Wir spekulieren, diskutieren und ... zum Thema Model 3

[Toumal]

Einer der schärfsten Kritiker des Tesla Modells 3 sagt, dass das Auto mit >30% Marge gebaut werden kann und dass Tesla damit allein auf weiter Flur ist.

Ehrlichgesagt ist Munro nicht ernst zu nehmen. Zuerst bringen sie gross die News dass das M3 nicht profitabel ist. Dann bringen sie die News dass, oops, es sogar massiv profitabel ist. Und die Begruendung ist auch nicht wirklich schluessig denn allein die Integration der Elektronik kanns ja nicht sein, und den Rest haetten sie schon vorher feststellen koennen. Auch dass sie zuerst meinten dass es das schlechteste Auto seit langen sei, und auf einmal ist es eines der besten Autos, faehrt sich super, genial gebaut, etc.

Was soll das?

Seine erste Einschätzung basierte doch auf Annahmen, die er auf Basis dessen traf, was er ohne auseinanderbauen sehen konnte. Bei den ersten beiden Videos war das Auto noch fahrfähig - das ist es jetzt definitiv nicht mehr.

Mal abgesehen davon sagen 30% angenommene Bruttomarge gar nichts. Denn erstens kann sich Munro vermutlich im Traum nicht vorstellen, wie teuer die Fertigung bei Tesla wirklich ist (mehr Mitarbeiter für weniger Fahrzeuge als 15 Jahre zuvor bei NUMMI) und welche absonderlichen Garantiekosten noch dazu kommen. Und zweitens muss Tesla von der Bruttomarge noch den kompletten Vertrieb bezahlen, während alle anderen Autohersteller diese Kosten an den Handel auslagern. Von Teslas Bruttomarge müssen also die Kosten für Vertrieb und Service abgezogen werden. Allein der Service machte im 1. Quartal 118 Mio USD Verlust, fast eine Million pro Servicecenter in 90 Tagen.

Wie auch immer: Am Ende zählt, was unter dem Strich steht. Also wenn das Model 3 so profitabel herzustellen ist, dann immer her mit den belastbaren Quartalszahlen. Ich freu mich auf Quartal 3 und 4 und welche Verrenkungen Tesla vornehmen muss, um die für flüchtige Betrachter gut aussehen zu lassen.

Aus Kundensicht ist die massive Integration der Elektronik in einer Box unter dem Rücksitz übrigens negativ einzuschätzen. Alle Autohersteller inkl. Tesla neigen dazu, ganze Baugruppen statt der wirklich defekten Teile zu tauschen. So wird bei einer durchgebrannten Sicherung in einem der drei Einzelladegeräte eines Laders im Model S das ganze Ladegerät für 2600 Euro getauscht - statt der 50 Cent Sicherung. Je mehr in einem Gerät integriert ist, umso teurer wird der Austausch im Fehlerfalle. Nächstes Beispiel ist der aufgelötete Flashspeicher im Wert von 3 USD, der im Fehlerfalle einen 3000 Euro teuren Neukauf des Computers hinter dem 17" Zentraldisplay nötig macht. Aus Herstellungskostensicht tolle Integration - aber eine unintegrierte MicroSD wäre aus Kundensicht wünschenswerter. Da können Model 3 Fahrer nur hoffen, dass Tesla bei der Box wenigstens die einzelnen Platinen und nicht die komplette Box tauscht.

[Toumal]

Aus Kundensicht ist die massive Integration der Elektronik in einer Box unter dem Rücksitz übrigens negativ einzuschätzen ... Je mehr in einem Gerät integriert ist, umso teurer wird der Austausch im Fehlerfalle.

Das ist wahr. Wobei z.b. im Zoe schon eine absolut kranke Anzahl von Steuergeraeten eingebaut ist, die mit heisser Nadel zusammenintegriert worden sind. Da wuerde ich mir schon wuenschen dass es z.b. nur einen Rechner fuer Dashboard und Entertainment gibt, anstatt dass das zwei Systeme mit unterschiedlicher Architektur und teils seltsamer Buskommunikation sind.

Aber im Fehlerfall kommt das im Model 3 sicher teurer.

[Twizyflu]

Ist ja evtl bei allen so?
Oder wo gibt es nun ein Paradebeispiel für das Gegenteil?
Hyundai? Opel/GM?

[wp-qwertz]

Seine erste Einschätzung ...

tesla-model3/wir-spekulieren-diskutiere ... ml#p781417

hast du mich auf der ignor-liste oder haste keine ahnung auf meine frage, oder keine lust, oder was ist los? kenn dich so gar nicht, wenns um "deine" tehem geht. fordertst auf beim thema zu bleiben und nimmst es dir selbst nicht an?

also: auf gehts.

[150kW]

Das negative Paradebeispiel beim Model 3 ist wohl der Akku. Alle anderen Hersteller bauen Module also Zell-Pakete die sich tauschen lassen, bei Tesla sind alle Zellen vergossen. Im Fehlerfall heißt das dann wohl kompletten Akku tauschen.

[Twizyflu]

Was aber zumindest 8 Jahre 200.000 km (bzw 160.000 km) Teslas Problem ist
Aber ja... sowas ist nicht reparaturfreundlich Oo

[kub0815]

Wenn zuviel so ein Problem haben könnte es doch dein Problem werden.

Ich höre von den bisherigen Tesla-Fahrern auf unseren Strassen nichts, was mich zur Meinung bringen müsste, dass Akku-Probleme bei Teslas gehäuft vorkommen.

[cpeter]

Laut Sandy Munro kann auch das Standard Range Model 3 (Basismodell mit kleinem Akku und Hinterradantrieb) profitabel gebaut werden - mit „double digit“ Gross Profit, also mehr als 10%.

https://www.teslarati.com/tesla-tsla-mo ... nt-profit/

According to the network, Munro stated that he expects even the $35,000 Standard Range RWD Model 3 to still make a “double-digit gross profit.”