Mercedes GLC Fuel-Cell

Blick in die Zukunft der Elektroautos

Mercedes GLC Fuel-Cell

Hamburger
  • Beiträge: 711
  • Registriert: So 27. Jul 2014, 11:02
  • Wohnort: Hamburg
  • Hat sich bedankt: 48 Mal
  • Danke erhalten: 8 Mal
read
Kann mir nicht vorstellen das sich H2 in PKWs durchsetzen wird, solange es keine preiswerten H2-Elektrolyseure mit Kompressor und dauerhaftem H2-Speicher für den Hausgebrauch gibt, die den Solarstrom vom Dach auch noch zum Antrieb des Familienautos nutzbar machen. Von den Handlungsverlusten und der Explosionsgefahr bei Leckagen einmal abgesehen.
Nein, Wasserstoff gehört IMHO nicht in Privat-PKWs.
"Brennstoffzelle - Die Revolution im Auto wird schon wieder vertagt"
Nach Toyota bringen weitere Anbieter Autos mit Brennstoffzelle auf den Markt.
Aber die Verfechter der Technik sind nicht euphorisch: Das Problem der Wasserstoffversorgung ist weiter ungelöst."
"Daimler setzt dabei auf eine Elektroauto-Plattform, die der Brennstoffzellen-SUV GLC ebenso nutzt wie das batterieelektrische Mercedes-Modell, das in zwei Jahren auf den Markt kommen soll."
Hoffe Daimler besinnt sich und kommt mit dem batterieelektrischen Mercedes Modell z.B. einem 400km GLC Coupé als BEV doch noch vor dem Brennstoffzellennischenmodell.
Daimler will zweigleisig fahren
Wenn die Brennstoffzelle Zukunft hat, dann wahrscheinlich zuerst in der Oberklasse. Dort sind die Kunden eher bereit, für teuere Technik zu zahlen. Mercedes hat bereits die Studie einer großen Limousine mit Brennstoffzellentechnik vorgestellt, den F 125. Damit wäre die elektrische Zukunft fixiert: Die Oberklasse wählt die langstreckentaugliche, aber teure Brennstoffzelle, für die Kurzstrecke ist der auch nicht billige, aber abgasfreie batterie-elektrische Antrieb angesagt. Für die deutschen Premiumhersteller bietet die Brennstoffzelle die attraktive Chance, dass auch große Autos locker die CO2-Norm der EU schaffen.
Doch die Begeisterung von Daimler-Chef Zetsche ist gebremst. Denn die Batterietechnik kommt offenbar mit Riesenschritten voran. Reichweiten von 500 km sind angekündigt, Ladezeiten von 20 und weniger Minuten versprochen. Die Kosten: halbiert. Daimler-Vorstand Weber setzt auf beide Alternativen und argumentiert im Interview mit der Stuttgarter Zeitung so: „Bei einem großen Auto mit 90 bis 100 kWh Energieinhalt der Batterie braucht man leistungsstarke Schnellladestationen. Heute gibt es noch kein solches Netz. Ein Brennstoffzellenfahrzeug ist dagegen in drei Minuten komplett vollgetankt, obwohl auch hier noch kein flächendeckendes Wasserstoff-Tankstellennetz vorhanden ist“.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... e47f0.html

Beim "sagenhaften" Wirkungsgrad der Brennstoffzelle von 80% wird auch mal wieder der Wirkungsgrad zur Herstellung des Wasserstoffs unterschlagen. Also kämen im optimalen Fall nur 80% x 50 bis 70% = 40 bis 56 % des für die Elektrolyse eingesetzten Stroms überhaupt beim Elektromotor an. Im Vergleich zu ladeverlustbedingten rund 80% beim Batterie-EV.
"Bei Elektrolysezellen mit Protonenaustauschmembran (PEM) erfolgt die Trennung der Elektrodenräume durch eine spezielle Kunststoffmembran, die einerseits eine Vermischung der beiden Gase verhindert, andererseits den für die Reaktion notwendigen Protonenaustausch zwischen Kathode und Anode ermöglicht. In der Praxis werden hier Effizienzkennwerte zwischen 50 und 70 % erreicht."
http://www.ier.uni-stuttgart.de/lehre/s ... fzelle.pdf

Braucht man zukünftig wirklich in allen Autos 100kWh-Akkus ?
Meine persönliche Meinung... statt Steuergelder in ein Wasserstofftankstellennetz zu stecken, wäre es sinnvoller für Langstreckenfahrten die Autobahnen und autobahnähnlichen Bundesstrassen mit induktiven Ladespuren zu versehen, die gemeinsam von LKWs und PKWs genutzt werden könnten. Mit optimaler, berechneter Geschwindigkeit würden die Fahrzeuge mit weitgehend konstantem Akkustand oder gar vollerem Akku die Zielausfahrt erreichen und könnten auch mit kleineren Akkus z.B. ausgelegt für 300km ausgerüstet werden.
09.16-09.18: i3 94Ah BEV
09.18- 12.18 : Leaf 2 nextmove
seit 14.12.18 : i3s 120Ah
https://twitter.com/alphadelta44
„Ihr sagt, dass ihr eure Kinder über alles liebt. Und trotzdem stehlt ihr ihnen ihre Zukunft, direkt vor ihren Augen”
Greta Thunberg
Anzeige

Re: Mercedes GLC Fuel-Cell

Eagle_86
  • Beiträge: 640
  • Registriert: Mi 5. Nov 2014, 19:42
  • Wohnort: Köln
  • Hat sich bedankt: 1 Mal
  • Danke erhalten: 14 Mal
read
Nun sind noch ein paar Jahre ins Land gegangen und bevor der GLC aus dem Programm läuft, müsste der F-Cell ja mal irgendwann kommen.
Gerade lief bei VOX ein Beitrag zum F-Cell, wobei der Moderator meinte, dass es das Fahrzeug im Leasing für knapp 800 EUR gäbe. Weiß schon jemand genaueres? Kann man es inzwischen irgendwo tatsächlich leasen?
Ein Händler in Köln meinte zu mir ab November... 2019. Das wäre ja schon sehr spät. Aber vielleicht weiß der zufällig angesprochene auch nicht alles.

Re: Mercedes GLC Fuel-Cell

USER_AVATAR
read
Der EQ-F-Cell ist ebenso wie der EQC ein reines Compliance-Car.
Beide wurden so in die Verbrennerstrukturen des GLC "hineingefrickelt", dass jeder einigermaßen Informierte merkt, dass es da weder um technischen Fortschritt, noch um Kundeninteressen geht. MB hat derzeit wohl keinen wirklichen Plan und man kann nur hoffen, dass der Zug für sie nicht (zu schnell) abfährt.
181000_MB-EQ-F-Cell_Roentgenbild.jpg
Das einzig "innovative" beim GLC-F-Cell /EQ-F-Cell ist der Plug-In-Ladestecker. Zwar macht es das H2-Konzept noch absurder (warum für wenige Einsätze des H2-Rex eine teure H2-Infrastruktur aufbauen?), gleichzeitig entschärft man aber das Problem des Liegenbleibens, wenn es mal kein H2 gibt. Strom gibt es überall.

Wenn ich bei Mercedes "4,4kg H2 für 437km" lese, dann ist 1kg H2/100km (bzw. 33kWh/100km ab Tanksäule) - nach dem alten NEFZ!!! Das ist ja nun nicht gerade ein Spitzenwert. Denke ich an den hohen Energieaufwand für Gewinnung und Bereitstellung von 700bar-Druck-H2, dann fällt mir nicht wirklich ein Grund ein, die ein solches Fahrzeug rechtfertigen.

Aber da es vorn einen Stern hat und wohl (wenn überhaupt) auf dem Markt nur in geringen Stückzahlen auftauchen wird, muss sich MB um den Absatz keine Sorgen machen. Auf dem Fließband läuft eh vor allem der konventionelle GLC vom Band ...

In Dresden wurde jetzt tatsächlich die erste H2-Tankstelle Sachsens eröffnet!!! Mal abgesehen davon, dass ein schöner Teil der Reichweite für die Anfahrt zur Tankstelle draufgeht, falls ich nicht gerade in Dresden wohne, finde ich folgende Aussage interessant:
Total hat geschrieben:Anlage ermöglicht Betankung von rund 40 Fahrzeugen pro Tag
Das zeigt die irreführende Argumentation, wenn immer mit "3-5min Tankdauer" geworben wird. Denn diese hat nur der, der als Erster kommt. Tankt jemand vor mir, muss ich erst einmal 20-30min warten ... Finde ich toll, wenn bei Schnellladesäulen ein Problem konstruiert wird, hier aber 744.775 € Steuergeld an Großkonzerne gezahlt werden (1Tanksäule!!!), wovon der Normalbürger nichts hat!

Der EQ-F-Cell kommt nur im Leasing? Würde mich nicht wundern, wenn MB die Teile danach wieder einsammelt und verschrottet ...
Hotzenblitz fahren macht Spaß!
Stromos aber auch!

Re: Mercedes GLC Fuel-Cell

zitic
  • Beiträge: 2953
  • Registriert: Di 26. Nov 2013, 22:36
  • Hat sich bedankt: 6 Mal
  • Danke erhalten: 120 Mal
read
Schaut man sich die Produktionszahlen selbst von den großen H2-Verfechtern wie Toyota und Hyundai an, dann weiß man wo der Hase lang läuft. Das ist in der Tat ein Compliance Car. Da waren die Compliance-Zeiten damals im BEV-Bereich bei Daimler (Smart ED, B-Klasse) schon ambitionierter. Abseits der erstgenannten Hersteller, hält da nun auch kein Hersteller hinterm Berg, dass man letztlich doch bei BEV die größere Zukunft sieht abseits von ein wenig Marketinggeschwafel.

Re: Mercedes GLC Fuel-Cell

USER_AVATAR
  • Schwunkvoll
  • Beiträge: 743
  • Registriert: Sa 19. Nov 2016, 18:34
  • Wohnort: Ritterhude
  • Hat sich bedankt: 10 Mal
  • Danke erhalten: 19 Mal
read
Hört doch mal auf mit diesem Compliance Car Blödsinn.

Der GLC F-Cell ist ein Testträger der die Technik des Forschungsfahrzeuges F125 in einem Serienmodell verbaut bekommt. Die Stückzahl des Fahrzeuges in Summe wird unter 1000 Fahrzeugen liegen und nicht frei erhältlich sein. Kunden werden Energiebetriebe und Flotten sein. Nur als Leasingmodell. Kein Mercedeshändler wird einen bekommen.

Der EQC wird auf dem Rohbau des GLC gebaut.
Hintergrund ist die Integration in die Linie wo auch GLC und C-Klasse gebaut werden. Das spart Kosten, weil man die vorhandene Montagetechnik nutzen kann. Auch der Tunnel ist nicht ungenutzt, hier liegt Technik drin. Es wurde also der vorhandene Platz genutzt.

Derzeitig ist eine Produktion eines Brennstoffzellenfahrzeuges zu normalen Verbrennerkosten einfach nicht möglich. Die geringe Stückzahl lässt es nicht zu. Hyundai und Toyota zahlen drauf. Mercedes bietet nur Leasing an.
Wohin der Weg geht, sollte aber klar sein:

Keine 1000 Autos des F-Cell
EQC wird im Hochlauf diese Stückzahl (je nach Verfügbarkeit der Batterie) deutlich übertrumpfen.

Wen der F-Cell interessiert, hier ein kleines Video: https://youtu.be/goeMh2vYvuA
Ioniq seit 09/2017 - nie wieder Verbrenner :)

Schwunkvoll: Mein Youtube Kanal rund um die eMobilität: http://www.youtube.com/c/Schwunkvoll

Re: Mercedes GLC Fuel-Cell

ubit
  • Beiträge: 2581
  • Registriert: Mo 17. Aug 2015, 11:19
  • Hat sich bedankt: 98 Mal
  • Danke erhalten: 866 Mal
read
Es ist mir völlig schleierhaft warum einige Hersteller hier Millionen investieren. H2 für Nutzfahrzeuge lasse ich ja noch gelten. Aber PKW? Das ist doch wirklich eine Totgeburt. Aufwand/Nutzen/Effizienz - da passt NICHTS für die Anforderungen der Zukunft. Stattdessen ist mehr als absehbar das die Entwicklung bei den Akkus die Brennstoffzellen in alltagstauglichen Fahrzeugen innerhalb der nächsten Jahre obsolet macht.

Aber Politik und Hersteller verbrennen munter weiterhin riesige Summen für entsprechende Forschungsprojekte und Konzeptfahrzeuge. Das Geld könnte man wahrlich sinnvoller investieren.

Ciao, Udo
VW e-Up! 2020 teal blue

Re: Mercedes GLC Fuel-Cell

BED
read
Die Ladeproblematik ist noch nicht gelöst - weder in Punkto Schnelllader auf den Autobahnen (Supercharger, Ionity) noch beim Heim- bzw. Arbeitgeberladen. Die Frage ist auch, ob die neuen Feststoffakkus der Heilsbringer sein werden.
So gesehen ist es doch sinnvoll, wenn auch noch an anderen Alternativen geforscht wird.

Beim GLC find ich es Schade, das nur ein kleiner Kreis von speziellen Kunden den FC erfahren darf. Auf der anderen Seite verstehe ich Daimler, der vermutlich keinen Bock auf potentielle Rechtsstreitigkeiten hat (weil...H2 Infrastruktur nicht ausreichend oder ähnliches).

Re: Mercedes GLC Fuel-Cell

Eagle_86
  • Beiträge: 640
  • Registriert: Mi 5. Nov 2014, 19:42
  • Wohnort: Köln
  • Hat sich bedankt: 1 Mal
  • Danke erhalten: 14 Mal
read
Was hier bisher inzwischen dargestellt wurde, muss ich leider durch mein heutiges Telefonat mit einem MB-Händler in Köln bestätigen. Dieser meinte auch, dass das Fahrzeug nur an ausgewählte Großkunden als Mietfahrzeug angeboten werden wird.

Es ist also eine Art Beta-Test. Dann sollte man als Hersteller darauf achten, dass die eigene PR-Abteilung dies auch so kommuniziert. Der Bericht im VOX-Automagazin Auto Mobil hat das nicht dargestellt.

Zusätzlich meinte er, dass nur solche Großkunden Infrage kämen, die eine eigene H2-Tankstelle auf ihrem Betriebsgelände besitzen.
Dann frage ich mich als jemand, der keine 5 km von der nächsten H2-Tankstelle entfernt wohnt, was die konkrete Absicht dahinter sein soll. Traut man denjenigen, die sich bewusst für so ein Fahrzeug entscheiden würden, nicht zu, mit der Situation der Infrastruktur und ihrem individuellen Fahrprofil selbst klar zu kommen?

Man scheint seinen Kunden bei MB sowieso nicht allzuviel zuzutrauen. Bei der Registrierung als EQC-Interessent wird man darum gebeten zu betätigen, dass ein persönlicher Score ermittelt wird und dafür der Wohnort benötigt wird, damit Mercedes über die Ladeinfrastruktur in der Nähe beraten kann. Also was auch immer dieser Score über mich aussagt, wird er nicht einberechnen, dass ich eine eigene Steckdose in der Garage habe.

Bitte weniger PR-Blasen und mehr nutzbare Produkte, Mercedes.

Re: Mercedes GLC Fuel-Cell

USER_AVATAR
  • E-lmo
  • Beiträge: 3769
  • Registriert: Mo 19. Sep 2016, 16:24
  • Wohnort: Neuenhagen bei Berlin
  • Hat sich bedankt: 273 Mal
  • Danke erhalten: 741 Mal
read
Ich bin auf dem Heimweg heute netterweise von einem GLC F-Cell begleitet worden.
Das Nummernschild begann mit B-IZ...
Ich war überrascht, wie klobig der H2-Tank unter der Heckschürze hervorlugte. Viel Bodenfreiheit bleibt nicht mehr.
Seit Mai 2016 mit einem e-UP unterwegs -- Skoda Enyaq seit Mai 2021

Re: Mercedes GLC Fuel-Cell

eMarkus
  • Beiträge: 775
  • Registriert: Sa 15. Feb 2014, 01:53
  • Hat sich bedankt: 125 Mal
  • Danke erhalten: 80 Mal
read
Joe-Hotzi hat geschrieben: Wenn ich bei Mercedes "4,4kg H2 für 437km" lese, dann ist 1kg H2/100km (bzw. 33kWh/100km ab Tanksäule) - nach dem alten NEFZ!!! Das ist ja nun nicht gerade ein Spitzenwert. Denke ich an den hohen Energieaufwand für Gewinnung und Bereitstellung von 700bar-Druck-H2, dann fällt mir nicht wirklich ein Grund ein, die ein solches Fahrzeug rechtfertigen.
...
Ich glaube nicht, dass der Umweltschutzbeitrag vom Wasserstoff in den Verbrauchswerten der Fahrzeuge liegt, sondern darin, mit Wasserstoffproduktion Angebotsspitzen vom Strommarkt zu nehmen, weil die meisten Kraftwerke nicht regelbar sind.

Dazu wurde bei mir in der Nähe vor kurzem eine 1 MW Versuchsanlage in Betrieb genommen:
https://www.energiedienst.de/produktion ... er-to-gas/

Seitdem interessiere ich mich auch für Wasserstoff. Sobald es den Wagen bei Mercedes Rent gibt, kann ich mir gut vorstellen den für zwei Wochen in München zu mieten und entlang der Tankstellen nach Dänemark in den Urlaub zu fahren.

Was meint ihr ?
Anzeige
AntwortenAntworten

Zurück zu „Prototypen / Studien“

Gehe zu Profile
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag