Wofür brauchen wir 350 kW Lader?

[BigKid]

Die Frage kann man aber auch so lesen, ob überhaupt ein "Tankstellenersatz" (und erst als Folge dieser Entscheidung in der Stadt Schnelllader) gebraucht wird ...

Ich glaube dass uns da auf absehbare Zeit nichts besseres einfällt... Schon alleine von der Logistik her. Klar kann man sagen dass in 20 Jahren eine Drohne mit nem vollen Akku angeflogen kommt, den austauscht und den Alten mitnimmt. Aber: Wenn es einem mit der Energiewende ernst ist stellt sich die Frage ob man sowas komplexes machen will...
Eine natürliche und vlt. auch ökologisch gar nicht mal so schlechte Variante könnte es sein an bestehenden Tankstellen nach und nach die Säulen durch Lader zu ersetzen... Wenn das Auto mal in 10 Minuten voll ist (und so weit sind wir da nicht mehr von weg) dann ist das aus meiner Sicht nicht so unrealistisch...
Anstatt jetzt parallel ein zweites "Tanknetz" aufzubauen...

Ich persönlich glaube, dass wir auch noch ein dichteres Netz mit reichlich Destination Chargern brauchen - da reichen dann 11kW - damit man im Urlaub, beim Einkaufen, Konzertbesuch oder wo auch immer seinen Wagen ruhigen Gewissens anschliessen und dann verschwinden kann...
Selbst wenn mindestens ein 150kW Lader auch in jeder klein Stadt vorhanden wäre bliebe nämlich das Problem, dass die Akkus schneller Altern wenn man immer an nem Schnelllader vollprügelt. Daher brauchts die Destination Charger aus meiner Sicht immernoch zusätzlich.

[tommywp]

"Ich persönlich glaube"
Diesen Glauben haben viele ein Funktionierender Geschäftsfall fehlt halt dazu.

[Karlsson]

Selbst wenn mindestens ein 150kW Lader auch in jeder klein Stadt vorhanden wäre bliebe nämlich das Problem, dass die Akkus schneller Altern wenn man immer an nem Schnelllader vollprügelt. Daher brauchts die Destination Charger aus meiner Sicht immernoch zusätzlich.

Ich denke man braucht beides. Laternenparker werden öfter nicht an CCS Ladung vorbei kommen, die man dann während eines Einkaufs macht. So mit 50....150kW und dann ist man wieder 4-7 Tage weiter.

[FloB]

Ich finde, das muß gar nicht unbedingt "ein funktionierender Geschäftsfall sein".
Straßenbeleuchtung ist ja auch keiner, sondern ganz schlicht notwendige Infrastruktur.

[BigKid]

"Ich persönlich glaube"
Diesen Glauben haben viele ein Funktionierender Geschäftsfall fehlt halt dazu.

Ja... Weil man eben das ganze leider immer nur aus ökonomischer Sicht betrachten und nicht aus ökologischer...
Haste zB mal bei Kia das Kleingedruckte gelesen ? Zumindest auf der Webseite konnte man ganz offen lesen, dass jedes Schnelladen den Akku schneller altern lässt als Schnarchladen... Also KANN das Ziel nicht sein nur noch Schnelllader zu haben... Es sei denn man verabschiedet sich ganz von der Idee dass eAutos auch was für Menschen sind, die KEINEN eigenen Stellplatz (vor der eigenen Hütte) mit Lademöglichkeit haben... Und man muss auch wissentlich in Kauf nehmen, dass man schneller neuen Schrott produziert als notwendig (vorzeitig gealterte Akkus und Autos die dann (wieder mal rein) wirtschaftlich gesehen Totalschäden sind...)

Wäre letzteres wirklich mal im Blick dann müsste schon lange ein Gesetz da sein, das bei einem eAuto der Akku einfach getauscht werden können muss...
Wenn eAutos bei der Klimakriese helfen sollen dann müsste das Thema Nachhaltigkeit schon lange stärker im Fokus stehen... Denn wie man bei den Nissan Leafs mittlerweile sieht ist meist Karosserie und Antrieb nicht der Schwachpunkt sondern der Akku... Da werden dann Autos die ansonsten noch völlig Fahrbereit sind verschrottet weil der Akkutausch fast soviel kostet wie ein Neuer (mit Förderung).

[AbRiNgOi]

@tommywp (Ich glaube), dass die HPC in den Städten genau aus dem Punkt des funktionierenden Geschäftsmodell heraus geboren wurden. Das eben INOITY, EnBW etz. (glauben) dass genau das ein funktionierendes Geschäftsmodell ist. Alle anderen Ladestellen, eben die Destination Ladestellen müssen irgendwo anders dabei sein, also in einem Geschäftsmodell einer Parkraumbewirtschaftung, einer Parkgarage, eines Einkaufszentrums oder privat mit eingebettet sein.

Ob du aber immer nur abgesicherte Geschäftsmodelle verwendest, und den Glauben an etwas neues verloren hast, steht auf einem anderen Blatt. Wenn dem aber so ist, fährst du Dein Leben im Rückspiegel, das ist auch wichtig, alleine aber ist das sehr gefährlich.

[tommywp]

@AbRiNgOi --> viewtopic.php?p=1830256#p1830256

[800Volt in Gold]

Ich persönlich glaube, dass wir auch noch ein dichteres Netz mit reichlich Destination Chargern brauchen - da reichen dann 11kW - damit man im Urlaub, beim Einkaufen, Konzertbesuch oder wo auch immer seinen Wagen ruhigen Gewissens anschliessen und dann verschwinden kann...

Und wer soll die dann, wirtschaftlich betreiben?
Das wird niemand machen, weil es eben nicht wirtschaftlich ist.
(Und jetzt ruf bitte nicht nach einem Gesetz, in der freien Marktwirtschaft)

Selbst wenn mindestens ein 150kW Lader auch in jeder klein Stadt vorhanden wäre bliebe nämlich das Problem, dass die Akkus schneller Altern wenn man immer an nem Schnelllader vollprügelt. Daher brauchts die Destination Charger aus meiner Sicht immernoch zusätzlich.

Auch so eine Sau, die immer mal wieder gerne durchs Dorf gejagt wird. Und ich hatte gehofft, die wären inzwischen längst alle erschossen.

[iOnier]

Ich glaube dass uns da auf absehbare Zeit nichts besseres einfällt... Schon alleine von der Logistik her.

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In Wohngebieten (also genau da, wo viele Leute nachts schlafen und deren Autos nur rumstehen) gibt es überall Stromkabel (zur Versorgung der Wohnhäuser), die meist überdimensioniert sein dürften, da man früher z. B. mit Nachtspeicherheizungen gerechnet hat, die heute aber kaum noch betrieben werden.

Da gibt es also schon mal Reserven an Leitungskapazität.

Für Übernachtladung reichen fast jedem 3,7 kW (16 A einphasig) - das bringt in 10 Stunden abzüglich Ladeverlusten ca. 34 kWh in die Batterie => genug für 150-200 km, mehr als typischerweise am Tag verfahren wird. Für punktuell höheren Bedarf kann man da nachladen, wo der Bedarf anfällt: unterwegs auf der Langstrecke.

Und ich weiß sehr genau, wovon ich rede: seit nunmehr 6 Jahren lade ich meinen iOn an der Steckdose mit ganzen 8 A / 1,8 kW, fahre zur Arbeit und zurück 45-50 km werktags. Die Batterie ist morgens immer voll, abends nie ganz leer.

Dafür einfache Ladepunkte in größerer Zahl aufzubauen dürfte kaum mehr Kosten verursachen als jedem Eigenheimbesitzer seine Wallbox zu subventionieren.

[FloB]

Nochmal: Ist Straßenbeleuchtung wirtschaftlich? Nein. Aber es ist schlicht eine notwendige Infrastruktur, die von den Kommunen betrieben wird.
Und genau so müssen die Kommunen eben zukünftig AC-Lademöglichkeiten in ausreichender Zahl an den von ihnen bewirtschafteten Parkplätzen bereit stellen. (und im Gegensatz zur Beleuchtung können sie da die Energie sogar gewinnbringend verkaufen.)
Ein wenig Träumen wird man ja wohl noch dürfen...