Warum kann Tesla Strom ohne Eichrechtskonformität verkaufen

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Re: Warum kann Tesla Strom ohne Eichrechtskonformität verkaufen

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Dann können aber die, sonst arbeitslos werdenden Eichbetriebe nichts mehr verdienen wenn zukünftig die Zapfsäulendichte weiter auslichtet.
Da das nicht geht, muss es doch weiter was zum Eichen geben, ist doch klar.
So was nennt sich Pfründesicherung.

Und, bei ner Datenübertragungsstörung gilt noch immer der, an der Zapfsäule angezeigte Wert.... Und Preis.
Schreiben kann man viel.
Die Grundlage dessen ist, dass ich dort den Vertrag abschließe und, so der Zapfpunkt nicht genullt wird, beides dort, also Menge und Preis, festgehalten werden muss.
Insbesonders ob der teils sehr Variablen Preise auch Logisch, da, wenn sich der Preis ändert, was ist dann im Kassenraum auszeichnend notiert, der alte Preis, oder der neue, welcher schon für den später gestarteten am Nebenzapfpunkt?
Diverse E Fahrzeuge von 18 bis 90 Kwh.
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Re: Warum kann Tesla Strom ohne Eichrechtskonformität verkaufen

Sebastian99
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MaXx.Grr hat geschrieben: [...]
Die erst mit der Eichrechtskonformität verlangte Messung der Gleichstrommenge machte aber eine Weiterentwicklung der CCS-Ladestationen erst möglich: die großen Ladeparks, die mit einer Gleichstromschiene die einzelnen CCS-Säulen versorgen. Ich schätze, daß wir sonst immer noch bei den 50-kW-Triplen feststecken würden, bei denen man auf der 400-V-AC-Seite mißt und dann mit 20% Abschlag weiter verrechnet...

Grüazi,
Worauf willst du hinaus? Mir ist kein Hersteller von Ladesäulen für den freien Markt bekannt, der alle Ladepunkte über eine Gleichstromschiene versorgt. Hier mal eine Liste, wo es jedenfalls nicht der Fall ist: Alpitronic, ABB, Tritium, Porsche/ads-tec, Efacec
Daraus ergibt sich für mich irgendwie kein Argument für oder gegen Eichung. Dass die mit 20% Abschlag abrechnen, glaube ich im Leben nicht. Das kommt nicht ansatzweise hin mit dem Dreisatz aus SoC Delta und abgerechneter Energiemenge, zumindest nach einer Erfahrung. Nur weil eine Messmethode nicht geeicht ist, muss sie ja nicht ungenau sein. Wegen mir kann der Eichrecht Spaß gerne noch weitere Jahre aufgeschoben werden.

Re: Warum kann Tesla Strom ohne Eichrechtskonformität verkaufen

Ioniq1234
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In Deutschland muss nunmal alles genau Gezählt und gemessen werden.

Jede Ware, die nicht pro Stück verkauft wird, muss messtechnisch erfasst werden. Und das mit geeichten Messgeräten. Punkt. Ob das der Wochenmarkthändler mit seiner Obstwaage oder die Plozei mit dem Alkoholmessgerät ist

Und Strom, der an der Ladesäule "verkauft" wird, muss nunmal auch gemessen werden. Und zwar korrekt.

Das Problem war früher nur, dass der Gesetzgeber das irgendwie verschglafen hat und die Ladesäulenbetreiber auch die schlafenden Hunde nicht wecken wollten. Bis heute gibt es Gleichstrom als Medium nicht in der MID. Daher benötigt jede Ladesäule eine nationale Zulassung im jeweiligen Land. Mit Baumuster eben das volle Programm. Das Dumme ist nur, wenn man technisch an der Säule etwas ändert, geht das Spiel von vorne los.

Keine Ahnung wie weit Tesla da in den jeweiligen Ländern ist. Jedenfalls gibt es da noch eine "Schonfrist" bis? In der Verordnung heißt es dazu nur: "Hierzu müssen die Betreiber von Ladesäulen einen individuellen Nachrüstplan erstellen, der bei der zuständigen Eichbehörde einzureichen ist"

Wenn Tesla diesen Plan eingereicht hat und einhält, ist alles io. Ob der Plan auf 4 oder 5 Jahre ausgelegt war, bezweifle ich aber. Der "Startschuss" war ja bereits 2019. Ende 2023 soll aber die "Schonfrist" ablaufen, habe ich gelesen.

Vermutlich wird Tesla in einer "Nacht-&Nebelaktion" fast alle SC nachrüsten, so wie es mit den CCS Steckern geschehen ist. Dann wären ohnehin alle Klagen dagen Substanzlos.

Warten wirs mal ab.

Re: Warum kann Tesla Strom ohne Eichrechtskonformität verkaufen

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Sebastian99 hat geschrieben: Worauf willst du hinaus? Mir ist kein Hersteller von Ladesäulen für den freien Markt bekannt, der alle Ladepunkte über eine Gleichstromschiene versorgt.
Das sind eigentlich alle die, die mehr als einen Stecker haben und die Powerstacks variabel auf diese Stecker verteilen können. Andernfalls bräuchte jeder dieser Stacks einen AC-Zähler, der dann variabel den Ladenden zugeteilt werden muß, da die Powerstacks ja auch variabel während dem Laden wegfallen bzw. hinzukommen können. Dabei müssen nicht unbedingt alle Ladepunkte eines Ladeparks von einer Gleichstromschiene versorgt werden.

Bei Tesla sind das die Supercharger 4, bei 3 weiß ich es nicht genau. Ferner weiß ich es von den eLoaded-Ladeparks. Dort sind immer 3 bis 6 zusammengefaßt. Und laut Aussagen hier im Forum wird das wohl auch die Zukunft in den Ladeparks sein. Bei Ionity magst Du Recht haben, da sind die einzelnen Säulen immer getrennt von den anderen.

Grüazi, MaXx
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Re: Warum kann Tesla Strom ohne Eichrechtskonformität verkaufen

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Beim Supercharger 3 ist es auch so, da sind die einzelnen Charger, die je 4 Ladepunkte versorgen, mit einer 1000-V-DC-Schiene untereinander verbunden, womit auch zwischen den Chargern die Last verteilt werden kann.

Aber gerade so ein Design macht die Eichrechtskonformität ja schwierig, denn die einzelnen "Stalls" sind da nur dumme Kabelaufhängungen ohne jede Technik in der Ladesäule, außer einer Kühlflüssigkeitspumpe - also nichts, was in den Stromfluss vom Charger eingreift. Darum ist es eichrechtlich ja auch unerheblich, dass die aus Kunststoff sind und nicht aus Metall, denn die Charger befinden sich ja in einem Metallgehäuse. Es wäre ein enormer Aufwand, in so einer Kabelhaltersäule noch einen von außen ablesbaren Zähler oder ein Display einzubauen, auf dem irgendetwas angezeigt wird. Die Frage ist aber, ob es rechtlich nicht auch möglich wäre, das alles über die App laufen zu lassen, d.h. im Fall vom SuC V3 wären dann in jedem Charger 4 Zähler, die mit dem jeweiligen Ausgang für die Ladesäulen verbunden sind, und die Daten werden dann von da online übermittelt und können in der App eingesehen werden. So ähnlich muss das ja jetzt auch schon laufen, zumindest da, wo Nicht-Tesla-Autos an den Superchargern laden können.

Re: Warum kann Tesla Strom ohne Eichrechtskonformität verkaufen

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Ich glaube das Thema "von außen ablesbarer Zähler" muß getrennt von der generellen Eichpflicht gesehen werden. Das ist nämlich nur ein Teilbereich: die Säulen, die technisch nicht upgedatet werden konnten auf signierte und gesicherte Übermittlung der Zählerstände, konnten trotzdem ihrer Eichpflicht gerecht werden, indem sie einen von außen sichtbaren und damit direkt vor Ort überprüfbaren Zähler anbrachten. Das waren dann auch die, die knapp über der Hochwasserlinie ein Fensterchen ins Blech schnitten und dort die Zähler platzierten.

Ich gehe aber davon aus, daß sämtliche Schnelllader und auch neueren Säulen genug Rechenleistung zur Signierung und Verschlüsselung der Zählerstände besitzen, so daß diese Fenster-Zähler allmählich weniger werden sollten. Ob dann eine generell ins Fahrzeugdisplay verlagerte Zähleranzeige oder die Anzeige auf einem Smartphone-Display für das Eichrecht als "immer und sofort überprüfbar" (oder wie das heißt) ausreicht, oder nicht doch eine Anzeige auf einem zur Säule gehörigen Display verlangt wird, ist vermutlich noch nicht so ganz raus.

Grüazi, MaXx
#2307 - Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren und die Welt retten ;-)

Re: Warum kann Tesla Strom ohne Eichrechtskonformität verkaufen

aling
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Die Messung bei DC muss am Übergabepunkt erfolgen. Das ist bei den Ladesäulen der CCS-Stecker zum Auto. Die Versorgung bis zum Stecker ist daher vollkommen egal.
Gruß Achim

EQE DCU

Re: Warum kann Tesla Strom ohne Eichrechtskonformität verkaufen

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Screemer hat geschrieben: @env20040 keine frage, dass das eichrecht deutlich mehr nachteile für den kunden bringt als es vorteile hat. zumindest in den auswünchsen die ladesäulenbetreibern auferlegt werden. jeder hans-wurst kann seinem arbeitgeber mit nem billo midzähler seine stromkosten in rechnung stellen. selbst als vermieter kann ich meinen mietern mit nem midzähler die stromkosten weiterreichen.

dieser genauigkeitsgrad und ne möglichkeit den verbrauch einfach abzufotografieren zu können wäre völlig ausreichend.
Ich glaube, wir reden hier aneinander vorbei.

Die eigentliche Herausforderung der Ladesäulen bezüglich Eichrecht ist nicht die genaue Messung, sondern die manipulationssichere Übertragung des Messergebnisses. Das Messergebnis und dessen Weg muss zu einem späteren Zeitpunkt nachprüfbar sein.

Bei deinem Beispiel mit der Verrechnung der Stromkosten zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer wird dieser Aspekt durch eine günstige und bewährte Alternativmethode gelöst. Diese heißt "Vertrauen" .
Seit Mai 2016 mit einem e-UP unterwegs -- Skoda Enyaq seit Mai 2021

Re: Warum kann Tesla Strom ohne Eichrechtskonformität verkaufen

Ioniq1234
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@phonehoppy: Das geht so leider nicht, da direkt am Kabel gemessen werden muss. Aber das ist technisch recht einfach. Es muss ja "nur" Strom und Spannung gemessen werden und in einer Eichrechtskonformen und zugelassenem Rechenwerk gezählt werden. Die ganze Konstruktion muss im Ganzen aber Baumustergeprüft werden.

Die Anzeige könnte aber in einem getrenntem Terminal erfolgen, welches in unmittelbarer Nähe installiert wird. Hier könnte Tesla dann auch RFID Kartenleser integrieren, falls das gewollt ist.

Re: Warum kann Tesla Strom ohne Eichrechtskonformität verkaufen

Optimus
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Ich bekomme von einem anderen Anbieter immer eine eMail mit Subject "Eichrecht signed metervalue" nach jedem Ladevorgang. Darin sind Ladeinformationen (Zeiten, Zählerstände,Zertifikate,..) Und dann noch das hier:
Bitte validieren Sie bei Bedarf mit der Transparenzsoftware von http://www.transparenz.software

den oben angezeigten Zählerstand für Start- und Ende
den daraus errechneten Verbrauch
Start- und Endzeit der Ladetransaktion
dass der Paginierungswert in der Endsignatur genau um 1 höher ist als in der Startsignatur
dass der Public Key dem in der Ladeeinrichtung sichtbaren Public Key entspricht
dass die Transparenzsoftware beide Signaturen als korrekt validiert

=== Ende der Eichrechtlich gesicherten Daten zur Überprüfung der Vollständigkeit und Integrität ===
Ich habe da noch nie was validiert, weil mir die Daten in der App, Auto und Mail plausibel erschienen. Ich finde das reicht.
Model 3 SR+, MidnightSilver/black 06/2019, EAP 09/2020, 15,3 kWh/100 km (netto) @65 Tkm
08/2022 BKW 0,74 kWp, SSW, 500 kWh/a
Tesla-Referral: https://ts.la/erik66594 für SuC-Freikilometer u.a. Prämien; BeCharge Einladungscode: ZMLRUS9
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