Was passiert, wenn der Akku leer ist?

[Fahrtwind]

Soetwas hatte ich beim ersten Akku direkt nach dem Kauf. Der Wagen stand ein Jahr im Laden.
Da fiel der Akkustand bei SOC 20% innerhalb eines Kilometers auf null, dann war nur noch kriechen möglich. Ich habe einen neuen Akku bekommen, natürlich Garantie (Auto war 3 Tage alt). Laut Werkstatt konnte das BMS die Zellen nicht balancieren weil die Abweichung einzelner Zellen zu groß war. Mit dem neuen Pack habe ich jetzt 20.000km runter. Fahrten mit SOC <5% sind kein Thema und ich kann die volle Reichweite ausschöpfen.

[Helfried]

es wurde wirklich bei 10 % abgeschaltet. Also Vorsicht bei geringen Ladeständen!

Hast du eine Möglichkeit, die einzelnen Zellspannungen zu kontrollieren?

[schnaeutz]

Nein, habe ich nicht. Morgen geht der Wagen in der Werkstatt. Dann sollen die sehen, was los ist. Es kann gut sein, dass einige Zellen komplett ausgefallen sind, und das BMS aus Vorsicht alles abgeschaltet hat. Und zwar so gründlich, dass auch ein 2. Start unmöglich war, um den Wagen ein paar Meter auf Seite zu fahren.

[schnaeutz]

Aktualisierung:
Lt. Werkstatt ist die Batterie in Ordnung. Man hat sich daher an Smart direkt gewandt. Auskunft von dort, evtl. liegt es am Ladekabel (habe Original Mennekes) oder an der Wallbox. Keine Ahnung, was letztere mit der Restreichweite zu tun hat. Aber ich hatte an Vortag an einer öffentlichen Ladesäule getankt. Irgendwie habe ich den Eindruck, man möchte die Ursache in die Shäre des Kunden verlagern. Auch die 12-Volt-Batterie wurde ins Spiel gebracht.

Das hat definitiv nichts mit dem Kabel zu tun. Schon 2x nicht, wenn ein original Mennekes hast. Das sind die Entwickler von Typ 2, wenn die's nicht können, dann keiner. Lass sie reden und mit smart verhandeln, solange Dich deren Schnapsideen nichts kosten, einfach machen lassen. Normalerweise fangen sie sich selbst wieder ein.

Wann wurde der smart denn gebaut? Wenn magst, schickst mir Deine Fahrgestellnummer mal per Direktnachricht. Ende 2017 bis Anfang 2018 hatten sie teilweise teildefekte Akkus ausgeliefert. Die hatten ein ähnliches Verhalten, wie das Deiner hat.

[schnaeutz]

Nachtrag:
Die Werkstatt hatte nichts gefunden, aber aufs Gratewohl irgendwelche Software aktualisiert. Heute wollte ich wisse, ob der Fehler damit beseitigt ist und ich habe wieder die Batterie leergefahren, genauer gesagt, die letzten 11 % habe ich sie vor meiner Garage leergeheizt. Noch einmal irgendwo in der Prärie liegenzubleiben, wollte ich vermeiden. Dieses Mal verhielt sich die Batterie etwa wie es vorherzusagen war. Bei 10 % verschwand die Reichweitenanzeige. Bei 6 % verschwand der LED-Kranz in der Ladeanzeige nach und nach. Ich hatte aber bis zum Abbruch des Experiments immer noch eine LED-Reihe bis 50 %. Schließlich waren es 0 % SoC. Da ging das Auto immer noch nicht aus. Ich habe die Sache nicht weiter bis zum bitteren Ende betrieben, sondern den Ladestecker angeschlossen.

Was ich auch noch gelernt habe ist, dass man sich unter 30 % nicht mehr auf die Reichweitenanzeige verlassen kann. Bei 21 % SoC bin ich 3,6 km Landstraße gefahren und habe 5 Prozent Ladung verloren, also 720 m je Prozent. Die Reichweitenanzeige hingegen war etwa 1,1 km je Prozent SoC. Wenn man sicher gehen will, sollte man 0,5 km je Prozent SoC rechnen. Schließlich könnte die Reichweite im Bereich unter 10 % SoC noch stärker sinken. Wobei die Reichweite je Prozent SoC nach meiner Beobachtung bereits bei 50 % schneller sinkt als über 50 %. Ist aber wohl normal, wie nette Forenkollegen mir bereits vorgerechnet haben.

Fazit: Ab 30 % SoC sollte man eine Ladesäule suchen, um notfalls noch zur übernächsten zu kommen oder einer Umleitung folgen zu können. Was anderes ist natürlich, wenn es in die heimische Garage geht. Da kann man sich einen niedrigeren Ladestand bei Ankunft leisten.

[tsi]

Vor meiner Tour zum Zielpunkt des e-Cannonball 2020 in Moers (600 km hin- und zurück) habe ich mit meinem 2019er Cabrio einen Härtetest gemacht, um zu prüfen, wie weit runter ich gehen kann. Nach 130 km Landstraße dann im Ort rumgefahren, bis 0% erreicht waren. Der Weg nach Hause waren dann noch knapp 3 km. Da war mir dann aber schon ziemlich mulmig. Die Leistung wird drastisch reduziert. Auch die Lüftung geht komplett aus. Selbst die Sitzheizung lies sich nicht mehr einschalten. Das war wohl ganz schön knapp.
Mein Mut auf der Tour war dann aber umso größer. Bin teilweise mit 5% an der Säule angekommen. Plan B und C waren aber immer im Voraus geplant. Nur einmal habe ich die Säule nicht sofort gefunden. Die App zeigte ich bin 15 m entfernt und ich seh sie einfach nicht. 10 Minuten den dortigen McDoof umkreist. Lösung: die Säule war auf dem komplett dunklen Hof von ATU. Funktioniert hat sie aber problemlos.

[SmartDi]

Frei nach dem Motto, no risk, no fun

[tsi]

Genau. Anders wäre die lange Strecke aber auch nicht machbar gewesen. Der Smart ist halt kein Langstreckenauto. Ich war allerdings vor Corona schon auf vielen E-Auto-Treffen, z.B. in Horb. Das sind von mir ebenfalls ca. 600 km hin- und zurück. Um so was mit dem Smart zu machen muß mal halt leicht einen an der Waffel haben. Wir haben seit Juni auch noch einen e-Golf. Trotzdem fahre ich immer noch viel lieber mit dem Smart, natürlich auch weil‘s ein Cabrio ist.

[schnaeutz]

Im Autoreisezug ist der Smart komplett langstreckentauglich!