Naja, gute Usability zeichnet sich dadurch aus, dass sie immer versuchen sollte, dem Nutzer mehr als nur einen "Weg nach Rom" zu ermöglichen.vah3 hat geschrieben: ↑ Ich sehe das ganz anders: Die Dinge die du beschreibst, die schon beim Kona so waren, sind ja sicherlich Konzernentscheidungen, wie sie funktionale Sicherheit implementieren; Dazu gehört offenbar auch, das man erst sich selbst Fahrbereit macht (anschnallen) bevor man das Fahrzeug fahrbereit macht; (man muss ja auch keinen Verbrennungsmotor warmlaufen lassen
Die elektrischen Helferlein finde ich sehr gelungen abgestimmt, und sehr "usable"; Der Totwinkelwarner mit der Kameraeinblendung, der "ein click auf dem Lenkrad"-HDA; Der "Stauassisten, der im plötzlichen Stadtstau sich einfach jederzeit (bei jeder Geschwindigkeit) mit einem Tastendruck auf 30 km/h "Mindestgeschwidigkeit" einstellt und sofort die Längsführung erledigt.
Ich meine da hat Hyundai nix falsch gemacht;
Jeder von uns ist leicht anders sozialisiert und hat sicherlich vielfach ähnliche, aber durchaus leicht unterschiedliche Erfahrungen beim Bedienen von Alltäglichem gemacht. Diesem Umstand sollte und muß gute Usability auch im Fahrzeug Rechnung tragen.
Es mag durchaus sein, dass man im Hause Hyundai irgendwann einmal die Konzernentscheidung getroffen hat, dass die erste Amtshandlung eines Fahrers nach dem Einsteigen das Anschnallen sein muß. Sonst bekommt er beim Einschalten der Zündung auch ein Piepkonzert als Warnung zu hören, dass er sich gefährdet. Okay. Es mag sicherlich viele Fahrer geben, die sich intuitiv so verhalten und sich zuerst anschnallen.
Aber es gibt sicherlich auch eine Gruppe von Fahrern (zu denen ich mich zähle), die sich ins Auto setzen, danach erst einmal die Zündung einschalten, dann im Infotainmentsystem z.B. ein Ziel eingeben, sich danach ein Musikprogramm zusammensuchen. Vielleicht steigt man dann noch mal kurz aus, um doch die Jacke hinten auf den Rücksitz zu legen, weil sie mir gerade doch zu warm ist. Wer weiß. Erst anschließend legt man den Gang ein und rollt mit dem Fahrzeug langsam los. Und genau bei diesem Nutzungsszenario ist es nicht zielführend, wenn beim Aktivieren der Zündung gleich das Piepkonzert beginnt. Diese Nutzergruppe, die sich unter Umständen seit Jahren oder Jahrzehnten so verhält, wird sich trotz Piepen entweder gar nicht oder nicht so einfach umerziehen lassen. Welches Recht hat das Fahrzeug, mich in dieser Situation umerziehen zu wollen? Ist die Situation, dass man im Stand, im Fahrzeug nicht angeschnallt sitzend, etwa extrem gefährlich (man denke daran, wenn man z.B. auf seinem Tiefgaragenstellplatz steht).? Nein, das ist sie in der Regel nicht. Vielmehr nervt diese Nutzer das Gepiepe dann aber auf Dauer so sehr, dass man sich beim nächsten Fahrzeug überlegt, ob man sich das erneut antut - oder zufällig mal ein anderes Fahrzeug Probe fährt, das nicht gleich beim Einschalten der Zündung herum stänkert.
Die Lösung für die Thematik: Das Piepen beginnt erst, nachdem das Fahrzeug zu rollen beginnt und eine gewisse Geschwindigkeit erreicht hat. Jemand, der sich sofort nach dem Einsteigen anschnallt, leidet nicht unter dieser Lösung. Somit hat man beide Benutzergruppen glücklich gemacht. So machen das BTW viele deutsche Hersteller. Und diese Lösung ist gut. Die von Hyundai nicht.