Spanien->Nordkap mit einer Zero

Elektromotorrad / Zero / Brammo etc

Spanien->Nordkap mit einer Zero

AndreasHamburg
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Moin zusammen,
ich spiele mit dem Gedanken, im nächsten Jahr im Rahmen einer Auszeit eine Motorradtour von Spanien zum Nordkap zu machen.
Ich hätte Lust, die Tour emissionsfrei zu machen und spiele mit dem Gedanken, mir eine Zero DSR zu kaufen.
Durch die Berichte mit dem nicht an allen Ladesäulen funktionierenden Chargetank (anderer Thread) bin ich jetzt aber etwas irritiert. Ich würde mir schon eine tägliche Fahrleistung zwischen 150-200km wünschen.
Hat jemand eine solche Tour gemacht und hat da Erfahrungswerte?

Viele Grüße,
Andreas
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Re: Spanien->Nordkap mit einer Zero

caruso56
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Hallo Andreas,

ein schönes Projekt. Das würde mir auch gefallen. Ich spiele ebenfalls mit dem Gedanken ans Nordkap zu fahren, aber von München aus. Ich bin noch nicht sicher ob ich das nächstes Jahr schon mache (4 Wochen Urlaub würde ich dafür einplanen) oder doch nur einen Kurztrip nach Südfrankreich.

Ich habe bisher 2 "längere" Touren gemacht. Einmal ca 2200 km in 7 Tagen, einmal 3650 km in 10.5 Tagen.
Mehr dazu hier
https://www.e-moped.net/2017/05/28/kroatien/
https://www.e-moped.net/2018/07/15/fran ... -a-vienne/
Basierend auf diesen Erfahrungen werde ich für meinen Fahrrythmus 300 km in Zukunft als Limit berücksichtigen. Einen Schnitt von 200km am Tag schaffst du vermutlich gut. Man muss halt Ladepausen und Pausen kombinieren.

Wichtig ist, sich vorab über die erforderlichen Ladekarten zu informieren und diese idealerweise vorab zu beschaffen. Speziell für Frankreich empfehle ich dir freshmile und khiwhi.
Bzgl. Ladeleistung: Mehr ist natürlich besser, aber Zeros Konfiguration mit 6 kW auf einer Phase erfordert 22kW Säulen, die scheinbar nicht alle eine so hohe Schieflast zulassen, auf Deutsch: nicht laden. Nimm Kontakt zu Lennart Otten auf, der kann dir eine 3phasige Ladeoption einzeln oder mit Moped anbieten. Siehe auch den Erfahrungsbericht hier
zero-motorcycles/2018-charge-tank-6kw-e ... 45-40.html

Ich selber habe eine zweiphasige Ladeleistung zwischen 1.6 und 7 kW, die ich an einem oder 2 Steckern (Typ2, CEE rot + blau, Schuko plus lokale Formate für CH und F) anstöpseln kann. Oft ist es beispielsweise so, dass man 2 Schukodosen hat, dann nutze ich beispielsweise 3.6+1.3 kW. Damit gewinnt man ein paar zusätzliche Freiheiten wie an Campingplätzen, Werkstätten in der Pampa und an jedem abgelegenen Ort zu laden. Dafür schleppe ich einen Koffer nur mit Adaptern mit. Muss man nicht, Typ2 ist sicher vernünftig, den Schukoadapter solltest du aber trotzdem dabeihaben. Und einen CEE blau auf Schuko, der nimmt wenig Platz weg und kommt doch öfter zum Einsatz.
Wenn du einen Tourbericht hast, lass von dir hören, gern auch deine Planung.

Grundsätzlich ist das emissionsfreie Fahren eine gute Sache, was für mich mindestens genauso wichtig ist, ist die geringe Lärmemission. Für dich und die Natur, gerade auf abgelegenen Strecken, eine echte Wonne. Dazu das konstant anliegende Dtehmoment, super. Andererseits auch: Planen der Fahrt, Suche der Säulen, Ladekarten, Tarife....Man muss sich darauf einlassen wollen. Dafür lernst du andere Orte und Menschen kennen. In Italien bin ich mal 3h in einer LKW Werkstatt zum Notladen gewesen, in Kroatien bin ich durch ein Ladesäulengespräch zu einer unvergesslichen Feierabendtour gekommen.

Eine Tour mit der Zero ist ein bisschen anders. Kann aber zusätzlichen Spass bringen. Und braucht Gelassenheit. Aufgrund deines zurückhaltenden Tagespensums scheinst du die mitzubringen.
Ich wünsche dir viel Freude

Re: Spanien->Nordkap mit einer Zero

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Ich kann dir den Kontakt zum Norwegischen E-Fahrer Verband empfehlen. Die haben viele Mitglieder und würden das sicherlich unterstützen.

Einer der Vorstände war mal beim electrify-BW e.V. um über die EV Situation in Norwegen zu referieren. In den Medien wird gerne behauptet die würden es Norwegern nicht empfehlen E-Autos zu kaufen - aber das ist eine übertrieben vereinfachte Darstellung.

Ansonsten: Ich weiss dass die Fahrt zum Nordkapp bereits von anderen Zero Fahrern versucht wurde. Habe aber k.A. was daraus geworden ist. Meines Wissens hat das ein Niederländer gemacht.


Ich selbst habe vor ans Nordknie zu fahren - aber das wird eine schwierigere Aktion.

Wenn du es extrem magst: Fahr etwa 9 Kilometer nach Osten von der Straße ab, um die Bucht herum und fotografiere das Touristenziel im Süden ;-)
Touristenziel.JPG
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Re: Spanien->Nordkap mit einer Zero

madcow
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Christian J hat geschrieben: Ansonsten: Ich weiss dass die Fahrt zum Nordkapp bereits von anderen Zero Fahrern versucht wurde. Habe aber k.A. was daraus geworden ist. Meines Wissens hat das ein Niederländer gemacht.
Der ist leider aufgrund von mehreren Problemen nicht angekommen. Es gibt einen Videobeitrag dazu hier:
https://www.youtube.com/watch?v=8Q6p-WUfR7U&t=61s

Das ist auf jeden Fall, was die Ladesituation angeht, interessant für dich.

Meine längste Tour mit der Zero waren gute 4000km durch Südeuropa in guten 2 Wochen. Tageskilometer waren im Mittel etwa 200. Praktisch von 125-550km alles dabei gewesen. Ab und zu pendele ich auch nach Hause (600km), was man mit etwas Erfahrung in guten 10h schafft. Einen Gutteil der Strecke zum ENR3 bin ich ebenfalls mit Caruso gefahren und kann ihm nur in allem zustimmen. Spannend wurde es erst eigentlich erst kurz vor Paris, als die Ladesäulen schwachbrüstiger wurden und wir mit 3 Elektromotorrädern mit 3 versch. Ladesystemen unterwegs waren.

Wichtig ist, sich vorher auf alle Eventualitäten vorzubereiten und unterwegs Geduld, Improvisationstalent und Einfallsreichtum mitzubringen. Schon bei längeren Touren mit Verbrennern gehen genug Dinge schief und durch die Ladethematik kommen eigentlich nur mögliche Problemquellen dazu. Deine tägliche Fahrleistung sollte aber problemlos machbar sein.

Re: Spanien->Nordkap mit einer Zero

AndreasHamburg
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Hallo zusammen,
erstmal vielen Dank für die umfangreichen Antworten! Tolle Community hier!!
Ich hatte etwas naiv gedacht, dass Motorrad-E-Mobilität zwei Herausforderungen hätte:
* hoher Motorradpreis, aber dafür bekommt man mit dem Charge-Tank eine Plug&Play-Lösung, die einfach funktioniert
* geringe Reichweite

Die Preis-Kröte würde ich in gewissem Rahmen schlucken, und die Reichweiten-Beschränkung wäre dank meines großzügigen Zeitfensters auch kein größeres Problem.
Aber ich habe jetzt durch eure Rückmeldungen und weiteres Durchforsten des Forums gelernt, dass die Herausforderungen zusätzlich in der komplizierten, segmentierten und fehlerhaften Ladeinfrastruktur liegen. Ich hätte gedacht, dass wir da in Europa irgendwie schon weiter wären.
Beeindruckend finde ich da insbesondere das hier:
https://www.e-moped.net/2018/05/01/der- ... ht-weiter/
https://www.e-moped.net/2018/05/20/adapterfetischismus/

Aussteigende oder gar nicht ladende Ladesäulen, Freischaltprobleme, reduzierte Ladeleistung, Abhängigkeit von Ladekarten...

Zu welchem Frust das führt, ist in dem Video von dem Holländer ja ganz gut zusammengefasst.

Ich bin momentan also eher desillusioniert, was meine Ursprungsidee angeht. Ich tendiere momentan dazu, die Tour doch mit konventionellem Motorrad zu fahren. Alternative wäre vielleicht eine E-Tour beschränkt auf Deutschland und den mitteleuropäisch etwas besser erschlossenen Raum, aber das ist eigentlich nicht das, was ich geplant hatte.
Muss ich aber erstmal noch sacken lassen...

Re: Spanien->Nordkap mit einer Zero

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madcow hat geschrieben: Der ist leider aufgrund von mehreren Problemen nicht angekommen. Es gibt einen Videobeitrag dazu hier:
https://www.youtube.com/watch?v=8Q6p-WUfR7U&t=61s
Danke für die Info. In der Situation war ich auch schon.

Mit den DigiNow Ladern kann man zumindest das Problem mit der Zellenbalance ausgleichen wenn der interne Lader kaputt geht. Mit den richtigen Adaptern kann man natürlich auch mit dem Schnellader (er hat den EVTrivity/Emerson) über Nacht laden; ohne den internen Lader.

Ans Nordkapp würde ich auch nicht über Schweden fahren, sondern über Norwegen. Hier sind die Ladestationen besser und enger. Dass er versucht hat über Schweden zu fahren ist m.E. ein Problem gewesen - das auch als Info für alle anderen ;-)

Dass auch noch große Waldbrände waren war natürlich nicht vorauszusehen. Das tut mir wirklich leid für ihn.

Auch als Info:

https://www.emco.de/en/magazine/scooter ... -cape.html
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Re: Spanien->Nordkap mit einer Zero

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Ich glaube so ein großes Problem wird das mit dem Strom auf dem Weg zum Nordkap gar nicht. Steckdosen gibt es immerhin mehr als Tankstellen. Otto hat es sogar im letzten Jahr mit dem Twizy geschafft der eine geringere Reichweite wie die Zero hat. Schau mal hier. https://www.twizy-forum.de/tourenberich ... urtagebuch
Im letzten Jahr haben wir unsere erste 900km lange Tour mit dem TWIKE durch die Niederlande gemacht. Das war schon fast langweilig bei den ganzen Lademöglichkeiten die man dort hat. :D
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