Toyota Prius Prime 2017

[Joe-Hotzi]

Insgesamt verstehe ich die Toyota-feindliche Stimmung nicht ganz.

Toyota-feindlich? Wo denn ?!? Eher ernüchtert, oder wie soll man es denn finden, wenn der größte Autohersteller der Welt nicht ein einziges BEV im Angebot hat?

Als einziger Hersteller bietet Toyota einen bezahlbaren Familienkombi mit Hybridantrieb (Auris TS HSD). Da sind alle anderen noch meilenweit von entfernt.

Sicher kein schlechtes Auto. Springt der Verbrenner immer noch schon ab ca. 50km/h an? Oder brabbelt sich warm, auch wenn man eigentlich nur im EV-Modus ein paar Kilometer fahren will?
Dann leg etwas drauf und hole einen Plug-in-Hybrid-Outlander. Ja, ist kein flacher Kombi. Kann aber dafür echte 50km elektrisch und hat eine tatsächlich nutzbare AHK. Ist nicht umsonst ein Renner bei den Hybriden ...

Und wenn das Geld drückt, gibt es ja noch den VW Passat GTE (Golf Variant GTE gibt es noch nicht) - auch als Kombi mit AHK.

Beide können extern aufgeladen werden - also bis auf den Preis sehe ich da keinen technischen Vorteil für den Auris TS HSD.

[Priusfahrer]

Und wenn das Geld drückt, gibt es ja noch den VW Passat GTE (Golf Variant GTE gibt es noch nicht) - auch als Kombi mit AHK.
Beide können extern aufgeladen werden - also bis auf den Preis sehe ich da keinen technischen Vorteil für den Auris TS HSD.

Naja ein VW ist nicht wirklich eine Alternative! Insbesondere in Sachen Wartungs- und Reparaturaufwand sind die Toyotas um Welten besser.

Als Hybride sind die Toyotas unschlagbar. Als PHEV eher weniger. Meine mageren 20km Reichweite sind jetzt nicht der Bringer. Bei meinem Fahrprofiel aber ausreichend und auf Langstrecke sparsamer als die meisten Diesel. Aber das wichtigste. An der Karre geht nix kaputt.

Aber dennoch wird mein nächstes Auto wahrscheinlich kein Toyota mehr sein, da ich in einigen Jahren rein elektrisch fahren will. Da haben die leider nichts im Programm. Vielleicht dann ein zweijähriges M3 oder mal sehen was dann so gut und bezahlbar ist.

[bm3]

Die Qualität von Toyota ist gut, die Autos halten lange, unbestritten. Was ich allerdings nicht nachvollziehen kann und weshalb ich bis jetzt von Toyota ganz abgesehen habe, bei sämtlichen Hybriden geht nichts mit AHK, da scheinen die Kundenbedürfnisse seit über 10 Jahren schon und trotz zahlreichen Kundenprotesten an Toyota einfach ignoriert zu werden. Und wie hier schon geschrieben wurde, den Plugin-Hybriden hapert es immer noch an der elektrischen Reichweite und BEV will man auch nicht verkaufen. Die äußeren Abmessungen der Prius erschrecken mich auch schon seit es die gibt, also Prius, wegen der Abmessungen schon, sowieso nicht bei uns.

VG:

Klaus

[AQQU]

RAV4 Hybrid hat eine hängerzugelassene AHK. Auris TS und Prius 4 dürfen immerhin Velos huckepack auf der AHK mitnehmen.

[bm3]

Fahrräder nützt mir nichts, und der RAV4 zählt ja als SUV ? Da ist die AHK bei Allen obligatorisch, da ist auch Toyota wohl dann nicht mehr daran vorbeikommen. Aber du hast recht, den RAV4 hatte ich nicht im Blickfeld.
Wobei ich bis jetzt (noch) kein Bedürfnis verspüre einen SUV zu kaufen, aber wenn die Autoindustrie noch weiter fleißig Werbung dafür wie für Sauerbier macht...

editiert:
Achja, beim RAV4 hat man eine andere Kleinigkeit wiedermal vergessen, das "plug-in", scheidet daher ganz für uns aus.

[eDEVIL]

Wir sind mit dem Auris meiner Frau super zufrieden und fahren ihn mit knapp 4,4 l/100km.

Beim Durchschnittsverbrauch über alles (inkl. Urlaub) muss da aber 0,xx l stehen

Das was Toyota jetzt ankündigt, hätte es schon vor 2 jahren kaufbar geben müssen, wenn man weiterhin so innovativ hötte sein wollen, wie man begonnen hat.

Beim eGolf war ich ähnlich enttäuscht. Als der raus kam, hatte der kaum etwas besser als der "alte LEAF"

[Joe-Hotzi]

Naja ein VW ist nicht wirklich eine Alternative!
Insbesondere in Sachen Wartungs- und Reparaturaufwand sind die Toyotas um Welten besser.

Da gebe ich Dir sowas von Recht! Dies ist einer der tatsächlichen Vorteile der ausgereiften Toyota-Hybridtechnik!

Allerdings ging es ja um:

Als einziger Hersteller bietet Toyota einen bezahlbaren Familienkombi mit Hybridantrieb (Auris TS HSD).
Da sind alle anderen noch meilenweit von entfernt.

Das galt vor einigen Jahren, als Toyota tatsächlich innovativ und technischer Vorreiter war - heute m.M.n. nicht mehr. Und dies hat eben m.M.n. nichts mit "Toyota-feindlich" zu tun, sondern ist eine ganz sachliche Feststellung, die ich an Hand mehrerer verlinkter Beispiele untermauert habe.


Toyota ist eben bei seinem (bewährten) Hybridkonzept stehengeblieben und presst es nun gewinnmaximierend in alle Baureihen. Wenn sie dies mit dem PlugIn gemacht hätten, hätte ich es als konsequente Weiterentwicklung gesehen - so nur als Gewinnmaximierung.


Ein Wasserstoffauto als Zukunft und Innovation zu propagieren (falls da jemand drauf kommen sollte) ist da schon "interessant" angesichts der Tatsache, dass es lediglich ein BEV mit H2-BSZ als Range-Extender (also ein serieller Hybrid) ist. Ach ja, der Mirai fährt angeblich auch noch mit einer NiHM-Pufferbatterie (!!!). Ändert aber nichts daran, dass dies sicher ein Auslaufmodell ist, aber für die BSZ weiterhin Platin und Palladium gebraucht wird ...
Dass der Mirai keinerlei echte Vorteile (aber etliche deutliche Nachteile) gegenüber einem aktuellem BEV bietet, wurde spätestens bei der Vergleichsfahrt ModelS <-> Mirai deutlich. Denn da wurden gleich mehrere Lobhudeleien durch die Praxis entzaubert.

- weder Platz- noch gewichtsmäßig gibt es Vorteile beim BSZ-Auto - woher auch bei dieser komplexen Technik zusätzlich zum "Grund-BEV".

- von wegen höhere Reichweite, "keine Abstriche zum Verbrenner", siehe 14.05 Uhr: Von Berlin aus sind es 445 Kilometer ... Diese Entfernung stellt den Mirai auf eine Probe: Um diese Distanz zu schaffen, müssen wir unser Autobahntempo ziemlich drosseln und fahren mit 90 km/h. ...

oder die anfänglichen Erkenntnisse, 11.30 Uhr: Der Energieverbrauch des Mirai steigt oberhalb von 100 Stundenkilometern offenbar deutlich an. ... Also machen wir einen Test: zehn Minuten bei Tempo 90. Aha - die Geschwindigkeit scheint der Brennstoffzelle besser zu bekommen. Der Verbrauch sinkt drastisch auf 0,8 Kilogramm Wasserstoff pro 100 Kilometer. Da der Tank des Mirai 4,4 Kilogramm Wasserstoff fasst, sind wir beruhigt. Kurzer Überschlag: bei Tempo90km/h also maximal 550km - das schafft auch ein ModelS auch etwa. Auch die etwa 350km bei 120km/h sind sehr ähnlich, nur dass es eben deutlich mehr Ladesäulen (und Sprittanken) als H2-Tanken gibt.

- von wegen Tanken in 5Minuten, siehe 16:32 Uhr: Die Düsseldorfer Air Liquide-Wasserstofftanke kam uns langsamer vor als die bislang gewohnten. Wir haben 15 Minuten gebraucht, bis wir fertig waren. ... Tja, 700bar sind an den Grenzen des technisch machbaren und Mechanik verschleißt halt. Das wird bei mehr Tankvorgängen (Anzahl BSZ-Autos) sicher eher die Regel - die 5min sind der Bestwert ...
Regelmäßig zur Tankstelle fahren (statt meist nebenbei daheim laden wie beim BEV) und das Bezahlen ist da zeitlich auch noch zuzuzählen ...

- es entweicht "nur" Wasserdampf, siehe 9.45 Uhr:Pro Kilogramm verbrauchten Wasserstoff erzeugt der Wagen seinen Worten zufolge sieben bis acht Liter Wasser. Es entweicht als Dampf - und auch flüssig, ...Unsere Tesla-Mitfahrer haben beobachtet, dass unser Mirai beim Beschleunigen ganz ordentliche Mengen Wasser und Wasserdampf abgegeben hat. Zum Teil hat ihnen das etwas die Sicht genommen, und sie mussten rasch den Scheibenwischer einschalten.
Also pro Tankladung und Fahrzeug (!) ca. 40l Wasser auf die Straße - auch im Winter! Da bin ich schon gespannt, wann man die Straßen beheizen will ...

Damit nicht genug - es ist genau dieses (hochreine) Wasser, dass unabänderlich (chemisch /physikalisch bedingt) auch für die Herstellung von H2 über Elektrolyse (soll ja mal über EE gemmacht werden) gebraucht wird - zuzüglich der benötigten 4,5kWh el. Energie je Kubikmeter H2 (nicht etwa Kilogramm H2 ) - der Mirai führt über 50qm H2 (komprimiert etwa 5kg) mit sich!
Man sollte zumindest das Wasser auffangen und wiederverwenden - doch dann braucht es Platz und liefert Zusatzgewicht beim Auto. Beides geht beim 4-sitzigen Mirai mit knappen Kofferraum ja nun gar nicht ...

Woher nehmen wir überhaupt das Wasser und die Energie für das benötigte H2, wenn die bisherige Fahrzeugflotte zukünftig auf H2-BSZ umgestellt wird? Darauf hat bisher niemand eine schlüssige Antwort - da es sie m.M.n. nicht gibt.
Wie bisher H2 aus fossielem Erdgas dampfreformieren (ca. 97% der derzeitigen H2-Produktion) macht ja selbst nach den Befürwortern keinen Sinn. Gerade wurden in Japan die AKW wieder hochgefahren ...

Auch wenn ich nicht alle Daten so teile, finde ich diese Darstellung schon sehr interessant. Selbst bei einer reinen Tank-to-Wheel-Betrachtung braucht der Mirai praktisch schon fast die doppelte Energie wie ein BEV: ein kg H2 hat knapp 40kWh Energiegehalt und wird für etwa 100km verbraucht. Nur dass (regenerative) el. Energie beim BEV direkt geladen werden kann - beim H2-BSZ-Auto muss man erst einmal damit H2 herstellen und komprimieren /verflüssigen ...

Eine drastische Darstellung dazu liest sich so: Eines der klimafeindlichsten Autos überhaupt

So, das musste jetzt mal raus. Ich bin keineswegs "Toyota feindlich", sondern habe bisher jeden Prius und auch den Mirai (!) schon Probe gefahren. Die Technik an sich ist schon faszinierend.

Aber Tatsachen bleiben halt Tatsachen. M.E.n. baut Toyota den Mirai vor allem für "Green-washing" und für die Kalifornische Förderpolitik. Aber wir werden sehen, wie es in den nächsten Jahren weitergeht.

[eDEVIL]

@Joe-Hotzi Danke für die Bündelung der ernüchternden Fakten bzgl. H2-Autos

[Toumal]

@Joe-Hotzi Ich wuenschte dieses Forum haette einen +rep button damit ich dir reputation zukommen lassen kann.

[Joe-Hotzi]

Danke, aber das kocht immer mal wieder in mir hoch. Denn es ist schon -> hier und -> hier und -> hier und in vielen anderen Beiträgen angesprochen und nachgewiesen wurden, das mobiler (!!!) Wasserstoff - also das H2-BSZ-Auto - eine Sackgasse /Irrweg /... ist.

Lesenswert bspw. auch:
Quo Vadis Brennstoffzelle?
oder mein Klassikker aus 2003:
Wasserstoff löst keine Energieprobleme - mittlerweile auch als bunte Präsentation, die auch die blumigen Behauptungen einer "Bio-Wasserstoff-Gesellschaft" entzaubert.

Nur mal als kleiner Denkanstoß: Statt Stromleitungen also H2-Rohre in jedes Haus - kein Problem (siehe früher DDR-Stadtgas mit bis 60% H2). Jedes Haus hat eine eigene BSZ für Stromerzeugung und Wärme - auch kein Problem. Aber dass dann auch jedes Haus einen (großen) Akku und schnell regelbaren Sinus-WR braucht um Leistungsspitzen auszugleichen und dass im Sommer die Wärmeproduktion größtenteils verpufft - dass lese ich nirgends ...

Nicht alles, was als Fortschritt und Innovation "verkauft" wird, ist tatsächlich zukunftsträchtig. Bei manchen Sachen muss man es erst herausfinden - für die mobile H2-BSZ ist die Sache seit Jahren erledigt.

Wie steht es in dem einen verlinkten Artikel zur BSZ:
Bei kaum einer Technik liegen die Darstellung in der Öffentlichkeit und die Realität so weit auseinander.

So, nun aber wieder zurück zum Toyota Prius Prime, der ja als PHEV zumindest in die richtige Richtung geht ...