Wie lange darf der Smart ED 3 rekuperieren?

[nagetusch]

Die Protagonisten haben das wissenschaftliche Experiment erfolgreich hinter sich gebracht. Der Schnarchlader Smart war auf Rekustufe 2 (hat Paddles) allerdings ein echter Hemmschuh beim Ziehen, das meiste daher mit Normalreku. Strecke von 400km mit einem Schnitt von 55 km/h geschafft, alles Landstraße. Insgesamt 120km geschleppt und damit eine komplette Ladung von 0% auf 100% geladen. Zeitersparnis waren ca. 12,5 Stunden! (Einmal 0 auf 100 an Ladestation = 5,5 Stunden +danach 120km Fahren: 2 Stunden +Laden von 10 auf 100 an Ladestation: 5 Stunden.
Habs erst auch nicht geglaubt.
Start mit 100%, 140km gefahren bis 0%, 120km rekuperiert, wieder 140km gefahren sind 400km.
Temperaturen ständig ausgelesen, alles am Antrieb und Umrichter unter 50 Grad, Batterie 35 Grad max.
Disclaimer: Don`t do this at home. Autos dürfen nur über kurze Distanzen bis zur nächsten Reparaturmöglichkeit geschleppt werden, wenn ein Defekt vorliegt!

[JMK2020]

Wow,
wirklich Respekt für die grandiose Leistung und Idee. Dafür hättet ihr einen Sonderpreis für das innovatives Anreisekonzept verdient gehabt!

Ich denke der Warnhinweis bzgl. maximaler Abschleppdauer würde ich eher bei ausgeschalteter Zündung annehmen. So kann das System ja komplett gekühlt und kontrolliert werden. Würde aber nicht unbeding bis 100% SoC gehen, wenn dann auch der Umrichter die Rekuperation abschaltet. Der Zwischenkreis im Umrichter wird durch die Dioden und der PSM aufgepumpt werden. Das muss auch irgendwo abgebaut werden.

Auf jeden Fall eine Möglichkeit um den Wagen zu sichern wenn der Lader kaputt ist und man bei typischen tiefen SoC liegen bleibt.
Nach max 5 Tage saugt sonst die 12V Batterie die letzten paar Ah aus der Batterie und dann ist schnell Schicht im Schacht.
Die wenigstens denken dann daran entweder die 12V Erhaltung zuladen oder die 12V Batterie zum Schutz abzuklemmen.

[spark-ed]

Hätte keine Sekunde daran gezweifelt, dass das für den Smart mit ringsum flüssigkeitstemperierten Komponenten problemlos geht.
Auf voller Reku ist das schon eher eine Nagelprobe für das Zugfahrzeug.

Wenn auch nicht ganz legal, ich halte das in Ausnahmesituationen für eine sehr zweckmäßige Havariemaßnahme (Überführungsfahrten gehören da natürlich eher weniger dazu )
Kann mich in dem Zusammenhang an einen Bericht (ich glaube von @AbRiNgOi ) erinnern, da wurde eine Zoe, die mit defektem Lader auf irgendeiner griechischen (?) Insel gestrandet war auch wieder auf diese Weise notgeladen. Die Kiste wurde mit einem Leihfahrzeug (Kleinstfahrzeugklasse, also ziemliche Quälerei für das Zugfahrzeug) wieder auf 100% geschleppt. Dadurch konnte das Auto dann auf eigener Achse zur nächsten Werkstatt am Festland überführt werden.

400km, beispielsweise auf Landstraßen von Tuttlingen nach Bad Homburg?

In Amerika ist es üblich bei Umzügen das eigene Auto auf allen 4 Rädern hinterherzuziehen, das nennt sich u.a. "flat towing". Auch Wohnmobile ziehen ihr "Beiboot" so hinterher und können das Auto sehr schnell an- und abkoppeln. Sogar die Fahrzeugbremsen können aktiviert werden. Wie das mit der Deichsel genau funktioniert und wie man damit Kurven fährt (oder zuverlässig geradeaus) ist mir aber weiterhin schleierhaft, habe kein solches Gespann geparkt erwischt.

https://www.rvupgradestore.com/Before-Y ... -s/798.htm

[JMK2020]

400km, beispielsweise auf Landstraßen von Tuttlingen nach Bad Homburg?
/quote]
Auf was du da nur anspielst Nee andere Strecke, hatte nichts mit aus Tuttlingen zu tun.

https://www.rvupgradestore.com/Before-Y ... -s/798.htm

Hatte ich letztes Jahr auch mal recherchiert. Lenkradschloss muss offen sein (gibt es ja beim Smart nicht) und Zündung an wegen dem Bremskraftverstärker der getriggert wird. Räder stellen sich auf gerade aus wegen der Achsgeometrie und Vorspur. Funktioniert so wie auch in der Waschstraße.

Gibt aber auch ein ähnliches Teil wo der Vorderwagen bzw. Räder vom Boden genommen werden. Schau mal auf Youtube https://www.youtube.com/watch?v=NQx9GpsG_d8 . CarCaddy soll scheinbar sogar teilweise erlaubt sein. wobei das umstritten ist. Thema Bergen, schleppen und abschleppen.

Für den reinen Transport von A nach B gibt es aber bestimmt economische Möglichkeiten mit weniger Zeitaufwand. Die Wohnmobil oder auch "Nagetusch" Methode finde ich aber definitiv ein clever Idee.

[nagetusch]

Auf jeden Fall eine Möglichkeit um den Wagen zu sichern wenn der Lader kaputt ist und man bei typischen tiefen SoC liegen bleibt.

Das ist wahrscheinlich tatsächlich der wichtigste Einsatzzweck und kann einem eine neue Batterie ersparen. Da hatten wir ja schon mehrfach Berichte, dass Batterien in die Tiefentladung gerutscht sind, weil der Lader nicht mehr ging. (Zum Teil sogar in der Obhut von Mercedes) Damit kann man mal auf sichere 20% laden.
Der maximale Ladstrom war übrigens sogar 64A, Bergab Rekustufe 2 und Bremsen. Natürlich nur paar Sekunden.

[JMK2020]

Der maximale Ladstrom war übrigens sogar 64A, Bergab Rekustufe 2 und Bremsen. Natürlich nur paar Sekunden.

Somit etwas höher als ein 22kW Lader. Sollte auch länger gehen. Der Chiller beim 22kW Lader bzw HeissLand Option kommt erst ab 40 oder 45 Grad laut WIS.
Davor sind es 5 Grad wo der externe Kühlkreislauf aktiv für die Batterie ist und darunter ist nur der kleine interne Kühlkreislauf aktiv.

Das Leistungsmodul im Umrichter wird jedoch weniger bei den IGBT gestresst, dafür bei den Dioden. Die Kühlung sollte aber trotzdem funktionieren.

Das das Fahrzeug sich bewegt ist der Kühlkreislauf definitiv stabiler wie im stehen. Die Vorlauftemperatur wäre noch interessant.

[nagetusch]

10sec nach Schluss Reku:

Temperatures Battery-Unit /degC:
module 1: 30.9, 35.1, 32.0
module 2: 31.7, 36.0, 33.4
module 3: 30.7, 35.5, 34.4
mean : 33.3, min : 30.7, max : 36.0
coolant : 26.8
und:
Status Cooling- and Subsystems:
Temperature : 38.1 degC
Cooling fan : 0.0 %
Cooling pump : 80.0 %, 39 degC
: 13.2 V, 2.6 A

[JMK2020]

Also les im grünen Bereich

[Sonnenfahrer]

Disclaimer: Don`t do this at home. Autos dürfen nur über kurze Distanzen bis zur nächsten Reparaturmöglichkeit geschleppt werden, wenn ein Defekt vorliegt!

Ich kenne den (beknackten) Eintrag aus dem Bordbuch. Wenn man im Segelmode schleppt kann man von der Ostsee bis nach Bayern schleppen.
Da rotiert nur das Getriebe und der Motor "leer" .
Aber man hat natürlich, sollte die Karre "tot" sein, keine Bremskraftunterstützung. Wie bei allen PKW üblich....

Einwände seitens der Rennleitung lassen wir mal außen vor.

Der Hinweis im Bordbuch ist wohl dem Aufdruck "heiß, kann Verbrühung verursachen" auf den amerikanischen Coffee to Go Bechern geschuldet...

Aber auf jeden Fall danke für die Erkenntnisse zum Schleppen mit Reku !

PS: Eine ähnliche Vorgehensweise hatte ich vor Jahren schon mal im Pedelec Forum gelesen. Bei BIONX Antrieben, welche (auch) eine Reku haben, funktioniert es genau so. (Hab son Rad-geil.) Da gab es mal jemanden mit tiefentladenem Akku, der wurde vom Lader nicht erkannt, also wurde das Rad auf den Kopf gestellt, Reku auf Max. und per Bohrmaschine rekuperiert und geladen. Ein anderer trat bei voller Reku für 2km schweißgebadet in die Pedale. Danach nahm der Akku wieder Ladung aus dem Lader an.