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Mit dem 30 kWh Nissan Leaf auf den Gipfel der Alpen

Nissan Leaf am TiefenbachgletscherMit einem Elektroauto zum höchsten per Straße erreichbaren Punkt der Alpen fahren? 2.800 Meter über den Meerspiegel? Geht das überhaupt? Mehr dazu hier.

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Wer meinen Liveblog verfolgt hat, der weiß, dass meine Fahrt in Längenfeld noch nicht beendet war. Nach einer Nacht an der Steckdose, sollte es hinauf zum höchsten per Straße erreichbaren, asphaltierten Punkt der Alpen gehen.

TiefenbachgletscherVon Sölden aus führt die Ötztaler Gletscherstraße 16 Kilometer hinauf zum Tiefenbachgletscher. Dabei sind Steigungen von 13 Prozent zu überwinden, die durchschnittliche Steigung liegt mit 11 Prozent nicht wesentlich niedriger – es geht also permanent bergauf.

Schafft man so etwas mit einem Elektroauto? Die Österreicher und Schweizer werden vermutlich über eine solche Frage nur lachen, als Flachlandindianer überwindet man allerdings eher selten 1.400 Höhenmeter am Stück. Nach meiner groben Schätzung, ich hatte mit etwa 15 Prozent Kapazität für 500 Höhenmeter gerecht, sollte das locker aufgehen.

Nissan Leaf Ötztaler Gletscherstraße2Start der Fahrt war Sölden, wo ich mich noch einmal vergewisserte, dass die Gletscherstraße auch mit Sommerreifen befahrbar ist – war sie. Sölden liegt auf etwa 1.400 Meter über dem Meeresspiegel. Von Sölden aus führt die mautpflichtige Ötztaler Gletscherstraße über den Rettenbachgletscher (2.700 m) bis zum Tiefenbachgletscher auf 2.800 m. Das letzte Stück führt durch den Rosi-Mittermaier-Tunnel, an dessen Ende mit 2.829 m ü A. der höchste befahrbare Punkt der Alpen überwunden wird.

Nissan Leaf Ötztaler GletscherstraßeLaut LeafSpy war die Batterie des 30 kWh Nissan Leaf zu Beginn der Fahrt zu 84 Prozent geladen. Wie man im Video unten sehen kann, schmolz der Ladestand in den darauffolgenden sieben Kehren und 16 Kilometern jedoch förmlich. Oben am Tiefenbachgletscher angekommen, waren noch 54 Prozent in der Batterie.

Interessant war dann auch die Rückfahrt ins Tal. Während nicht wenige Autofahrer sicher mit heißen Bremsen zu kämpfen hatten, genehmigte sich der Leaf quasi eine Schnellladung. In Sölden angekommen, war der Ladestand wieder auf 67 Prozent gestiegen. Einmal 1.400 Meter hoch und wieder runter, haben 17 Prozent ‚gekostet‘. Fünfmal hätte man demnach diese Fahrt mit ein wenig Reserve machen können.

Wer sich die Fahrt – wieder mit LeafSpy Daten – in beschleunigter Form ansehen möchte, der finden sie im nachfolgenden Video. Da die Kamera offenbar etwas lose war, ist das Bild leider zeitweise etwas wackelig.

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6 Kommentare zu “Mit dem 30 kWh Nissan Leaf auf den Gipfel der Alpen

  1. Schoener Bericht, danke hierfuer! Ich glaube aber eher, dass sich die Oesterreicher und Schweizer viel eher ueber den Flachlandindianer amuesierten, wenn sie sehen, dass dieser Mitte April mit Sommerreifen auf den Tiefenbach hoch faehrt. Das sind dann die Fahrer, von denen man dann im Radio hoert („querstehende Fahrzeuge“)… 😉

    Ich habe jetzt das Video nicht angeschaut, daher die Frage: War die Akkutemperatur bei der Abfahrt auch wieder so kritisch hoch?

  2. 17% für 32km heißt auch, dass das Auto knappe 190km unter den Extrembedingungen fahren könnte. Emobilität müsste in den Gebirgen boomen…

  3. @pleomax
    Ich bin zwar risikofreudig, aber nicht dumm. Daher habe ich mich natürlich vorher vergewissert, dass die Straße schneefrei und kein Wetterumschwung zu erwarten ist. Selbst oben waren die Temperaturen über Null.

    Auf dem Rückweg ist die Batterietemperatur nicht wesentlich gestiegen, von 18,4 °C oben auf 20 °C unten.

  4. Super Beitrag. Das Video ab 8:50min ist ja pure Hypnose! 😀 Diese endlose Fahrt durch den Tunnel und das Licht am Ende bleibt immer gleich groß…

  5. Sehr interessanter Bericht, Danke dafür. Und auch die Tatsache dass fast die Hälfte wieder zurückgeladen wird war für mich sehr überraschend.
    Allerdings komme ich nur auf 3 Trips auf den Gletscher, wie kommst Du auf 5? Bei vollem Akku dann?
    Wieviel Prozent „braucht“ der Leaf in der Ebene für 32km?
    Typ2

  6. Wenn einmal hoch und runter 17 Prozent verbraucht, kann man das Ganze fünf mal machen – 5 x 17 = 85, bei voller Batterie wären sogar noch 15 Prozent übrig.

    Bei defensiver Fahrweise über Land ist ein ähnlicher Verbrauch möglich, jedoch nicht bei 100+ auf der Autobahn.

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