Starthilfe vom Elektroauto zum Verbrenner

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Starthilfe vom Elektroauto zum Verbrenner

Nixwisser
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Falls es dazu schon einen Schrät gibt, kann dieser gelöscht werden

Vor ein paar Tagen wurde ich abends auf einem Parkplatz um Starthilfe für einen Verbrenner gebeten.
Starthilfe vom Verbrenner zu Verbrenner ist ja bekannt.
Aber vom eAuto zu Verbrenner?...
Ist das sinnig?
Muss ich etwas beachten?
Explodiert der Verbrenner? 😉
Der erste Versuch funzte nicht.
Beim zweiten ging es dann.
Den Citigo angelassen, auf "P" gestellt, den Verbrenner ein kleine Weile ohne Startversuch versorgt und dann ... kurz georgelt und dann lief der Verbrenner.

Bei Verbrenner zu Verbrenner versorgt der laufende Motor die Batterie das starthilfegebende Fahrzeug mit Power.
Wie ist es beim Elektroauto?
Zieht der nur Strom aus der 12 Volt Batterie und macht bei zu intensiver Starthilfe selber schlapp?

Wer hat Infos?
BEV ist kein Bœuf B. (typisches Gericht aus dem Burgund) sondern was echt saftiges 🤪
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Re: Starthilfe vom Elektroauto zum Verbrenner

electic going
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Handbuch lesen hilft. Jede pauschale Antwort könnte für ein Fahrzeug die letzte sein.

Re: Starthilfe vom Elektroauto zum Verbrenner

Xochipilli
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Mit deinen 400 V aus dem Akku wirst du doch wohl den Verbrenner zum verbrennen bringen!!
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Re: Starthilfe vom Elektroauto zum Verbrenner

electic going
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Technisch dürft ein "nein" wohl daran liegen, dass so ein Anlasser etliche Ampere braucht, aus dem 12V System. Bei einem E-Auto gibt es vermutlich im 12V Netz eher keine solchen Verbraucher, weshalb auch das 12V Netz dort nicht dafür ausgelegt ist, samt DC-DC Anbindung zum HV Netz.

Re: Starthilfe vom Elektroauto zum Verbrenner

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Ich denke, der DCDC kann sich schon schützen, auch Kürzschlüsse dürfen kein Problem für den DCDC darstellen. Überlasten lässt sich der auch nicht, da regelt der die Spannung schon runter sodass die 12V Batterie übernimmt solange die das halt kann.
Aber: Die Steuergeräte reagieren sehr empfindlich auf plötzliche Spannungsverluste. Ein Kurzschluss sollte auf alle Fälle verhindert werden. Auch ist das Verpolen sicher sehr schlecht. (Achtung: Mercedes hat Blau für Plus, immer auf der Batterie nach dem + Symbol schauen und nicht einfach an einen Farbcode glauben)

Daher: Wenn es denn sein muss, zuerst den EV bei offener Motorhaube einschlafen lassen, dann ist die Gefahr (außer Verpolen) für das EV sehr gering. Kaputtes Fahrzeug anschließen (Plus - Plus vor Masse - Masse um Kurzschlüsse mit der Karosserie zu vermeiden). Dann den Anlasser des Kaputten Fahrzeuges starten. Wenn jetzt ein Kurzschluss auftritt wird höchstens die billige 12V Batterie des EV defekt und sonst nichts. Wenn der kaputte jetzt startet ist alles ok, aber lange Startversuche sollte man nicht machen, also wenn der Motor ein paar mal dreht wissen wir, kein Kurzschluss vorhanden. Daher kann der EV nun wieder eingeschaltet werden, Fahrbereitschaft (außer Wahlhebel, der bleibt auf P) schaltet den DCDC dazu. Nun kann georgelt werden was das Zeug hält und bis der Anlasser des kaputten Fahrzeuges den Geist aufgibt.

Was alles schief gehen kann:

Der EV neuerer Bauart überprüft auch im Tiefschlaf die 12V Spannung und schaltet im Hintergrund den DCDC ein... Dann wachen die Steuergeräte auf und ein Kurzschluss würde zu ungewollten Fehlerspeichereinträgen führen, die im Schlimmsten Falle den Wiederstart des EV verhindern. Um das zu vermeiden sollte es genügen das kaputte Fahrzeug kurz starten zu hören, also niemals ein ganz "totes" Fahrzeug starten...

DAHER: wer sich nicht sicher ist, ob sein EV im Tiefschlaf die 12V Batterie überprüft und gegebenenfalls aktiv wird, sollte niemals einen absolut Toten Verbrenner mit der Batterie verbinden ! Ein Verbrenner hingegen, der gerade noch aus eigener Kraft ein, zwei Runden des Verbrennungsmotors geschafft hat, stellt kein Problem für ein EV dar.
Zur Not, wenn es wirklich nicht anders geht kann man die Batterie im EV während dieser im Tiefschlaf ist abklemmen und mit der Batterie alleine den Verbrenner "testen" ob gleich startet oder Kurzschluss. Nach wenigen Sekunden Startversuch, wenn sich der Verbrenner nicht als ganz tot heraus gestellt hat, kann man die EV Batterie wieder vom Verbrenner trennen, den EV wieder an seiner Batterie hängen, das Hochvoltsystem aktivieren und den Verbrenner ganz normal Starthilfe geben. Man muss halt wirklich vorsichtig sein, einfach anhängen und wird schon gehen ist halt nicht. Wenn es aber keine andere Möglichkeit gibt ist diese hin und her geschraube wohl das Beste.

Kurzum: Vermeide Spannungseinbrüche (Kurzschlüsse) wenn der EV aktiv ist (Fehlerspeichereinträge bis hin zu Startverweigerung) und Vermeide unbedingt das Verpolen !!
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 150.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: Starthilfe vom Elektroauto zum Verbrenner

Xochipilli
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NEIN! KEINE Starthilfe geben

Aus meiner Betriebsanleitung der Zoe:

"Verwenden Sie nicht Ihr Elektrofahrzeug um eine Störung einer 12V-Zusatzbatterie eines anderen Fahrzeugs zu beheben.
Die 12V-Spannung eines Elektrofahrzeugs ist dafür nicht ausreichend. Beschädungsgefahr des Fahrzeugs."

Die 12V-Batterie meiner Zoe darf aber auch selbst nicht mit einem externen Ladegerät aufgeladen werden oder auch nicht mit Hilfe der Batterie eines anderen Fahrzeugs! Steht so auch ausdrücklich in der Betriebsanleitung!
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Re: Starthilfe vom Elektroauto zum Verbrenner

electic going
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Was für ZOE gilt, gilt nicht automatisch für andere. Handbuch vom betreffenden Fahrzeug lesen. Vielleicht sind dicke Elektro-SUVs da ja fähiger.

Re: Starthilfe vom Elektroauto zum Verbrenner

Xochipilli
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Ja, jeder mag selbst in der Betriebsanleitung seines E-KFZ nachlesen.

Mal sehen, was andere hier schreiben. Ich vermute, dass die 12V-Batterieen alle nicht für die starken Ströme ausgelegt sind, die zum Starten eines Verbrenners - besonders in kalten Wintertagen - nötig sind. Diese Batterien sind wahrscheinlich nur darauf ausgelegt, das bisschen Bordelektronik am Laufen zu halten. Ich fürchte, dass diese moderne Elektronik sehr empfindlich ist, wenn da ungeplante Spannungsabfälle auftreten und dass sie dann gewaltig zicken könnte.
Man soll immer die Probleme lassen wo sie sind! Also lasse ich sie bei Verbrennern, die die Arbeit verweigern.
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Re: Starthilfe vom Elektroauto zum Verbrenner

Jupp78
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Generell haben alle mir bekannten E-Fahrzeuge ein 12V-Netz inkl. einer 12V Batterie. Prinzipiell sollte es also funktionieren, allerdings kann die 12V Batterie des gebenden Fahrzeugs natürlich zu schwach ausgelegt sein. Ob ein VW-Up nun den V10 TDI eines VW Phaeton gestartet bekommt, dürfte genauso fraglich sein. Die 12V Batterien bei E-Autos sind wohl auch mehrheitlich am unteren Ende platziert.
Und auch Spannungsspitzen können in entsprechenden Einzelfällen tödlich sein. Unter dem Strich sehe ich die Gefahren aber nicht wirklich anders gelagert , als von Verbrenner zu Verbrenner. Und wer komplett auf Nummer sicher gehen will, der klemmt die Batterie des gebenden Fahrzeugs einfach ab, bevor er das andere anschließt.

Re: Starthilfe vom Elektroauto zum Verbrenner

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@Jupp78 Das mit dem Abklemmen der Geber-Batterie war mal. Das machst Du nicht mit modernen Autos. Die Batterie muss koordiniert aus- und wieder eingebaut („angelernt“) werden - sonst macht das Auto anschließend keinen Mucks mehr.

Zumal: nicht ohne Grund soll man beim Fremdstarten beim Geber-Fahrzeug den Motor laufen lassen. Der Generator („Lichtmaschine“) am Motor kann enorme Ströme liefern und die Spannung aufrecht halten - wofür die DC/DC Bridge in einem eMobil nie ausgelegt ist. Denn die muss nur das lullige 12V Netz ab und an speisen. Die Ströme dafür sind relativ gering, und dazu kaum Schwankungen unterworfen.

Aufgrund des breiten Drehzahlbereichs eines Verbrennungsmotors ist aber dort die Elektrik und die Spannungsregler ganz anders dimensioniert.

SüdSchwabe.
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