Wie fährt man einen eMotor besonders effizient?

[eMarkus]

Das andere Problem ist die Reifenabnutzung. Ein Satz Tesla kostet über 1000 Euro und die sind bei starkem Beschleunigen und starkem Bremsen in einer Saison durch.

[Taxi-Stromer]

Wer mit einem Elektroauto andauernd stark beschleunigt und bremst, hat den Sinn eines Elektroautos nicht richtig verstanden....

[nr.21]

bin gerade in Norwegen unterwegs. Das ist geradezu das Idealland für sparsames E-Auto-Fahren. Selbst bei Tausenden von Höhenmetern rauf und runter pendelt der Verbrauch zwischen 9,5-11,5 kWh beim Ioniq.
Und warum ? Weil man in Norwegen sehr selten mehr als 80 km/h fahren kann oder darf.
Und Bergstraßen sind eben auch ständiges Beschleunigen und Rekuperieren.
Die Geschwindigkeit ist das A und O. Alles andere sind im Prinzip Peanuts, die sich nur bemerkbar machen, wenn man eh schon sparsam fährt.

[Jack-Lee]

"Pulse and Glide" hilft auch beim E Auto.
Man darf nicht vergessen, dass ein normales E Fahrzeug mit einem cwA Wert von 0,6 und einem Gewicht von 1,5Tonnen, sowie einer Getriebeuntersetzung von 10:1 bei 90km/h hinterm LKW lausige 8Nm vom Motor abverlangt um die Geschwindigkeit in der Ebene zu halten.
Und das bei Motoren die eigentlich 250-400Nm Peak können. Wenn man da im Wirkungsgraddiagramm mit der Lupe am unteren Rand sucht, wird man sehen : Da hat man dann plötzlich nur noch 80% Wirkungsgrad, teilweise weniger. Und schwupps sind 10% Reichweite weg.

Aber ja, Geschwindigkeit ist das A und O. Immerhin gehen die Verluste hoch drei in den Verbrauch ein. Mit einem Velomobil braucht man bei 100km/h nur etwa 0,7kWh/100km, mit einem sparsamen KFZ ca. 10kWh/100km und mit ner Oberklasse 20kWh/100km...

[Helfried]

"Pulse and Glide" hilft auch beim E Auto.

Habe ich mit dem Ioniq schon probiert im Detail. Bringt nichts.
Ob beschleunigen und auslaufen lassen oder konstant fahren, alles ziemlich bis ganz egal. Es zählt nur die Geschwindigkeit.

Erika: Oops, steht ja eh schon alles da. Was für ein alter Thread!

[Jack-Lee]

Das scheint auch von Fahrzeug zu Fahrzeug unterschiedlich, nicht nur beim Verbrenner. Während ich mit "Pulse and Glide" bei meinem 86C Polo den Verbrauch auf unter 4l/100km drücken konnte (nominal 7,6l/100km!), machte es beim Smart Roadster kaum einen Unterschied. So auch beim E Fahrzeug. Mein Honda E reagiert recht stark auf "Pulse and Glide". Die letzten Vergleichsfahrten sagten was von ca. 2kWh/100km mehr bei Fahrten per Tempomat hinterm LKW im Vergleich zu "Pulse and Glide".

[Michael_Ohl]

Meine versuche Hypermiling zu fahren fanden mit einem Kangoo ZE statt auf dem Weg von Halstenbek nach Wangern auf Poel. Grund war eine NEFZ Reichweite von 170km und ein Strecke von 165km als normalerweise nicht ohne Zwischenladung sicher zu schaffen. Habe ich mehrfach geschafft sogar nur bis zu 25km Restreichweite. Optimal war ein Strecke über winzige Dörfer mit Landsträßchen auf denen man zwischen 50 und 60km/h fahren konnte ohne Beschleunigung ohne Rekuperation und ohne viele Wechsel der Fahrgeschwindigkeit. Sommer und Windstille sind auch nötig.
Starkes Beschleunigen ist immer unproduktiv, allein durch Reifenabrieb mehr Schlupf höhere Ströme in allen Kabeln, mehr Verluste in der Motorwicklung, mehr Verluste in allen Leistungshalbleitern usw.
Die Rekuperation hat über alles bestenfalls 80% Wirkungsgrad und gehört daher natürlich nur im vergleich zum mechanischen Bremsen auf die Gewinnerseite, sonst ist ausrollen oder am besten möglichst gleichmäßiges fahren immer besser.

mfG
Michael

[Redstar92]

Hallo funbranke,(50 bis 80 %?)
da jedes (e-)Auto seine eigene Charakteristik hat, meine ich, daß man meine Antwort nicht verallgemeinern kann. Wir beide fahren den e-up!, somit beziehe ich mich nur auf den e-up!:
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß bei mäßiger Beschleunigung (Schätzeisen-Zeiger bei 3 ... 4, max 6) ein geringerer Verbrauchswert erreicht wird, als bei voller Beschleunigung.
Fahren ohne Geschwindigkeitsveränderung ist am effizientesten.
Wenn wir "sparsam" langsamer werden wollen:
Rekuparieren gewinnt nur einen Teil der Energie (50 bis 80 %?) zurück, das ist natürlich die bessere Wahl als "herkömmliches Bremsen" aber trotzdem verlustbehaftet.
Richtiges "Gleiten", wie es mein Lupo 3L macht, kann der e-up! nicht, der Modus "D", oft als gleiten bezeichnet, ist die geringste Rekuperationsstufe.
Der e-up! hat einen permanentmagneterregten Synchronmotor und KEINE Kupplung. Sollte man "Segeln" wollen, indem in "N" ausgerollt wird, ist das nicht günstig, da dieser Motor konstruktionsbedingt zum Gewährleisten des Neutrallaufs Energie verbraucht. Deshalb kann der e-up! nicht wirklich segeln, aber der Modus "D" kommt dem schon recht nahe (Rekuparation ca. 1kWh mit ca. 0,2 bis 0,5kWh Verlust). So ist der Verbrauch schon sehr nahe an günstigst.
Will ich dieses toppen, verringere ich (FALLS möglich) vorausschauend die Geschwindigkeit so, daß der Verbrauch leicht über 0 liegt, also kurz bevor er zu rekuperieren beginnt. Dabei reicht die verbrauchte Energie nicht mehr, um die Geschwindigkeit zu halten, es wird aber auch nicht der Verlust des Rekuperierens bewirkt. Letztendlich schaue ich in die WeConnect: ist der Rekuperationsfaktor klein (unter1) UND habe ich nicht die Bremsklötzer (Vollbremsung) benutzt, war die Fahrt besonders effizient.
So sollte der Verbrauch gut einstellig sein/werden
Übrigens stelle ich fast immer das Klimapanel ab (Lüfter runterregen, dann nochmal runtertasten) - dann ist das ein Blackscreen. Ich sehe keinen Sinn darin, daß eigentlich IMMER Energie verbrannt wird, um die vorgegebene Temperatur zu erreichen/halten: Klimakompressor oder Heizung arbeiten eigentlich ständig. Das spiegelt sich im Nebenverbrauch nieder, de liegt bei mir um die 1 oder weniger.

[funbrake]

Danke Redstar92 - wie man beim Fahren Stromsparen kann, ist mir bewusst (Verbraucher aus, Geschwindigkeit runter, ausrollen statt rekuperieren, Reifendruck, Radkappen, Vorheizen mit Kabel statt Akku, etc.). Darum ging es mir in diesem Thread nicht. Mich hat viel mehr die theoretische Frage beschäftigt, in welchem Bereich Elektromotoren wirklich effizient laufen.
Deine Aussage

Fahren ohne Geschwindigkeitsveränderung ist am effizientesten.

glaube ich ohne Belege nicht. Ich behaupte sogar, das Gegenteil ist der Fall!

Wenn man in das Diagramm auf Seite 1 guckt sieht man, dass gerade im Teillastbereich (also wenn man konstant ohne Geschwindigkeitsänderung fährt) ist die Effizienz (wohlgemerkt Effizienz, nicht der Verbrauch) besonders schlecht ist.

Und genau das sorgt dafür, dass die Eco und Eco+ Programme, die die Leistung des Fahrzeugs begrenzen und das Fahrzeug somit mehr in den ineffizenten Teillastbereich zwingen, eher kontraproduktiv sind. Natürlich sorgt die verringerte Leistung in der Praxis dafür, dass der User erst später schnell und weniger lange schnell fährt.

Würde ich wirklich sparsam fahren wollen, so müsste ich (so denke ich) zügig beschleunigen und die Endgeschwindigkeit dafür etwas verringern.

[Odanez]

@funbrake dann schau mal was Michael_Ohl dazu geschrieben hat. Das Diagramm zeigt nur einen kleinen Teil der Gesamtsituation, alles was zwischen Batterie und Straße passiert ist da wichtig, und teilweise deutlich wichtiger als der Wirkungsgrad des Motors.