu reden und da rede ich auch nichts schön. Es wird sich zwar in absehbarer Zeit (also den nächsten ca. 5 Jahren) keiner aus Familie oder Freundeskreis ein E-Auto kaufen, weil sie alle ihre vorhandenen Verbrenner runterreiten werden, aber Abneigung gegen E-Autos ist mir noch nicht begegnet. Es gibt sogar den Trend, das eine Reihe von Leuten aus meinem Bekanntenkreis die Zukunft eher beim Carsharing sehen und das eigene Auto nach deren Meinung wohl eher die Ausnahme werden wird.

    Und das nicht über den Preis diskutiert wird, wie im Artikel beschrieben, halte ich für ein Gerücht. Man muss nur mal in den Beitrag zum Ampera schauen. Aber auf der Seite hier hat man vermutlich keine Kommentare ausgewertet.

  8. Ich erlebe seit 4 Jahren ebenfalls alles was die Vorredner hier erwähnen, und auch ich suche nach der einen Erklärung warum das alles so klemmt. Es gibt die eine Erklärung nicht, aber eine ganz wichtige Größe ist dabei auch die Tatsache wie die Weitergabe von Informationen im Internet gehandhabt wird. Wenn es also z.B. wenige und dazu noch lückenhafte Infos im Netz gibt, dann werden auch diese immer noch ständig durch erneute Wiederholung (eigentlich abschreiben) endlos vervielfältigt. Stößt dann einer der wenigen Interessenten dazu und liest ständig und überall, dass es z.B. keine Ladesäulen gibt, dann glaubt der das am Schluss und hakt das E-Auto erstmal ab.
    Und ein zweiter wichtiger Punkt jedoch aus dem Bereich der menschlichen Psyche ist mir aufgefallen. Mit der an sich richtigen These, dass E-Mobilität die Zukunft ist, und der Ausgabe des ehrgeizigen Vorhabens bis 2020 1 Mio E-Auto in der BRD fahren zu haben, entsteht bei vielen Mitmenschen der Eindruck ihnen soll eine andere Form der Mobilität verordnet werden. Reaktion darauf ist natürlich: Geh mir weg damit oder so erst recht nicht. Bei dem Thema nimmt niemand wirklich massiv und überzeugend die Bevölkerung mit. Daraus resultiert übrigens auch die Erwartungshaltung, wenn die wollen das ich E-Auto fahren soll, dann sollen die gefälligst für Ladestationen sorgen.
    Kann man drüber denken wie man will, aber damals bei der Verbreitung der Verbrenner
    gab es auch keinen Rechtsanspruch auf eine Tankstelle. Der Eine muss fahren wollen, und der andere muss am erforderlichen Treibstoff verdienen wollen. Ist zwar toll, wenn es der Staat, am besten natürlich mit Sachverstand, richtet, aber er muss es nicht.
    Und unsere heutigen Hersteller sind noch in alten Interessen verhaftet, wenn sich aber Geld machen lässt reagieren die schon noch. Siehe VW, E-Mobilität, erst ab 2025, aber in China legen die jetzt sofort los und bauen dort, was wir hier eigentlich auch bräuchten, bezahlbare E-Autos. Können könnten also alle, nur wollen muss es bitteschön auch jeder selbst.

  9. Und zusätzlich zu der genannten Sturheits- und Trotzreaktion („was? Ich soll jetzt E-Auto fahren? Mit mir nicht“) kommt noch die Bequemlichkeitsrekation (E-Autos sind die Zukunft? „Wunderbar, dass die Zukunft noch nicht da ist. Dann muss ich mich nicht damit beschäftigen“). Die Lage wird sich erst dann fundamental ändern, wenn es heisst: Elektroautos sind BILLIGER. Dann erst wachen alle auf: Was, die sind billiger? Da kann ich was sparen? Und schon suchen die Menschen Gründe, warum sie die Autos kaufen wollen, und nicht, warum sie sie nicht kaufen wollen. Am Ende entscheidet also doch alleine der Preis. Die anderen Argumente sind alle nur vorgeschoben.

  10. „Soziale“ Netzwerke sind Meinungsplattformen, d.h. es wird per se weniger über Fakten (Akku/Technik) als über wahrgenommene Wirklichkeit diskutiert. Das der hohe Einstiegs Preis nicht so oft als Thema aufkommt liegt wahrscheinlich daran das man damit natürlich zugeben würde das man finanziell eher knapp aufgestellt ist. Die gefühlte auch nicht bessere Umweltbilanz hingegen passt zum Mainstream wo Umweltschutz natürlich erwünscht ist, aber nur solange man dafür keine Einschränkungen oder Risiken in Kauf nehmen muss. Von daher ist der Unterschied zwischen persönlichen Erfahrungen und Gesprächen und einer solchen Auswertung schon erklärbar. In meinem persönlichen Umfeld sind die Angst vor einer großen Investition in eine unbekannte Technik mit unbekannten Einschränkungen das größte Hindernis.

  11. Studie in sozialen Medien? ist doch auch nur eine Lachplatte..gleichzusetzen mit Bild Kommentaren..Und was sagt uns dieser Beitrag neues? Solange die Regierung das Thema nicht ernsthaft angeht machen die Autobauer und Autohaeuser das was Geld bringt… und was gibt es fuer die Hersteller besseres als einen Verbrenner mit Elektrobooster (Hybrid) zu bauen… mal ehrlich und wenn es um den Geldbeutel geht bleibt die Masse auf der Strecke… und wartet bis es die Autos zum Schnaeppchenpreis gibt. So lange wird da nichts passieren… das gleiche wie damale mit dem Audi A2. Wenn der Benzinpreis / Steuer mal die Schmertgrenze wie z.B. die Miete einer Wohnung erreicht werden die Leute umdenken… und nur dann geht die Rechnung auf.

  12. @ Stefan Redlin: Der Punkt mit der politisch verordneten Mobilität ist ein guter Punkt. Es entsteht teilweise wirklich der Eindruck, man wolle die Menschen zu ihrem Glück zwingen. Vor allem wenn man sich die Ansätze einiger Politiker oder auch die Forderungen vieler hier anschaut: Steuern rauf das es weh tut, Verbot von Neuzulassung von Verbrennern, Fahrverbotszonen, usw. Wenn ich bedenke, dass viele Leute sich gerade so einen Gebrauchten leisten können und nicht mal eben nebenbei einen Zweitstromer für die Stadt oder Kurzstrecken, sondern das Auto dringend für den Arbeitsweg benötigen, dann kommen solche Forderungen schon fast einer Enteignung gleich. Gerade die die sich kein E-Auto leisten können, sollen mit mehr Steuern und teurerem Benzin noch mehr abgeben, von dem Wenigen was sie eh schon NICHT übrig haben!!! Da schwillt mir echt der Kamm und da stelle ich mich zum Trotz klar auf die Seite der Verbrenner, auch wenn ich für E-Mobiltät bin und es echt Spaß macht E-Auto zu fahren. Wenn eine andere, bessere Technologie da ist, dann sollte man Anreize schaffen, das die Leute umsteigen und nicht immer alles gleich „verordnen“ oder die Leute mit Strafen zwingen. Gut manchmale snd Verbote notwendig und vielleicht auch ganz gut, wie bei der Glühbirne, aber wenn man die Leute zu sehr bevormundet kann das auch nach hinten losgehen, besonders beim liebsten Spielzeug der Deutschen, dem Auto.

  13. Das in Nutzer-Kommentaren kaum über den Preis diskutiert wird ist zwar nicht ganz richtig, wäre aber absolut nachvollziehbar.
    Wer sich heute ein e-mobil kauft, kennt den hohen Preis. Er/sie hat sich damit arrangiert und den Kauf aus anderen Gründen getätigt.

    Mich persönlich stört es wenig momentan ein Nischenfahrzeug zu nutzen (ein Verbrenner für lange Strecke ist auch vorhanden). Ganz im Gegenteil freue ich mich neben dem Fahrerlebnis auf vielen Möglickeiten, die z.Zt. dank des Sonderstatus hervorrangend nutzbar sind. Insbesonders prima Parkmöglichkeiten, sowie häufiges kostenloses Laden.

    All das wird bei großer Verbreitung von e-Autos sicher nicht besser werden. Also geniesssen, solange es geht.

  14. Ich zähle mein soziales Umfeld nun doch schon zu dem was man als Bildungsbürgertum bezeichnen könnte. Trotzdem ist die Unkenntnis beim Thema Elektromobilität weit verbreitet, sogar bei Akademikern mit naturwissenschaftlichem Background. Für mich hängt das daran, dass die Welt gefühlt komplexer wird. Hatte ein Alexander von Humbolt noch den Überblick was das Wissen seiner Zeit anging, kann in der heutigen Zeit schon lange kein Mensch mehr den Überblick behalten. Dazu kommt, dass physikalisches Grundwissen Mangelware ist und selbst das ist keine Garantie, wenn Leute, die sich als studierte Physiker outen vom 2. Hauptsatz der Thermodynamik (ok, „nur“ physikalische Chemie) keine Ahnung haben. Da sitzen die Leute dann schnell mal dem Märchen vom Brennstoffzellenauto und anderen Ablenkungsmanövern der Öl- und Verbrennerindustrie auf.
    Gibt es eigentlich sowas wie eine Liste „Die 100 größten Irrtümer über Elektromobilität“? wo mal mit den üblichen Vorurteilen und Nebelkerzen kompakt aufgeräumt wird. Sowas hab ich für mein politisches Spezialgebiet schon mal gemacht.
    Das kann man Leuten, die Zweifel haben, mal zum Lesen geben.
    Und was staatliche Zwangsmaßnahmen wie Steuererhöhung, Fahr- und Verkaufverbote für Verbrenner betrifft, da empfehle ich Hagen Rether https://www.youtube.com/watch?v=gtaOVI7WdO8
    Es gibt kein Grundrecht auf billiges Öl, Umweltverschnutzung oder unbegrenzte Mobilität. Und wer dagegen ist, weil das angeblich die Armen treffen würde oder weil er nicht mitbestimmen kann, der demonstriert nur seine politische Kurzsichtigkeit und erlaubt den Reichen billig die Umwelt zu verschmutzen und redet seiner eigenen politischen Unmündigkeit das Wort. Dass man Steuern gesetzlich nicht nur erhöhen, sondern auch sozialen Ausgleich schaffen kann, und dass Gesetze nicht nur von oben erlassen, sondern auch (direkt-)demokratisch vom Volk per Volksentscheid beschlossen werden könnten, wenn man wie in der Schweiz eine echte (direkte) Demokratie hätte, das liegt hinter deren politischen Horizont.
    Ich hab keine Angst vor eine Volksentscheid, eine ordentliche, demokratische Volksgesetzgebung vorausgesetzt z.B. Tempolimit oder Steuererhöhungen. Denn dann würde mal endlich kontruktiv und konkret ergebnisbezogen diskutiert und niemand kann sich mehr hinter seinem Stammtischgelaber verstecken und muss demokratische Mehrheiten überzeugen.

    „Erst wenn das Volk in der Sache entscheidet, geht es um die Sache selbst“
    Gerald Häfner
    „Das Volk ist schlauer als die meisten glauben“
    Prof. Hermann K. Heußner

  15. Ich bin skeptisch ob das für die jetzigen Elektroautofahrer über von Vorteil ist Werbung dafür zu machen. Ich fahre ja auch seit einem halben Jahr begeistert einen Nissan Leaf, aber ich stell mir das schwer vor je mehr E-Autos es gibt. Man muss einfach ganz klar sehen, noch geht das, aber bei nur einer Millionen E-Autos glaube ich würde das Stromnetz nicht standhalten. Zumal ich völlig umsonst fahren kann derzeit, das wird aber bei steigender Zahl nicht so bleiben. Jetzt profitiere ich von E-Mobilität als schickes Prestige Objekt für die Energiekonzerne, aber wenn ich als Konsument wahrgenommen werde, wird das für mich teurer werden.

    Trotzdem freue ich mich immer einen Kollegen zu sehen und grüße 😉 Es wird sich in Zukunft noch eine Menge tun und ich bin freudig gespannt…

  16. Hersteller sollten mehr E-Autos herstellen, Händler sollten Kunden in deren Lebensalltag ein E-Auto passt auch eines empfehlen. Jeder Führerschein-Inhaber sollte einmal selber ein E-Auto Probefahren müssen, Politik sollte weiter fördern, jedoch noch eine Stufe nach oben einrichten, wenn jemand für das E-Auto einen Verbrenner verschrottet. SUV bräuchten eine Asthma-Zulage bei der Steuer. Werbung im Umfang wie bei Schampoo- oder alkoholischen Getränken muss überall laufen. Und die Energiewende muss ernsthaft beschleunigt werden. Tempolimit auf Autobahn wird auch langsam Zeit, und ab 2030 sollten wie in anderen Ländern keine Verbrenner mehr neu für den Markt zugelassen werden. Für alle existierenden Fahrzeuge realistische Messverfahren zur Festlegung von Maut oder Steuer. Dann würde das von ganz allein zügig anlaufen mit dem E-Auto. Und wer jetzt sagt, dass wir das nicht mehr fürs Fahren verbrannte Öl nicht dringender für Medizin, Verbrauchsgüter oder Kleidung brauchen können, und es ausserdem nicht so wichtig ist ob unsere Kinder noch Atemluft bekommen die den Namen verdient oder nicht, dem ist nicht mehr zu helfen.

  17. Irgendwie ist es ähnlich wie mit den Rauchern. Es ist erwiesen dass Rauchen Krebs erzeugt und schädlich ist. Trotzdem wehren die Raucher alle Argumente ab und sagen dass auch Nichtraucher an Krebs sterben. Bei manchen Leuten sind Argumente einfach Perlen vor die Säue werfen.
    Auch wenn man einen Dieselfahrer von den Vorteilen des Elektroautos überzeugt kauft er wieder einen Diesel. Sowas nennt man „kognitive Intolleranz“. Oder Dummheit.

  18. Was sollen die Auto-Händler auch raten? E-Autos, abgesehen von Tesla, also die halbwegs erschwinglichen, wurden als Autos für die städtischen Ballungsräume konzipiert. Daraus ergibt sich klar die Einschränkung „nicht für die lange Autobahnfahrt geeignet“. Aber die Autobahn ist des deutschen Autofahrers liebste „Spielwiese“. Da akzeptiert er keine Änderungen seiner lieben Gewohnheiten. Erst wenn die E-Autos und die Infrastruktur in diesem Sinne perfekt sind, werden die Händler die E-Autos offensiv verkaufen.

  19. Dann wird die öffentliche Infrastruktur bis 2019/2020 aber erheblich besser werden müssen, denn für den Zeitraum haben viele Hersteller ihre neuen Elektrofahrzeuge angekündigt mit Reichweiten von Tesla von 2013. Zu anderen Preisen als Tesla 2013? Ankündigungen von Daimler, BMW, Audo, VW und Co. gibt es ja viele, aber Preise nennen die nicht. Wieso nur?

  20. @bassbacke Das ist danz einfach: weil niemand einen seriösen Preis für ein Auto hat, das in zwei/drei Jahren auf dem Markt kommt.

  21. @ orinoco: In Ihrer Aussage steckt so viel Konjuktiv, glauben Sie eigentlich selbst daran, was Sie da vorschlagen? Natürlich könnte man sozialen Ausgleich schaffen, dass wurde hier in anderen Themen auch schon vorgeschlagen, wie realistisch ist das aber?
    Und wenn Sie Volksentscheide möchten, dann leben Sie aber auch mit der Konsequenz, dass Populisten auch mal die Stimmung so drehen können, das ein für Sie unliebsames Ergebnis dabei rauskommt.

  22. @Martin
    Sie beziehen sich mit dem Konjunktiv wohl auf meine Aussagen hinsichtlich der Möglichkeit echter (direkter) Demokratie. Dass deren Einführung sehr schwer und von den derzeitigen Machthabern massiv bekämpft wird, dessen bin ich mir bewußt. Ich glaube aber nicht an echte (direkte) Demokratie, sondern bin fest davon überzeugt, weil ich mich bereits seit über 20 Jahren damit aktiv befasse, sämtliche weltweiten Erfahrungen damit einbeziehe und auch schon einen Volksentscheid gegen die CSU (mit)gewonnen habe und an einem halben Dutzend Volksbegehren, diversen Facharbeitskreisen und -konferenzen teigenommen habe und meine eigene Fachwebsite dazu betreibe. Und was sind Ihre diesbzgl. Referenzen?
    Und dass von diesem System mit seinen Politikern irgend etwas besser gemacht wird, ist noch viel mehr Konjunktiv und unrealistischer. Oder glauben Sie das ernsthaft? Wenn ja, dann glauben Sie wohl auch einem Piloten, der mit umgeschnalltem Fallschirm im Flieger durch die Sitzreihen schreitet und verkündet „Keine Panik! Ich spring nur schnell ab und hol Hilfe!“
    Und wenn Sie mich für einen Schönwetterdemokraten halten, der (direkte) Demokratie nur dann gut findet, wenn das Volk so abstimmt wie er es für richtig hält, dann sind Sie vielleicht selbst ein schlechter Verlierer, kennen mich aber schlecht. Aber man kann niemanden daran hindern von sich auf andere zu schließen.

    Die die mich verstanden haben, wissen was ich meine.
    Die die mich nicht verstanden haben, aber wissen wollen was ich meine, fragen freundlich interessiert und konstruktiv nach.
    Und die die nur meckern, herumkritteln und das Haar in der Suppe suchen, wollen gar nicht verstehen.

  23. @PeterinDdorf: Also ich kann mich daran erinnern, als ich bei meinen Eltern noch kleiner Hintensitzer war. Die Autos fuhren maximal nicht mal 120 Km/h und kamen mit dem Sprit bis 350 Kilometer weit. Das hat unsere Eltern aber nicht davon abgehalten mit uns von Rendsburg (damals) nach Heiligenblut (Österreich) in den Urlaub zu fahren.
    Heute hält mich die noch magere Reichweite (wird bald mehr) bei meinem E-Auto auch nicht davon ab von Herford nach Rügen zu fahren. Die lange Autobahnfahrt von der Sie schreiben, habe ich sprichwörtlich, weniger in Kilometern aber in Stunden. Im Urlaub hab ich Zeit und die Fahrt gehört zum Urlaub. Für Berufskraftfahrer, das sehe ich ein, ist das E-Auto noch problematisch. Für uns Privatleute wird es mit jedem Modellwechsel immer besser. Von da her glaube ich schon dass Autoverkäufer auch zu E-Auto anraten könnten.

  24. Dass​ der Preis nicht entscheidend sei, ist sicher eine Fehlinterpretation der Kommentare, die untersucht wurden. Für die meisten Fahrprofile ist ein Elektroauto eben noch ein ganzes ​Stückchen teurer. Und mehr zahlen werden die meisten nur, wenn es dafür etwas besseres gibt. Da die wenigsten schon selber Elektroauto gefahren sind, werden die guten Fahreigenschaften und die Ruhe im Inneren nicht berücksichtigt. Stattdessen sieht man die geringere Reichweite. Und dann sagen sich die meisten eben: wieso dafür mehr zahlen? Wenn Elektroautos einmal günstiger als Verbrenner sind (in der Gesamtkostenbetrachtung), dann werden manche Leute eben abwägen und auch eine niedrigere Reichweite für die seltene Langstrecke akzeptieren im Gegenzug für niedrigere Kosten. Und je mehr Elektroautos es gibt, desto öfter wird es vorkommen, dass man Mal in einem solchen Auto mit fährt. Dann berücksichtigt man eher auch die Vorteile vom Elektroauto.

  25. @ Redlin
    Ich habe heute einen Verwandtenbesuch abgesagt, weil ich die Strecke bei üblem Regenwetter (sonst ja) nicht in einem Stück schaffe, und das bei Tempo 90 auf der AB. Meine E-Mobil-Stimmung sinkt derzeit, leider.

  26. Ich kann natürlich nur von mir selbst reden, aber offenbar bin ich nicht der Durchschnittsinteressierte.
    Meine Hauptstrecke in die Arbeit führt 12km durch die Stadt z.T. mit Stadtautobahn (80km/h), macht also 24km pro Tag. Mit 100km Reichweite wäre ich daher locker bedient, ich müsste nicht einmal jedes Mal laden. Ich könnte aber sogar sowohl zu Hause als auch in der Arbeit laden. Da auch 100km/h Höchstgeschwindigkeit für diese Strecke ausreichend wären, wäre also ein stadttauglicher Kleinwagen von der Größe eines Renault Zoe oder auch eines iMiev/C-Zero/iOn für mich optimal.
    Also, warum habe ich noch nicht zugeschlagen?
    Es ist ganz klar: der Preis!

    Kleiner Preisvergleich verschiedener Benzin-Autos dieser Größe:
    (alle Preise lt. heutigen Händlerangeboten für Neuwagen)
    Mitsubishi Space Star: ab 9.000€
    Toyota Yaris: ab 11.000€
    Renault Clio: ab 12.000€
    Nissan Micra Mouse: ab 12.500€

    Jetzt zu den kleinen Elektroautos:
    Peugeot iOn und Citroen C-Zero: ab 22.000€
    Renault ZOE R90: 29.700€
    Mitsubishi i-MiEV: ab 30.000€

    Kurz: Wir reden vom doppelten bis dreifachen Preis für ein Elektroauto!
    An den hohen Batteriekosten alleine kann dies allerdings auch nicht liegen, kostet doch der Renault Zoe R90 *ohne* Batterie immer noch 22.000€!

    Sorry, bei aller Liebe zur Umwelt, aber ein bisschen wirtschaftlich muss man als Konsument auch denken dürfen, und das geht sich einfach bei Weitem nicht aus.

  27. @Wusaweki, bei der Preisgestaltung der E-Autos gebe ich Ihnen recht. Offensichtlich haben die Autobauer, wie in diesem Forum schon vermutet, kein wirkliches Interesse von den Verbrennern abzurücken. Die Autoverkäufer führen zum Großteil das Desinteresse weiter!
    Trotzdem habe ich bei Sangl einen Hyundai Ioniq bestellt (weil bester Preis!).

    Nur zur Anregung: 12 km Arbeitsweg mit dem Fahrrad zurückgelegt (da gibt es sicherlich die Möglichkeit abseits der Hauptverkehrsrouten) können, wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, tatsächlich Spaß machen!

  28. @wusaweki: Alternative= ZOE 1,5 Jahre alt mit ca. 15000 Km, Preis in etwa 12000 Euro.
    Zugegeben kein Neuwagen, aber fast und mit noch ansehnlicher Garantie.

  29. Jupp, @redlin, stefanredlin & @wusatweki Wir haben auch eine solche gebrauchte 2013er Schnelllade-ZOE genommen und fahren seit 6.000 km glücklich durch die Lande. Die inkompetenten Autoverkäufer haben wir auch erlebt. Man muss es schon wollen, es kostet Energie, sich da einzuarbeiten- dafür kann man sich dann beim Fahren ausruhen.

  30. Bei meiner Werkstatt sah ich eine große Werbung für Lehrlinge: „Haben Sie Benzin im Blut?“. Und ich dachte mir als Modellbahner: „Habt Ihr noch die Kohleschaufel vor der Stirn“?

    Was ich auch beobachte ist das Rieseninformationsdefizit – kaum mal dass ich meinen e-tron an eine Ladesäule anhänge ohne das Passanten mit zahlreichen Fragen kommen.

  31. @Burkhard: Das mit den vielen Interessierten Fragen erlebe ich genau so. Wenn Du dann aber ehrlich und brav antwortest machen sie Dein Auto runter. Wie kann nur 140 Km/h und was weiter als 150 Kilometer geht nicht? Wenn diese Leute dann endlich, wenn die halbe Menschheit bereits Lungenkrebs vom Diesel hat, ein E-Auto hingestellt bekommen, das 10 Stunden am Stück 200 Sachen elektrisch fährt, dann regen sie sich wieder auf, dass die Karre soviel kostet wie ein Einfamilienhaus. Und der Strom an CCS mehr als das heutige Benzin. Ich bin und bleibe überzeugter E-Autofahrer, bedauere es aber manchmal das die Gattung Mensch so ist wie sie ist. Mal etwas lockerer bleiben und entschleunigen, zu unser aller Nutzen, ist scheinbar nicht möglich.

  32. @Manfred: Das mit dem Fahrrad praktiziere ich auch regelmäßig, allerdings nur wenn’s in der Früh warm genug ist, und nicht regnet. Das sind so ca. 60 – 70 Arbeitstage im Jahr. Für das restliche Jahr hätte ich halt gerne ein günstiges, kleines E-Mobil.

  33. ….ich bin immer wieder von neuem überrascht, wie die deutsche Autoindustrie das Thema eMobilität verschlafen hat und nun verzweifelt den Anschluss sucht.

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