Wir brauchen eine Blockiergebühr für öffentliche DC Ladepunkte

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Ist eine Blockiergebühr an DC Ladestationen wirklich notwendig?

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Re: Wir brauchen eine Blockiergebühr für öffentliche DC Ladepunkte

Jakob Fuggerl
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jodost hat geschrieben:
Jakob Fuggerl hat geschrieben: Die hängen dir eine Zahlungsaufforderung an die Scheibe. Erst wenn du die nicht zahlst machen die über einen Halteranfrage, weil das ist dann keine Geringfügigkeit mehr.
das waren die erste (Parkscheibenpflicht) und zweite Generation (Sensor im Boden, der misst, wie lange man da steht), da gab es dann quasi-Politessen, die einerseits das Kennzeichen erfassen und andererseits auch die Zahlungsaufforderung verteilen.

Die neuste Generation prüft per Kameraüberwachung/Kennzeichenerkennung einfach Uhrzeit beim Rein- und Rausfahren auf den Parkplatz und irgendwann kommt Post. Die Kosten für eine vollautomatische Halterabfrage sind geringer als für das Kontrollpersonal.
Nur zur Klarstellung: Der zitierte Beitrag stammt nicht von mir.
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Re: Wir brauchen eine Blockiergebühr für öffentliche DC Ladepunkte

tm7
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Grundsätzlich sehe ich zwei Dinge hier im Fall des "Blockierens" an Ionity-Säulen:

a) geht es um die Verwaltung von Mangel: das Problem ist nicht das Ladeverhalten, sondern der Mangel an Infrastruktur. Das ist auch nicht anders als z.B. eine Schlange von 20 Personen vor der Supermarktkasse: es kann mal vorkommen, ist aber nicht die Regel. Und es bleibt tolerierbar.

Und b) ist das Problem der "Subventionierung" des Strompreises bei Ionity für viele Neuwagenbesitzer. Wenn der Preis niedriger als üblich ist, ist man eher motiviert, länger an der Ladesäule zu stehen, als rein technisch nötig wäre.

Das ist auch beim bezahlten Abomodell so: wenn man schon über 200 € vorausbezahlt hat, um mit 35 Ct./kWh laden zu können, wird man das auch ausnutzen wollen.

Das Problem des Mangels lässt sich beheben, aber solange man sich z.B. aus Preisgründen primär auf einen Anbieter beschränken möchte, wird der Mangel unnötig lange empfunden, wenn der Anbieter mit dem Ausbau nicht hinterher kommt.

Das Problem der Preisgestaltung ist dagegen eine bewusste Entscheidung von Ionity und dann muss man sich halt damit arrangieren - mit genau den beklagten Effekten.
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Re: Wir brauchen eine Blockiergebühr für öffentliche DC Ladepunkte

jodost
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Jakob Fuggerl hat geschrieben: Knöllchen wegen Überschreitung der Parkzeit und deren Eintreibung über Inkassounternhmen, ist eine andere Hausnummer als Abschleppen (..) Stichwort Verhältnismäßigkeit (die auch ein Gericht prüfen würde).
Meines Erachtens würde bereits ein empfindliches "Knöllchen" reichen, um einfach die "ist mir doch egal"-Haltung einiger (zum Glück weniger) Egomanen abzugewöhnen. Abschleppen braucht es da gar nicht.

Bei privaten Supermarkt-Parkplätzen gelten Vertragsstrafen als angemessen, wenn sie nicht wesentlich teurer sind als ein vergleichbares Knöllchen im öffentlichen Raum gekostet hätte ... da sind wir schon mal 60 und mehr Euro, die für das Blockieren einer Ladesäule fällig werden dürfen.

Aber selbst beim Abschleppen dürfte man gute Chancen haben, das als "verhältnismäßig" zu begründen. Auch hier hilft der Blick auf den öffentlichen Parkraum (wo es ja Städte gibt, wo AC-Ladesäulen freigeschleppt werden), bei einem HPC kommt eine viel größere Besitzstörung zum Tragen (das Ding ist teurer, die Lage ist teurer, die Lade-Umsätze pro Stunde sind höher) und es wird öffentliche Verkehrsinfrastruktur zum Schaden anderer Autofahrer gestört.

Allerdings wären derartige Strafen für Fehlbedienung (und womöglich gibt es noch genug Leute, die wirklich gar nicht wissen, was sie da tun. Oder die z.B. bei fremden Autos sich auch einfach verkalkulieren - bei Mietwagen mache ich die Ladepausen "nach Gefühl", aber weder habe ich eine App, noch kann ich die Ladekurve wirklich vorher einschätzen) sicherlich eher kontraproduktiv, solange die Auslastung der Säulen ja ohnehin an vielen Standorten vermuten lässt, dass das Problem in der Praxis gar keins ist.
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Re: Wir brauchen eine Blockiergebühr für öffentliche DC Ladepunkte

Jakob Fuggerl
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Also wenn ich den Bussgeldkatalog richtig lese kosten Falschparken bis zu 2 h im Regelfall 30 €. Mehr wird es, wenn ich eine Gefährdung verursache. Da sind wir von den Kosten eines Abschleppers doch weit entfernt.

Beim Abschleppen vom privaten Parkplatz wird bei der Verhältnismäßigkeit geprüft, ob das Abschleppen an sich als Maßnahme verhältnismäßig ist. Wenn jemand 15 min länger als notwendig einen HPC belegt, wird Abschleppen sicher seltener verhältnismäßig sein als wenn er da 6 h steht. Das Problem wird sich in der Praxis aber kaum stellen, weil ich in 15 min sowieso keinen Abschlepper an die Säule bekomme. Der "Täter" wird also schon weg sein, bevor der Abschlepper kommt
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Re: Wir brauchen eine Blockiergebühr für öffentliche DC Ladepunkte

jodost
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Jakob Fuggerl hat geschrieben: Also wenn ich den Bussgeldkatalog richtig lese kosten Falschparken bis zu 2 h im Regelfall 30 €
dann hast Du ihn entweder nicht richtig gelesen, oder Du blendest aus, dass wir hier von E-Autos reden. Zuparken einer Ladesäule ist (korrekte Beschilderung vorausgesetzt) teurer.
Jakob Fuggerl hat geschrieben: Beim Abschleppen vom privaten Parkplatz wird bei der Verhältnismäßigkeit geprüft
es ist kein Parkplatz, sondern Teil einer Ladesäule. Auch bei einer Tankstelle würde man Unterschiede bei der Prüfung der Verhältnismäßigkeit ansetzen, je nach dem, ob Du da auf dem Privatgelände parkst, an einer Zapfsäule, oder in der Waschanlage.
Jakob Fuggerl hat geschrieben: Das Problem wird sich in der Praxis aber kaum stellen, weil ich in 15 min sowieso keinen Abschlepper an die Säule bekomme.
Bei dem Teil bin ich bei Dir. Von daher ist es ohnehin eine theoretische Diskussion (und wie gesagt, eine, die ich gar nicht führen will, ich wäre für empfindliche Vertragsstrafen, wenn man wirklich mehr als nur 100%+5 Minuten das Ding blockiert).
Skoda Enyaq iV 60 seit 10/2021

Re: Wir brauchen eine Blockiergebühr für öffentliche DC Ladepunkte

Jakob Fuggerl
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@jodost: Bei der Strafe fürs Falschparken habe ich in der Tat den neuen Tatbestand des Blockierens einer Ladesäule nicht im Blick gehabt - mea culpa. Da sind es 55 €. Danke für die Aufklärung.

Andererseits sollte schon eine wirksame Abschreckung möglich sein, wenn jemand über Stunden einen HPC-Lader blockiert. Gut wäre es da schon einmal, wenn die Betreiber auf eine max. Ladezeit per Schild hinweisen würden. So macht es z.B. München; dort wird darauf hingewiesen, dass die max. Dauer, für die geladen werden darf, beschränkt ist. Das gilt dann übrigens unabhängig davon, ob mein Akku nach der angegebenen Höchstzeit voll ist oder nicht. Nach Ablauf der Höchstzeit riskiere ich ein Knöllchen.
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Re: Wir brauchen eine Blockiergebühr für öffentliche DC Ladepunkte

Jupp78
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Rangarid hat geschrieben: Ich weiß auch nicht ob das falsch rüber kam, aber mir geht es nicht drum jemanden zu verurteilen, der 2h lädt bei 8 Ladestationen wo sonst keiner ist. Es ging mir nur drum, wenn alles voll ist, dass man es irgendwie hinkriegt einen geregelten und fairen Ablauf zu gewährleisten, sodass jeder ohne lange Wartezeiten in einer sinnvollen Zeit an die Ladestation kommt.

Wenn es zu keinen Warteschlangen kommt ist es mir egal ob die Leute bis 100% laden und von mir aus auch noch 3h länger da stehen.
Nur das bekommst du in der Praxis nur über klar Regeln geregelt. Klar, Nachts um 1 wirst du stehen bleiben können und niemand blockieren, aber selbst in der Hauptreisezeit kann es sein, dass du bei 4 Ladepunkten kommst und den letzten freien Ladepunkt erwischst. Eine halbe Stunde später kann es sein, dass nicht einer mehr da steht, genauso wie alles voll sein kann und zwei warten. Das ist einfach Zufällen unterworfen. Das eine mal nichts zu machen und das andere mal dicke Blockiergebühren erheben ... das frustet nur allgemein durch. Dann lieber moderate Blockiergebühr durchweg, auf die man sich ab der ersten Minute einstellen kann und laufend schauen muss, was da draußen passiert und ob man spontan raus muss.

Re: Wir brauchen eine Blockiergebühr für öffentliche DC Ladepunkte

Liza.Hans
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Die meisten die unnötig blockieren WOLLEN ihr Auto zeigen und ins Gespräch kommen. Da bringt eine Blockiergebühr nichts. Und diese Fahrer (nicht *innen) haben das Geld.

Re: Wir brauchen eine Blockiergebühr für öffentliche DC Ladepunkte

Silberreiher
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Und wieder eine Thema mit den Blockiergebühren, was zu nichts führt, außer, dass wir uns als E-Fahrer anfangen anzufeinden. Es gibt immer Situationen, an denen man eben bis 90 % oder gar 100 % laden will oder muss. Die Krux liegt einfach an den fehlenden Ladepunkten und die flächenmäßig ungleichmäßige Verteilung. Blockiergebühren halte ich für kontraproduktiv. Ladesäulenblockierer (ich hasse dieses Wort) wird es immer geben, solange der Egoismus einiger weniger vorherrscht.

Ich hatte eine nette Situation auf meiner Urlaubsfahrt. Ich musste Laden und einzig 1 HPC von 4 Stück funktionierten. Ich hatte zu 75 & geladen als ein ID4 kam und auch laden wollte. Er fragte wie lange es noch dauere und ich entgegnete, dass ich für die zufahrende Strecke meinen Ioniq bis 94 % laden müsse.

Er grinste und sagte, dass das bei dem kleinen Akku sinn mache und ging eine Kaffee trinken. Als ich fertig war, habe ich noch gewartet bis er zurückkam und er laden konnte. Ich habe also die Säule blockiert, damit sich kein anderer vordrängeln konnte (kam aber keiner)

Ist das verwerflich? Nee, ich denke eher höflich. Wenn alle eine wenig mehr miteinander handeln braucht es diese Diskussion nicht.
Hyundai Ioniq Classic Style
Seat MII electric

Re: Wir brauchen eine Blockiergebühr für öffentliche DC Ladepunkte

Bambalouni
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Ich bleibe auch gerne bis 95 oder gar 100 Prozent stehen. Der Grund: Ich nutze die Ladepause, um mit den Kindern eine Kleinigkeit zu essen. Das dauert auch Mal etwas länger als 35 Minuten, die mein Auto benötigt, um auf 80% zu laden. Ich sehe hier ehrlich gesagt auch eher Ionity in der Pflicht, endlich mehr auszubauen.
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