Re: Brennstoffzellenautos-Sie kommen doch!(Tankstelle in Tir

[iOnier]

Japan ist ja auch ein Inselstaat

[Anmar]

Es geht in Japan auch um Haushalte

Die Regierung subventioniert Brennstoffzellen

Die Brennstoffzellen sollen aber nicht nur für die Mobilität eingesetzt werden. Sie sollen auch Haushalte mit Strom und heißem Wasser versorgen. Schon jetzt haben landesweit etwa 220.000 Haushalte eine Brennstoffzelle. Und auch da zahlt der Staat zu: Für den Kauf gibt es Subventionen von 450 bis 900 Euro.

https://www.golem.de/news/energie-warum ... 340-2.html

Liegt daran, dass Japan zu 94% seiner Energie aus fossilen Energieträger bezieht.

Der zweite Grund ist ein politischer: Nach Angaben des japanischen Wirtschaftsministeriums Meti ist Japan zu etwa 94 Prozent von Importen fossiler Energieträger abhängig, weil die Atomkraftwerke nach der Katastrophe von Fukushima abgeschaltet wurden.

https://www.golem.de/news/energie-warum ... 40340.html

[Joe-Hotzi]

Die Logik des Artikels will sich mir nicht erschließen:

Als Japan noch voll auf die "sichere und saubere Kernenergie" setzte, war der Drang der Stromkonzerne hin zum Wasserstoff nachvollziehbar. Da konnte ja "sauberer" Strom gewonnen werden, um per Elektrolyse H2 zu generieren.
Heute /nach Fukushima hat Japan ein Energieproblem und außer unter Berücksichtigung des gewaltigem Lobbyeinfluss der Atomindustrie in Japan bleibt der Hype um den Wasserstoff völlig unverständlich.

Statt auf Senkung von Energieverbrauch und massive Nutzung der EE in Japan zu setzen, will man mit fragwürdigen Konstrukten "Fortschritt mit Wasserstoff" demonstrieren. Dass es volkswirtschaftlicher Unsinn und ökologischer Wahnsinn ist, aus Kohle H2 herzustellen und dieses nach Japan zu importieren - da brauch es wohl wenig Fachwissen.

Das frei werdende Kohlendioxid soll abgeschieden und gespeichert werden (Carbon Capture and Storage, CCS).

Diese CCS-Verfahren sind durchaus umstritten und werden noch nicht in Maßstäben eingesetzt, die für Japans Wasserstoffversorgung nötig wären.

Ein Windbeutel - wie so viele Sätze in diesem Artikel:

Wasserstoff ist ein Energieträger mit einer Energiedichte von etwa 33 Kilowattstunden pro Kilogramm, fast dreimal so hoch wie Benzin.

Das ist natürlich richtig und betrifft die gravimetrische Energiedichte - also bezogen auf das Gewicht. Dass an dieser Stelle das leichteste aller Gase einen Vorteil hat - wen wundert es?
Allerdings sind pro Kubikmeter H2 nur 3kWh enthalten - das ist die volumetrische Energiedichte und die ist grottenschlecht.
Wasserstoff hat kein Gewichts- aber ein Platzproblem. Sieht man such sehr schön am viersitzigen Toyota Mirai ohne viel Kofferraum und Zuladung, während das (ohne Allradantrieb deutlich leichtere) Tesla Model 3 ein ordentlicher 5-Sitzer mit zwei Kofferräumen ist ...

[zitic]

Man geht in Japan als Inselstaat und wenig freier Fläche halt davon aus, dass man sich nicht von Exporten frei machen kann. Die Logik hinter der Brennstoffzellförderung beginnt mit der effizienteren Nutzung des importierten Erdgases. Daher auch die relativ vielen stationären Anlagen. So erst mal die Historie. Reine Wasserstoffzellen sind da quasi nur die "Weiterentwicklung" des Know-Hows, dass man mal aufgebaut hat - entsprechende Wirtschaftspolitik.
Geplant ist dann halt auch "grüne Energie" irgendwann zu importieren. Dass heißt dann z.B. PV-Anlagen in Australien produzieren Wasserstoff und der wird dann eingeschifft. Solche Szenarien werden dort einkalkuliert. Wenn man davon ausgeht, dass Wasserstoff ohnehin Ausgangsstoff ist, ergibt sich natürlich auch eine andere Logik dahinter ihn auch direkt z.B. im Fahrzeug zu nutzen. Auch wenn man sich der Gesamtlogik nicht anschließen muss (was ich auch nicht mache), muss man das immer beachten, wenn man sich fragt, warum Japan den Weg so geht.

Ansonsten sind die Japaner wie z.B. Toyota da nicht so dogmatisch mit "grünem" Strom als Ausgangsstoff. Da wird dann auch gerne Erdgas genutzt oder andere Quellen. Wir hatten ja schon Äußerungen von Toyota mit etwas fragwürdigen Vergleichen zwischen Wasserstoff und BEV aus vermeintlich dreckigen Stromquellen. Die hiesige Gaswirtschaft denkt da auch entsprechend, lässt das aber aus taktischen Gründen nicht so raushängen.

[Jan]

Na ja, ich stehe dann doch mehr auf Akkus als Energiespeicher.

https://www.auto-motor-und-sport.de/tec ... autos/amp/

[Joe-Hotzi]

... Geplant ist dann halt auch "grüne Energie" irgendwann zu importieren. Dass heißt dann z.B. PV-Anlagen in Australien produzieren Wasserstoff und der wird dann eingeschifft. Solche Szenarien werden dort einkalkuliert.

Grüner Wasserstoff ?!?
In wie vielen Jahrzehnten will Australien bei 100% EE-Versorgung sein, um dann so etwas Tolles umzusetzen?

Hoffentlich hat man diese Kalkulation auch schon den "normalen" Japanern gezeigt. Denn der per PV-Strom und Hydrolyse erzeugte Wasserstoff dürfte ein Mehrfaches teurer sein als der bisherige "preiswerte Atomstrom".

Wenn man davon ausgeht, dass Wasserstoff ohnehin Ausgangsstoff ist, ...

Wasserstoff ist aber eben nie "ohnehin Ausgangsstoff", sondern muss immer aufwendig produziert werden.

Ansonsten sind die Japaner wie z.B. Toyota da nicht so dogmatisch mit "grünem" Strom als Ausgangsstoff. Da wird dann auch gerne Erdgas genutzt oder andere Quellen. Wir hatten ja schon Äußerungen von Toyota mit etwas fragwürdigen Vergleichen zwischen Wasserstoff und BEV aus vermeintlich dreckigen Stromquellen. Die hiesige Gaswirtschaft denkt da auch entsprechend, lässt das aber aus taktischen Gründen nicht so raushängen.

Ja, man wirbt halt gern mit "grünem Wasserstoff" (Toyota versorgt tatsächlich ein paar H2-BSZ-Gabelstapler (!!!) damit) - der Rest fährt dreckig fossil. Aber eben nicht mehr ewig ...