Werden überhaupt noch reine AC Ladestationen gebaut?

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Werden überhaupt noch reine AC Ladestationen gebaut?

prof_einst
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Hallo zusammen,

derzeit treibt mich so ein bisschen die Zukunftsfrage beim Thema "22kW AC vs. 11kW AC" um, welche man ja bei einigen Autos als Sonderausstattung wählen kann. Hierbei ist mir bewusst, dass 22kW natürlich an bestehenden Säulen einen Vorteil bringt - und auch an einer 22kW Wallbox zuhause (sofern vorhanden / genehmigt) ist ein schnelleres Laden möglich.

Allgemein stellt sich mir jedoch die Frage, ob das Thema zukünftig eher obsolet wird (außer im Heimladebereich), da gefühlt immer mehr neue Säulen direkt als DC-Schnellladesäulen oder auch Ultraschnellladesäulen aufgebaut werden (manchmal mit optionalem 22kW-AC Sockel als 3. Anschluss). Danach könnte man sich ja die "teure" Sonderausstattung 22kW AC am Fahrzeug auch sparen wenn man nicht ohnehin plant das zuhause explizit zu nutzen....

Was meint ihr dazu?

Liebe Grüße!
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Re: Werden überhaupt noch reine AC Ladestationen gebaut?

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Zumindest an den Schnellladestationen an denen ich bisher lud fand sich in den meisten Fällen eine AC-Ladedose. (aus meinen Erfahrungen noch mit dem Smart ED mit 22kW-Ladegerät) Oft auch etwas versteckt, neben irgendwo.
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !
Vectrix VX1, 2009; BMW i3s, 2022; Tesla M3 LR AWD, 2023

Re: Werden überhaupt noch reine AC Ladestationen gebaut?

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Um auf die Frage im Titel ein zu gehen:

Ja, es werden noch reine AC Stationen gebaut. Hier in der Gegend vorrangig eben da, wo in der Regel länger verweilt wird.

Bspw. am Gemeindezentrum (mit Bibliothek, Café und Senioren-Wohnheim) ist eine geplant - hängt wohl in der Genehmigung.

Gerade die kleineren Stadtwerke bauen die, da der Invest überschaubar ist.

Die DC Infrastruktur wird den größeren Unternehmen überlassen, die mindestens Bundesweit agieren.

SüdSchwabe.
--
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Škoda Enyaq iv80X Sportline - bestellt am 20.Dezember '21 - abgeholt am 27.Oktober '23

Re: Werden überhaupt noch reine AC Ladestationen gebaut?

Helfried
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Als ziemlicher Flop erweisen sich derzeit jedenfalls die Ultrahypercharger an Baumärkten. Kaum ein Tourist verirrt sich zu einem Baumarkt, und lokalen Autofahrern geht auch nur äußerst selten der Strom ausgerechnet bei einem Baumarkt aus.

Die AC-Lader werden in Österreich dafür inzwischen nur mehr langsam mehr. Außer in Parkgaragen, da gibt es teils ein herbes Überangebot an AC, großteils aber eine vernünftige Verteilung.

Re: Werden überhaupt noch reine AC Ladestationen gebaut?

LagaV
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Mein Eindruck ist, dass zumindest in den Städten auf öffentlichem Grund vorwiegend 22kW Lader aufgebaut werden. In den meisten Fällen wird es auch nicht so einfach sein diese auf DC umzurüsten bzw. direkt mit DC aufzubauen.

Zur ursprünglichen Frage: Ich selbst habe keine Lademöglichkeit an meinem Stellplatz und werde vermutlich auf absehbare Zeit auch keinen für einen vertretbaren Preis bekommen.Bin damit auf öffentliche Ladesäulen angewiesen. Direkt vor der Haustüre hat es eine 22kW Säule, d.h. bei meinen zukünftigen Fahrzeugen wird "22 kW Lademöglichkeit" ein wichtiges Kriterium werden. Hätte ich daheim eine Wallbox, wäre das 22kW-Lader für mich weniger ein Thema.

Re: Werden überhaupt noch reine AC Ladestationen gebaut?

prof_einst
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SüdSchwabe hat geschrieben: Ja, es werden noch reine AC Stationen gebaut. Hier in der Gegend vorrangig eben da, wo in der Regel länger verweilt wird.
[...]
Gerade die kleineren Stadtwerke bauen die, da der Invest überschaubar ist.
Wäre es da nicht sinnvoller, stattdessen eine kleine DC-Säule mit 50 oder 100kW aufzustellen, so wie das z.T. bei Lidl oder Aldi gemacht wird? An Flughäfen oder anderen Strukturen, wo man wirklich länger verweilt, wie bspw. im Krankenhaus-Parkhaus verstehe ich das Argument völlig, aber da wäre es mir auch egal ob mein Auto eine Woche oder einen Tag mit 11 oder 3,7kW lädt, ne?
Helfried hat geschrieben: Als ziemlicher Flop erweisen sich derzeit jedenfalls die Ultrahypercharger an Baumärkten. Kaum ein Tourist verirrt sich zu einem Baumarkt, und lokalen Autofahrern geht auch nur äußerst selten der Strom ausgerechnet bei einem Baumarkt aus.
Haha, ja das fand ich auf den ersten Blick auch verwundernd. Ich kann es mir nur so erklären: Die Strategie ist, überall entsprechende UHC zu platzieren wo die Leute (Zielgruppe nicht Touristen oder solche die "laden müssen") parken. Wer dort lädt ist nach ner halben - 3/4 Stunde vollgetankt und benötigt anderswo keine zusätzliche Ladung mehr. Thema erledigt, einkauf und "tanken" für diese Woche abgehakt. Damit wird der Komfort für e-Fahrer größer, denn sie können beides in einem Schritt verbinden.
Wenn dies überall der Fall wäre, erwischt man dann irgendwann immer eine freie HPC, beim Supermarkt, vor der Arztpraxis (Gemeinde,...) oder eben am Baumarkt und ist durch.

Warum ich das Thema eigentlich aufgemacht habe, ist dass die Aussage meines Audi-Vertrieblers zum Thema Q6 e-Tron und 22kW-Option war "ist derzeit nicht geplant anzubieten, und es gibt ja ohnehin immer mehr HPC auch in den Städten..." was mich ein bisschen zum nachdenken angeregt hat.

Re: Werden überhaupt noch reine AC Ladestationen gebaut?

LagaV
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prof_einst hat geschrieben: Wenn dies überall der Fall wäre, erwischt man dann irgendwann immer eine freie HPC, beim Supermarkt, vor der Arztpraxis (Gemeinde,...) oder eben am Baumarkt und ist durch.

Warum ich das Thema eigentlich aufgemacht habe, ist dass die Aussage meines Audi-Vertrieblers zum Thema Q6 e-Tron und 22kW-Option war "ist derzeit nicht geplant anzubieten, und es gibt ja ohnehin immer mehr HPC auch in den Städten..." was mich ein bisschen zum nachdenken angeregt hat.
Bei der Entscheidung 11 oder 22 KWh-Lader würde immer von der persönlichen IST-Situation ausgehen. Bei mir ist es aktuell so, dass ich im Monat zwischen 500 und 1200 km fahre. Keine Wallbox daheim oder am Arbeitsplatz. Alles jenseits der 500km sind relative Langstrecken auf denen DC genutzt wird.

Im Alltag (die 500 km) im Monat nutze ich gerne die Schnellader bei Aldi (derzeit nur 2 Ports bis 75kW), nur sind die in letzter Zeit zu oft besetzt. Ausweichen zu Lidl mit 4 x max. 30kW macht Sinn, da in den 20 Minuten vor Ort nur knapp 50 km Reichweite gefasst werden können. Nur zum Laden an einen Schnellalder zu fahren und dann 30 Minuten im Auto zu sitzen macht auch keinen rechten Spass. Daher ist der Fallback die 22kW-Säule vor der Haustüre. Nur mit 11kW bedeutet: 2 Stunden um 100 Kilometer Reichweite zu fassen. Flexibilität ade. Mit 11kW renne ich beim 11kW Lader oft in die nächste Falle: Zusatzgebühr ab x Stunden (1 < x < 4).

Für die Zukunft wäre es sicherlich super, wenn es an allen typischen "Besorgungszielen" gute Schnelllader geben würde, damit würde sich das Aufladen am AC-Straßenland Lader für mich erledigen. Aber noch sind wir dort nicht. Wieder anders sähe es für mich aus, wenn der AC-Lader nicht vor der Haustüre, direkt um die Ecke wäre.

Von daher würde ich die Aussage des Audi-Vertrieblers auf die persönliche Situation einordnen.
- Wo kannst Du Laden?
- Wieviel muss pro Monat geladen werden?

Re: Werden überhaupt noch reine AC Ladestationen gebaut?

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prof_einst hat geschrieben: Warum ich das Thema eigentlich aufgemacht habe, ist dass die Aussage meines Audi-Vertrieblers zum Thema Q6 e-Tron und 22kW-Option war "ist derzeit nicht geplant anzubieten, und es gibt ja ohnehin immer mehr HPC auch in den Städten..." was mich ein bisschen zum nachdenken angeregt hat.
Naja - als Vertriebler such man sich natürlich die Argumente zu seinem Produkt. Von einem guten Vertriebler erfährst du auch keine ehrlichen Aussagen - sondern der sagt das was du hören möchtest und was er eben von den "Oberen" legitimiert sagen darf.

Natürlich ist 22kw besser als 11kw. Es gibt auch viele die deswegen einen Smart #1 oder #3 kaufen, weil es ist halt schon praktisch das Auto mal so nebenher auch voll zumachen aber nicht als Konkurrenz zum HPC sondern schlicht weil es besser zu den Ladetarifen passt wo nach 240 Minuten die Blockiergebühr zieht.

Und ja es werden noch viele 22kw Ladepunkte gebaut - aber vermehrt in zwei oder dreistelligen Rudeln massenhaft als Wallboxen in Tiefgaragen/Parkplätzen, zwar i.d.R. mit Lastmanagement, die 22kw sind also nicht garantiert - aber es macht von den Investitionen keinen nennenswerten Unterschied ob man 22kw oder 11kw Wallboxen hinpflanzt. Aber an Orten wo man eben länger als "mal kurz einkaufen" sich aufhält, da wären DC-Lader schlicht viel zu teuer, weil ein zugeparkter Lader macht auch keinen Umsatz.

Man wird auch keine HPCs in Wohngebiete stellen, weil die machen Krach sind Vandalismus anfällig, dort wird weiter die AC-Säule dominieren, aber das ist regional sehr unterschiedlich und kommt sehr auf die Politik an ob sie denn kostenlos Parkplätze zur Konzession bereitstellt oder eben nicht. Wenn man als Betreiber den Parkplatz bereitstellen muss lohnt AC für den Betreiber nicht mehr. Schon das "selber suchen" und beantragen auf dem Amt lohnt nicht. Wenn die Lokalpolitik da nicht aktiv wird müssen die Anwohner halt zum Laden wie Tanken an den DC-Lader fahren. Viele werden das mit Einkaufen verbinden - aber Manche werden das als lästig empfinden - vor allem im Winter wenn halt das Auto dann doch nicht so schnell lädt und in der Familie mit mehreren Autos geht halt auch nicht jeder regelmäßig einkaufen.

Persönlich empfinde ich AC-Lader in der Fläche zum nebenher laden zeiteffizienter, wenn sie denn so gelegen sind, dass man sie nebenher nutzen kann wo man eh hin will oder sie nah genug an der eigenen Wohnung liegen. Gerne wollte ich ein 22kw-Fahrzeug nehmen, hatte deswegen den Smart #1 auch im Blick - aber am Ende ist es doch nicht allein entscheidend und ich bin beim Cupra Born gelandet, weil ich persönlich kann auch mit 11kw leben auch wenn ich selbst nur öffentlich und eben meist AC lade, wenn man mit einem VW eUp aufgewachsen ist, der nur 7,6kw lädt dann ist schon 11kw ein Fortschritt. Gäbe es 22kw, für z.B. 600 Euro Aufpreis, dann wäre der Haken dort gesetzt worden.

Ein Auto ohne Typ2-AC-Lademöglichkeit wäre für mich aber genauso ein absolutes NoGo wie ohne CCS Anschluss. Und dreiphasig 11kw AC ist das Mindeste, 22kw wäre schön.

Re: Werden überhaupt noch reine AC Ladestationen gebaut?

k_b
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Eine AC-Säule bietet den Wechselstrom direkt an, das Ladegerät befindet sich dafür im Fahrzeug.
Eine DC-Säule hat den Wechselrichter und das Ladegerät direkt in der Säule, daher sind die technisch viel aufwändiger.

Re: Werden überhaupt noch reine AC Ladestationen gebaut?

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Ich habe Fahrzeuge mit 3,7kW Lader, 7,4kW Lader und mit 11kW Ladegerät. Bei den Kangoo ZE stellt sich dank 3,7kW nie die Frage aber ab und an werden die auch mal 3 Stunden in der Stadt an eine Ladesäule gestellt wenn ich dort beim Kunden bin. Der E-Expert wird zu 85% in der Firma mit einen 3,7kW Kabel geladen, ab und an mit dem 11kW Kabel und sonst bis 100kW DC. 22kW würden mir nur sehr selten einen Vorteil bringen. Der E-UP wird fast immer mit 7,4kW in der Firma, gelegentlich beim Einkaufen und im Winter 500m von der Wohnung auch mal über Nacht an AC geladen, bei Ausflügen auch mal mit DC. Einen optionalen AC 22 würde ich mitbestellen wie auch einen DC Anschluss. Meine Einstellung ist immer besser haben als brauchen.
Macht hat bei meinem 75kWh Akku schon einen Unterschied ob ich mich 3 Stunden oder 6 Stunden anders beschäftigen muss. Oft sind meine AutosVorführwagen oder gebraucht, und daher stellt sich die Frage nicht so häufig.

MfG
Michael
Kangoo ZE maxi 130.000km, Kangoo ZE 102.000km, E-UP 27.500km, C180TD 48.000km , max G30d 1100km, Sunlight Caravan, Humbauer 1300kg, E-Expert 75kWh 43.000km, Prophete Pedelek 560km, Zündapp Pedelec 80km, F20D 60km
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