Echter Elektro-Trecker

[Sun-Farmer]

Hallo Leute !

Zu meinem Thema habe ich erst einmal einen älteren Link ausgegraben. Genau diesen Bock habe ich auf Agritechnica 2017 in Hannover gesehen:

prototypen-studien/fendt-e100-vario-t26358.html

Aber dieser High-Tech-Trecker wird wohl nicht der Erste am Markt sein. Denn außer Preise gesammelt und mal für dieses oder jene Pressefoto sich in Pose gestellt hat er wenig gemacht. Nur eine Kommunalversion im vorgeschriebenen Orange kam hinzu:

https://www.fendt.com/de/e100-vario.html

Da kommt aber ein Nobody aus Kalifornien, über den man lacht wie vor bald 20 Jahren die Fachwelt über einen gewissen Elon Musk . Diesmal ist es Steve Heckeroth, schon länger als Veganer, Solarier und selbstversorgender Bio-Farmer bekannt, der schon seit über 20 Jahren an elektrischen Treckern und Nutzfahrzeugen bastelt. Es scheint was herausgekommen zu sein. Viel Hardware, was sich nicht auf den Antrieb auswirkt, kommt aus Indien, wo er mit einem großen Konzern schon Verträge geschlossen hat. Auch die Blechteile kommen für das Modell eUtility, geschaffen für fast alles, aus Indien. Das Modell eFarmer ist eine Sonderkonstruktion, gedacht für den Pflanzenbau, als reiner Geräteträger.

https://www.solectrac.com/

Ich vermute, das Startup-Unternehmen Soletrac aus Kalifornien ist schneller am Markt als der Landtechnik-Profi Fendt aus Marktoberdorf. Wird sich die Geschichte von Tesla im etwas kleineren Maßstab wiederholen?

Gruß - Sun-Farmer (Franz)

Datt is mal ein Spielzeug im Vergleich zum e100 von Fendt...

[Sun-Farmer]

Datt is mal ein Spielzeug im Vergleich zum e100 von Fendt...

Hallo Leute !

Einerseits mag der Solectrac wie ein Spielzeug wirken. Aber andererseits - wie fing Elon Musk an?

https://de.wikipedia.org/wiki/AC_Propulsion_tzero

Und was das erwähnte "Spielzeug" angeht: Fendt ist bekannt für "überstolze Preisgestaltung" . Man darf hoffen, dass der eUtility nicht nur weniger darstellt, weder Allrad noch Kabine hat, sondern auch einen Preis hat, den man hoffentlich als "winzig" bezeichnen kann .

Gruß - Sun-Farmer (Franz)

[stelen]

Wer will denn heutzutage noch einen Schlepper ohne Allrad? Ansonsten ganz witzig das Teil aber als 2WD einfach zu nix zu gebrauchen

[Sun-Farmer]

Wer will denn heutzutage noch einen Schlepper ohne Allrad? Ansonsten ganz witzig das Teil aber als 2WD einfach zu nix zu gebrauchen

Langsam! Der Solectrac eUtility ist erst als Anfang gedacht. Und wer sagt denn, dass Allrad in dieser Größenklasse von Leergewicht 2 Tonnen überhaupt sooo nötig ist. Ich habe selbst noch einen Trecker, halbe Nummer größer, auch ohne Allrad. Klappt alles ganz gut!

Richtig sinnhaltig wird ja erst der eFarmer als Geräteträger mit seinem faszinierenden Zusatzakku, den man je nach Bedarf ganz vorn, mittig oder hinten einhängen kann und somit auch als Gewicht wirkt, nicht nur den recht kleinen Akku mit nur 15 kWh durch seine eigenen 15 kWh ergänzt. Und: Geräteträger brauchen oft viel weniger Energie, weil ihre leichte Feldarbeit wie Gemüse kultivieren nur leichte Fahrt mit wenig Widerstand bedeutet. Die 35 kWh des eUtility sind für sein anderes Leistungsprofil her schon nötig.

Schon mal die Videos gesehen, die auf der Website sind? Sie geben einen kleinen Eindruck, was für Maschinen dort in Kalifornien für was für Dinge gebraucht werden. Kleine Selbstversorgungsfarmen sind die erste Kundschaft, größer werden kann man ja immer noch!

Gruß - Sun-Farmer (Franz)

[stelen]

Wir halten hier Pferde als Hobby und habe somit auch Geräte in der Grössen-\Gewichtsklasse. Da ist Allrad unverzichtbar, ich hatte schon öfter Situationen, wo selbst der allein nicht mehr half und zusätzlich alle Sperren rein mussten.

In der norddeutschen Tiefebene nach 4 Wochen ohne Regen mag das ja mit so einem kleinen Heckler gehen, die die mir bekannt sind werden ausschließlich auf dem befestigten Hof oder auf der Strasse vor Anhängern gefahren.

[Sun-Farmer]

Wir halten hier Pferde als Hobby und habe somit auch Geräte in der Grössen-\Gewichtsklasse. Da ist Allrad unverzichtbar, ich hatte schon öfter Situationen, wo selbst der allein nicht mehr half und zusätzlich alle Sperren rein mussten. . .

Aha, wohl Betrieb mit Frontlader? Ist bei Pferdehöfen denkbar. Anderswo kommen immer mehr Radlader in Mode. Ich kenne genug Bauern, die ihren Frontladerbock total runternudelten, in Rekordzeit, Vorderachse und Getriebe dölmerten, weil es ging ja immer noch ein bisschen mehr drauf. Naja - selbst in Schuld.

Ich habe keinen Frontlader dran, ich hasse die Dinger! Hab auch keinen nötig, so dringend.

Ach ja, so einer ist zwar nicht für jeden Pferdehof gedacht, eher nur für den, der einen Sechser im Lotto gewann, aber auch da tut sich was Vollelektrisches. Ist sogar schon zu kaufen!

https://www.kramer-online.com/de/kramer ... er-kl255e/

Gruß - Sun-Farmer (Franz)

[stelen]

Aus dem Hause Weidemann \ Kramer gibt's auch schon länger den 1160 Hoflader als E-Version. Avant hat den E5 und neuerdings auch den E6 mit Li-Ion im Angebot. Von Schäffer kommt grad der 2345 als Li-Ion, im Laderbereich wird grad alles elektrifiziert, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist.


Macht ja auch Sinn, die müssen selten bis nie Strecke machen und stehen zwischen den Ladevorgängen oft lange rum. Bei einem Schlepper sehe ich das eher kritisch, zumindest mit so Mini-Akkus.

[Sun-Farmer]

Hallo Stelen !

Macht ja auch Sinn, die müssen selten bis nie Strecke machen und stehen zwischen den Ladevorgängen oft lange rum. Bei einem Schlepper sehe ich das eher kritisch, zumindest mit so Mini-Akkus.[/quote]

Wenn man viel Zugarbeiten auf Wiese und Straße hat, muss es wirklich kein Allradantrieb sein. Es sind ja auch nur relativ kleine Wagen zum Ziehen. Bislang ging es immer!

Und wie bei Solectrac die Videos auch zeigen, würde im Gemüsebau so ein kleiner Trecker schon reichen. Diese Selbstversorger haben eh' eine Landwirtschaft mit kleinen Parzellen, wo die Riesenapparate von heute nichts machen können. Da gehören sie hin. Nur kenne ich auch solche Leute hier in Deutschland und einen im Elsass. Sie würden sich freuen. Auch wegen der Stromversorgung. Solar auf dem Dach ist laut Steve Heckeroth ein Muss, um seine Trecker sinnvoll und bezahlbar am Laufen zu halten.

Gruß - Sun-Farmer (Franz)

[spark-ed]

Der Leistungsbedarf ist halt extrem unterschiedlich.

Hatte vor einem Jahr in einer Produktionshalle ein Maschinenfundament auskoffern lassen (etwa 300m³)
Wegen der Abgasproblematik durfte der Auftragnehmer nur E-Geräte einsetzen und hatte sich einen Kramer 5055e angemietet.
Ein kabelgebundener Midsize Raupenbagger hat den Aushub auf ein Haufwerk geschichtet und der Kramer musste den gelockerten Abraum aufnehmen und in bereitgestellte Container vor der Halle verbringen.
Bei dieser für meine Einschätzung relativ leichten Arbeit war die Batterie bereits jeweils gegen Mittag am Ende, also Nettoeinsatzzeit von vielleicht 3-4h.
Zwischenladen ging nur 1phasig mit 16A und hat kaum etwas gebracht.

Auch wenn der Geräteführer von der souveränen und lautlosen Power von dem Ding ziemlich begeistert war, für mich eine eher ernüchternde Erfahrung
Hätte eigentlich geglaubt, gerade der elektrisch direkte Fahrantrieb müsse dem dieselhydraulischen Pendant dank der um Welten besseren Effizienz in der möglichen Einsatzzeit kaum nachstehen.

Als einen Schwachpunkte vermutete ich die unverständlicherweise eingesetzte AGM Bleibatterie (ausgeprägter Peukert Effekt bei der impulsartigen Belastung)