Getriebe im Golf GTE und Chiptuning

Re: Getriebe im Golf GTE und Chiptuning

P.Schnabel
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Lieber Ebi,

die Idee kam mir auch schon, letztenendes ist das aber keine sinnvolle Option. Denn der limitierende Faktor bei der Leistungsabgabe des E-Motors ist die "Entladegeschwindigkeit" des Akkus. Kleiner Akku heißt kleinerer maximaler Entladestrom. Der GTE Akku soll ja schließlich einige Zeit halten. Der Akku vom Passat hat mehr Kapazität, und kann daher auch etwas sportlicher Entladen werden. Für Motor und Elektronik wäre das kein Problem, jedoch würde damit der Akku deutlich schneller altern.

Grüße
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Re: Getriebe im Golf GTE und Chiptuning

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Kleiner Akku heißt kleinerer maximaler Entladestrom.
Tja, das ist ein Argument. Der interessante Parameter dazu ist wohl die C-Rate des Akkus beim Entladen. Weiß jemand, welche Zellen von welchem Hersteller verbaut sind ?

Alle anderen Autohersteller von PHEV mit ähnlicher Batteriekapazität bieten nicht die E-Motorleistung der GTE-Modelle, scheiden für Vergleiche daher aus.

Unabhängig davon wäre aber eine Anhebung des Drehmomentlimits von 350 auf 400 Nm auch beim Golf interessant. Im unteren Drehzahlbereich bringen es die beiden Motoren auch ohne zus. Tuning zusammen auf über 500 Nm.

Gruß,
Ebi

OT: Habe beim Recherchieren diese Konzept-Präsi zum Golf GTE gefunden. Die Abläufe beim Startvorgang der VKM...Wahnsinn :o http://www.mp.haw-hamburg.de/pers/Gheor ... 23_341.pdf
Golf GTE 2018 - 2020 / Hyundai Kona 2020 - 2023 / Tesla M3 SR+ US seit 3.2020 / PV 10 kWp SMA WR mit BYD Batteriespeicher

Re: Getriebe im Golf GTE und Chiptuning

P.Schnabel
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Ich habs getan :lol:. Wie in einem der vorherigen Posts angekündigt war ich vor zwei Tagen beim Tuner.

Nach Ankunft gab es einen netten Kaffee und die Frage, was ich mir denn vorstelle. Ich habe eine moderate Leistungssteigerung bestellt mit dem Hinweis, dass ich den Wagen noch lange fahren möchte. Dann haben wir die Motor-Abschaltproblematik besprochen. Wir sind übereingekommen, dass es zu vermeiden ist, in Situationen hart zu beschleunigen, wo der Verbrenner im Anschluss unmittelbar abschaltet (--> Lebensdauer Turbolader). Sollte es doch passieren, nach der Phase mit hoher Last in N schalten und kurzen Kickdown geben, dann läuft der Motor im Leerlauf. Ergo: Im Stadtverkehr ist die Leistungssteigerung damit nur eingeschränkt nutzbar.

Den Tuner habe ich mir ausgesucht, weil er jede Steuergeräteänderung komplett selbst macht. Keine (halb-)fertigen Files, auch keine selbstgemachten. Ich durfte ihm über die Schulter schauen, war sehr interessant.

Nach der kurzen Besprechnung wurde der Wagen auf den Prüfstand gestellt zwecks Eingangsmessung. Es war ein Allradprüfstand, aber im Fronttriebmodus, die hintere Achse also totgelegt. Der GTE ist ein sehr schwieriger Patient auf dem Prüfstand; denn unabhängig von der Abschaltung (Segelbetrieb) und den Fahrmodi akzeptiert es der GTE nicht, wenn die Vorderachse dreht, die Hinterachse aber nicht. Der Wagen hat sich geweigert den Verbrenner zu starten, trotz GTE Modus, Kickdown, Battery Hold / Charge. Zwangshochschalten trotz manueller Modus, Notlauf, alles war dabei. Fehlerspeicher randvoll danach. War eine schwere Geburt, die mit viel Geduld und Versuchen hats dann noch geklappt. Daher merke fürs nächste mal: Allradprüfstand mit verbundenen Achsen, damit der Wagen denkt er fährt. Eingangsmessung ergab 150 PS und 280NM.

Dann wurden die Daten ausgelesen und der originale Datenstand gesichert. Ich bin davon ausgegangen, dass der Tuner wenigstens eine Art vorgefertigen Index nutzt, um die Maps in der Datei vom Steuergerät zu finden. Pustekuchen, hat er alles selbst gefunden. In den folgenden 2 Stunden hat er die Maps aus der Datei verändert, die neue Datei gespeichert und ins Steuergerät geflasht.

Dann eine neue Messung, wieder eine schwere Geburt, aber jetzt wussten wir ja, wie wir den Wagen austricksten: Im Hold Modus mit ca. 70% beschleunigen, und mit möglichst kurzer Abwesenheit vom Gaspedal so schnell wie es geht in N, Kickdown, und zurück in D. In 50% der Fälle sprang der Motor an. Dann ganz schnell den Prüfstand auf die Motordrehzahl kalibrieren und los.
Ergebnis: 175 PS und 310 NM. Nach der Messung die per OBD geloggten Daten (Zündwinkel, Abgastemperatur, Lambda etc.) ausgewertet und für gut befunden. FunFact am Rande: Ladedruck vorher 1.2 bar, nachher 1.4 bar. Von einer Ausgangsmessung im GTE Modus haben wir nach zwei Versuchen mit Notlauf abgesehen, weil wir keinen Bock mehr hatten, uns weiter auf dem Prüfstand abzumühen. Hinweis: Die Notläufe waren der Prüfstandsituation geschuldet. Denn die gleichen Probleme gab es bei der Eingangsmessung; auf der Straße habe ich keine Probleme.

Der Fehlerspeicher wurde wieder gelöscht und ich machte eine kurze Probefahrt. Vor der Probefahrt kam der Hinweis, dass sich das Motorsteuergerät nach der Gehirnwäsche für ca. 150 KM adaptieren muss. Mein Eindruck war... Naja. Untenrum mehr, obenrum im Placebobereich. Das Verbrennungsgeräusch war deutlich kerniger. So bin ich dann erstmal nach Hause gefahren.

Seitdem bin ich ca. 200 KM gefahren und es hat sich einiges getan, die Anlernphase hat es tatsächlich gegeben. Der Benzinmotor zieht deutlich besser. Unten rum spürbar mehr Drehmoment, das DSG schaltet später runter. Oben rum kommt richtiges "Beschleunigungs-Gefühl" auf. Wenn ich das Ausmaß der Mehrleistung beschreiben müsste würde ich sagen, der Wagen ist nun im Battery Hold Modus so schnell unterwegs wie vor dem Tuning im GTE Modus mit schwachem Akku. Schaltet man den GTE Modus dazu und gibt bei vollem Akku Vollgas tut sich schon einiges. Selbst die Frau war beeindruckt :twisted:. Ohne es getestet zu haben würde ich sagen, dass ich einen normalen Golf 7 GTI (kein Performance) stehen lasse. Interessant wäre nun eine neue Messung auf einem Allradprüfstand.

Jetzt sollte nur noch Super+ oder besser in den Tank. Das Verbrennungsgeräusch ist kerniger geworden. Ich habe zusätzlich zum Tuning eine 034Motorsport Drehmomentstütze (Dogbone Mount) drin, die sich auch deutlich bemerkbar macht: Der Motor spricht direkter an, das "Gummiband" zwischen Gaspedal und Verbrenner ist deutlich kürzer. Fährt sich durch Tuning und Drehmomentsützte deutlich spritziger.

Zum Verbrauch kann ich noch nichts sagen, werde das aber beobachten.

Re: Getriebe im Golf GTE und Chiptuning

Schüddi
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P.Schnabel hat geschrieben:Ich habs getan :lol:. Wie in einem der vorherigen Posts angekündigt war ich vor zwei Tagen beim Tuner.

Nach Ankunft gab es einen netten Kaffee und die Frage, was ich mir denn vorstelle. Ich habe eine moderate Leistungssteigerung bestellt mit dem Hinweis, dass ich den Wagen noch lange fahren möchte. Dann haben wir die Motor-Abschaltproblematik besprochen. Wir sind übereingekommen, dass es zu vermeiden ist, in Situationen hart zu beschleunigen, wo der Verbrenner im Anschluss unmittelbar abschaltet (--> Lebensdauer Turbolader). Sollte es doch passieren, nach der Phase mit hoher Last in N schalten und kurzen Kickdown geben, dann läuft der Motor im Leerlauf. Ergo: Im Stadtverkehr ist die Leistungssteigerung damit nur eingeschränkt nutzbar.

Den Tuner habe ich mir ausgesucht, weil er jede Steuergeräteänderung komplett selbst macht. Keine (halb-)fertigen Files, auch keine selbstgemachten. Ich durfte ihm über die Schulter schauen, war sehr interessant.

Nach der kurzen Besprechnung wurde der Wagen auf den Prüfstand gestellt zwecks Eingangsmessung. Es war ein Allradprüfstand, aber im Fronttriebmodus, die hintere Achse also totgelegt. Der GTE ist ein sehr schwieriger Patient auf dem Prüfstand; denn unabhängig von der Abschaltung (Segelbetrieb) und den Fahrmodi akzeptiert es der GTE nicht, wenn die Vorderachse dreht, die Hinterachse aber nicht. Der Wagen hat sich geweigert den Verbrenner zu starten, trotz GTE Modus, Kickdown, Battery Hold / Charge. Zwangshochschalten trotz manueller Modus, Notlauf, alles war dabei. Fehlerspeicher randvoll danach. War eine schwere Geburt, die mit viel Geduld und Versuchen hats dann noch geklappt. Daher merke fürs nächste mal: Allradprüfstand mit verbundenen Achsen, damit der Wagen denkt er fährt. Eingangsmessung ergab 150 PS und 280NM.

Dann wurden die Daten ausgelesen und der originale Datenstand gesichert. Ich bin davon ausgegangen, dass der Tuner wenigstens eine Art vorgefertigen Index nutzt, um die Maps in der Datei vom Steuergerät zu finden. Pustekuchen, hat er alles selbst gefunden. In den folgenden 2 Stunden hat er die Maps aus der Datei verändert, die neue Datei gespeichert und ins Steuergerät geflasht.

Dann eine neue Messung, wieder eine schwere Geburt, aber jetzt wussten wir ja, wie wir den Wagen austricksten: Im Hold Modus mit ca. 70% beschleunigen, und mit möglichst kurzer Abwesenheit vom Gaspedal so schnell wie es geht in N, Kickdown, und zurück in D. In 50% der Fälle sprang der Motor an. Dann ganz schnell den Prüfstand auf die Motordrehzahl kalibrieren und los.
Ergebnis: 175 PS und 310 NM. Nach der Messung die per OBD geloggten Daten (Zündwinkel, Abgastemperatur, Lambda etc.) ausgewertet und für gut befunden. FunFact am Rande: Ladedruck vorher 1.2 bar, nachher 1.4 bar. Von einer Ausgangsmessung im GTE Modus haben wir nach zwei Versuchen mit Notlauf abgesehen, weil wir keinen Bock mehr hatten, uns weiter auf dem Prüfstand abzumühen. Hinweis: Die Notläufe waren der Prüfstandsituation geschuldet. Denn die gleichen Probleme gab es bei der Eingangsmessung; auf der Straße habe ich keine Probleme.

Der Fehlerspeicher wurde wieder gelöscht und ich machte eine kurze Probefahrt. Vor der Probefahrt kam der Hinweis, dass sich das Motorsteuergerät nach der Gehirnwäsche für ca. 150 KM adaptieren muss. Mein Eindruck war... Naja. Untenrum mehr, obenrum im Placebobereich. Das Verbrennungsgeräusch war deutlich kerniger. So bin ich dann erstmal nach Hause gefahren.

Seitdem bin ich ca. 200 KM gefahren und es hat sich einiges getan, die Anlernphase hat es tatsächlich gegeben. Der Benzinmotor zieht deutlich besser. Unten rum spürbar mehr Drehmoment, das DSG schaltet später runter. Oben rum kommt richtiges "Beschleunigungs-Gefühl" auf. Wenn ich das Ausmaß der Mehrleistung beschreiben müsste würde ich sagen, der Wagen ist nun im Battery Hold Modus so schnell unterwegs wie vor dem Tuning im GTE Modus mit schwachem Akku. Schaltet man den GTE Modus dazu und gibt bei vollem Akku Vollgas tut sich schon einiges. Selbst die Frau war beeindruckt :twisted:. Ohne es getestet zu haben würde ich sagen, dass ich einen normalen Golf 7 GTI (kein Performance) stehen lasse. Interessant wäre nun eine neue Messung auf einem Allradprüfstand.

Jetzt sollte nur noch Super+ oder besser in den Tank. Das Verbrennungsgeräusch ist kerniger geworden. Ich habe zusätzlich zum Tuning eine 034Motorsport Drehmomentstütze (Dogbone Mount) drin, die sich auch deutlich bemerkbar macht: Der Motor spricht direkter an, das "Gummiband" zwischen Gaspedal und Verbrenner ist deutlich kürzer. Fährt sich durch Tuning und Drehmomentsützte deutlich spritziger.

Zum Verbrauch kann ich noch nichts sagen, werde das aber beobachten.
Das hört sich für mich alles ein wenig unglaubwürdig an, ganz ehrlich!
Mal davon abgesehen - was erwartest du dir auf einem Allradprüfstand denn genau mit dem GTE? Wie jeder hier weis ist das ein reiner Fronttriebler. Was genau legt man da an der hinteren Achse tot??? Das klingt ja mal richtig seriös :lol: :geek:

Mein bester Freund hat sehr viel mit Autotuning zu tun. Dort programmiert der Tuner den Wagen auf dem Prüfstand und die Kiste läuft. Eine Anlernphase gibt es dort NIE. Wie könnte ein Tuner seine Arbeit auf dem Prüfstand fertig bringen, wenn sich das Ergebnis danach noch maßgeblich verändert?
Auch ändert sich durch einen anderen Sprit das „Verbrennungsgeräusch“ nicht. Außer du kippst Diesel in den Benziner, erst klopft es, dann wird’s still.
Eine Drehmomentstütze sorgt auch nicht für ein direkteres Ansprechen des Motors und verändert auch nicht die Reaktion des !e-Gas! Pedals. Sie kann verhindern das der Motor weniger kippt, dafür kann sie für eine Compforteinbusen sorgen.

Re: Getriebe im Golf GTE und Chiptuning

P.Schnabel
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Schüddi hat geschrieben: Mal davon abgesehen - was erwartest du dir auf einem Allradprüfstand denn genau mit dem GTE? Wie jeder hier weis ist das ein reiner Fronttriebler. Was genau legt man da an der hinteren Achse tot??? Das klingt ja mal richtig seriös :lol: :geek:
Nicht die Hinterachse des Fahrzeuges, sondern die Hinterachse des Prüfstandes. Die Prüfstandsachsen waren nicht miteinander verbunden, eben weil der Golf ein Fronttriebler ist. Der 4WD Prüfstand misst ein 2WD Fahrzeug präziser, wenn nur die vordere Achse aktiv ist, Stichwort Schleppleistung.
Schüddi hat geschrieben:Mein bester Freund hat sehr viel mit Autotuning zu tun. Dort programmiert der Tuner den Wagen auf dem Prüfstand und die Kiste läuft. Eine Anlernphase gibt es dort NIE. Wie könnte ein Tuner seine Arbeit auf dem Prüfstand fertig bringen, wenn sich das Ergebnis danach noch maßgeblich verändert?
Auf dem Prüfstand gab es sofort ein Delta von 25PS und 30NM - gemeint ist eine darüber hinaus erfolgende Anpassung. Ich habe mich bzgl. des Golfs mit 3 rennomierten Tunern unterhalten, zwei vor Ort und einer der ganz großen mit drei Buchstaben. Alle haben mir gesagt, dass sich das Steuergerät an die neuen Parameter gewöhnt und dass sich das volle Ergebnis ggf. erst nach einigen Kilometern zeigt. Im übrigen ist das auch meine Erfahrung mit einem Golf 5 GTI, mit dem ich vor 8 Jahren bei MTM war. Kommt auf die Steuergeräte ist, als Daumenregel gilt, je neuer die Autos desto eher gibt es eine Adaptionsphase.
Schüddi hat geschrieben: Auch ändert sich durch einen anderen Sprit das „Verbrennungsgeräusch“ nicht. Außer du kippst Diesel in den Benziner, erst klopft es, dann wird’s still.
Dann fahr mal bei mir mit und hörs dir an. Durch die höhere Verdichtung und frühere Zündung brummt der Motor mehr. Die Drehmomentstütze verstärkt diesen Eindruck natürlich und tut ihr übriges. Gleiche Erfahrung schon in besagtem Golf 5.
Schüddi hat geschrieben: Eine Drehmomentstütze sorgt auch nicht für ein direkteres Ansprechen des Motors und verändert auch nicht die Reaktion des !e-Gas! Pedals. Sie kann verhindern das der Motor weniger kippt, dafür kann sie für eine Compforteinbusen sorgen.
Natürlich war das Gummiband sprichwörtlich gemeint :lol:. Abgerufenes Moment geht nicht "verloren", indem ersteinmal der Motor kippt. Der Motor spricht technisch gesehen natürlich nicht besser an, durch die Drehmomentstützte fühlt es sich aber genau danach an. Komforteinbußen sind klein, die Virbrationen des Motors werden minimal auf die Karosse übertragen. Das Starten / Stoppen des Motors im laufenden Betrieb ist nach wie vor nicht zu spüren, der Motor ist lediglich ein wenig präsenter. Es handelt sich ja auch nicht um einen Drehmomentstütze, sondern um einen Einsatz in die werksseitige Drehmomentstütze.

Re: Getriebe im Golf GTE und Chiptuning

Schüddi
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Okay was ich nicht begreife weshalb du so auf das Thema Allradprüfstand und Achse abklemmen eingegangen bist und weshalb du ihn nochmal mit angeklemmter Achse auf dem Allradprüfstand testen möchtest. Was erwartest du, was deine Hinterachse mit der Achse des Prüfstands machen wird? :D
P.Schnabel hat geschrieben:Es war ein Allradprüfstand, aber im Fronttriebmodus, die hintere Achse also totgelegt.
P.Schnabel hat geschrieben:Daher merke fürs nächste mal: Allradprüfstand mit verbundenen Achsen, damit der Wagen denkt er fährt.
P.Schnabel hat geschrieben:Interessant wäre nun eine neue Messung auf einem Allradprüfstand.
P.Schnabel hat geschrieben:Der 4WD Prüfstand misst ein 2WD Fahrzeug präziser, wenn nur die vordere Achse aktiv ist, Stichwort Schleppleistung.
Es spielt doch keine Rolle ob es ein AWD oder ein 2WD Prüfstand ist. Ich verstehe die Logik einfach nicht. Es werden die meisten Fahrzeuge auf nur einer Achse geprüft - auch Allradfahrzeuge. Bei VAG Fahrzeugen ist das sogar Vorschrift. Dann wird einfach die Haldex abgeschalten. Es gibt nur ein paar wenige Ausnahmen mit einem starren, mechanischen Allradantieb wie Subaru z.B..
Das FAHRZEUG treibt die Rollen an, nicht die Rollen das Fahrzeug - also wird auch - wenn die hintere Rolle nicht totgelegt wird - nichts damit passieren!!! Sie wird schließlich nicht angetrieben. Und wo nix angetrieben wird kann auch nix schleppen. Normal wird lediglich eine mechanische Sperre Reingemacht damit der Wagen auf dem Prüfstand nicht verrutschen kann.
Ich weis nicht was für Profis da am Werk waren wenn die dir so einen quatsch erzählen.
P.Schnabel hat geschrieben:Der GTE ist ein sehr schwieriger Patient auf dem Prüfstand; denn unabhängig von der Abschaltung (Segelbetrieb) und den Fahrmodi akzeptiert es der GTE nicht, wenn die Vorderachse dreht, die Hinterachse aber nicht. Der Wagen hat sich geweigert den Verbrenner zu starten, trotz GTE Modus, Kickdown, Battery Hold / Charge. Zwangshochschalten trotz manueller Modus, Notlauf, alles war dabei. Fehlerspeicher randvoll danach.
Was hat der Mensch nur immer mit seiner Hinterachse :lol:
Aus thermischen Gründen macht man die Läufe auf dem Prüfstand mit geöffneter Haube. Es wird sogar ein Gebläse vor dem Fahrzeug platziert. Wenn man die Haube geöffnet hat und den Wagen startet landet man im „Werkstattmodus“ Sprich: der Verbrenner springt an und kann ganz normal getestet werden. Er geht auch nicht aus. Damit wären alle „Probleme erledigt gewesen. Alternativ kann man auch in N Starten indem man einen kurzen Kickdown macht.
P.Schnabel hat geschrieben:Dann eine neue Messung, wieder eine schwere Geburt, aber jetzt wussten wir ja, wie wir den Wagen austricksten: Im Hold Modus mit ca. 70% beschleunigen, und mit möglichst kurzer Abwesenheit vom Gaspedal so schnell wie es geht in N, Kickdown, und zurück in D. In 50% der Fälle sprang der Motor an. Dann ganz schnell den Prüfstand auf die Motordrehzahl kalibrieren und los.
Auch die Chancen, das Getriebe so in seine Einzelteile zu zerlegen waren prozentual groß! Man kann doch nicht unter Last von N auf D und mit Gewalt einen Gang rein knallen. Eieiei dabei hattest du denen Eingangs ja noch gesagt du möchtest noch lange Spass an dem Wagen haben.

Also das war wirklich abenteuerlich was ihr da gemacht habt! Nach Profiarbeit hört sich das nicht an wenn nicht mal der Fachmann weis, wie sein Prüfstand funktioniert. Ich hätte außerdem einfach mal bei VW angerufen und gefragt wie ich als Werkstatt den GTE Verbrenner starten kann zum testen bevor ich mit Krawall das Risiko eingehe das Getriebe zu zerlegen oder hätte zumindest mal kurz gegoogelt wenns mir vor dem Kunde peinlich ist das ich das nicht weis. Zumindest im GTE Modus mit manueller Schaltung hätte er sich problemlos auf der Rolle mit Verbrenner fahren lassen müssen.
Und nochmal: Ich kenne durch meinen Freund Tuner die nicht nur Straßenwagen programmieren sondern auch Rennwagen. Die Programmierung muss auf den Punkt sein, das geht das nicht und darf nicht sein das sich die Werte nachträglich nochmal ändern nach mehreren km und dann womöglich nicht mehr passen. Nachher geht der Motor hoch was dann? Soll er seinen Prüfstand dann abbauen, zur Rennstrecke fahren und nachkorrigieren?
Auch Flasher spielen eine Software drauf und die läuft dann genau so. Da ändert sich NIX mehr.

Das einzige was sich ändern kann - was man aber auch unabhängig Resetten kann ist die Steuerung der Automatik weil die sich auf das Profil des Fahrers einlernt. Das hat aber nichts mit der Tuningmaßnahme zu tun.
P.Schnabel hat geschrieben:Dann haben wir die Motor-Abschaltproblematik besprochen. Wir sind übereingekommen, dass es zu vermeiden ist, in Situationen hart zu beschleunigen, wo der Verbrenner im Anschluss unmittelbar abschaltet (--> Lebensdauer Turbolader). Sollte es doch passieren, nach der Phase mit hoher Last in N schalten und kurzen Kickdown geben, dann läuft der Motor im Leerlauf. Ergo: Im Stadtverkehr ist die Leistungssteigerung damit nur eingeschränkt nutzbar.
Das ist übrigens generell zu vermeiden. Macht der GTE aber auch Werksseitig. Den Tipp von einem Profi im laufenden Verkehr auf N zu schalten halte ich für bedenkenswert. Ansonsten einfach im GTE Modus fahren dann kannst du die Leistungssteigerung auch in der Stadt nutzen ... bis 50 :lol:

Ne, unfassbar! Ich persönlich wäre da wieder rückwärts raus gelaufen. Das muss ja ein abenteuerlicher Haufen gewesen sein. Viel Spass - vor allem aber auch viel GLÜCK mit deiner neuen Software. Man muss ja mal überlegen das sie nicht über alle Fahrmodi und unter widrigsten Bedingungen mehr reingepfuscht als programmiert wurde.
Zuletzt geändert von Schüddi am So 30. Sep 2018, 00:47, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Getriebe im Golf GTE und Chiptuning

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So ein Aufwand für 18kW mehr? Na ja, wenn es etwas Spaß bringt ist doch gut. Gute Fahrt!
350 Mm elektrisch ab 2012.
Nicht alles glauben, was irgendeiner bei Whatsapp als News verbreitet.
Niels Bohr sagte schliesslich schon als Student: "Zitaten aus dem Internet sollte man nicht unbesehen glauben!"

Re: Getriebe im Golf GTE und Chiptuning

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Moin,

@Schüddi: Ich habe es so verstanden, dass es dem GTE nicht gepasst hat - warum auch immer - dass die Vorderachse dreht und die hintere nicht.

@P.Schnabel: Mich wundern die Probs mit dem Prüfstand etwas, du hattest doch geschrieben:
habe ich Kontakt zu einem Tuner im Raum Ruhrgebiet / Rheinland, der für seine individuellen und guten Abstimmungen bekannt ist und schon einige GTE`s gemacht hat
Diese "Anlernphase" des Steuergerätes wundert mich insofern, da doch das gewünschte Ergebnis 175 PS und 310 Nm schon auf dem Prüfstand gemessen wurde, d.h. die Mehrleistung hätte sofort auf der Straße erfahrbar sein müssen und nicht erst 200 km später :?

Bin gespannt, welche Erfahrungen du bezgl. Haltbarkeit und Spritverbrauch machst.

Was hat der Spass gekostet ?

Gruß,
Ebi
Zuletzt geändert von GTE_Ebi am Sa 29. Sep 2018, 19:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Getriebe im Golf GTE und Chiptuning

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Per Software die Verdichtung erhöht... Respekt dafür.

Vom Grunde her ist eine Optimierung schon klasse. Nur deine geschilderten Messungen sind schon abenteuerlich. Nächstes mal einfach die Haube öffnen, dann läuft der Verbrenner auch ständig.

Re: Getriebe im Golf GTE und Chiptuning

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Per Software die Verdichtung erhöht... Respekt dafür.
Ladedruckerhöhung.

Gruß,
Ebi
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