E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

panoptikum
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LtSpock hat geschrieben: aber das nachhaltigste Elektroauto ist das, welches nicht alle 2-3 Jahre durch ein neues Elektroauto ersetzt wird
Ich bin überzeugt, dass meine "alte" Zoe Q210 noch ihren Dienst tut, nur eben bei jemand anderem der dadurch keinen Verbrenner gekauft hat.
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Trotzdem wird hier in aller Regel kein Verbrenner substituiert, sondern ein neues Fahrzeug gebaut.

Gerade in Anbetracht, des eher mäßigen Anteils der PKW (12-13%), am bundesdeutschen CO2-Ausstoß, müssen wir uns fragen, ob Leasing hier wirklich angebracht ist oder nicht etwa genauso schädlich (wenn nicht CO2-intensiver), als weiterhin mit dem Verbrenner zu fahren?

Warum leasen wir überhaupt, warum "nutzen" wir nur noch und "verpflichten" uns nicht mehr?

Es dient der Bequemlichkeit und dem Risiko, in wenigen Jahren auf alter Technik zu sitzen.

Dient es der Nachhaltigkeit?

Ich bezweifle das stark.
Der Widerwille jemandem zuzuhören, beruht auf der Angst, die eigene Meinung zu ändern.
(c) Carl Rogers

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Trotzdem wird hier in aller Regel kein Verbrenner substituiert, sondern ein neues Fahrzeug gebaut.
Das ist eine sehr kurze Sichtweise. Wie viele Autos gebaut werden, hängt davon ab, wie viele Leute eines besitzen wollen. Alles andere ist eine Frage der Verteilung unter den Leuten.

Jedes Auto mehr auf dem Gebrauchtmarkt bewegt letztlich einen anderen Konsumenten, sich statt eines Neuwagens ein Gebrauchtauto zu holen. Da wird dann wieder ein Auto weniger gebaut. Und je mehr Elektroautos auf dem Gebrauchtmarkt sind, desto schneller verdrängt die E-Mobilität Verbrenner.
Warum leasen wir überhaupt, warum "nutzen" wir nur noch und "verpflichten" uns nicht mehr?
Dinge nur noch zu nutzen (also mieten/leasen) statt sie zu besitzen gilt (zu Recht) gemeinhin als Maßnahme zu mehr Nachhaltigkeit, weil mit weniger Ressourcen mehr Bedürfnisse befriedigt werden.

Jedes Mal, wenn ich ein Auto kaufe, treffe ich die Entscheidung, ob dieses Auto ungefähr die nächsten 20 Jahre lang Benzin verbrennen oder Strom verbrauchen wird. Völlig egal, wer es fährt. Und wenn ich kein neues Auto kaufe, sondern das alte weiterfahren, kauft ein anderer ein Auto mehr - und das ist häufig ein Verbrenner.
Wenn ich also in schneller Folge Autos kaufe und verkaufe, kommen mehr E-Autos auf den Markt und es werden weniger Verbrenner gebaut.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

TorstenW
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So, kann man es sich auch schönreden.....

Grüße
Torsten

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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@A.Q. Mir wäre allerdings sehr schleierhaft, dass es üblich ist, gebrauchte Fahrzeug zu leasen, anstatt neuer.

Darum trifft das Argument "besser nutzen, statt neu kaufen", leider hier absolut nicht zu.

Der Fahrzeugbestand wächst in Deutschland, darum erhöhen wir nicht automatisch die Nachhaltigkeit, die einzige Schlussfolgerung ist, dass wir es uns leisten können, mehrere PKW zu besitzen - mit entsprechenden Impact für's Klima.

Aktuell ist davon auszugehen, dass große BEV (wie im unten aufgeführten Post) im Mittel soviel CO2 ausstoßen, wie kleine Verbrenner mit 5,5l/100km. Dies wird sich zukünftig auf jeden Fall stark ändern, gerade bei Zellfertigungen wie Northvolt in Schweden, mit sehr sauberen Produktionsstrom.

Aktuell ists jedoch so, dass es einen größeren "Grau-Bereich" gibt, auf die mittlere Lebenszeit des Fahrzeugs gesehen, bei mittlerer Laufleistung.

Übersicht CO2-Bilanzen:
viewtopic.php?p=1777417#p1777417
Zuletzt geändert von adauris am Di 25. Jan 2022, 17:46, insgesamt 1-mal geändert.
Der Widerwille jemandem zuzuhören, beruht auf der Angst, die eigene Meinung zu ändern.
(c) Carl Rogers

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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@A.Q. Mir wäre allerdings sehr schleierhaft, dass es üblich ist, gebrauchte Fahrzeug zu leasen, anstatt neuer.
Nein, natürlich nicht, aber ich stehe gerade auf dem Schlauch: warum ist das für die Problemstellung relevant?

Der Umwelt ist es doch egal, ob ich ein Auto drei Jahre lease oder es in mein Eigentum übergehen lasse und nach drei Jahren verkaufe.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Nein das ist der Umwelt nicht egal, weil mit jedem Kauf, neu Ressourcen gefördert werden müssen, was Energie benötigt, was wiederum aktuell und auf einen mittleren Zeithorizont für CO2 sorgt.

Das Ganze ist ja ein Prozess der Entropie freisetzt, ob im kleinen oder großen, ist dabei völlig unwichtig. Wichtig ist nur, wir verlieren am Ende mehr, je öfter wir diesen Zyklus durchlaufen.

Würde nur soviel produziert, wie benötigt würde und dann instand gehalten, müssen wir unsere Wirtschaft neu denken und umkrempeln.

Mit jeder Modellpflege, mit jeder Designänderung werden Begehrlichkeiten geschaffen, die dazu aufmuntern, neu zu kaufen.

Nachhaltigkeit und kontinuierlicher Konsum sind im Grunde entgegengesetzte Begriffe zueinander.

Deswegen ist Leasing eben nicht nachhaltig - es provoziert eine ständige Erneuerung und das Abstoßen des Bestehenden.
Der Widerwille jemandem zuzuhören, beruht auf der Angst, die eigene Meinung zu ändern.
(c) Carl Rogers

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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adauris hat geschrieben: Deswegen ist Leasing eben nicht nachhaltig - es provoziert eine ständige Erneuerung und das Abstoßen des Bestehenden.
Deshalb ist für den schnelleren Umstieg auf eMobilität Leasing gut - weil sich mehr Leute ein eAuto zulegen. Auch solche, die gerade nicht das komplette Geld in der Tasche haben um es zu kaufen. Und nach drei Jahren ist es in der Regel auf dem Gebrauchtmarkt und verdrängt dann dort einen Benziner oder Diesel - im besten Fall. Ferner fällt dadurch, daß nach drei Jahren der Gebrauchtmarkt mit eAutos "geflutet" wird der Preis für gebrauchte eAutos. Also können sich wieder mehr Gebrauchtkäufer ein eAuto leisten und die Marktdurchdringung mit eAutos geschieht schneller. Am untersten Ende des Autolebens werden dadurch dann die Verbrenner so billig, daß es sich z.B. nicht mehr lohnt eine größere Reperatur an einem 10 Jahre alten Diesel durchzuführen und dadurch dieser Diesel dann schon früher auf den Schrott kommt und verwertet wird.

Also müßte man jetzt mal die nächsten Jahre beobachten wie sich das Durchschnittsalter der Pkw ändert - wenn es etwas sinkt dann hat die Umstellung Erfolg.

Also Konsum ist nicht immer ausschließlich schlecht, da in diesem Fall die "alten" Autos eben nicht in der Schreibtischschublade aufgehoben werden, sondern dadurch die eMobilität auch für monetär nicht ganz so gut ausgestattete leistbar wird und im besten Fall Diesel und Benziner früher von der Straße genommen werden.

Grüazi, MaXx

P.S. Weniger Konsum kann man bei sich und evtl. in seiner Familie durchsetzen, deutschlandweit wird das aber einen langen Atem verlangen - wenn's überhaupt klappen sollte.

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Nein das ist der Umwelt nicht egal, weil mit jedem Kauf, neu Ressourcen gefördert werden müssen, was Energie benötigt, was wiederum aktuell und auf einen mittleren Zeithorizont für CO2 sorgt.
Mit jedem Kauf, ja, aber auch mit jeder Leasing-Bestellung. Die Ressourcen werden ja für die Herstellung gebraucht, egal ob ich das so produzierte Auto per Leasing finanziere oder oder voll bezahle.
Deswegen ist Leasing eben nicht nachhaltig - es provoziert eine ständige Erneuerung und das Abstoßen des Bestehenden.
Das wäre aber nur dann schädlich, wenn das Bestehende dadurch nicht oder nicht so lange weitergenutzt wird, und deswegen mehr produziert würde. Also zum Beispiel Mobiltelefone, die nach drei Jahren überwiegend verschrottet würden, weil sich dafür kaum noch Abnehmer finden.
Das ist bei Autos aber nicht oder allenfalls in geringem Maße zu erwarten - ein Auto wird in der Regel gefahren, bis es so kaputt ist, dass die Weiternutzung unwirtschaftlich wäre - nur halt durch jemand anderen. Autos werden heutzutage durchschnittlich 20 Jahre lang gefahren, obwohl die meisten davon als Neuwagen geleast wurden.

Ideal wäre es eigentlich, wenn Autos nicht verkauft oder geleast, sondern nur noch vermietet würden. Weil dann das Risiko von Defekten oder Verschlechterungen beim Vermieter liegt, wird dieser auf eine hohe Qualität und Lebensdauer achten - und er hat als Großabnehmer eine ganz andere Expertise und einen anderen Einfluss auf den Hersteller.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Kommt das leasingfahrzeug nach 3 Jahren in die Schrottopresse? Steht es sich die Reifen platt? Absolut nicht! Wir müssen so schnell wie möglich dem Elektrobestand erhöhen. Am besten wäre es, wenn die es sich leisten können noch viel öfter das Fahrzeug wechseln würden...

Ich kenne genügend Leute, die darauf warten, dass es endlich bezahlbare elektrische Gebrauchtwagen gibt. Deren Verbrenner geht dann den nächsten Schritt. Osteuropa, Afrika...
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