Tipps Solar-Anlage

Solarenergie - Photovoltaik

Tipps Solar-Anlage

Garry
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Nachdem das Thema PV bei der Planung vom Hausbau vor 10 Jahren nicht wirtschaftlich erschien, hat sich das ja in den letzten Jahren recht fix verändert ... zu den Rahmenbedingungen: Haus hat schöne Nord/Süd Dachflächen mit ~40° Neigung, effektiv nutzbare Fläche von ca. 40-42qm. Stromverbrauch um 2000kWh plus 3000kWh Wärmepumpe, seit neustem noch E-Auto. Vor ein paar Jahren schon mal wieder nachgefragt, ohne Auto wurde mir von zwei Anbietern abgeraten, da die erwarteten Ersparnisse über die Laufzeit (immer noch) nicht wirtschaftlich gewesen wären.
Mit den jüngsten Ereignissen sieht's natürlich komplett anders aus. Beim Hausstrom noch Glück gehabt, für 2023 einen Vertrag mit knap 28,5ct/kWh zu bekommen, für die WP muß ich mich überraschen lassen - aktuell zahle ich knapp über 15ct, der Anbieter hat im Portal für nächstes Jahr ca. 16,5 drinstehen, da ich aber dann keine Preisbindung mehr habe, befürchte ich, daß sich das noch massiv ändern wird.

Ich hatte mich jetzt schon eine Weile umgeschaut und auch mal zwei Anbieter aus dem "PV Mieten" Bereich angesprochen (Zolar und Enpal). Bei Zolar tut sich irgendwie nix, bei Enpal lief es organisatorisch deutlich besser. Gestern 1 1/2 Video-Telko gehabt - joh, Konzept sieht gut aus (8,4kWp, 10kWh Speicher), aber irgendwie erscheint mir der Preis dort - bei allen Vorteilen hinsichtlich voraussichtlicher Lieferzeit/Aufbau/Inbetriebnahme sowie Service und Garantie/Austausch bei Defekten - doch extrem teuer zu sein. Die Anlage würde mich über die 20 Jahre Mitdauer an die 57k€ kosten. "Danach sparen Sie richtig" so der Verkäufter/Berater. Natürlich alles schöngerechnet mit Vergleich herkömmlicher Bezug plus Benzinkosten und so ... Joh, schön, aber bis dahin zahle ich richtig. Miete inkl Wallbox (habe ich eigentlich schon, könnte wegfallen - wären immerhin 20€/Monat - über 20 Jahre ein Vermögen!) und Rabatt sind's dann anfangs 214€/Monat auf 36, später 242€ ... Netto ... d.h. abhängig von der gesetzlichen Entwicklung bliebe es dabei, oder es kämen nochmal 40€/45€ MWSt drauf. Alternativ darf ich natürlich den Vertrag auch jederzeit gegen eine Einmalzahlung ablösen, diese würde bei ca. 33k€ liegen (Anfangs, mit Abzügen pro Betriebsjahr). Sicherlich ist - gar nicht so unrealistisch - damit zu rechnen, daß zumindest vorläufig (hoffentlich nur vorläufig) die Strompreise sich so entwickeln, daß die monatlichen Kosten da ähnlich liegen - nuir bin ich bei der Anlage ja auch nicht 100% autark, sondern muß auch noch mit durchschnittlich 10-20% Zukauf rechnen (die lächerliche Einspeisevergütung - danke liebe Lobby-finanzierte Politiker - mal außen vorgelassen), heißt ich habe weiterhin noch irgendwo um die vielleicht 40-60€/Monat Stromrechnung.

Anhand der Teile-Aufstellung habe ich mal geschaut, der Speicher und Wechselrichter (beides Huawei) liegen am Markt um die 7500 bzw. 2000€, die Solarmodule (22 Stück) in Summe irgendwo um die 4000-4500€. Ja, ich weiß, da kommt Montage etc. dazu was auch nochmal einiges ist - bis 33k€ ist da aber noch sehr viel Luft (liegen die Kosten für eine Anlage echt bei 50/50 Hardware/Dienstleistung?). Dazu gut 24k€ für 20 Jahre Wartung und Betrieb (netto!)...

Klar, für ein komplett-Sorglos-Paket aus einer Hand muß man mehr rechnen, aber dieses "Angebot" kommt mir doch etwas exzessiv vor ... selbst wenn ich noch Finanzierungskosten von 3-4% (?) mit einrechne.

Eigenbau zB vom Speicher, wie hier im Forum auch schon beschrieben, fände ich zwar auch spannend, und würde ich wohl mit der Kombination aus Erfahrung im Elektronik-Bereich und etwas lesen hinbekommen, finde ich aber hinsichtlich potentieller Gefahren (und solcher Dinge wie "Versicherung" vom Haus) etwas haarig - dann wirklich lieber etwas mehr ausgeben und eine fertige Lösung hingestellt.

Ich werde jetzt auch mal ein paar Anbieter aus der Region angehen, aber vielleicht hat ja jemand ein paar gute Tipps, worauf man bei sowas achten muß, welche Kosten typisch mit einzurechnen sind (Herstellung und Betrieb), etc ...

Tnx!
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Re: Tipps Solar-Anlage

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Klingt nach "derzeit kann man alles verlangen"
Tesla Model 3SR+, Nissan Leaf 2018 Acenta, Lade optimiert zuhause per PV und/oder Tibber. Habe eine App geschrieben für das PV-unterstützte Laden (siehe https://android.chk.digital/).

Re: Tipps Solar-Anlage

Garry
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Klingt nach "derzeit kann man alles verlangen"
Wie gesagt, war schön gerechnet im Kostenvergleich, vielleicht sogar halbwegs realistisch was herkömmlichen Energiebezug angeht - wenn dann aber die Mietlösung auf 20J "nur" 8k billiger rauskommt, ist das nicht wirklich ein Argument für die Lösung, zumal man an anderen Stellen von realen Gesamtkosten von 10-15ct/kWh für eine PV+Speicher Lösung liest ...
Man muß halt auch die Anschaffung und Betrieb einer Anlage als Vergleich dazu nehmen - und das fehlt mir im Moment halt noch ...
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Re: Tipps Solar-Anlage

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Hmm, ein Kumpel hat im März eine 14,5kWh PV Anlage (Ost/West Ausrichtung) mit 8,8kWh BYD Speicher für ~35k€ gekauft und installieren lassen.

Mit Eigenverbrauch und Vorbereitung für eine Wallbox zum PV Überschuss Laden.
Das Einfamilienhaus hat eine WP.

Was mir bei diesen „Mietmodellen“ aufgefallen ist, ist dass diese meist relativ teuer sind. Der Vermieter will ja auch was haben.

Wenn man ein Dach hat, was für eine PV Anlage geeignet ist, ist man in aller Regel beim Kauf günstiger dran. Hier muss man natürlich schauen, was der Zinssatz macht und wie sich die Strompreise entwickeln.

Ein gutes Angebot macht eine Kalkulation, in der diese Faktoren berücksichtigt sind.

Das Problem beim Kumpel ist aber derzeit, dass der BYD Speicher extrem schwer zu bekommen ist. Er hat jetzt ein anderes Modell angeboten bekommen (weiß aber nicht, welches).

Um eine eigene Kalkulation zu machen, schau dir Mal das PVGIS Tool der Europäischen Union. Da kann man sehr gut für Deinen Standort eine Ertragsprognose machen. Das berücksichtigt Standort, Ausrichtung und Dachneigung. Die Werte sind eher etwas konservativ.

Ja, die Preise der Anlagen sind deutlich gestiegen. Liegt zum Einen am generellen Hype der Branche, zum Anderen auch daran, dass einige Länder (bspw. BaWü) jetzt eine Solarpflicht für Neubauten eingeführt haben.

Angebote vergleichen lohnt also sehr.

SüdSchwabe.
--
Kona 64kWh Premium Facelift Acid Yellow GSD - bestellt am 09.September 2019 - abgeholt am 5.Juni '20 gefahren bis 27. Oktober '23
Škoda Enyaq iv80X Sportline - bestellt am 20.Dezember '21 - abgeholt am 27.Oktober '23

Re: Tipps Solar-Anlage

Kant-xy
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Mietmodelle, ebenso wie StromCloud finde ich intransparent und dies scheint mir auch deutlich zu teuer. Frag besser einige Solateure im Umkreis an und lass die Finger von diesen Systemvertrieben. Meine Anlage hat, vor zwei Jahren 17k Euro gekostet. 9,4kWp (28 Module), Solaredge (mit den Optimierern schon teuer und BYD 10,5kWh Speicher. Wartung fällt eigentlich nicht an. Der Aufbau ist in einem Tag erledigt (Trupp von 4-5 Monteuren), max zwei für den Elektriker. In jedem Fall ist bis 57k€ noch viel Luft. Schau unbedingt auch einmal in den HTW Stromspeicherbericht für 2022.
Renault ZOE BJ 2015 - seit 7/19
Hyundai Kona electric MJ20 64kWh - seit 7/20
PV: SE 9,4kWh BYD-Speicher: 10.5kWh

Re: Tipps Solar-Anlage

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  • env20040
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Warum mieten, wenn man kaufen kann?
Warum mieten, wenn man nen Kredit bekommen kann?
Warum Förderungen herschenken?
Wer zhalt, wenn das dach darunter defekt ist, den Ab/Aufbau?
Wer deckt Schäden an/durch die gemietete PV?
Was passiert, wenn man das Haus verkaufen will/ muss/ möchte?

PV mieten... ein geiles Geschäft.
Wir rechneten das schon für Ladwirte gegen.
Der Break even lag bei ca. 5,5 Jahren, je nach Kostenstruktur, aber, er bekommmt doch 8.500€ Pacht für 10 Jahre.
Übrigens, nach 20 Jahren beginne sie mit dem Schrott am Dach richtig zu sparen...
Der eine Begriff macht es nämlich aus, die definition des Zustands.
Diverse E Fahrzeuge von 18 bis 90 Kwh.

Re: Tipps Solar-Anlage

ZOE-RED
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Vom Mieten ist nur ab zu raten. Wer kein Cash für PV hat, baut sie eben auf Kredit. Aber Mieten ? Niemals.
ZOE Phase 2 11/2020

Re: Tipps Solar-Anlage

kutscher_tom
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Ich kann von mieten und irgendwelchen Cloud Lösungen auch nur abraten. Kauf d er eine Anlage selbst und nehm falls nötig einen Kredit auf.

Beim Thema Speicher bin ich auch skeptisch. Trotz steigender Strompreise sehe ich da immer noch keine Wirtschaftlichkeit. Das ist eher Spielerei und natürlich zusätzliches Geschäft für den Lieferanten, weshalb die überall angepriesen werden.
Zoe Phase 1 R110 EZ 6/2019

Re: Tipps Solar-Anlage

Garry
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Speicher - kann man sicher drüber streiten, Fakt - für mich - ist aber, daß ich ohne Speicher von PV nicht viel habe. Da ich tagsüber nicht daheim bin, damit dann lediglich wenig Verbrauch erfolgt (Heizung im Winter, die "üblichen" Dauerverbraucher wie Kühlschrank, NAS, etc. die aber die möglichen 8kWp nicht auslasten), sondern primär morgends/abends verbrauche, kann ich es mir bei 8ct Einspeisevergütung gleich sparen ... ja, die Speicheranlage kostet halt 7+k, aber damit hab ich halt die Möglichkeit, ~9-10kWh pro Tag selber zu verbrauchen (am Wochenende kann man dann halt noch tagsüber das Auto dranhängen für etwas Überschußladen, aber sonst ...)
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Re: Tipps Solar-Anlage

kutscher_tom
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@Garry ich sag ja, als Spielerei und Hobby, für das gründe Gewissen oder was auch immer mag ein Speicher gut sein. Aber finanziell rentabel ist er nicht. Mach doch mal folgende Rechnung auf:
- Einspeisung am Tag für 8 Cent. Netzbezug nachst für 30 Cent macht eine Differenz von 22 Cent.
- Die kWh aus dem Speicher muss also < 22 Cent kosten, damit es überhaupt rentabel wird.
- Speicher kostet in der Anschaffung 7k und hat 8 kWh (fiktiv einfach mal angenommen)
- Macht also 31818 kWh die ich aus dem Speicher entnehmen muss, bis er abbezahlt ist.
- Sind bei 7 kWh Kapazität 4545 Ladezyklen
- Angenommen ich schaffe in 3/4 des Jahres jeden Tag einen Vollzyklus sind das 16,6 Jahre

Da sind jetzt noch keine Verlust beim ein- und ausspeichern eingerechnet. Genauso wenig wird man tatsächlich 274 Vollzyklen pro Kalenderjahr schaffen. Die Rechnung ist also noch sehr optimistisch. Das darf sich jetzt jeder selbst überlegen, ob das ganze wirtschaftlich Sinn macht oder nicht.
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