Ambi Valent hat geschrieben: ↑ Es wäre doch in der Regel sinnvoller wenn ich mir nicht 10 KW Peak aufs eigene Dach baue sondern stattdessen fürs gleiche Geld einen 20 KW Peak Anteil auf irgendeiner Freiflächenanlage kaufe. Der dort produzierte Strom sollte so behandelt werden als wäre es mein eigener. Inkl. virtuellem "selbstverbrauchen" oder einspeisen.
Die Entfernung zwischen mit und der PV Anlage sollte idealerweise natürlich nicht so groß sein.
Gibt es das evtl. schon so und ich habs nur übersehen?
A.Q. hat geschrieben: ↑ Da ganze Konstrukt mit dem Eigenverbrauch ist sowieso unsinnig; das sollten wir nicht noch weiter ausdehnen:
https://www.pv-magazine.de/2021/03/26/w ... t-gehoert/
https://www.pv-magazine.de/2021/05/05/n ... t-gehoert/
Zum letzten Satz kann ich nur antworten: Deine anekdotische Evidenz geht davon aus, dass sich sonst nichts ändert. Das ist natürlich keine Alternative und das hat Herr Luczak ja auch in seinem Artikel berücksichtigt:Super-E hat geschrieben: ↑ Dieser Artikel des Professors ist eine Meinung, die sehr kontrovers zerpflückt wurde. Ich halte sie (wie bei vielen Meinungen, für in vielen Dingen richtig begründet, aber in der Summe falsch), aber dafür sollte dieser Thread wirklich nicht dienen...
Ich kann zumindest mit annekdotischer Evidenz nachweisen, dass die ansolute Mehrheit der Bekannten, die im letzten und diesem Jahr eine PV aufs Dach nageln dies definitiv ohne den Eigenverbrauch nicht machen würden.
Wo soll dann ein ausreichender Anreiz zum Kauf einer Photovoltaik-Anlage herkommen, wenn der finanzielle Vorteil des Eigenverbrauchs wegfiele? Eine finanzielle Förderung von Photovoltaik-Anlagen sollte sich rein nach dem erzeugten Solarstrom und damit nach der erzielbaren CO2-Reduktion richten. Ziel sollte dabei die möglichst umfassende Nutzung aller Dachflächen sein, unabhängig vom eigenen Strombedarf. Dies ist mit der klassischen Einspeisevergütung für Photovoltaik-Dachanlagen bereits der Fall. Diese müsste natürlich entsprechend moderat erhöht werden, um den wegfallenden finanziellen Vorteil des Eigenverbrauches zu kompensieren. Die gesamtwirtschaftlichen Kosten würden dabei sogar sinken, da dadurch die Investitionen in Batteriespeicher und andere Maßnahmen zur Eigenverbrauchserhöhung überflüssig werden würden.
Der Gesetzgeber war hier ja mittlerweile auch tätig und hat letztes Jahr alternativ das Volleinspeisermodell zugelassen (das gab es beim Erscheinen des Artikels von Herrn Luczak noch nicht.) Dennoch (vermutlich um den emotionalen, aber nicht besonders rationalen Aufschrei der Wählerschaft zu vermeiden) ist das Eigenverbrauchsmodell weiter möglich und auch dominant, weil die Spreizung zwischen den Vergütungssätzen für Volleinspeisung vs. Eigenverbrauch noch nicht groß genug ist.
Das RWI beziffert die Rebound-Effekte durch Eigenverbrauchsmodelle auf 12 Prozent: https://www.pv-magazine.de/2023/01/26/r ... verbrauch/ Dabei liegt der Untersuchung ein Zeitraum von 2004 bis 2015 zugrunde - bei den aktuellen Strompreisen dürfte er noch einmal spürbar höher sein. Das sind durchaus relevante Größenordnungen, die dem volkswirtschaftlichen Ziel einer schnellen Energiewende entgegen stehen.