eGolf 300 Verbrauch und Reichweite im realen Autobahnbetrieb

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Re: eGolf 300 Verbrauch und Reichweite im realen Autobahnbetrieb

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Ja, der Golf ist echt unbrauchbar. Bei der Abholung unseres zweiten eGolfs haben wir auf 500km Strecke doch glatt eine Stunde länger gebraucht als das Model S was mit uns unterwegs war! Und dabei haben wir nichtmal auf optimale Ladefenster beim Golf geachtet! Indiskutabel!

Wer Ironie findet darf sie behalten.

Nein, ganz im Ernst. Wer dem Golf die Langstreckentauglichkeit pauschal abspricht hat sich mit dem Wagen nicht beschäftigt. Alles bis 2 mal Nachladen ist im Winter wie km Sommer möglich ohne ins Rapidgate zu laufen, im Winter auch mehr.
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Re: eGolf 300 Verbrauch und Reichweite im realen Autobahnbetrieb

Misterdublex
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Heute bin ich mit dem e-Golf mit 60%-Akku-Füllung in eine 300 km-Runde gestartet. Dabei habe ich 3x DC und 2x AC geladen. Einen Einbruch der Ladeleistung habe ich bei der 3. DC-Ladung nicht feststellen können.

Temperatur 7h: -6 Grad Celsius, trocken

Temperatur 12h: 4 Grad Celsius

Meine Ladestopps waren wie folgt:

1. 40-67%, Maximum 25 kW DC am Innogy 150 kW-HPC (vermutlich noch zu kalt)

2. 37-85%, Maximum 38 kW DC am Innogy 161 kW-HPC

3. ca. 75%-95% an AC mit 7 kW (hatte 1 Stunde was zu erledigen)

4. 47-65%, Maximum 40 kW DC am Innogy 150 kW-HPC (der Selbe wie 1., jetzt vermutlich warm genug)

5. 45-57% an AC mit 7 kW (nur vollständigkeitshalber.

In diesem Rhythmus schien es kein Rapidgate gegeben zu haben. Ich vermute, da spielte die Tatsache eine große Rolle, dass ich aus der eisekalten Nacht heraus gestartet bin und versucht habe kleine DC-Ladehübe zu machen. Auch die Stunde Pause könnte sich ausgewirkt haben.
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Re: eGolf 300 Verbrauch und Reichweite im realen Autobahnbetrieb

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Hier riecht's nach Troll.
e-Golf
e-tron
26kW PV+15kWh Speicher

Re: eGolf 300 Verbrauch und Reichweite im realen Autobahnbetrieb

egolfi2020
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Vielen Dank für die detaillierten Antworten. Da ich scheinbar etwas sehr kritisch geschrieben habe:

1) Der eGolf ist unter der Berücksichtigung der Reichweiteneinschränkungen ein geniales Auto für alle die max. 100km am Tag fahren, insbesondere zum aktuellen Preis und mit der guten Qualität eines Golfs
2) Ich will definitiv nicht den Diesel loben. Ich glaube keiner, der einmal den Fahrkomfort und Fahrspaß eines Elektroautos erlebt hat, will zum Verbrenner zurück.

Ja, vermutlich habe ich mich im Vorfeld nicht genug mit der Thematik beschäftigt und der eGolf ist für mein Fahrprofil mit regelmäßigen Touren >200km nicht das ideale Auto. Umso wichtiger finde ich es jedoch dabei zu helfen, vor dem Kauf die richtigen Erwartungen zu wecken.

Eine sehr gute Studie / Methodik zum Thema Langstreckentauglichkeit habe ich im P3 Charging Index gefunden.
1) Die Kernaussage ist: Ein e-Auto ist langstreckentauglich, wenn es 300km in 20min nachladen kann.
2) Diese Logik halte ich für sehr realitätsnah, denn ca. alle 300km wird fast jeder eine Pause machen und mit Beine vertreten und dem Gang ums Eck sind 20min schnell um
3) Keines der aktuellen e-Autos inkl. Model 3, Taycan, etron und ID.3 schafft diesen Wert
4) Weitere Nebenaussagen:
a) Zur Darstellung von realitätsnahen Verbräuchen werden ca. 23% auf den Hersteller-WLTP Wert draufgeschlagen (deckt sich mit meiner Erfahrung)
b) Die aktuellen Vorzeige e-Autos M3, ID.3, Taycan schaffen einen P3 Charging Index von 0,7 Punkten, was einer Pause alle 200km entspricht

Leider wurde der eGolf nicht getestet, nach der P3 Methodik würde der eGolf 300 aber grob überschlagen bei ca. 0,25 Punkten landen; das entspricht einer Pause alle 75km (deckt sich mit meiner Erfahrung). Der eGolf ist also definitiv nicht langstreckentauglich!
1) Der Realverbrauch nach der P3 Logik mit Realitätsaufschlag liegt dann bei ca. 18kw/100km
2) Bei voller 40kw Ladeleistung werden im Idealbereich in 20min ca. 13kwh nachgeladen -> das reicht für ca. 75km -> 75km/300km = 0,25 Punkte
3) Selbst der komplette Schnelllade-Idealbereich (d.h. 20% bis 80%) bedeutet nur 18kwh Kapazität -> das reicht für ca. 100km und dauert ca. 27min

Wenn meine Bereitschaft für die Elektromobilität sich dadurch auszeichnet, dass ich bereit bin ...
1) auf einer 300km Strecke fünf Ladestops einzubauen,
2) für eine 500km Strecke eine Stunde länger zu brauchen als ein anderes E-Fahrzeug bzw. vermutlich 2h länger als ein Verbrenner,
3) mit max. 100km/h unterwegs zu sein,
4) ohne Klimaanlage oder sonstige Komfort-Funktionen auszukommen
... dann bin ich definitiv noch nicht bereit für die Emobilität. Aber vermutlich weitere 95% der Menschheit ebenfalls nicht.

E-Autos machen mega Spaß und der eGolf ist ein geniales Auto für alle die unter 100km am Tag fahren; für Strecken ab 200km ist der eGolf ohne massive Einschränkungen nicht zu gebrauchen.

Re: eGolf 300 Verbrauch und Reichweite im realen Autobahnbetrieb

Misterdublex
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Also ich nutze den e-Golf300 regelmäßig für eine 210 km lange Runde.

Das geht problemlos mit 1x 7 min nachladen an CCS.

Start bei 100%, ECO-Modus ACC auf 120 km/h (schneller geht eh nirgends), Ankunft dann nach 105 km mit 40-45% Rest.

Dann vor Ort entweder während des 1-2 stündigen Aufenthalt mit 7,2 kW an AC laden und dafür dann zusätzlich 15 min laufen (was ich nicht immer will) oder auf dem Rückweg 1x für 7 min an CCS nachladen. Dann komme ich im roten Bereich wieder zu Hause an. Dann lädt er danach zu Hause oder öffentlich an AC wieder auf.

Meine Erfahrung daher, wer 200 km am Tag fahren muss, der schafft das problemlos. Achja, unserer ist jetzt 2,25 a alt, ich habe also Erfahrung!

Diesen Index den du benennt, wie kommen die Autoren auf die Randbedingung 20 min für 300 km nachladen?

Ist das wissenschaftlich verifiziert, dass das die übliche Pausenabstand-Pausenlänge-Beziehung ist, den zum Beispiel eine Familie mit 2 kleinen Kindern auf ihrer 700 km Urlaubsfahrt einhält? Das wage ich zu bezweifeln, unsere wollen spätestens nach 1 Stunde raus aus dem Auto, also ca. 100 km und würden dann auch gerne länger als 20 min außerhalb des fahrenden Autos bleiben.

Auf wen ist dieser Index denn nun zugeschnitten?
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Re: eGolf 300 Verbrauch und Reichweite im realen Autobahnbetrieb

barfußelektrisch
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Wichtig ist natürlich noch die Unterscheidung, ob man zu Hause laden kann oder nicht. Wenn ja, macht das nochmal einiges deutlich entspannter.
e-Golf seit 01/2020

Re: eGolf 300 Verbrauch und Reichweite im realen Autobahnbetrieb

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Eine Pause alle 75km? Gut das mir das keiner gesagt hat, sonst hätte ich die 56.000km im e-Golf echt anstrengend gefunden, und hätte mir keinen zweiten gekauft!

Ne ernsthaft: das doppelte ist realistisch (als worst case). 150km entspricht 21kWh/100km, und das schafft man nur mit Bleifuss oder Sauna ohne Wärmepumpe. Mit etwas Übung und nicht im Winter geht deutlich mehr.
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Re: eGolf 300 Verbrauch und Reichweite im realen Autobahnbetrieb

mickk
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Die "P3 Group" sagt also, dass derzeit kein einziges BEV ihre Anforderungen an ein Langstreckenauto erfüllt.

Klassische Folgefrage bei der Medienanalyse: Cui bono?

Die Kernkompetenz von P3 liegt im technischen Bereich anscheinend in der ingenieurmäßigen Beratung zum Antriebsstrang von Brennstoffzelle und Wasserstoff.
https://www.p3-group.com/expertisen/ele ... ebsstrang/

Es kann damit eigentlich nicht verwundern, dass bei P3 die BEV-Technologie nicht gut abschneidet, kommen die mutmaßlich besten Auftraggeber von P3 aus einer gehypten Konkurrenzbranche, die aktuell bekanntlich keine Gelegenheit auslässt, mit viel PR und Bannerwerbung die angeblichen Vorteile von Wasserstoffantrieben herauszustellen und BEV zu diskreditieren. Die naheliegende Frage nach der faktischen Verfügbarkeit von Lade-/Tankmöglichkeiten unterwegs und auch zuhause ist also vermutlich zwangsläufig schon deshalb kein Kriterium in der Untersuchung, weil es die bei H2 schlechterdings nicht gibt.

Ein gewisser Bias macht eine Untersuchung aber natürlich nicht per se invalide. Daher sind in sachlicher Hinsicht natürlich die Fragen von @Misterdublex genau richtig: Wo kommt die willkürlich anmutende Schwelle von 300km/20Min her? Warum nicht gleich 600km/2 Minuten? Warum nicht 250km/40 Minuten? Wessen Fahrprofil liegt da zugrunde? Wo kommen die 25% Aufschlag auf WLTP her? Wie stark müsste man an diesen (sind das überhaupt alle?) Stellschrauben drehen, damit wenigstens einige BEV zum "tauglichen" Langstreckenfahrzeug werden?

Letztlich sind gerade beim eGolf die tatsächlich mögliche Reichweite, Einflussfaktoren für die Reichweite, Ladedauer, Rapidgate etc umfassend bekannt und dokumentiert. Ein wenig darf es daher auch verwundern, wenn die vorhandenen Erkenntnisquellen vor Kauf/Leasing nicht genutzt werden.

Einen Golf (zB TDI) hätte ich zudem auch bei ausreichender Reichweite nie als Langstreckenfahrzeug gekauft. Da fehlt es noch an vielen weiteren Annehmlichkeiten wie langem Radstand, gescheiten Sitzen etc.

Bei kritischer Selbstreflektion dürfte der e-Golf also von vornherein für den angestrebten Zweck ungeeignet gewesen sein, oder nicht, @egolfi2020 ?

Re: eGolf 300 Verbrauch und Reichweite im realen Autobahnbetrieb

klwinkel
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Also fur einer der jeden tag 200+km auf die autobahn razen wil, ist der e-golf nicht das richtige auto, fur die andere 95% ist es ein sehr gutes und komfortabeles auto.

Re: eGolf 300 Verbrauch und Reichweite im realen Autobahnbetrieb

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Ganz ehrlich, eGolfi hat doch Recht. Selbst alle 150km laden müssen kann schon sehr nervig sein, würde aber noch gehen wenn, ja wenn man sich auf 100%igen Ladeerfolg verlassen könnte. Leider fehlt mir beim letzten Argument das Vertrauen
Ja, einige hier haben ja noch nie Probleme gehabt, ich hingegen schon und ich kann diese Unsicherheit einfach nicht wegleugnen. Man kann längere Strecken fahren, aber mit einem Golf TDI ist das für den Normalverbraucher tatsächlich stressfreier und derzeit nichtmal teurer.

Trotzdem bekommen wir nun auch noch so nen e-Golf in den Haushalt, da nach Retrospektive auf die letzten Jahre erstaunlicherweise herauskam, dass die längste an einem Tag gefahrene Strecke nur rund 400km waren.
Einer Auswertung von Telematikdaten einer KFZ Versicherung zufolge sind übrigens knapp die Hälfte der PKWs im Testfeld von mehreren tausend Fahrzeugen innerhalb eines Tageszeitraumes nie jemals weiter als 250km gefahren(!)
Also einfach mal eine Entscheidungsmatrix im Kopf erstellen und dabei ganz nüchtern mit realen Nutzungsszenarien die Relevanz des Themas Langstrecke hinterfragen.
In unserem Falle überwiegen halt andere Eigenschaften (nicht tanken müssen, Kraftentfaltung, Ruhe, kaum Wartungsbedarf, uneingeschränkte Kurzstreckentauglichkeit) mit großem Vorsprung vor den seltenst abgeforderten Langstreckeneigenschaften.
SmartED - einfach, wie für mich gemacht
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