Reichweite Praxis

[IO43]

Lass dann mal hören wo Du geladen hast, bei mir steht die Fahrt in den Norden am Samstag an.
Ich wünsche Dir eine gute Fahrt

[Electroeli]

Moin Leute,

ich hab den Ampera-e jetzt seit gut 2 Wochen und letztes Wochenende eine längere Strecke (Leipzig-Kassel-Leipzig) hinter mir.
E-Auto-Erfahrung ist vorhanden (8 Monate, >12000km). Da Auto ist gemietet.

Ich hab hier schon einiges gelesen und angeschaut, aber an eure Werte komm ich nicht mal annähernd.
So würde mich eure Meinungs zu meinem Verbrauch und meinem folgendenden Bericht interessieren.
Bilder mit den Verbrauchswerten im Anhang. Sollte ich eine wichtige Info vergessen habe, fragt einfach.

Am Freitagabend habe ich das Auto an 22kW vollgeladen.
Anschließend ging es 9km Richtung Wohnung (Landstraße) und nochmal gut 5km durch die Stadt.
Außentemperatur -3°C, starker Wind, starkes Schneetreiben, das Auto wurde angesteckt per App vorgeheizt.

Samstag:
Abfahrt 06:45 Uhr, in der Nähe von Leipzig, Stellplatz Tiefgarage, nicht vorgeheizt. 2 Personen.
Außentemperatur -6 bis -8°C, leichtes Schneetreiben
Angezeigte Reichweite 247 km.

Los ging es in der Stadt (3km), dann auf die Autobahn 14 Richtung Halle/Magdeburg
Autobahn war nur teilweise geräumt, 2 von 3 Spuren mit Schnee bedeckt, die rechte Spur teilweise überfrohren.
Für ca. 20km mit Geschwindigkeiten von 80-100km/h bis zum Schkeuditzer Kreuz.

Weiter auf A9 Richtung München, für ca. 25km, weiterhin teilweise schneebedeckte Fahrbahn, zwei Spuren geräumt, meist 100-110km/h.

Überfahrt auf A38 Richtung Göttingen, rechte Spur frei (häufig Schneeverwehungen), linke Spur leicht schneebeckt, aber größtenteils geräumt.
Für ca. 30km Fahrt hinter einem Schneepflug mit 60-80 km/h. Beide Spuren geräumt.
Weitere ca. 30 km mit 120km/h bis Raststätte Rohnetal Nord.
Rechte Fahrbahn frei, links leicht schneebedeckt, teilweise Schneeverwehungen.
Aufladung für ca. 35-40 Minuten (hab ich leider nicht im Detail notiert), Ladeleistung 22-25kW.

Weiterfahrt bis Kassel, Autohof Lohfelden, 160km. Größtenteils 120km/h (wenn es der Verkehr zugelassen hat, im Tunnel 90km/h). Temperatur ca. -6°C, sehr windig, kein Schnee. Fahrbahn anfangs feucht (Salz), nach der Hälfte der Strecke trocken.
Ab Nordhausen 3 Person im Auto, Umweg ca. 5-6km

Kurzer Stopp am Schnelllader (laut NewMotion 100kW, am Lader stand nur 50kW), 12 Minuten - 7,8kWh (laut NM, inkl. 3 Minuten Heizung), Restreichweite vor dem Ladevorgang waren 35km. Danach 62 km.

Dann 8km zu einem Termin in Kassel (50% Autobahn 80-100km/h, 50% Stadt).
Nach 8 Stunden mit 5 Minuten vorheizen Richtung Hotel (ca. 6km Stadt), kurzer Check-In, dann zum Essen (3km, Stadt).
Nach ca. 2,5 h zurück ins Hotel bzw. direkt zum Schnelllader an der BMW Niederlassung (ca. 4 km, Stadt).

Am Schnelllader (50kW) abgestellt und ins Hotel gelaufen.
Start SOC 15% laut App, Ende SOC 80% laut App und Läule.
1:31h geladen, 40,66 kW laut Säule, inkl. 5 Minuten Vorheizen zum Ende.
Temperatur -3 bis 5°C
Rückfahrt zum Hotel, (2km Stadt).

Nach 9,5h Aufenthalt, Abfahrt Richtung Leipzig, 8:50 Uhr, -2°C, windig.

Nach 78km, 110-115km/h, mäßig bis stark böiger (meist) Gegenwind.
kurzer Stopp Rasthof Eichsfeld Süd
Ladung 10 Minuten am 50kW-Lader (angezeigte Ladeleistung 22-23kW) SOC unbekannt.
Starker Wind, -5°C

Weiter 70km, 110-115km/h bis zum Autohof Sangerhausen, kurzer Umweg bei Nordhausen ca. 5 km um 3 Person wieder abzusetzen.
ca. 60-70 Minuten Ladung am Allego Lader (genaue Daten liegen bis jetzt noch nicht vor), laut NewMotion 25kW (Beschriftung meiner Meinung nach 50kW).
Start: 21 Restkilometer, Ende 175km (SOC nicht notiert) Ich wollte einfach nur sicher bis nach Hause kommen.

Weiterfahrt 116 km Autobahn (110-115km/h), weiterhin häufig Gegenwind. 4km Stadt.
Zuhause angekommen mit 44km Rest.

Heute nochmal 9km zur Arbeit und dort die Bilder im Anhang gemacht.

Die Innenraumtemperatur war auf 21°C eingestellt und die Sitzheizung stand auf Auto bzw. wurde vom Mitfahrer auf der Rückbank nur kurz genutzt.
Luftdruck Räder: Angabe Eco laut Angabe in der Tür (270/300).

Insgesamt finde ich den Verbrauch etwas hoch für diese Fahrt, die Ladeleistung hat mich allerdings enttäuscht und auf der Hinfahrt auch etwas unter Zeitdruck gebracht.
Was meint ihr?

[mdm1266]

Welche Verbräuche erwartest du bei Temperaturen kälter als minus 5°Celsius, meist mit Gegenwind, teils sogar stark, Schneetreiben, schneebedeckter Strassen oder teils überfrohren, Schneeverwehungen, teils nasser Strasse? Dazu noch kalt abgefahren ohne Vorheizung, die Fahrt mit Heizung und teilweise Sitzheizung sowie Geschwindigkeiten bei den geschilderten Verhältnissen von 100-110km/h, teils sogar 120km/h. Wenn du wirklich 12'000km Erfahrung mit Elektroautos hast, müsstest du nicht fragen. Nebst den miserablen Wetterbedingungen, ist meist der Fahrer selbst für die hohen Verbräuche verantwortlich. Ich weiss nicht, wie du gefahren bist (vorausschauendes Fahren, sanftes Beschleunigen, Fahrstufe D oder L, Sportmodus ein oder aus, etc.)?

Gemäss Reichweitensimulator von Opel kommt man bei -10° bei mittlerer Geschwindigkeit mit eingeschaltener Heizung ca. 256km nach WLTP weit. Das wäre ein Durchschnittverbrauch von 23.4kWh/100km. Hier ist dann aber noch kein Gegenwind, Schnee und Nässe dabei, was den Verbrauch zusätzlich steigert. Dies deckt sich etwa mit deinen Verbräuchen in der Verbraucherstatistik.

Zu den Ladegeschwindigkeiten kann man gemäss deinen Angaben absolut kein Bild machen. Aber gemäss deinen Beschreibungen war es da meistens saukalt

Wie langsam eine Ladung bei ausgekühltem Akku sein kann, hast du ja selbst auch schon mit einem Hyundai Ioniq erfahren. Da hast du bei wesentlich wärmeren Temperaturen bei einer 50kW-Säule in 26 Minuten nur mit einer Ladegeschwindigkeit von 19.4kW geladen:
hyundai-ioniq-batterie-reichweite/winte ... ml#p659622

[TomTomZoe]

@Electroeli
Wahnsinn, was man alles von einer Fahrt notieren kann. Jetzt fehlt eigentlich nur noch der Druck auf der Blase
Spaß beiseite:
Du bist am Samstag bei -4°C losgefahren, der Akku hatte geschätzte 4°C und ist bis zum zweiten Schnelllader am Ziel nicht richtig warmgeworden. Nach den geladenen 40,66kWh war er zwar geschätzte 19°C warm, somit guter Laune, dann hast Du jedoch das Auto abgestellt und der Akku ist übernacht wieder abgekühlt. Bei Abfahrt war der Akku wieder bei geschätzten 4°C.

Sitzheizung und Lenkradheizung sind nicht signifikant wenn es um den Stromverbrauch geht, ebenso nicht das Radio, Scheibenwischer und Licht

Dein erfahrener Stromverbrauch ist für mich nachvollziehbar. Erstens war der Akku beim Fahren nicht warm, zweitens Außentemperatur in den Minusgraden führt zu viel elektrischer Innenraumheizung. Und 13% Klimaanteil ist bei den Temperaturen nichts ungewöhnliches.

Sieh Dir mal dieses Ladediagramm an, Du kannst dort ablesen daß der maximale Ladestrom erst ab etwa 19°Akkutemperatur fließt.

Hoffentlich hast Du auch Spaß beim Fahren! Ist der gleich für ein paar Wochen ausgeliehen?

[Electroeli]

Welche Verbräuche erwartest du bei Temperaturen kälter als minus 5°Celsius, meist mit Gegenwind, teils sogar stark, Schneetreiben, schneebedeckter Strassen oder teils überfrohren, Schneeverwehungen, teils nasser Strasse? Dazu noch kalt abgefahren ohne Vorheizung, die Fahrt mit Heizung und teilweise Sitzheizung sowie Geschwindigkeiten bei den geschilderten Verhältnissen von 100-110km/h, teils sogar 120km/h. Wenn du wirklich 12'000km Erfahrung mit Elektroautos hast, müsstest du nicht fragen. Nebst den miserablen Wetterbedingungen, ist meist der Fahrer selbst für die hohen Verbräuche verantwortlich. Ich weiss nicht, wie du gefahren bist (vorausschauendes Fahren, sanftes Beschleunigen, Fahrstufe D oder L, Sportmodus ein oder aus, etc.)?

Ich wollte den IONIQ hier eigentlich nicht mit reinbringen. Aber da du schon angefangen hast:

Urlaub in Thüringen, Ende Februar
Leipzig - Frauenwald in Thüringen (liegt auf dem Berg) - Leipzig - insgesamt 549km, inkl. einer Tour von gut 70 km und ein paar Mal in der Gegend zum Laden.
Temperatur Abfahrt Leipzig: -3°C, trocken und windig. Auto stand vorher ebenfalls in der Tiefgarage.
Temperatur am Zielort: -14°C, Schnee, Straßen nass.
Temperaturen unter der Woche: höchst -11°C, nachts -18°C, Wind teilweise kräftig.
Das Auto stand immer draußen, war 3x eingeschneit, 2 Tage und das erste Drittel der Rückfahrt nach Leipzig, bei Schneetreiben, -11°C, Land und Bundesstraße wenige bis überhaupt nicht geräumt, Autobahn teilweise schneebedeckt, teilweise nass.
Abfahrt in Frauenwald, Auto eingeschneit, ca. 30h bei -12° bis -18°C ausgekühlt, nicht vorgeheizt. Schneetreiben.
Ankunft in Leipzig, 1°C, Sonnig und trocken.

Autobahn jeweils 110-120km/h
Rückfahrt für gut 30km mit 160km/h (Osterfeld bis Schkeuditzer Kreuz) - das schöne Wetter hat gelockt.

Ich hab alles bis auf die letzte Ladung (ca. 60/65-94%) an der Raststätte notiert und komme auf 98 kWh für die Tour. Somit rechne ich mal mit 112kWh für die gesamte Strecke. der IONIQ hat 19,7 kWh/100km angezeigt.

Ich hatte Schnee, viel Wind, mehrfach schneebeckte Fahrbahnen, außer ein oder zwei Mal am Schnelllader keine Möglichkeit zum Vorheizen, die Geschwindigkeiten sind ähnlich, nur die Temperaturen sehr viel niedriger...

Wie langsam eine Ladung bei ausgekühltem Akku sein kann, hast du ja selbst auch schon mit einem Hyundai Ioniq erfahren. Da hast du bei wesentlich wärmeren Temperaturen bei einer 50kW-Säule in 26 Minuten nur mit einer Ladegeschwindigkeit von 19.4kW geladen:
hyundai-ioniq-batterie-reichweite/winte ... ml#p659622

Beispiel aus dem oben beschriebenen Urlaub mit dem Koreaner:
Auto stand bei -12°C von 15Uhr am Vortag bis zur Mittagszeit des nächsten Tages draußen.
Nach 12km den Berg runter nach Ilmenau zeigte mir der Bordcomputer 58 Minuten für eine Ladung von 64% auf 94%.
Die Ladung hat dann tatsächlich genau 24 Minuten gedauert, Säule zeigte 8,6kW.

Dein erfahrener Stromverbrauch ist für mich nachvollziehbar. Erstens war der Akku beim Fahren nicht warm, zweitens Außentemperatur in den Minusgraden führt zu viel elektrischer Innenraumheizung. Und 13% Klimaanteil ist bei den Temperaturen nichts ungewöhnliches.

Sieh Dir mal dieses Ladediagramm an, Du kannst dort ablesen daß der maximale Ladestrom erst ab etwa 19°Akkutemperatur fließt.

Hoffentlich hast Du auch Spaß beim Fahren! Ist der gleich für ein paar Wochen ausgeliehen?

Naja, ich kann mir gut merken wann, wo und wie lange ich geladen habe. Das ist schon mal die halbe Miete.
Was ich nicht verstehe ist, dass der Akku im Ampera-e auch beim Fahren nicht auf Temperatur kommt.
Gut, auf der Hinfahrt sehe ich das ein. Da war meine Durchschnittsgeschwindigkeit, zumindest bis zum ersten Schnelllader gering. Dafür war die Strecke frei und ich bin hinter dem Schneepflug gefahren, da sollte der Verbrauch auch unter 20kWh/100km liegen... egal.
Aber auf der Rückfahrt bin ich mit Gegenwind 110-115km/h gefahren und hab kräftig verbraucht. Da muss so ein Akku bei Temperaturen um den Gefrierpunkt aber auch mal warm werden... hat doch ein aktives Temperaturmanagement, oder?

Und dann frage ich mich, wie du auf 4°C Akkutemperatur vor der Hinfahrt kommst. Nach der Ladung und angesteckt sollte der Akku nicht kalt werden. Zudem stand das Gefährt dann bei knapp 10°C in der Tiefgarage.

Und ja, Spaß am Fahren habe ich und das auch noch für ein paar Wochen.

Wie ihr seht habe ich auch nach 8 Monaten E-Auto, Grund zu fragen. Wenn ich ehrlich bin sind mir 160km im tiefsten Winter auch etwas wenig, aber bei einer doppelt so großen Batterie hätte ich eher an 300km gedacht.
Danke für eure Einschätzung!

[mdm1266]

Naja, zwei verschiedene Strecken im Verbrauch zu vergleichen, macht nicht viel Sinn.

Es gibt genug Praxisbeispiele von mir hier im Forum, wo ich die 300km im Winter schaffe mit Heizung. Dies erst noch in der Schweiz, wo die Topografie eine andere ist wie bei dir. Keine Ahnung woran es bei dir liegt. Wenn ich einen Verbrauch von über 20kWh/100km gemäss Displayanzeige sehe, dann bin ich auch entsprechend unterwegs. Das heisst dann bei mir mit Sportmodus ein, schnelle Beschleunigungen sowie Vmax 140km/h auf der Autobahn, wo es geht.

[TomTomZoe]

Was ich nicht verstehe ist, dass der Akku im Ampera-e auch beim Fahren nicht auf Temperatur kommt.
...
Da muss so ein Akku bei Temperaturen um den Gefrierpunkt aber auch mal warm werden... hat doch ein aktives Temperaturmanagement, oder?

Ob der Akku während der Fahrt (also ohne am Ladekabel zu stecken) bei Bedarf geheizt wird, ist meine ich hier im Forum unbekannt.

Je größer der Akku ist desto langsamer kannst Du ihn durch normales Fahren/Autobahnfahren warmfahren. Erst recht nicht mehr die aktuelle Zellengeneration mit den geringeren Innenwiderständen. Es sei denn Du vebrätst unnötig die Energie bei 150km/h. Zoe habe ich mit >25kW warmgefahren bei Tempo 130-140km/h, beim 150% größeren Ampera-e Akku müßten schon mindestens 40kW fließen für einen ähnlichen Effekt.
Normales Fahren taugt beim großen Ampera-e Akku nicht zum warmfahren in kurzer Zeit. Am besten warmfahren mit der Björn Nyland Methode

[Dr.Forcargo]

Kurze Zwischenfrage, stimmen die Werte im Routenplaner für den Ampera-e so in etwa?
Die eingetragene Reichweite würde ich auf 300km senken, passen denn die Ladezeiten für Frühlings- oder Sommertemperaturen?

[TomTomZoe]

Die SOC Stände / Ladezeiten des Routenplanes passen ziemlich genau, ich habe für meine morgige Route mal den Routenplaner auf 290km Reichweite gesetzt. Im Sommer denke ich kann man mit den vorgegebenen 340km (Autobahn) anfangen zu routen.

[mdm1266]

Ob der Akku während der Fahrt (also ohne am Ladekabel zu stecken) bei Bedarf geheizt wird, ist meine ich hier im Forum unbekannt.

Ich hatte die Batterieoptimierung bisher zweimal während der Fahrt. Dies war jeweils bei Temperaturen unter minus 10° und starker Biese bei eher niedrigeren Geschweinidigkeiten (nicht auf der Autobahn). Siehe mein Beitrag dazu hier:

opel-ampera-e/hallo-zusammen-ich-haette ... ng#p702315