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1,8 Millionen Elektrofahrzeuge in 2020

1,8 Millionen Elektroautos in 2020
Foto: Daimler
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Im Jahr 2020 sollen 1,8 Millionen Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Zu diesem sehr optimistischen Ergebnis kommt eine Umfrage des Beratungsunternehmens Horváth & Partners zusammen mit der EBS Business School.

Für die zweite Mobilitäts-Studie wurden von Juni bis Oktober 2012 280 Teilnehmer aus 250 Unternehmen befragt. Dieser Zeitraum erklärt auch ein wenig das mehr als positive Ergebnis der Studie. Wurden doch erst nach Ende des Sommers immer häufiger negative Stimmen laut, die am Erfolg der Elektromobilität zweifeln. Dieses Auf und Ab werden wir in den kommenden Jahren sicher noch das ein oder andere Mal erleben.

Nun jedoch zum Ergebnis der Umfrage.

Die Befragten Experten rechnen damit, dass Hybridantriebe im Jahr 2020 etwa acht Prozent des Fahrzeugbestands ausmachen, bei einem geschätzten Fahrzeugbestand von 47 Millionen wären das etwa 4 Millionen Fahrzeuge.

Der Anteil der Elektrofahrzeuge soll bei ca. 3,9 Prozent liegen, was etwa 1,8 Millionen Fahrzeuge entsprechen würde. Die Studie zählt zu den Elektrofahrzeugen allerdings auch Plug-In Hybride. Brennstoffzellenantriebe sollen auf einen Anteil von 1,3 Prozent in 2020 kommen, knapp 600.000 Fahrzeuge.

Das überraschend positive Ergebnis der Studie erklärt der Studienverantwortliche Dr. Oliver Greiner: „Auch wenn bisher gerade mal knapp über 6.000 Elektrofahrzeuge in Deutschland verkauft wurden – und dies hauptsächlich an Unternehmen, nicht an Privatpersonen -, so darf nicht der Eindruck entstehen, es gebe in Bezug auf die Elektromobilität wenig Dynamik.“ Mitherausgeber Prof. Dr. Ronald Gleich ergänzt: „Im Gegenteil: Viele Unternehmen haben sich intensiv an die Arbeit gemacht. So gaben über die Hälfte der befragten Unternehmen an, die Veränderungen im Bereich Mobilität aktiv anzugehen, lediglich 27 Prozent bezeichnen sich als eher abwartend und zurückhaltend.“

Bei aller Euphorie hat die Studie jedoch auch Probleme erkannt. Größtes Problem ist noch immer die Reichweite, auch wenn dies weniger problematisch eingestuft wird als noch in der Vorstudie. Deshalb rechnet man vor allem mit einem Wachstum im Zweitwagen-Segment und im Kurzstreckenbereich.

Potentielle Käufer sind zwar bereit einen kleinen Aufpreis gegenüber konventionellen Antrieben zu bezahlen, mit 5 bis 10 Prozent ist dieser jedoch noch weit von der Preisen der heute erhältlichen Elektroautos entfernt.

Auch der Ausbau der Infrastruktur erweist sich als Problem, da es an einem profitablen Geschäftsmodell für die Energieversorger mangelt. Hier ist die Energiebranche noch auf der Suche nach interessanten Wachstumsfeldern.

Da die Studie reine Elektroautos und Plug-In Hybride zusammenfasst, könnten die 1,8 Millionen im Bereich des Erreichbaren sein. Ich meine auch bei der Bundesregierung Tendenzen zu erkennen, die aufladbare Hybridfahrzeuge ebenfalls zu den eine Million Elektrofahrzeugen zählen zu wollen, die 2020 auf der Straße sein sollen. Damit könnte das hochgesteckte Ziel erreicht werden, ohne zusätzliche Anreize in Form von Prämien zu schaffen.

Bei den reinen Elektrofahrzeugen werden wir vermutlich eher bei den zuletzt häufiger genannten 500.000 – 600.000 Fahrzeugen in 2020 liegen.

Studie: horvath-partners.com

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4 Kommentare zu “1,8 Millionen Elektrofahrzeuge in 2020

  1. Den Hybridanteil kann ich noch nachvollziehen. Den EV Anteil nicht. Aber vielleicht gibt es ja eine Initialzündung wie am Smartphonesektor….

  2. Na ja, das war ja zu erwarten, dass die Hybriden (jetzt halt die Plug-in-Hybriden) zur Erfüllung der Million herangezogen werden.

  3. Fast acht Jahre sind viel Zeit. Anfang 1993 wusste auch noch kaum jemand was vom Internet (ich sage nur AOL-Disketten in der Post, 28,8k Modem und Windows 3.11 am Rechner), aber ende 2000 hatten eine Million Leute DSL und die zweite Million wurde schon im nächsten Jahr geknackt. Wird bei E-Autos auch so, inklusive des schnellen Fortschritts.

  4. @Cavaron
    DSL ist ein sehr gutes Beispiel. Ich habe allerdings noch ein weiteres für dich: MiniDisk.

    Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass die Entwicklung deutlich schneller verlaufen wird als es sich viele vorstellen, eine gewisse Unsicherheit bleibt. Ein Selbstläufer ist die Elektromobilität noch nicht.

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