Laden bei Kaufland & Lidl

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Re: Laden bei Kaufland, Lidl & Co

Fluxi
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Also bei der typischen Lidl Ladesäule mit AC und DC Anschluss soll max. 50KW DC und 22KW AC gehen - ich habe persönlich, wenn beide Ladesäulen (AC & DC) belegt sind noch nie mehr als 46KW gleichzeitig gesehen.
Ich selbst kann ja offiziell angeblich nur 40KW DC ziehen, was ich noch nie gesehen habe - max. war kurzzeitig 32KW.
Ich habe bei Lidl schon alle möglichen Tesla, eTRON..... ,die 150KW und mehr ziehen könnten, an der CCS gesehen - 50KW habe ich noch nie gesehen - jetzt so um die 0°C geht bei denen auch meist nur so 26...28KW - im Sommer dann eher 40KW, aber auch nicht über die ganze Ladedauer.
Die Frequentierung ist sicherlich von Standort zu Standort unterschiedlich, aber da ich die Situation sowohl am Land in Brandenburg als auch im Zentrum von Berlin kenne glaube ich nicht an mehr als knappe 30KW/h, also 28KW/h
Bei durchschnittlich 15h Öffnungszeiten und 6 Tage die Woche komme ich auf 131TKWh.
Jetzt arbeite ich in einem Industrieunternehmen was nicht mal 1/3 des Milliardenumsatzes von Lidl haben und unser Standort, da keine Produktion, hat keinen besonders hohen Stromverbrauch und wir zahlen 14cent/KWh.
Lidl schließt bestimmt ganz große Stromlieferverträge ab so dass die bestimmt die 14cent, wenn nicht weniger erzielen: also ich bin dann auch eher bei den max. 20T€/Jahr pro Lidl Markt.......
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Re: Laden bei Kaufland, Lidl & Co

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kutscher_tom hat geschrieben: @A.Q. wie kommst du darauf, die Zahl von @MartinG abstrus zu nennen? Hast du Ahnung von Großverbraucher Tarifen?
Offensichtlich mehr als MartinG. Wo soll denn die Marge herkommen, um den Strompreis von 60.000 auf 10.000 € zu drücken? Auch Großverbraucher zahlen die diversen Abgaben und Steuern, die den Strompreis so hoch treiben; nur die Umsatzsteuer können sie sich zurückholen.
Und klar kann das Vorgehen Betriebswirtschaftlich sinnvoll sein.
Natürlich. Aber nicht, weil sie es dann von der Steuer absetzen und sich "von der Gemeinheit bezahlen" lassen können. So rechnet ein Unternehmen nicht. Man kann nahezu alle Ausgaben von der Steuer absetzen. Erst mal muss der Gewinn maximiert werden. Wenn es nicht spezielle steuerliche Sondereffekte gibt, dann ignoriert man die Steuer bei betrieblichen Entscheidungen.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: Laden bei Kaufland, Lidl & Co

Blueskin
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kutscher_tom hat geschrieben: @Blueskin Das "dafür jemand einstellen" ist reines Wunschdenken.
Meinerseits war es kein Wunschdenken, sondern nur ein Hinweis darauf, wie die finanzielle Größenordnung auch eingeordnet werden könnte. (Anstatt sie mit dem vermuteten Markt-Umsatz in Relation zu setzen)

Wie jedoch bereits in anderen Threads erläutert, sehe ich(!) die Thematik von kostenfreien Supermarkt-Ladesäulen ja sowieso als wesentlich grundsätzlicheres bzw. weitergehendes Problem der Elektromobilität.

Dass die Elektromobilisten, die eigentlich zu Hause laden könnten, aber stattdessen lieber den geschenkten Strom abgreifen, das aus egoistischen Gründen nicht so sehen (möchten) , ist natürlich klar.

Re: Laden bei Kaufland, Lidl & Co

kutscher_tom
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@Fluxi endlich mal jemand, der auch Zahlen nennt, und nicht nur unhaltbare Behauptungen aufstellt. Ich darf über unseren Einkaufspreis nicht reden. Aber der ist nochmal ein gutes Stück unter deinen 14 Cent. Und das dürfte bei Lidl & Co. ebenfalls der Fall sein.

@A.Q. und so kommt man dann eben auf die 10.000 anstelle von 60.000. Das hat nichts mit Steuer zu tun. Mir ist schon klar, dass ein Unternehmen erstmal alles nur rein netto sieht und rechnet. Und da spielen dann eben 10.000 Euro Stromkosten netto keine Rollex, wenn man dafür "wir sind die guten grünen" auf seine Hochglanz Werbeprospekte drucken kann.
Zoe Phase 1 R110 EZ 6/2019

Re: Laden bei Kaufland, Lidl & Co

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Du hast bei deiner Kalkulation offensichtlich auch das Mengengerüst angepasst. Das war aus deinem Beitrag nicht ersichtlich. Bei gleicher Menge wäre man bei 5 ct/kWh gelandet, und das ist für mich "abstrus".

Wenn man einen großen Industriebetrieb hat, kann man natürlich unter Umständen sehr günstig an Strom kommen. Da bekommt man dann ein individuelles Netznutzungsentgelt angeboten, das bis zu 80 % unter dem normalen Entgelt liegt, und kann unter Umständen nach § 63 EEG eine Reduktion der EEG-Umlage erhalten. Wenn man dann noch einen günstigen Standort hat, sind so geringe Preise möglich.

Das trifft aber auf einen Einzelhandelsfilialisten nicht zu, der bundesweit tausende Standorte hat. Dort fallen dieselben Netzentgelte an wie für jeden Einzelbetrieb, und eine Reduktion der EEG-Umlage gibt es für sie auch nicht.

Durchschnittliche Netzentgelte im Gewerbe sind bundesweit ca. 6 ct/kWh. Die EEG-Umlage ist immerhin gerade von 6,5 auf 3,7 ct gesunken, Stromsteuer 2,05 ct, KWKG usw. 1,8 ct, das sind in Summe alleine 13,5 ct / kWh, die im Einzelhandel an Steuern und Abgaben gezahlt werden müssen. Die ändern sich auch nicht dadurch, dass man Großkunde ist, jedenfalls wüsste ich nicht, wie.
Die einzige Stellschraube, wo es erhebliche Rabatte geben dürfte, ist bei der Stromerzeugung. Da die vermutlich sehr gut planbar ist, können langfristige Kontingente an den Börsen gekauft werden. Da sind dann Preise ab 3 ct/kWh drin. Dann wäre man bei 16,5 ct/kWh.

Das entspricht auch in etwa den Zahlen hier von Anfang 2021: https://de.statista.com/statistik/daten ... seit-2006/ : "Zum 1. April 2021 zahlten Gewerbekunden in Deutschland laut mengengewichtetem Mittelwert bei einem Jahresverbrauch von 50 Megawattstunden 23,23 Cent pro Kilowattstunde Strom. Industriekunden mit einem Jahresverbrauch von 24 Gigawattstunden zahlten hierzulande hingegen am genannten Stichtag 16,94 Cent pro Kilowattstunde Strom."
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Re: Laden bei Kaufland, Lidl & Co

GuBo
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Gerade bei ALDI SÜD sollte dann aber die Nutzung der Standorteigenen PV Anlage berücksichtigen werden. Falls es hier zu Abriegelungen kommen sollte, wäre diese Strom tatsächlich 'kostenlos' vorhanden.

Re: Laden bei Kaufland, Lidl & Co

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Die derzeitigen Anlagen sind meiner Einschätzung nach so ausgelegt, dass praktisch der gesamte erzeugte Strom in den Eigenverbrauch der Filiale geht. Da bleibt nicht viel übrig zum Verschenken.

Das würde sich höchstens bei einer Erweiterung der Anlagen und vor allem mit den neuen, in einigen Ländern ja nun vorgeschriebenen Solaranlagen über den Parkplätzen ändern.
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Re: Laden bei Kaufland, Lidl & Co

LeakMunde
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Zudem haben die HPCs bei Aldi wohl einen eigenen Netzanschluss und sind von der Gebäude PV unabhängig.
Dich stören diese Signaturen? :-?
Persönlicher BereichEinstellungenAnzeigeoptionen ändern Signaturen anzeigenNein
Bitteschön ;)

Re: Laden bei Kaufland, Lidl & Co

MartinG
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A.Q. hat geschrieben:
kutscher_tom hat geschrieben: @A.Q. wie kommst du darauf, die Zahl von @MartinG abstrus zu nennen? Hast du Ahnung von Großverbraucher Tarifen?
Offensichtlich mehr als MartinG. Wo soll denn die Marge herkommen, um den Strompreis von 60.000 auf 10.000 € zu drücken? Auch Großverbraucher zahlen die diversen Abgaben und Steuern, die den Strompreis so hoch treiben; nur die Umsatzsteuer können sie sich zurückholen.
Und klar kann das Vorgehen Betriebswirtschaftlich sinnvoll sein.
Natürlich. Aber nicht, weil sie es dann von der Steuer absetzen und sich "von der Gemeinheit bezahlen" lassen können. So rechnet ein Unternehmen nicht. Man kann nahezu alle Ausgaben von der Steuer absetzen. Erst mal muss der Gewinn maximiert werden. Wenn es nicht spezielle steuerliche Sondereffekte gibt, dann ignoriert man die Steuer bei betrieblichen Entscheidungen.
Ok, da habe ich wohl einen Nerv getroffen und meine Erklärung war zu kurz und nicht klar genug - Entschuldigung!

Kalkulationsbasis: 50 kW + 11 kW = 61 kW maximale Leistung, Auslastung über 15 Stunden Öffnungszeit maximal 50 % = 458 kWh pro Tag. Die Anzahl der Werktage lag 2021 zwischen 301 und 305 Tagen; 301 sind es aber nur in Augsburg, also nehme ich 304 Tage als Wert = 139 tkWh pro Jahr. Gewerbetarif netto 8 Cent / kWh ergibt 11.120 Euro / Jahr. Dann habe ich ein wenig abgerundet, weil die Auslastung eher kleiner als 50 Prozent ist und und runde Zahlen auch schöner wirken...

Beim genannten Tarif (netto, wie erwähnt) könnte für Aldi als Mega-Stromkunde sogar noch darunter liegen. Der Stromverbrauch pro m² Verkaufsfläche liegt bei etwa 314 kWh und Jahr (Quelle). Aldi hat mehr als 4.240 Filialen in Deutschland (Quelle), Durchschnittsfläche pro Filiale 880 m² (Durchschnitt der Werte von 2015 und 2021, Quelle), gesamt also 3,7 Mio m² mit einem Stromverbrauch von 1,17 Milliarden kWh pro Jahr. Das ist bei ca. 500 Milliarden kWh Jahreserzeugung in Deutschland immerhin ein Viertelprozent der gesamten Erzeugungsleistung (oder in E-Autos umgerechnet: 6 Milliarden Kilometer elektrisch gefahren). Da wird schon kräftig verhandelt und ich erwarte eigentlich, dass Aldi auch über Ländergrenzen hinweg das Volumen bündelt und international einkauft, wie das in Konzernen nun mal gemacht wird. Der *veröffentlichte* Industriepreis in Deutschland liegt bei etwa 15 Cent (Quelle) und die besten Preise werden naturgemäß nicht publiziert. Wer 15 Cent in die Rechnung einsetzen möchte: Jahreskosten sind dann 20.850 Euro / Jahr.

Mein Hinweis auf die steuerliche Absetzbarkeit hatte keinen Zusammenhang mit der Frage einer Investitionsentscheidung. Aber es ist klar, dass die Ladesäule und der damit verbundene Aufwand der steuerlichen Absetzbarkeit unterliegt und die Gewerbe- und Körperschaftssteuer reduziert. Steuergestaltung ist natürlich ein Faktor in einer Konzernstrategie.

Könnte das auch anders sein? Klar, Aldi könnte statt der Ladesäule auch einen Picasso um 150.000 Euro aufhängen, der sicher auch für einen gewissen Kundenkreis einen Anziehungspunkt (also Werbung) darstellen könnte, aber nicht steuerlich absetzbar ist.

Dass der deutsche Staat bei verminderten Einnahmen aus der Körperschaftssteuer weniger Geld zur Verfügung hat, ist - denke ich jedenfalls - unstrittig...
Vollelektrisch seit 2015

Re: Laden bei Kaufland, Lidl & Co

sloth
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Ich glaube nicht, dass Aldi & Co mehr Steuern zahlen würden, wenn sie aufhören würden, Strom zu verschenken. Wenn diese Kosten wegfallen, wird einfach ein anderer Posten im Werbeetat größer und/oder neue Werbefelder erschlossen. Lidl wirbt ja z.B. im Profiradsport - vermutlich auch nur, um dem deutschen Staat und Steuerzahler zu schaden :roll:
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