proton56 hat geschrieben:Wie hoch die Belastbarkeit meines Hausanschlußes ist und ob 1- oder 3 phasig , bin ich mir nun gar nicht mehr so sicher, da ich maximalmöglicher Elektrolaie bin. Mein Solarteur hatte im Verkaufsgespräch behauptet, daß der Umbau der Hauselektrik auf 3-phasig 2-3k€ kosten würde. Die Hauszuleitung kommt noch über einen Masten. Vielleicht könnt Ihr daraus was erkennen?
Wie, wenn Du kein Bild mitschickst?
Wenn vom Mast 4 Kabel ins Haus kommen sind es wahrscheinlich 3 Phasen und ein Neutralleiter ("Null"). Was auf den Zählern steht sagt leider ziemlich genau nichts aus. Allerdings deutet es auf ein Haus mit mehreren Miet- oder Eigentumsparteien hin. Demnach wird jede Etage mit einem eigenen Zähler versehen und
wahrscheinlich mit einer eigenen Phase (von dreien) versorgt. Von einer Phase wird vor dem Etagenzähler noch der "Allgemeinstrom", dessen Kosten auf alle Parteien umgelegt werden, auf einen separaten Zähler abgezweigt. Hinter dem dann also so Sachen hängen wie Treppenhaus- und Kellerflurlicht, Hofbeleuchtung, Steckdosen für die gemeinschaftliche Nutzung (z.B. zum Garten hin für den Rasenmäher, im Haus für den Staubsauger zur Flurreinigung, ...).
Wenn da weiterhin separat abgerechnet wird, das Haus also jetzt nicht komplett Dein Eigentum ist und nur von Dir genutzt wird müsste für einen 3-phasigen Anschluss
vor jedem vorhandenen Zähler ein Abgriff von jeder Phase vorgenommen und über einen eigenen Drehstromzähler (der zählt auch korrekt, wenn nur auf einer Phase Strom fließt) auf die Leitung zu Deinem Ladepunkt gelegt werden. Das wäre zugleich die zukunftssichere Lösung - vielleicht hast Du später ja mal ein E-Auto mit 3-Phasen-Bordlader, oder willst irgendwann mal jemand anderen mit so einem Lader bei Dir laden lassen. Die Installationskosten kann ich nicht einschätzen, aber der zusätzliche Anschluss eines weiteren Zählers ist halt nicht umsonst. Und für das Legen und Anschließen der Leitung zu Deiner Ladestelle (Erdarbeiten?) kommt ja auch noch etwas dazu.
Wenn Du aber sicher nur einphasig laden willst könnte man natürlich auch (unter der Voraussetzung, dass die bis zu dem Punkt vorhandene Installation die nötige Leistung hergeben kann) nach "Deinem" Etagenzähler einen Abzweig zur Ladestelle vornehmen und separat mit 16 (oder wenn möglich auch 32) Ampere absichern. Wäre IMO aber die schlechtere Lösung und nur zu favorisieren, wenn die obige aus technischen Gründen nicht zu realisieren wäre. Die Mehrkosten für 3 Phasen beschränken sich ja an sich fast auf den Zähleranschluss (da nimmt der Versorger / Netzbetreiber wohl auch was) und die etwas stärkere Zuleitung (gering). Ob das insgesamt 2-3 k€ Unterschied ausmacht? Glaube ich nicht. Denn die "Billigvariante" ist ja auch nicht umsonst.
Das ICCB-Teil wäre wahrscheinlich ein guter Kompromiss für zu Hause UND unterwegs, wenn mal kein Kabel dran hängt, oder?
Ein "ICCB-Teil" wird an sich bei jedem aktuellen E-Auto mitgeliefert, eben damit man überhaupt zu Hause an der Steckdose laden kann. Nennt sich meist "Standardladekabel" oder "Notladekabel" (letzteres bei Renault, weil die ZOEs halt für's dreiphasige Laden ausgelegt sind).
Ich meine (bin aber nicht sicher), dass beim ioniq außer dem Schuko-Ladekabel mit dem ICCB drin auch ein Typ2-Kabel mitgeliefert wird. Ansonsten musst Du Dir halt eins dazukaufen (2-300 €). Praktisch alles, was nicht "Schnelladesäule" ist hat nämlich kein angeschlagenes Kabel, sondern eine Typ2-Buchse. Und unterwegs wirst Du nicht an einer Schuko-Steckdose mit 2,3 kW laden wollen. Außer im allergrößten Notfall (und ja, dafür würde ich das Kabel auch mitnehmen).
Meine Steckdose wäre im Freien. Ist das ICCB wasserdicht?
Die, die ich kenne, sind es. Aber ob sie es dauerhaft und auch nach jahrelangem Witterungseinfluss auch noch wären? Eher nein, dafür sind sie nicht gebaut. Unter den Bedingungen plädiere ich nochmals mehr für eine Wallbox. Ich selbst habe einen Carport, der aber quasi eine Hälfte eines Schuppens darstellt (die andere Hälfte ist komplett ummauert, die "Autohälfte" vorne und zur linken Seite offen, das gemeinsame Giebeldach auf der linken Seite mit Balken abgestützt). Da hängt der ICCB an einem Haken an der Wand und ist sehr weitgehend witterungsgeschützt. Unter solchen Bedingungen (oder eben in einer Garage) ist das eine tragbare Dauerlösung. Komplett im Freien? Würde ich nicht machen.
Fragen über Fragen. Ich hoffe ich nerve Euch nicht, aber jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die Weichen richtig zu stellen.
Ja, klar. Manches könntest Du Dir aber auch unter Nutzung der Suchfunktion im Forum einerseits und im Wiki anderseits (z.B.
Ladetechnik) selbst anlesen.