Karlsson hat geschrieben: ↑
Doch, der Hersteller hat sehr wohl mit der Ersatzteilversorgung zu tun und bei Verteilereinspritzpumpen oder Lichtmaschinen hatte es sich etabliert, dass man vom Hersteller überholte Gebrauchtteile im Tausch gegen die defekten bekam.
"Hatte"? Jetzt ist das also nicht mehr so?
Als Besitzer eines alten Autos war mir das aber sowieso immer egal, von wem genau das Ersatzteil kam. Bei Batterieinstandsetzung ist logischerweise der Drittanbietermarkt bisher superklein. Die meisten Batterien brauchen halt (noch) keine Instandsetzung, das schliesst auch meinen 10 Jahre alten C-Zero ein. Die Batterie ist zwar degradiert, aber sie funktioniert einwandfrei. Da würde nur eine fast neue Batterie einen großen Unterschied machen und so viel Geld würde ich nicht mehr investieren. Wenn da jetzt eine einzelne Zelle kaputt gehen würde, wäre das natürlich ärgerlich, weil die Drittanbieter für Instandsetzungen, von denen ich gehört habe, alle hunderte Kilometer weit weg sind.
Wo Du von 300-400 Tausend Kilometer bei einem Motor sprichst (war zumindest mal so, und teilweise noch mehr beim Diesel), an der Taxi Zoe aus der Türkei, die hier verlinkt wurde, sieht man ja, dass das mit einer Zoe mit 41 kWh Akku auch ohne Probleme geht.
Karlsson hat geschrieben: ↑
Bei den neueren Fahrzeugen sibd dazu auch oft die Verbräuche höher - siehe Tests zum Corsa oder 208 mit 22-23kWh/100km bei Richtgeschwindigkeit - und das wird inzwischen durchaus gefahren wo die Akkus größer sind und 100kW Ladungen und mehr verkraften.
Die angesprochenen LFP Zellen gibt es dazu derzeit noch kaum und auch die müssen sich in der Praxis erstmal beweisen. Bei Tesla war das ja anfangs ziemlich peinlich. Und wer anders macht es AFAIK derzeit noch nicht.
Bei der Zoe hat sich am Verbrauch trotz größerer Batterie nichts getan und bei Richtgeschwindigkeit ist der Verbrauch doch sogar etwas höher als 22-23 kWh/100 km.
In Europa gibt es LFP noch kaum, das soll sich aber bei VW bald ändern. Am Battery day wurde gesagt, dass die Einstiegsmodelle LFP Batterien bekommen sollen, weil sie nicht nur billiger sondern auch langlebiger sind und man da das höhere Gewicht verkraften kann.
Karlsson hat geschrieben: ↑
Also Verbrenner noch künstlich kaputt machen, damit die genauso schlecht sind wie Elektro und dann ist es auch egal?
Na das wird die Kunden bestimmt massiv von der Elektromobilität überzeugen.
IMHO sollte man eher vor der eigenen Tür kehren.
Man hört immer wal wieder das etwas übertriebene Statement, dass Verbrenner heute so sauber sind, dass die Luft hinten sauberer raus kommt als sie vorne reingeht. Ist sogar gar nicht so falsch bei einem Neuwagen, der warm gefahren mit gleichmäßiger Last bei 20 Grad in einer Großstadt in Afrika mit vielen Autos ohne Kat fährt.
Andererseits, wie sieht das in 15 Jahren bei Null Grad aus? Sind die Autos dann immer noch sauber? Darf man da verlangen, dass die Abgasreinigung oder Motorsteuerung repariert wird, wenn Abgasgrenzwerte sonst überschritten werden? Ist das dann eine "künstliche" und daher abzulehnende Verteuerung?
Beim idealen CO2 Preis gehen wirtschaftliche Modelle durchweg davon aus, dass am Anfang niedrige Preise optimal sind, die dann mit der Zeit steigen. Das schlägt natürlich auf die Benzinpreise durch und ist eine vorhersagbare und sinnvolle Sache.
Der dritte Punkt, den ich angeführt hatte, sind reverse economies of scale bei Reparaturen (also der Grund, warum heute Drittanbieter für den Austausch einer einzelnen kaputten Zelle beim C-Zero hunderte Kilometer weg sind). Das kommt nicht aufgrund staatlicher Vorgaben.