Sion - viSono (Alles über die Solarzellen und deren Kunststoff Außenhaut)

[Joe-Hotzi]

Dass die PV-Technik neu ist bestreitet doch niemand.

Also PV-Technik als solches ist weder neu, noch eine technologische Herausforderung - auch nicht in Sondergrößen.
Nicht einmal als Einbettung in Kunststoff. Solche Zellen kann man beim freundlichen Chinesen für kleines Geld kaufen.

kleines, käufliches chin. PV-Modul mit KS-Oberfläche nach ca. 3Jahren

Neu ist also "nur" die automotive Verwendung und der Einsatz auf mehrdimensional (stark) gekrümmten Oberflächen.
Dafür gibt es leider bisher weder serientaugliche Materialien, noch Technologien oder Maschinen.

Tja, ich lasse Dir Deine Meinung auch. Ich bin nur gelernter Maschinenbauer und konnte an der Uni allenfalls "reinschnuppern" was es heißt, eine neue /abgewandelte Technologie zur Serienreife zu entwickeln.

Klar kann man auch einfach unterstellen, dass sich Sono dazu keine Gedanken gemacht hat.
Das wäre natürlich ziemlich Blöd von Sono.

Du hast Recht - man hat sich ganz sicher viele Gedanken bei Sono Motors gemacht.
Blöd ist man bei Sono Motors keinesfalls. Davon bin ich überzeugt.
Man ist halt nur anders / "unkonventionell" an das Projekt herangegangen.
Die Gedanken gingen wohl vor allem in die Richtung:
"Wie tief muss der Endkundenpreis sein, damit wir möglichst viele Vorreservierer ansprechen?"

Deshalb hat man für den Sion 2016 auch fast als Erstes den Endkundenpreis festgelegt.
Also noch bevor 2017 die ersten beiden Messeroller /Funktionsprototypen mit BMW i3-Technik existierten.
Lang bevor nun in 2020 /2021 die ersten serientauglichen Prototypen überhaupt gebaut sind.

Dass diese Herangehensweise nun "blöd" war, kann man ja nicht behaupten. Bis jetzt gibt es die Firma SonoMotors bald 5Jahre - auch ohne käufliches Auto /käufliches Produkt.
Ohne dass die Gründer nennenswert eigenes Kapital eingebracht hätten.
Ohne, dass es bisher einen straßenzugelassenen, seriennahen Prototypen gäbe.
Eine wachsende Firma mit etlichen Angestellten und (neben andern Nebenkosten) nonatlichen Gehaltszahlungen ...

Dass es 2016 für den Sion eine tragfähige Kostenkalkulation gab, würde ich ausschließen.
Dagegen spricht für mich nicht nur die Entwicklung beim "Akkupreis", die bei der Planung 2016 offensichtlich vor allem auf Wunschdenken basierte, sondern auch die späteren Diskussionen um die Ausstattungen /Features.

[KleinerEisbaer]

Da geht es weiter:
viewtopic.php?p=1433783#p1433783

Wäre schön wenn wir uns in diesem Thread auf die PV/Außenhaut beschränken und für das andere "ob überhaupt" den Thread beibehalten.

[KleinerEisbaer]

"Ebenfalls hat unser Team inzwischen die MPPT Central Unit (MCU) verbaut. Sie ermöglicht es, die Traktionsbatterie mit der Energie zu laden, die der Sion durch die Sonne erzeugt. So kann beispielsweise auch während der Fahrt das Hochvoltsystem für den Antrieb mit Strom versorgt werden. "
Quelle: Sono Motors - Blog

Nur nochmal "schwarz auf weis" fürs Protokoll

[Miage]

Hier noch die mir aufgefallenen Details im Film speziell zu den Solarzellen-tragenden Teilen:

https://mobile.twitter.com/SonoMotors

Dem SVC2.1 – Montagezustand wie im obigen Video – fehlen soweit ich sehe – noch 7 Solarzellen-tragende Teile:
Die 4 Türen, die vordere Haube, die Heckklappe und das Dach!

Allerdings:
Die im Film bereits montierten 4 Verkleidungen oberhalb der Vorder- und Hinterräder sollen aber (nach den bisherigen Veröffentlichungen!) Solarzellen enthalten!
Zu sehen ist dort im o.g. Video aber AFAIS nichts davon!

[phba15]

ist es nicht gerade das ziel, dass man sie nicht sehen soll? zumindest nicht bei eher wenig sonnenschein, fahrend und vermutlich mit handykamera aufgenommen...

[KleinerEisbaer]

Zu sehen ist dort im o.g. Video aber AFAIS nichts davon!

Das liegt sicher nur an der Videoqualität. Da kann man die besser sehen
https://twitter.com/SonoMotors/status/1 ... 7408221186

Mich würde die Optik so nicht stören, also die dürfen ruhig leicht sichtbar bleiben.

[Celsius]

Selbst wenn Sono das mit der Finanzierung und Fertigung irgendwie schafft so ein Auto auf die Straße zu bringen, was will man denn damit?
Ist das nachhaltiger, weil man fair abgebautes Kobald in den Batterien verwendet? Andere setzen bereits jetzt LFP-Akkus ein die ganz ohne Kobald auskommen.

Bei einem Elektrofahrzeug ist das A und O, dass es aerodynamisch gebaut wird um einen möglichst guten CW-Wert zu erlangen. Hier beim Sono wird hinten eine steil abfallende Heckklappe verwendet um dort noch ein paar Module unter zu bringen. Durch die dort entstehenden Verwirbelungen ‚zieht‘ der Luftstrom permanent hinten am Auto und erhöht den Verbrauch. Wenn man ein Haus energetisch sanieren möchte, dann achtet man doch auch als erstes darauf, dass der Energieverbrauch sinkt indem man das Haus ordentlich isoliert. Eine Heizung die mehr Leistung hat macht das Haus zwar wärmer, der Energieverbrauch wird aber nicht gesenkt. Genau das Gegenteil macht Sono, man opfert die Aerodynamik zugunsten von ein paar PV-Modulen und nimmt Mehrverbrauch in Kauf. Ist das nachhaltig? Der Sion wiegt ca. 1.400kg und verbraucht ungefähr genauso viel wie ein Model 3 SR+ mit 1.825kg. Von den Fahrleistungen ganz zu schweigen. Denkt man sich die PV am Sion weg und vergleicht ein ähnlich minimalistisches Auto, dann ist man beim Dacia Spring. Den bekommt man bald nach Abzug von Fördermitteln um die 10.000,- Eur. Wer gibt denn da 50% mehr für einen Sion aus, nur weil der unter Idealbedingungen für ca. 250,- Eur pro Jahr Strom erzeugt. Realistisch sind eher Strom für 150,- Eur. Tesla wird in ein paar Jahren einen Kleinwagen für ca. 25.000,- Eur vor Förderung auf den Markt bringen. Wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis da ähnlich ist wie beim Model 3, dann kann wird es auch für die restliche Kleinwagen-Konkurrenz schwer.

Ich bin absoluter Freund von PV und Elektromobilität. Auf meinem Dach befindet sich seit 18 Jahren eine Einspeiseanlage und ich habe auch etwas an „Balkonmodulen“ im Betrieb. Von daher kann ich mir schon ein Bild über die Erträge machen. An einem Tag wie heute hätte der Sion ca. 300 Wh produziert. Das entspricht einer Reichweite von ca. 2,5km – Standby-Verbrauch des Autos noch nicht berücksichtigt. Der Ertrag geht während der Monate Oktober – Februar also gegen Null. Mag sein, dass ein sonniger Tag mal ein paar km mehr bringt, die machen den Kohl aber auch nicht fett.
Da hat man doch wesentlich mehr davon, wenn man sein Auto mit einer eigenen groß ausgelegten PV-Anlage vom Dach lädt.
OK, die hat Möglichkeit hat nicht jeder. Aber auch diejenigen ohne PV auf dem Dach werden immer auf eine Ladeinfrastruktur zurück greifen müssen. Oder man übernachtet am Arbeitsplatz und fährt erst dann nach Hause, wenn die Sonne wieder geschienen hat. Oder man plant seine Fahrten in Abhängigkeit vom Wetterbericht und wartet mit der Fahrt unter Umständen ein paar Tage oder Wochen bevor es los gehen kann. Ohne Ladestation geht es also auch hier nicht. Wenn die Kiste dann gezwungener Maßen eh schon am Strom hängt, dann kann man die paar kW/h, die die PV gemacht hätte, auch noch eben mit rein packen.

Dieser Riesenaufwand für die PV-Integration in das Auto steht in keinem Verhältnis zu dessen Nutzen.
Um nochmal beim Vergleich zum Haus zu bleiben. Eine Balkon-PV-Anlage ist durchaus in der Lage an guten Tagen genug Energie für einen ganzen Tag für das Haus zu liefern. Man kann deshalb aber noch lange nicht den Vertrag bei seinem Stromanbieter kündigen. Und es muss auch nicht erst ein komplett neues Haus samt technischer Anlagen entworfen, entwickelt und gebaut werden, wenn man Balkonstrom nutzen will. Balkonstrom ist Spielerei. Das kostet ein paar hundert Eur und die Spielerei hat sich nach ein paar Jahren rentiert. Um die Spielerei der fest integrierten PV im Auto zu realisieren, muss man erst ein komplett neues Auto drum herum erfinden, entwickeln und bauen.

Apropos feste Integration: Tesla hat PV-Module fest in Dachziegel integriert, wird deshalb aber noch lange nicht zum Anbieter von schlüsselfertigen Häusern. Das überlässt man lieber denjenigen, die das seit Jahrzehnten machen und sich damit auskennen. Man übernimmt nur einen Teilbereich, nämlich die Unterstützung der Energieversorgung.

[Ion-Fahrer seit 2016]

Die 486 Seiten schön zusammengefasst

[as0770]

Da hat man doch wesentlich mehr davon, wenn man sein Auto mit einer eigenen groß ausgelegten PV-Anlage vom Dach lädt.
OK, die hat Möglichkeit hat nicht jeder. Aber auch diejenigen ohne PV auf dem Dach werden immer auf eine Ladeinfrastruktur zurück greifen müssen.

Gerne nochmal: Nutzungsverhalten sind unterschiedlich. Ich habe keine Möglichkeit eine eigene Ladestation zu errichten. PV-Reichweite würde mir für den Tagesgebrauch reichen. Am Wohnort in der Stadt auf öffentliche Ladeeinrichtungen zu bauen ist teuer und aufwändig: Ich laufe 500m zur Ladestation, muss nach dem Laden das Fahrzeug nochmal umparken. Der Sion hat 12.000 Reservierer. Also scheint doch ein Markt dafür vorhanden zu sein.

Moin,

PV-Reichweite würde mir für den Tagesgebrauch reichen.

Welche? Die "bis zu" 30km im Hochsommer oder die reellen 4 bis 10km im Winter?

Der Sion hat 12.000 Reservierer. Also scheint doch ein Markt dafür vorhanden zu sein.

Ein Großteil davon hat reserviert, als der Sion noch ein aus der "Masse" hervorstechendes Auto war. Bis er auf die Straße kommt, ist er zu (geschätzt) 90% technisch überholt.

Grüße
Torsten