Stromverknappung und nun ?

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Re: Stromverknappung und nun ?

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  • AbRiNgOi
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Ich habe es anders verstanden: Da die Reserve Kraftwerke (heute Kohle) aus heutiger Sicht Anfang des Jahres benötigt werden, fallen diese als Reserve logischer Weise weg. Es sollen nun die AKW in Reserve vorgehalten werden.
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 150.000 km

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Re: Stromverknappung und nun ?

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Welche Dinge am bestehenden System wären denn „Carry over Parts“ um Klimawandel und Engpässe künftig zu besiegen?
AKW hätte die Chance ne Brücke zu sein. Elektrolyse dran und es ist eine Regelbare Energie. Werden danach ja auch für EEG gebraucht.
Kohle/öl umd Gas sind für mich mittlerweile Schlimmer als Atom.

Welches Gift tötet ist am Ende fast egal. Ist es Hunger, Flut, Durst oder Strahlentod.
Die Metapher „never change a running system“ ist doch gerade unsere Problem. Wir denken nicht Neu. Das Alte hat uns in die Lage gebracht.



Im BR Unkraut gabs ein paar gute Ideen.

https://www.br.de/br-fernsehen/sendunge ... k-100.html
Zuletzt geändert von Blue shadow am Do 15. Sep 2022, 15:49, insgesamt 4-mal geändert.
LEAF 75000 km <15 kWh Rest Akku-Schäm Dich Nissan....Hand-Made egolf Dresden...Ahk liegt bereit...EV6 FailICCU=noch 0 AWD LR AHK WPnutzlos…Citroen AMI Getriebedefekt 1300km-nie wieder Stellantis = Citroen D:Km=6500

Re: Stromverknappung und nun ?

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Odanez hat geschrieben: Als ob 1c/kWh bei Privathaushalten Existenzentschedend ist :lol:
Die 1 Cent gelten auch nur für 2023.
Im Jahr 2024 wäre der dämpfende Effekt durch die Atomkraft demnach noch geringer. Der Preis würde laut Berechnung nur noch um etwa 1,4 Prozent niedriger ausfallen.
Da sind wir dann bei 0,33 c/kWh.....
SKODA CITOGOe iV "Style" 32kWh seit 13.03.2020 - KIA e-Soul 64kWh"Vision" seit 15.04.2021

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Re: Stromverknappung und nun ?

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Finde übrigens die Bauprojekte hier im Forum richtig gut. Ob es OpenWB oder V2L DIY sind. Jede kWh zählt.

Versuche gerade ne Powerstation mit 2 kWh ins Haus zu integrieren, um das Balkonkraftwerk quasi auf 24H auszudehen. Garnicht so einfach, wenn es lowcost und sicher sein soll.
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Re: Stromverknappung und nun ?

Jupp78
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AbRiNgOi hat geschrieben: Vor allem weil weder Kohle noch AKW schnell geregelt werden können. Das Gas als Regelenergie wird beiben, da führt mit den heutig verfügbaren Kraftwerke kein Weg vorbei.
Zu denken mit einem AKW ein Regelkraftwerk zu ersetzen ist sehr naiv.
Jein. Geregelt werden können diese auch schnell, was dauert ist sie aus einem kalten Zustand hoch zu fahren. Und das ist zudem teuer und energieintensiv. Deutlich teurer und energieintensiver als bei Gaskraftwerken.

Sowohl den Strombedarf, als auch die Erzeugung (vor allem die, die man nicht beeinflussen kann), kann man heutzutage für die nächsten 2-3 Tage sehr gut und sehr zuverlässig prognostizieren. Hier braucht man einfach Kraftwerke, die nur für wenige Stunden ans Netz gehen und dann wieder vom Netz gehen (z.B. wenn morgens besonders viel Bedarf ist). Teils für noch kürzere Zeiträume, aber da nutzt man dann praktisch Pumpspeicherwerke. Das kann man theoretisch auch mit einem Kohlekraftwerk machen, macht man nur nicht, weil es viel teurer ist, als mit Gas. Dieses Gas (Gasturbinen kann man übrigens auch mit Öl betreiben) wird man nicht aus dem Markt bekommen. Wir verfeuern aber wesentlich mehr Gas als nur dieses. Wir machen zusätzlich mit Gas auch noch einen nicht unerheblichen Grundlastbetrieb und das ist das Problem.

Dass ist das, was nach Plan abläuft (der Prognose). Dann gibt es noch die Frequenzregelung. Ist zu wenig Strom im Netz, geht die Frequenz runter, bei zu viel geht die Frequenz rauf. Das ist das letzte bisschen, was nicht nach Plan läuft. Das regelt man nicht mit wenigen Kraftwerken aus, sondern mit sehr vielen. Das machen auch Kohle- und Kernkraftwerke. Dafür laufen die eben nicht auf 100%, sondern z.B. auf 98% und fahren je nachdem wie weit die Frequenz über oder unter 50Hz liegt auf bis zu 100% hoch oder 96% runter.

Re: Stromverknappung und nun ?

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Und der Dampfüberschuss von 2% wird, wenn "nur" 98% gefahren wird abgeblasen?
Weiters dienen Pumpspeicherkraftwerke der Spitzenlastabdecking im Minuten Bereich,
Speicherkraftwerke heute oft ebenso.
Alles Thermische ist nun mal langsam, auch wenn man es nicht glauben will.

Einzig Gasmotore Regeln derart schnell nach.

Der Strom im Netz steigt, so die Spannung im Netz sinkt.
Was als Wirkung die Drehzahl der Turbinen reduziert da mehr Wirkleistung erforderlich wird, wodurch in der Folge die Frequenz sinkt.

Wie schnell fahren denn die von dir genannten Dampfturbinen so die Drehzahl rauf und runter wenn Du dich da schon "so gut" informiert hast ?

Tatsächlich zu langsam.
Diverse E Fahrzeuge von 18 bis 90 Kwh.

Re: Stromverknappung und nun ?

tommywp
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Re: Stromverknappung und nun ?

Jupp78
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env20040 hat geschrieben: Und der Dampfüberschuss von 2% wird, wenn "nur" 98% gefahren wird abgeblasen?
Weiters dienen Pumpspeicherkraftwerke der Spitzenlastabdecking im Minuten Bereich,
Speicherkraftwerke heute oft ebenso.
Alles Thermische ist nun mal langsam, auch wenn man es nicht glauben will.
...
Wie schnell fahren denn die von dir genannten Dampfturbinen so die Drehzahl rauf und runter wenn Du dich da schon "so gut" informiert hast ?
Das Thermische ist nicht langsam, das geht sogar sehr flott. Die limitierende Komponente bei thermischen Kraftwerken sind in aller Regel die Materialien. Denn große Transienten zu fahren zieht an vielen Stellen auch Temperaturgradienten nach sich und das ist total unschön, vor allem in Bezug auf den Verschleiß. Aber 2% hoch oder runter, geht im Sekundenbereich.

Da wird auch nichts vorher abgeblasen. Im Kernkraftwerk machen einfach die Turbinenstellventile weiter auf, auf der Sekundärseite sinkt der Druck, das bringt das Wasser stärker zum kochen, sprich es gibt mehr Dampf. Das lässt die Temperatur leicht abfallen und die Primärseite gibt mehr Energie zur Sekundärseite. Das lässt die Temperatur auf der Primärseite fallen, was mehr Reaktivität im Reaktor frei gibt und entsprechend mehr Leistung erzeugt. Im Nachgang wird die Kühlmitteltemperatur dann wieder auf Sollwert gebracht, indem man Stäbe zieht oder entboriert.
In der Kohlebude läuft es erst mal genauso, man muss nur den Kohleschieber weiter aufdrehen, damit es funktioniert. Das Träge macht man sich sogar zu nutzen, die Turbinenstellventile können locker ein bisschen weiter aufmachen, damit ziehst du nicht direkt so viel Energie aus dem System, dass man nicht in Ruhe nachregeln kann.
...
Eine Dampfturbine warm zu machen und von der Drehzahl hoch zu fahren, braucht seine Zeit und während dessen ist sie vom Netz getrennt. Da geht es um die genannten Temperaturgradienten. Einmal synchroniert mit dem Netz, hat sie ihre 1500 1/min (oder 3000 1/min, je nach Bauart) und minimal mehr oder weniger proportional zur Netzfrequenz von 50 Hz. Die Drehzahl ist immer gleich, egal ob das Kraftwerk 30% oder 100% Leistung fährt.

Re: Stromverknappung und nun ?

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Jupp78 hat geschrieben: Aber 2% hoch oder runter, geht im Sekundenbereich.
Das ist leicht geschönt - 2 % geht im Minutenbereich:
Bei den meisten Kernkraftwerken, insbesondere bei Leichtwasserreaktoren, ist eine schnelle Lastanpassung im Bereich 40–100 % möglich bei einer Rate von 2 %/Minute. Eine Senkung auf 30 % Leistung und eine Rate von 5 %/Minute sind möglich, falls die Kontrollstäbe speziell dafür ausgelegt sind. Das Anfahren vom ausgeschalteten Kraftwerk dauert mehrere Stunden und, aufgrund der Xenonvergiftung, bis zu einer Woche nach einer Notausschaltung.

Die Lastanpassung bei Druckwasserreaktoren erfolgt mithilfe der Konzentration an Borsäure im Kühlmittel (Bor ist ein Neutronengift) und mit den Steuerstäben. Falls der Reaktor für einen häufigen Betrieb bei Teillast geplant ist, wie zur Anpassung zu erneuerbaren Energiequellen, dann werden graue Steuerstäbe, teilweise neutronenabsorbierende Steuerstäbe, eingebaut. Dies ermöglicht eine homogenere Neutronenverteilung im Kern bei niedriger Leistung.

Die Lastanpassung bei Siedewasserreaktoren erfolgt vor allem durch die Regelung der Kühlungspumpen: Je langsamer die Pumpen arbeiten, desto höher die Temperatur des Wassers im Kern und der Dampfanteil, desto geringer die Moderatorwirkung und somit die Leistung.

Obwohl die Lastanpassung technisch möglich ist, werden Kernkraftwerke vorzüglich bei Volllast betrieben und andere thermische Kraftwerke zur Lastanpassung verwendet. Die Stromkosten aus Kernenergie stammen zu größten Teil aus dem Bau und Rückbau des Kraftwerks und nur zu etwa 20 % aus dem Brennstoff[16]; da die Lebensdauer des Reaktors meist unabhängig von der Betriebslast auf 30 bis 60 Jahre begrenzt ist, ist der Betrieb bei Teillast oft nicht wirtschaftlich. Falls Kernkraftwerke den Großteil der Stromerzeugung decken, wie in Frankreich, lässt sich aber die Lastanpassung nicht vermeiden. In Deutschland befanden sich 2009 die KKW Philippsburg 1 (KKP 1) und Neckarwestheim I (GKN I) fast durchgängig im Lastfolgebetrieb.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraft ... tanpassung

In dem anderen Thread hatte ich auch schon mal eine Quelle genannt, die von "mehreren Stunden für 10 %" sprach...

Grüazi, MaXx
#2307 - Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren und die Welt retten ;-)

Re: Stromverknappung und nun ?

Martyn136
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AbRiNgOi hat geschrieben: Ich habe es anders verstanden: Da die Reserve Kraftwerke (heute Kohle) aus heutiger Sicht Anfang des Jahres benötigt werden, fallen diese als Reserve logischer Weise weg. Es sollen nun die AKW in Reserve vorgehalten werden.
Das ist aber eine ziehmlich theoretische und dumme Idee, da Atomkraftwerke als Grundlastkraftwerke ausgelegt sind, und nicht für den Resevebetrieb, auch wenn sie innerhalb gewisser Grenzen schon gut relgelbar sind.

Allerdings ist die beste Regelbarkeit nur dann gegeben wenn die meisten Brennstäbe noch halbwegs frisch sind, je ausgebrannter die Brennstäbe sind, desto schwieriger wird die Regelbarkeit. Ein wiederanfahren mit nahezu ausgebrannten Brennstäben wäre eine eher langwierige und riskannte Sache.
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