Der Anfängerthread: Kurze Frage, kurze Antwort

[Udomann]

Stelle doch einfach mal auf Reku 0 und bremse leicht. Dann wirst Du sehen, dass das Auto rechts auf "Charge" geht.

Ja, du hast Recht, auch in Stufe 0 wird bei leichtem Anbremsen eine Winzigkeit rekuperiert, aber nur eine sehr kleine, fast vernachlässigbare Winzigkeit und man darf nur sehr, sehr zart auf das Bremspedal treten, so gut wie gar nicht, wer da nur etwas stärker tritt, rekuperiert nicht mehr, sondern betätigt die mechanischen Bremsen.

Diese Rekuperation bei Stufe 0 ist so winzig, wer da sagt, es gäbe sie nicht, hat auch Recht.

[Udomann]

Da wir gerade beim Thema Rekuperation sind: Kann hier jemand verbindlich sagen, ob man bei Stufe 0 anstatt Stufe 1 wirklich weniger Strom benötigt?

[dennosius]

Ja, du hast Recht, auch in Stufe 0 wird bei leichtem Anbremsen eine Winzigkeit rekuperiert, aber nur eine sehr kleine, fast vernachlässigbare Winzigkeit und man darf nur sehr, sehr zart auf das Bremspedal treten, so gut wie gar nicht, wer da nur etwas stärker tritt, rekuperiert nicht mehr, sondern betätigt die mechanischen Bremsen.

Die Anzeige im Display ist kein Messgerät. Wenn ich das richtig verstanden habe, kann der Permanentsynchronmotor an der Hinterachse an sich gar nicht segeln. Entweder, man gibt Strom, dann hat man Vortrieb - oder eben nicht, dann rekuperiert er immer, weil er dann automatisch als Permanentsynchrongenerator arbeitet. Der Motor/Generator ist also niemals von der Drehbewegung an der Achse entkoppelt. Den Zustand, den ein Verbrenner hat, wenn man den Gang rausnimmt, gibt es am Hinterachsmotor im IQ5 also gar nicht.

Nach meinem Verständnis (aber wer mehr von E-Technik versteht, mag mich gern korrigieren) bedeutet das, dass für das "Segeln" ein bisschen Strom an den Hinterachsmotor gegeben wird - gerade knapp so viel, dass man praktisch ausrollt. Es kann sein, dass der Motor dann unterm Strich noch ganz knapp im Generatormodus läuft und das zu der Anzeige führt (er also einen Teil des Stroms, der reingegeben wird, wieder selbst generiert - für Reku "unterm Strich" ist m.E. die Verzögerung zu gering).

[Gearsen]

Korrekt. Permanentmagnetsynchronmotore haben immer eine Induktion beim Drehen und somit eine Bremswirkung wenn nicht bestromt. Für den Segelmodus muss entsprechend der Geschwindigkeit ein Haltewechselstrom von der Motorsteuerung für den Drehstrominverter aufgelegt werden. Der ist Minimal, aber er wird gebraucht.

[Udomann]

Die Anzeige im Display ist kein Messgerät. Wenn ich das richtig verstanden habe, kann der Permanentsynchronmotor an der Hinterachse an sich gar nicht segeln. Entweder, man gibt Strom, dann hat man Vortrieb - oder eben nicht, dann rekuperiert er immer, weil er dann automatisch als Permanentsynchrongenerator arbeitet. Der Motor/Generator ist also niemals von der Drehbewegung an der Achse entkoppelt. Den Zustand, den ein Verbrenner hat, wenn man den Gang rausnimmt, gibt es am Hinterachsmotor im IQ5 also gar nicht.

Nach meinem Verständnis (aber wer mehr von E-Technik versteht, mag mich gern korrigieren) bedeutet das, dass für das "Segeln" ein bisschen Strom an den Hinterachsmotor gegeben wird - gerade knapp so viel, dass man praktisch ausrollt. Es kann sein, dass der Motor dann unterm Strich noch ganz knapp im Generatormodus läuft und das zu der Anzeige führt (er also einen Teil des Stroms, der reingegeben wird, wieder selbst generiert - für Reku "unterm Strich" ist m.E. die Verzögerung zu gering).

Danke für diese Beschreibung der Funktionsweise eines Permanentmagnetmotors, das alles war mir aber bereits sehr gut bekannt.

Meine Frage war, ob man in der Segelstellung, also Reku Stufe 0 nun Strom spart im Vergleich zur Stufe 1 oder nicht, diese Frage wurde nicht beantwortet, daher habe ich vor kurzem mal selbst den Test gemacht, wobei ich mich auf die Energieverbrauchsanzeige im Monitor verlassen habe, wo ja exakt angezeigt wird, wie viel Kw gerade aus der Batterie gezogen werden und welche Komponenten, also Klima/Heizung/Elektronik oder der Fahrmotor ziehen, man kann da auch gut sehen, wie viel Strom rekuperiert wird, dann ist da ein Minuszeichen vor der Kw-Angabe.

Ob diese bordeigene Anzeige nun genau geeicht ist, ist ja erst mal Wurscht, es geht ja rein um Unterschiede, und dabei konnte ich bei gleicher Fahrgeschwindigkeit und Belastung zwischen der Stufe 0 und 1 keinen Unterschied im Verbrauch ausmachen, man muss natürlich den Umschaltruck erst mal abwarten und "auspendeln", bis man verlässliche Angaben bekommt, dabei zeigte es sich, dass die Verbräuche ungefähr gleich blieben, die eingelegte Reku-Stufe 1 erhöht also den Verbrauch bei einer gegebenen Geschwindigkeit nicht, weil sie dann ja auch nicht aktiv ist, nur beim Stromfußwegnehmen kommt sie ins Spiel und speichert Energie zurück unter einer leichten Geschwindigkeitsabnahme, bei Stufe 0 bleibt der Stromrückfluss minimal, eben die angesprochenen Bremsverluste, die bei einem mitdrehenden Magnetmotor eben immer da sein müssen.

Der Unterschied ist also der, dass bei Stufe 0 die im rollenden Auto vorhandene kinetische Energie nicht zurück in den Akku fließt, sondern eben zum fast ungebremsten Weiterollen genutzt wird.

Allerdings will man ja bei "Fuß vom Gas" doch wohl in erster Linie das Auto abbremsen, bzw. die Geschwindigkeit verringern, sonst würde man ja den Fuß auf dem Gaspedal lassen, da kommt mir dann die Rückgewinnung der Elektrizität gerade recht und wenn ich dann stärker abbremsen muss, trete ich einfach aufs Bremspedal, erspare mir das Paddeln auf Stufe 2 oder 3, weil der Effekt der exakt gleiche ist, wenn man das Bremspedal tritt: Es wird zunehmend rekuperiert, die mechanischen Bremsen werden erst ganz zum Schluss eingesetzt, dieser Prozess läuft für den Fahrer unmerklich ab, man merkt davon rein gar nichts auf dem Bremspedal, ob nun rekuperiert oder mechanisch gebremst wird.

Das hat Hyundai fein hinbekommen, finde ich.

Wenn man jedoch das Auto in Stufe 4, also "Drive by one-Pedal" zum Stillstand bringt, wird gar nicht mechanisch gebremst, was zur Verrottung der Bremsanlage führt, daher ja auch der Tipp mit dem mechanischen Freibremsen zwischendurch, das erspare ich mir durch konsequente Nutzung der Stufe 1, man fährt dann das Autos so, wie ein herkömmliches Automatikauto.

[iOnier]

In welcher Rekuperationsstufe von 0-3 man am sparsamsten fährt hängt von so vielen verschiedenen Randbedingungen ab (unter anderem auch vom Fahrer ), dass die Frage nicht trivial zu beantworten ist.

Innerorts, wo man öfter schnell mal kräftig vom Tempo muss, verwende ich gern Stufe 3 / i-Pedal. Sonst wäre ich zu oft in den Eisen und würde unnötig Energie verheizen.

Außerorts, zumal auf Schnellstraßen / Autobahnen soll nicht jeder Wackler am Fahrpedal gleich zu unnötiger Rekuperation führen (ist ja auch verlustbehaftet). Je mehr Voraussicht ich habe, je seltener ich unerwartet und kräftig Bremsen muss, um so schwächer stelle ich die Rekuperation ein. Auf der Landstraße passt "Auto" IMO ganz gut, auf der AB wird es eher Reku 0 sein.

[Gearsen]

Man kann mit höchster Rekuperationsstufe genauso sparsam fahren, wie in Reku 0, wenn man den Fuß entsprechend hält. Genau so ist es bei reinen heck- oder frontgetriebenen E-Autos bei jedem Fahrmodus. Ob nun ECO, NORMAL oder SPORT. Lediglich die unruhige millimetergenaue Abtastung des Potentiometers des Strompedals im SPORT-Modus ergibt ein paar Wh zu viel Verbrauch wegen Geschwindigkeitsänderungen, alleine schon bei Bodenunebenheiten, die dazu führen, dass man den Fuß bewegt.

Im Großen und Ganzen ist der Fahrmodus egal und spart kaum bis keine Energie. Im ECO-Modus wird aber ggf. auch die Heizung limitiert. Das spart natürlich, aber verringert den Komfort.

Es liegt aber in der Natur des Menschen, dass ECO eine sparsame und vorausschauende Fahrweise "erzwingt". SPORT eher agileres verschwenderisches Fahren.

Ich fahre nur in KOMFORT (aka NORMAL), weil die Beschleunigungskennlinie da am angenehmsten für das Fahrbein ist. Das ist sparsam genug und auch drehmomentstarker Durchzug, wenn gewünscht, ist reichlich vorhanden. Außerdem fahre ich nur in Reku3 (demnächst auch i-Pedal), da ich das One-Pedal-Fahren so angenehm finde. Ich behaupte sogar, dass man in i-Pedal schneller bremsen kann, da die Zeit - für des Fußes Weg - vom Gas- auf das Bremspedal bereits bremst!

[lecsy]

Beim IONIQ 5 ist Rekuperationsstufe 0 freilich am wenigsten sparsam, weil er beim Betätigen der Fußbremse gar nicht rekuperiert und alle Energie verloren geht wie beim ollen Verbrenner (beim Lupfen des Strompedals rekuperiert er widersinniger Weise dennoch ca 4 kW laut BC).
Das ist umfassend im Threads zum Segeln und Rekuperieren diskutiert und dokumentiert.

Die Frage, was sparsamer ist, ist ganz simpel prinzipiell physikalisch zu beantworten:
Je weniger verzögert werden muss, desto sparsamer die Fahrweise.

Da auch Rekuperation nur einen Teil der beim Beschleunigen benötigen Energie zurück gewinnen kann, gilt das auch in Zeiten der BEV, wenn auch nicht mehr so extrem wie beim Verbrenner.
Vorausschauende Fahrweise wirkt also immer noch. Dabei ist dann natürlich egal, ob das ausrollen durch Halten der Kennlinie des Strompedals im iPedal oder bei niedriger automatischer Rekuperationsstufe erreicht wird.

Dauerndes Abbremsen zwischendurch durch Rekuperieren, um dann wieder zu beschleunigen, ist nicht sparsam. Das passiert tendenziell aber leichter, wenn die Rekuperationsstufe höher ist. Ich jedenfalls schaffe es im iPedal oder Reku 2-3 nicht, den Punkt am Pedal zu halten, der rollen lässt.

[Gearsen]

Da ich hauptsächlich Stadtverkehr fahre, ist Reku3 (oder i-Pedal) am angenehmsten zu fahren.
Meine "Rekustufe" beim Segeln heißt: Tempomat (ACC).
Und den benutze ich bei Stadt, Land, (AB-)Fluss.

[BOH-IONIQ]

Besteht eigentlich die Möglichkeit das die Sitzheitzung beim Einsteigen die selbe Einstellung übernimmt wie beim vorherigen Aussteigen? Beispiel: Ich verlasse das Auto mit Stufe 1 der Sitzheitzung und steige wieder ein mit Stufe 1, bei meiner Sitzheitzung jedenfalls steht die Sitzheitzung beim Einsteigen immer wieder auf Stellung Null