Leder in den Fahrzeugen

[Waldmensch]

Ich verstehe den Lederverzicht überhaupt nicht. Kein Rind wird nur wegen des Leders geschlachtet. Leder ist quasi ein Abfallprodukt der Fleischindustrie. Wegwerfen wäre doch schade, oder?


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[Electrohead]

Fleisch liegt ja eh schon beim Metzger und wird wenn ich es nicht kaufe weggeworfen.
Der Flieger fliegt ja eh, also halb leer fliegen lassen statt mitfliegen?
Das Kreuzfahrtschiff fährt auch nicht nur wegen mir, also Kabine leer lassen?

Ist halt ein Puzzelteil, wenn ich Vegetarier/Veganer bin möchte ich vielleicht auch kein Leder

Ansonsten hab ich spontan das gefunden:
https://www.petazwei.de/themen/leder/
https://www.vegan.at/leder

[Waldmensch]

Den ersten Link kann ich nicht öffnen und im Zweiten steht auch nichts davon, dass Rinder nur wegen des Leders geschlachtet werden.
Es wird sich auf die Chemikalien bezogen. Da bin ich ja froh, die Olivenöl gegerbte EcoSuite gekauft zu haben. Sieht nebenbei auch noch geil aus

PS: es steht jedem frei, ein lederfreies Auto zu kaufen.

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[A.Q.]

... dass Rinder nur wegen des Leders geschlachtet werden.

Rinder werden auch nicht nur wegen des Filets geschlachtet.

"Abfallprodukte" gibt es nicht. Jede Nachfrage nach einem Teil des Tiers erhöht die Wirtschaftlichkeit der Produktion und trägt damit dazu bei, dass mehr Tiere geschlachtet werden.
Daher kann ich durchaus nachvollziehen, dass ethische Veganer Leder ablehnen.

Wo ich hingegen meine Zweifel habe, ist das Argument vieler Autobauer, das sogenannten "vegane Leder" sei umweltfreundlicher/nachhaltiger. Dazu würde ich gerne mal die Ökobilanz sehen.

Sicher, Rinder sind mit ihren Methanausdünstungen ein großer Klimakiller, aber ob der Verzicht auf Leder zu so viel weniger Rindern auf der Welt führt, dass dies den Ersatz eines biologischen Produkts durch das meist auf Erdöl basierenden Kunstleders ökologisch rechtfertigt?

Ich habe vielmehr den Eindruck, man will hier ein billiger herzustellendes Produkt einfach nur aufwerten und als besonders "edel" verkaufen.

[Odanez]

Was auch zu betrachten ist, ist dass Leder in ganz vielen fällen aus Ländern kommt, wo Tierschutz teilweise garnicht vorhanden ist. Das ist zumindest beim Fleisch, was in Deutschland konsumiert wird ein bisschen besser, weil es da zumindest gewisse Kriterien gibt, sonst wird ein Verkauft nicht zugelasssen. Bei Leder gibt es soweit ich weiß gar keine solche Bestimmungen.

Es ist vielleicht auch, wenn man nicht schonh abgestumpft ist, einfach ekelig, wenn man sich durch den Kopf gehen lässt worauf man da tatsächlich sitzt. Man soll sich halt vorstellen man sitzt auf Menschenhaut anstatt Kuhhaut. Dazu würde bei vielen Leuten schon eine sehr hohe Ekelschwelle bestehen, die man erst überwinden muss. Und dann noch das genussvolle Einatmen des leckeren Ledergeruchs, obwohl hier ja ein großer Teil des Geruchs von den Gerbstoffen kommt.

Und ja konsequenterweise gibt es inzwischen bei immer mehr Leuten ein gewisser Ekel bei dem Gedanken Fleisch zu konsumieren. Nicht umsonst steigt der Anteil der Bevölkerung kontinuierlich, die sich für eine vegetarische oder sogar vegane Lebensweise entscheiden. Mir geht dieser Trend aber nicht schnell genug, aber das ist ein anderes Thema.

Wie Ökologisch ein Autositz mit Kunstleder oder echtem Leder ist, das dürfte vom Gesamtpaket Auto kaum einen Unterschied machen. Jedoch ist dem Leder auch der CO2-Ausstoß bei der Rindermassentierhaltung zuzurechnen, natürlich zu seinem Anteil an dem Ganzen. Und dazu muss man schon ganz schön viele Rohstoffe für künstliches Leder verbraten, um auf denselben Wert zu kommen, so zumindest meine pi mal Daumen Einschätzung.

[AbRiNgOi]

Obwohl es sicher nicht um den Antriebsriemen der ersten Elektromotoren in BEV anno 1890 geht, sondern um Autos allgemein und daher in den Stammtisch gehört...

Wenn wir Stand heute ungefähr 0,6 Rinder in zehn Jahren verspeisen (185g/Woche) da wird es schon eng mit dem Ledersitzen alle 5 Jahre in einem neuem Fahrzeug. Und wenn wir dann noch diese Schnitt auf 0,1 - 0,3 Rinder in Zehn Jahren drücken sollten um unseren Fußabdruck auf einen verträglichen Anteil zu reduzieren sieht man recht schnell, die Lederproduktion wird schwierig, wenn wir die Klimaziele der nächsten Jahre erreichen wollen.
Nicht zu vergessen, das Leder ist ja nicht nur in den Fahrzeugsitzen verbaut, sondern auch in Möbel, Gewändern und Gebrauchsgegenständen.

Da man statt PVC auch PU verwenden kann, ist eine Erdölfreie Herstellung aus Harzen möglich. Oder gleich "veganes" Leder ganz ohne fossile Stoffe:
https://leder-fritz.de/blog/veganes-leder/

[A.Q.]

da wird es schon eng mit dem Ledersitzen alle 5 Jahre in einem neuem Fahrzeug.

So kann man ja nicht rechnen. Das Fahrzeug wird ja nicht nach fünf Jahren verschrottet, sondern lebt ca. 20 Jahre. Und nur ein kleiner Teil der Autos hat überhaupt Ledersitze.
Auf der anderen Seite wird es nicht nur für Autos gebraucht, sondern auch für Sofas, Bekleidung, Taschen, ... auf jeden Fall wird es kompliziert.

Da man statt PVC auch PU verwenden kann, ist eine Erdölfreie Herstellung aus Harzen möglich. Oder gleich "veganes" Leder ganz ohne fossile Stoffe:

Dass es "geht" nützt ja nichts, wenn es nicht gemacht wird. Die pflanzlichen Alternativen haben wohl Probleme mit der Haltbarkeit - bei einem Autositz, auf dem man 20 Jahre lang herumsitzt, nicht ganz unwichtig.

Die chemischen Gerbstoffe im echten Leder kann man auch durch pflanzliche Stoffe ersetzen.

Was ich mir wünschen würde ist, wenn die Hersteller das Kunstleder schon als nachhaltig bewerben, dass sie es auch durch eine auf den Einzelfall angewendete Ökobilanz beweisen.

Ich selbst sitze sowieso lieber auf Stoffsitzen, völlig unabhängig von ethischen/ökologischen Fragen. Ich mag auch keine Ledersofas.

[Waldmensch]

Ich kann mich an den Skandal um Analogkäse erinnern. Heute ist das Zeug hipp, als veganer Käse. Für mich käme dieser Fensterkit nicht infrage. Ich verurteile aber auch niemanden, der sich den Kram reinhaut.

Bei den Preisen für Lederausstattung bei Autos, wird es sowieso Prozentual immer nur eine Mindermenge der ausgelieferten Autos betreffen.


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[Odanez]

Und auch diese vegane Käsealternative hat sich in den letzten Jahre meilen weit entwickelt.Ich habe schon zig verschiedene getestet, und ja es gibt noch welche die entweder nach fast garnix schmecken oder einfach nicht gut, aber schon die meisten sind täuschend echt vom Geschmack (oder einfach nur lecker) oder von der Schmelzbarkeit, da wird man echt staunen was da geht. Und was Inhaltsstoffe angeht nur begrüßenswert, die einen sind auf Mandelbasis (5-10% Mandeln) und ein paar Gewürze, sonst nichts, manche auf Kokosölbasis, Rapsöl, aber die Befürchtung von Leuten die denken, dass man sich damit nur "Kram" bzw. Chemie reinzieht, ist absolut unbegründet. Vielleicht war das anfangs ja so, keine Ahnung. Auf jeden Fall um ein Vielfaches umweltfreundlicher als Käse aus der Kuhmilch, denn wenn man bedenkt wie wenig pflanzliche Rohstoffe darin stecken im Vergleich zu wieviel Milch man benötigt um den Käse herzustellen ist der Unterschied schon beachtlich.

Und da es schon viele Produkte gibt, die vom Geschmack her so gut wie das Original sind, gibt es keinen Grund mehr diese Produkte zu vermeiden. Außer dass diese noch deutlich teurer sind.

[tommywp]

Ich verstehe den Lederverzicht überhaupt nicht. Kein Rind wird nur wegen des Leders geschlachtet. Leder ist quasi ein Abfallprodukt der Fleischindustrie. Wegwerfen wäre doch schade, oder?

Ich finde es eher blöd das man Massagesitze nur in Lederausstattung bekommt.