Das wird nicht klappen. Der Hintergrund der Situation ist aus meiner Sicht folgender:
Das Bedienkonzept ist auf den Vorgänger zugeschnitten gewesen. Der lud an Typ 2 mit 3,6 KW. Die Heizungsleistung ist zwar ohne Motorbereitschaft begrenzt, aber beim anheizen werden 3,6 kW erreicht. Das bedeutet, der Wagen würde dann gar nicht geladen. Erst wenn sich die Heizung bei erreichter Innentemperatur herunterfährt, wäre ein Laden möglich, dann maximal mit ca. 1,5 kW wenn es draußen nicht allzu kalt ist. Denn die Heizung bedingt einen gesteuerten Lauf der Lüftung und damit verbundene Grundfunktionen, die auch Strom verbrauchen. Die verbliebene Ladeleistung wäre weniger, als man an einer 230 V Steckdose erzielen könnte und damit quasi sinnlos. Vor allem würde es technisch unbedarfte Personen überraschen: Denn sie glauben ja, zu laden und zu heizen, um dann festzustellen, der Wagen lädt praktisch nicht. Genau deshalb, denke ich, hat man diese Funktion auf direktem Wege nicht implementiert. Für mich absolut nachvollziehbar. Zumal man mit einiger Sicherheit annehmen darf, dass die unbedarftesten Nutzer die Bedienung ohne App wählen.
Nun hatte man als Facelift auch die Leistungsaufnahme am Typ 2 Stecker verdoppelt. Daraufhin die Schaltroutinen in allen Steuergeräten anzupassen, wäre sicherlich sehr hoher und damit teurer Aufwand gewesen, auch nachwirkend, weil man von allen Steuergeräten mehrere Versionen vorhalten müsste. Daher hat man als Kunstgriff die selten gefragte Parallelfunktion -wie das Vorheizen intuitiv bedienbar- nur über die App implementiert. Damit ist es möglich, zu laden und zu heizen. Nur eben nicht ohne App. So wie das Leben 2020 insgesamt ohne App etwas anstrengender ist, ich kann mir zum Beispiel gar nicht vorstellen, analog zu banken.