Gestartet bin ich mit 89% Akku, Außentemperatur knapp unter 20 Grad, viel Regen und viel Wind. Ich habe die Geschwindigkeit jeweils so gewählt, daß ich mit fast leerem Akku an der nächsten Station bzw. am Ziel ankomme, sofern nicht andere Gründe wie z.B. Geschwindigkeitsbeschränkungen dagegensprachen. Hier die Fahrt in Stichworten, der Schnitt in der Liste bezieht sich auf die reinen Fahrzeiten ohne Stillstand:
1. Teil, 99 km bis Hondsiep Haps: Gesamtverbrauch 15,0 kWh/100 km, Schnitt 96,4 km/h, Ankunft bei 1:03 Stunden. Geladen dann in ca. 28 Minuten (mit Rüstzeit) von 12% auf 76%.
2. Teil, 90 km bis Geulenkamp Didam: Gesamtverbrauch 15,1 kWh/100 km, Schnitt 99,1 km/h, Ankunft bei 2:30 Stunden. Geladen in ca. 21 Minuten (mit Rüstzeit) von 16% auf 74%.
3. Teil, 55 km bis De Paal Wilp: Gesamtverbrauch 15,7 kWh/100 km, Schnitt 95,7 km/h, Ankunft bei 3:30 Stunden. Geladen in ca. 23 Min. (mit Rüstzeit) von 26% bis 86%.
4. Teil, 83 km bis Hondsiep Lokkant: Gesamtverbrauch 16,4 kWh/100 km, Schnitt 94,5 km/h, Ankunft bei 04:20 Stunden. Geladen in ca. 27 Min. (mit Rüstzeit) von 10% bis 87%.
5. Teil, 97 km bis nach Hause mit 1% verbliebenem SOC: Gesamtverbrauch 16,2 kWh/100 km, Schnitt 91,5 km/h, Ankunft bei 6:15 Stunden.
Gesamtfahrstrecke also 424 km, zurückgelegt in 6:15 Minuten, Schnittgeschwindigkeit incl. Laden 67,8 km/h. Damit habe ich ohne besondere Überlegungen zur Geschwindigkeit mehr als 1,5 Stunden weniger gebraucht, also die Journalisten im oben verlinkten Test. Was ich wohl gemacht habe ist, soweit ich das von der nächsten zu überbrückenden Strecke her konnte, die Ladung möglichst bald nach Einsetzen der Drosselung zu beenden.
Soviel zu meinem schnellen Praxistest, unter vom Wetter her nicht optimalen Bedingungen. Wenn man so eine Reise langfristig plant, wie müsste man die Geschwindigkeit auf den Ertappen in Abhängigkeit vom Abstand der Schnelladestationen, der Ladedauer bis zum Ziel-SOC und der Verbrauchstabelle optimal wählen? Hat dazu schon mal jemand ein Spreadsheet angelegt, in dem man die Kennzahlen eintragen und die optimale Reisestrategie anhand der gegebenen Parameter ermitteln kann?
Mein Gefühl sagt mir, daß es konkret für den I3 optimal wäre Ladestationen in einem Abstand zu haben, den man jeweils mit 80% SOC (- Reserve) bei LKW-Geschwindigkeit sicher erreichen kann. Rechnen wir da im Sommer mal mit 11 kWh/100 km, 19 kWh realer Kapazität und 80% SOC nach den Ladungen sowie 25 Min. Laden incl. hantier. Mein tatsächlicher Schnitt bei LKW-Geschwindigkeit auf 179 km beim letzten Urlaub war 78 km/h, rechnen wir deshalb einfach mal damit. Zur Sicherheit möchte man eine SOC-Reserve am Ende der Etappe für den Fall haben, daß irgendetwas schiefläuft. Ich nehme das mal mit 10% an. Wenn ich vollgeladen starte ergibt sich folgende Etappenliste:
1. Startzeit: 0:00, SOC verbraucht: 90%, Distanz Etappe: 155 km, Distanz gesamt: 155 km, Dauer: 2:00, Endzeit: 2:00
2. Startzeit: 2:25, SOC verbraucht: 70%, Distanz Etappe: 120km, Distanz gesamt: 275 km, Dauer: 1:30, Endzeit: 3:55
3. Startzeit: 4:20, SOC verbraucht: 70%, Distanz Etappe: 120km, Distanz gesamt: 395 km, Dauer: 1:30, Endzeit: 5:50
Das ergibt für dieses Beispiel einen Schnitt von 67,7 km/h. Verblüffend, das ist ja fast exakt der Schnitt, den ich mit der Taktik "so schnell wie möglich zur nächsten Säule" erzielt habe