"German E-Cars Technology GmbH, Miramstr. 74, 34123 Kassel" genutzt und will Euch darüber berichten. Zusammenfassend kann ich mich schon einmal dieser Meldung aus 2017 anschließen:
Erste positive Erfahrungen gab es ja auch schon nach meinem "Steinaufsetzer".
Zuerst etwas zu unserem Stromos (Fahrzeugsteckbrief -> Hier):
- EZ 09/2011, gehörte damals zum Siemens-Flotten-Pool, stand in dieser "Testphase" drei Jahre fast nur herum
- 2014 nach Hamburg in Privathand verkauft, dort in einem Jahr ca. 16.000km für Pendelfahrten gelaufen
- seit Ende 2015 in unserem Besitz und km-Stand jetzt 81.000 - wir fahren ihn also ...
Aber der Reihe nach:
Unser Stromos hat kein Schaltgetriebe (Stromos AT) und war mit einer recht alten Firmware für Display (nur zwei Anzeigeebenen) und BMS /Motorcontroller ("Kickdown" ab 80A, Ladebeginn durch Verriegelung der Fahrertür, sehr ungenauer Anzeige der Restreichweite, Laden nur mit 10kW /3kW, Sprünge in der Ladeanzeige, ...) ausgestattet. Ursprünglich hieß es, für mein Auto gäbe es keine modernere Software, da sich diese zwischen Getriebe- und AT-Version unterschieden. Wir haben uns also notgedrungen auf die "Eigenheiten" unseres Stromos eingestellt.
Was mir aber von Beginn an vor allem bei der BSM/Ladesteuerung missfiel, war die absolute Ungenauigkeit der Restreichweitenanzeige, speziell bei kühleren Temperaturen und das komplette Abschalten 5sec nach Erreichung der Unterspannung einer Zelle. Das BMS orientiert sich vor allem an Zellspannungen und Temperaturen, nicht an eingeladenen /entladenen Ah.
Kurz nach dem Kauf hat der Stromos einmal mit "Restreichweite 9km" und letztes Jahr mit "Restreichweite 22km" (!) vmtl. wegen Unterspannung abgeschalten. Dass dies nicht wirklich praxistauglich ist, dürfte einleuchten.
Da nach Wiedereinschalten (das geht ja glücklicherweise oft noch mehrmals) die Gesamtspannung noch um 300V betrug, fiel mein Verdacht auf eine einzelne, schwächere Zelle. Kurz vor dem Winter wollte ich da vorsorgen und habe mit GEC Kontakt aufgenommen. Dabei stellte sich jetzt heraus, dass es doch eine deutlich bessere /modernere Software für den Stromos AT gibt, diese aber nur in Kassel aufgespielt werden kann. Bei dieser Gelegenheit könne man auch die Traktionsbatterie testen.
Mitte Oktober war ja noch herrliches "Spätsommmerwetter" mit tagsüber >20°C und so habe ich kurzentschlossen "Urlaub" gemacht und mich nach voheriger Absprache auf die ca. 350km nach Kassel aufgemacht. Die Überlegung war, vor dem Winter alles checken zu lassen und so auch das Risiko zu minimoeren, dass das Auto ausfällt und man gar nicht mehr auf eigener Achse nach Kassel fahren kann ...
Was hatte ich dabei:
- Typ2-Ladekabel + Schuko-Ladekabel
- meine mobile Wallbox mit Schuko-Abzweig und CEE-Adaptern
- DEFA Thermina Autoheizer für 230V
- Nackenkissen +Decke für "Ladeschlaf"
Rund 150km um meinen Heimatort habe ich eh keine Probleme und alle örtlichen Ladekarten sowie einen PlugSurfin-Ladeschlüssel dabei.
Kritisch ist für mich das Harzgebiet mit ziemlicher Ladewüste. So ist bspw. der Total Autohof in Sangerhausen an der A38 allein auf weiter Flur. Da Richtung Kassel andere lokale Anbieter meist nur mit New Motion im Roaming sind, habe ich mir auch noch von dort die App heruntergeladen. Was mich geritten hat, dabei allein der Werbung zu trauen ("Laden Sie unsere App herunter - Mehr als 80.000 öffentliche Ladestationen in Ihrer Nähe und unterwegs.") weiß ich nicht mehr - ich war halt etwas im Stress.
Plan war, nachmittags los zu fahren um am Morgen in Kassel zu sein. Nachts auf der Autobahn mit 70-90km/h ist es entspannter als am Tag. Dabei hat es sich bewährt, ein "80km/h"-Schild an die Heckscheinbe zu kleben - man wird deutlich weniger bedrängt (dafür wohl eher bedauert).
Auf der Hinfahrt ging bis zum Ladehalt REWE Lindenstraße in Bleicherode alles klar. Es war kurz nach 3:00Uhr als ich festgestellt habe, dass man mit der "TNM-App" allein eben keinen Strom bekommt, sondern ein Ladeschlüssel benötigt wird. Nichts von meinen Karten hat funktioniert.
Also weiter zum nächsten Ladehalt. Nur ist mir dann nachts gegen 3:40Uhr auf der Autobahn mit etwa 28% /33km Restreichweite das Auto ausgegangen ...
Ich habe mich noch zur nächsten Abfahrt gerettet und dank abschüssiger Straße die Shell-Tankstelle in "Breitenworbis" erreicht und durfte dort am 11kW-Anschluss der Staubsauger mein Auto aufladen. Vielen Dank!
Schon dabei kam es immer wieder zu Ladeabbrüchen, bei denen der Strom auf 1A fiel. Der Ladestrom schaltete zwar immer wieder hoch, aber die Zeiten verlängern sich natürlich ...
Da ich auch am nächsten Ladehalt in Friedland auf eine Schreinerei ausweichen musste: (TNM geht halt nur mit vorheriger Anmeldung /Registrierung /FreischaltCode), verzögerte sich die Ankunft bei GEC in Kassel um einige Stunden.
Ich hatte mich telefonisch angekündigt und wurde schon erwartet, als ich vor dem Mittag im Industriegebiet am neuen Standort ankam.