REX wirklich notwendig, "Fachthread" 2. Versuch

[JuergenII]

Leider kann man den REX nicht abschalten oder ihn am einschalten hindern. Dein Problem haben viele REX-Besitzer. Der Akku würde reichen, aber der REX schaltet sich vorher ein. Eine kleine Notlösung ist kurz vor erreichen der 7 oder 8 km auf ECO Pro+zu schalten, dann verlängert sich die Reichweite etwas.

BMW ist zu dem Thema auch Taub. Es wäre ein leichtes den REX auch bei sehr niedrigem Akkustand abzuschalten. Aber das machen sie nicht. Natürlich kann man den REX "leer fahren". Dann springt er nicht mehr an. Eine vernünftige Lösung ist das aber nicht.

[rs38]

kann man den %-Stand, wann er angeht, codieren?

[ntruchsess]

man kann die Einschaltschwelle zwar codieren, bei einem aktuellen Softwarestand beeinflusst das aber nur die Position des kleinen grauen Dreiecks, der Rex geht davon unabhängig trotzdem bei 6 % an

[rs38]

okay, habe ich heute auch ausreichend getestet. Inkl. leer fahren von Benzin und LiIon-Tank
Der Rex läßt sich bspw. durch öffnen der Fahrertür stoppen, falls das hilft

[Pitterausdemtal]

Gestern ins Sauerland gefahren. Wollte in Meschede an einer der beiden CSS-Stationen nachladen, es waren beide besetzt. Also war ich wieder sehr froh, den Rex zu haben. 4,5 Liter nachgetankt und weiter ging´s ...

[Dr.Zoidberg]

Mein Fazit nach fast 3 Jahren i3 60 Ah Rex und einer 2.600 km langen Fahrt über Ostern durch die Schweiz und Italien in die Provence:

Stadtalltag

Ich benötige ihn nicht. Das war mir aber vorher schon klar. Er ermöglicht mir aber als wallboxloser i3-Besitzer Spontanität. Es macht nicht wirklich Sinn, vor der Abfahrt zu einem Ziel zu einem nicht auf dem Weg liegenden Schnelllader zu fahren, dazu ist der Akku einfach zu klein.

Deutschland und Schweiz

Ich benötige ihn nicht, bin aber unter Umständen von Ladesäulen mit nur einem Anschluss abhängig. Im Wesentlichen funktionieren die Fahrten aber so rexlos wie geplant. Unter Umständen muss ich die Route mit Umwegen an Schnelllader anpassen. Destination-Charging ist in der Schweiz meist problemlos möglich: Es wird zur Not improvisiert.

Italien

Ich benötige ihn. Die Abstände zwischen den Schnellladern sind in Kombination mit dem Terrain zu groß. Die Schnellladesituation ist gefühlt besser als in Frankreich. Destination-Charging funktioniert meistens nicht.

Frankreich

Die Schnellladesituation in Frankreich ist weiterhin optimierungsbedürftig. Ionity ist der Platzhirsch, dazwischen gibt es seltsame und unzuverlässige Lösungen. Ionity rechnet auch als BMW-Kunde in Frankreich nach Minuten ab, was beim i3 nicht wirklich attraktiv ist. Wäre man in Frankreich ohne Rex unterwegs, müsste man eine der zahlreichen AC-Ladestationen nutzen. Diese sind aber auch einmal gerne vom lokalen Zoe-/Tesla-Platzhirsch dauerbesetzt.

Hier "ein Ladepark" mit 6 Anschlüssen und nur 4 Parkplätzen:

Hier eine besonders gelungene Ladesituation in der Nähe von Cannes:

Tagsüber darf man den Schnelllader im Einkaufszentrum nicht nutzen, sondern nur nachts. Auch wenn "Disponible" angezeigt wurde, waren sie so programmiert, dass sie nur nachts genutzt werden können. Tagsüber soll man langsam laden:

Das war eine tolle Erkenntnis und zusammen mit der weiteren nicht existierenden Station der Grund für die Rettung durch den Rex.

Destination-Charging funktioniert meistens nicht.

Die Moral von der Geschichte? Irgendwann wird auf 120 Ah gewechselt werden, dann wird der Rex nur noch eine komfortable Beruhigung in wirklich abgelegenen Gebieten sein. Bis dahin freue ich mich über meinen sehr teuren Retter in der Not...

Und etwas technisches, das ich erst seit kurzem weiß:

i3, das rollende Physiklabor

Der Tank für den Rex ist aus Edelstahl und es gibt eine Lecküberwachung. Stellt man den i3 für mindesten 6 Stunden ab, so wird der Druck im Tank gemessen und mit dem theoretischen zu erwartenden Wert verglichen. Diese Messung findet nicht einmal statt, sondern über die ganze Zeit. Das funktioniert so, dass Temperatur und Luftdruck der Umgebung gemessen werden und in eine abgespeicherten Tabelle nachgeschaut wird, welcher Druck unter diesen Bedingungen zur erwarten wäre. Ziemlich nerdig, würde ich sagen und vermutlich komplett unnötig aber zum restlichen technischen Overkill passend. Also vermutlich der fortgeschrittenste Serien-Zwei-Zylinder weit und breit.

[christosser]

Ich war heute verdammt froh einen Rex zu haben. Hab meine übliche Sonntags-Route nur minimal verlassen und es war Sodum und Gomorra.
Feigenblatt PEHV BMW 330e zwei Auspuffrohe hinten, dafür aber grandiose 3kw Ladeleistung blockierten die Lader in Ladenburg ewig! 200 Minuten (wahrscheilich 10* mehr Blockier Gebühr als Strom auf der Rechnung aber das ist dieser Kundschaft sowie völlig Egal (so muss man auch drauf sein, wenn man sich so ein Auto kauft) - dann ab in die Neubausiedlung, die gepflastert war mit Ladesäulen - sehr löblich aber alle außer Funktion!!

Zum Glück REX

Fazit: Obwohl es mittlerweile viel viel mehr gut funktionierende Ladesäulen gibt im Vergleich zu 2014 ist der Rex leider nach wie vor überlebensnotwendig (bei 60 oder 94Ah). Denn obwohl ich dauernd belächelt werde wenn ich mit meinem i3 mit 95 über die Autobahn schleiche komme ich wenigstens immer ans Ziel wenn die Ladesäule Mal wieder keine Lust hat.

[noXan]

Also vermutlich der fortgeschrittenste Serien-Zwei-Zylinder weit und breit.

Der fortgeschrittenste Serien 2 Zylinder ist wohl der Fiat TwinAir, da direkteinspritzend und Turboaufgeladen. Aber evtl. gibt es da auch schon etwas besseres.

Der REX ist dafür, dass er weder eine Direkteinspritzung noch einen Turbolader besitzt, außergewöhnlich effizient. Der spez. Kraftstoffverbrauch des REX liegt lt. Labormessungen bei 270g/kWh bis 290g/kWh, was rund 30,5% Wirkungsgrad entspricht. Da müssen dann noch ein paar Verluste berücksichtigt werden, zb. 4% für den Generator, womit im Bestpunkt grob 29% übrig bleiben.

Als Vergleich:
Die Effizienzweltmeister unter den Ottomotoren liegen bei Nutzung aller technischen Finessen (Prius 4 etc.) bei 210bis230/kWh bzw. 40,5-37% Wirkungsgrad.
Einige OEMs haben 150g/kWh als Ziel definiert (56% Wirkungsgrad). Mal sehen ob das was wird. Falls man es schafft, werden sich Brennstoffzellen jedenfalls schwer tun in Märkten Fuß zu fassen, wo der E-Motor die ICE nicht verdrängen kann.

[Pitterausdemtal]

Gestern war der Akku so leer gefahren, dass sich der Rex auf den letzten Kilometern nach Hause automatisch eingeschaltet hat. Habe ich erst einmal gar nichts von gemerkt. Kein nervöses Prüfen des Akkustandes, kein hektisches Suchen nach einer freien und funktionierenden Ladestation, einfach mehr Zeit für die wichtigen Dinge des Lebens ....

Ich finde das Konzept so genial ....

[AbRiNgOi]

Der REX ist wie Fahrradfahren mit Stützrädern. Solange man diese nicht abmontiert wird man es auch nicht lernen ohne diese aus zu kommen. Das REX Fahrer immer wieder in Situationen kommen wo der REX benötigt wurde und dann stolz davon berichtet wird könnte nahelegen, dass BEV Fahrer immer dann liegen bleiben müssen. Tun die aber nicht, weil die es gewohnt sind ohne Stützräder zu fahren.
Wenn man Kalkuliert, wie oft man auf der Kurzstrecke den großen Akku nicht braucht sondern mit dem kleinem Akku auskommt, vor allem wenn man die Grenzen des kleinen Akkus durch den REX besser ausnützen kann, also immer bis 0% runter fahren kann, dann kann es durchaus Sinn machen einen REX zu fahren. Aber Angst vor dem Liegen bleiben oder Komfortgewinn auf der Langstrecke ist wie Stützräder.