Es ging in der Diskussion nicht darum, ob man für Dinge, die serienmäßig vorhanden sind, später noch einmal blechen muss. Für die Features, die im Ausstattungsumfang serienmäßig vorhanden sind, bezahlt man den Kaufpreis des Fahrzeugs und nutzt diese unlimitiert, bis es irgendwann einmal auseinander fällt.Gearsen hat geschrieben: ↑Aber verbaute Hardware, wo keine einzige Sekunde ein Mensch oder sonst ein Institut irgendwas zu tun hätte, zu deaktivieren oder aktivieren nach Einwurf von Münzen ist ein Unding. Wie gesagt, du änderst nur den Konfigurationsparameter von 0 auf 1 und Geld fließt für eine Funktion, die schon an Bord ist und niemand im Nachhinein auch nur einen Finger krumm machen muss. Ich habe bei Kauf dafür schon bezahlt!
Wenn Hyundai jedoch Features im Fahrzeug verbauen würde, die explizit nicht im Ausstattungsumfang des Fahrzeugs enthalten sind, aber später gegen einmalige oder wiederkehrende Zahlung freigeschaltet werden können, ist das etwas anderes. Letztlich wird, wie Du korrekt ausführst, bei der Aktivierung dieser Features zwar nur eine Konfiguration verändert.
Aber hierbei wird unterschlagen, dass zuvor die Entwicklung und Test dieser jeweiligen Hardware und Software sowie die Herstellung der Hardware für die erweiterten Funktionsumfänge selbstverständlich ordentliche Geldmittel verschlungen hat, in vielen Fällen nicht zu knapp. Dafür hat man beim Kauf des Fahrzeugs eben noch nicht bezahlt (höchstens anteilig für den Teil, der serienmäßig im Ausstattungsumfang vorhanden ist und entsprechend genutzt werden kann). Insofern hat der Hersteller hier, bevor er Dir die jeweiligen Steuergeräte ins Fahrzeug geschraubt hat, sehr wohl schon den Finger krumm gemacht. Dafür zahlst Du aber nur dann, wenn Du das Feature später auch dazu kaufst / mietest. Wo ist hier Dein Problem?
Natürlich bin ich bei der Betrachtung nicht so naiv, da alle wissen, dass Fahrzeughersteller seit einigen Jahren weitere Möglichkeiten der Monetarisierung über den Fahrzeugkauf hinaus suchen, indem sie, wie bei Tesla, Hardware verbauen, die später gegen Bezahlung aktiviert werden kann oder optionale Software-Features anbieten, die man nach dem Kauf dazu buchen kann.
Diese Entwicklung wird weitergehen, denn sie folgt logischerweise nur einem Trend, den die Smartphone-Industrie seit mehr als 10 Jahren - äußert erfolgreich - vormacht. Wenn Du Dir heute ein iPhone oder Android-Smartphone kaufst, bekommst Du eine ganz gute Ausstattung an Apps serienmäßig mit auf den Weg. Alle weiteren Features, sei es mehr Speicherplatz in der Cloud oder Apps von Drittanbietern (vielfach sind die Lite-Versionen der Apps ja kostenlos, nur die Premium-Versionen mit erweiterten Features kosten etwas), kaufst oder mietest Du Dir später über die jeweiligen App-Stores hinzu - ganz nach Deinem Bedarf. Niemand zwingt Dich dazu, auch nur einen Cent mehr auszugeben, wenn Du mit dem Ausstattungsumfang Deines Smartphones "ab Werk" zufrieden bist.