Spannung auf der Karosserie?

[tommywp]

Keine ahnung von was du redest! Meine Frage war nach einem Steckdosentester der das Problem mit der Steckdose detecktiert. Wie es z.b. der von Benning kann.
https://www.benning.de/produkte/pruef-u ... sdt-1.html (ca 50 Euro)

[electrifylife]

Wie erkennt der, ob in der Steckdose genullt wird?

[Elektrofisch]

Hallo,
den baugleichen Tester gibt es mit Anleitung in Englisch und Französisch auch für 22,99€:
https://www.amazon.de/gp/product/B017CT ... UTF8&psc=1

Gruß
Thomas

[DocW]

Hallo zusammen,
habe heute spaßeshalber meine ICCB vom SEAT Mii electric; Hersteller Aptiv/China getestet.
Zeigt brav an, wenn PE fehlt und schaltet dann den Ausgang nicht frei. Für noch besser halte ich das Verhalten der im Video gezeigten Audi ICCB, die das auch anzeigt, aber im Notfall trotzdem laden kann, wenn der Nutzer das freigibt.
Die an den Autos im Video gemessene Spannung von maximal 150V bei einem Strom von maximal 1,5mA ist, wie schon vorher geschrieben, ungefährlich, kann aber durchaus zu Irritationen beim Nutzer führen; sinnvoller hätte ich in dem Video gefunden, den Effekt mit statischer Aufladung z.B. im Winter bei geringer Luftfeuchtigkeit und Schuhen mit Gummisohlen zu vergleichen statt reißerisch von "Lebensgefahr beim Laden" zu sprechen.

Viele Grüße
Thomas

Interessant! Ich hab auch einen Ladeziegel hergestellt von Aptiv (bzw Delphi) in meinem Fall von Mercedes: Der merkt das Nichtvorhandensein der Erde nicht. Ich hab das im Urlaub in Italien probieren können. Das Verlängerungskabel war ein italienisches mit einem Stecker ähnlich einem Eurostecker mit Schutzleiterkontakt in der Mitte. Der Schukostecker lässt sich ohne weiteres dort einstecken, aber der Schutzleiter bleibt unkontaktiert. Ja, unzulässiger Betriebszustand, aber wie gesagt, den Ziegel hats nicht gejuckt.

[catoderjuengere]

Wie erkennt der, ob in der Steckdose genullt wird?

a) Messung ohne Last (open loop): Spannung zwischen Schutzleiter und den beiden austauschbaren (weil im Deutschen System nicht verpolungssicheren) potentiellen Neutral bzw. Außenleiter bestimmen --> eine der Messungen muß Null, eine innerhalb gewisser Toleranzen die Netzspannung ergeben --> System hat damit Neutralleiter und Außenleiter identifiziert

b) Messung mit Last: zwischen Neutralleiter und Schutzleiter muß nun eine geringe Spannung anliegen. Ist dies nicht der Fall, wurde "klassisch" genullt.

hochohmige Messung mit senseleitungen direkt am Stecker

[JoDa]

den baugleichen Tester gibt es mit Anleitung in Englisch und Französisch auch für 22,99€.

Nicht das billigste Gerät kaufen, dass weder Selbsterklärend ist noch eine deutsche Beschriftung oder deutsche Bedienungsanleitung hat.
Aber Laien können so einen Steckdosentester ja mal anstecken, und wenn er einen Fehler anzeigt, dann unbedingt von einem Elektriker anschauen lassen.

Ich als "Hobbyelektriker" (mit entsprechender Ausbildung!) hab ja auch keine Lust mir einen VDE-Installationsprüfer oder zumindest den "Benning Duspol digital"-Prüfer zuzulegen, nur weil ich vielleicht einmal pro Jahr irgendwo eine Steckdose montiere. Nach der Funktionskontrolle der Steckdose, verwende ich zur Prüfung derselben auch nur den "Voltcraft VC40"-Steckdosenprüfer.

[tommywp]

Wie erkennt der, ob in der Steckdose genullt wird?

Kann man mit einem Druck auf die FI Taste rausfinden.

[Michael_Ohl]

Der Tester der das kann, schaltet eine recht große Last von fast 1kW sehr kurz zwischen L und N und misst dann die Spannungsdifferenz auf der N Leitung gegen die PE Leitung um Nullungen zu detektieren.

mfG
Michael

[Fritzchen-66]

War für 2 Jahre in den USA, dort gibt es 240V Steckdosen, bei denen sowohl „N“ als auch die Phase 120V gegenüber PE haben.
Diese werden hauptsächlich zum Laden der E-Fahrzeuge genutzt.
Dort funktioniert eine Spannungsmessung nicht.
Auch gibt es dort Drehstromnetze im Dreieckskonfiguration, bei der kein N existiert, oder eine der 3 Sekundärwicklungen per Mittelanzapfung auf PE stabilisiert ist.

Auch gibt es Netze, die gegenüber Erde isoliert betrieben werden. Dort kann auch keine valide Spannung gemessen werden.

[JoDa]

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Laienverständliche Richtigstellung

Wenn der Schutzleiter nicht mit der "Erde" verbunden ist, dann kann es bei elektrischen Geräten mit Metallgehäuse (=Schutzklasse I), wegen Entstörkondensatoren oder wegen elektrostatischer Aufladung durch Reibungselektrizität, zu einem spürbaren aber ungefährlichen elektrischen Schlag kommen, wenn man das Metallgehäuse angreift.

Da Versorgungssicherheit Vorrang hat vor der Fehlerbeseitigung eines ungefährlichen Fehlers wird üblicherweise dieser Fehler nicht detektiert.
Bei Wechselstrom Ladelösungen für Elektroautos (Mode2 + 3, also Ladeziegel oder Wallbox) wäre es wünschenswert wenn dieses Versagen der netzseitigen Schutzmaßnahme detektiert würde (durch Spannungsmessung zwischen Phasenleiter L und Schutzleiter PE bei geringer Last), eine Ladung aber trotzdem möglich bleibt. Ein Elektriker hätte dann genug Zeit die Schutzmaßnahme in der netzseitigen Installation wieder herzustellen.
Unabhängig davon haben Elektroautos (durch ihre Kommunikation mit der EVSE) und mobile Ladelösungen (durch die verpflichtend eingebauten Fehlerstromüberwachung) beim Laden mit Wechselstrom ja sowieso schon zusätzliche Schutzmaßnahmen eingebaut, und verfügen damit bereits über einen (unnötigerweise) höheren Schutzpegel als ein herkömmliches elektrisches Betriebsmittel am 230V/400V Stromnetz.

Zusammenfassung:
Wenn beim Wechselstromladen eines Elektroautos beim Berühren der Karosserie ein elektrischer Schlag auftritt, dann sollte man einen Elektriker zu rate ziehen!
Keine teuren und nicht laienbedienbare Messgeräte kaufen, um den Fehler selbst zu finden!
Und auch keine neue Ladelösung kaufen, welche bei diesem Fehler die Ladung verweigert!