ID.3 Reichweite

[in.willofs]

@ArtemN: also da hast Recht wenn man mit angepasster Fahrweise mehr Kilometer schafft; aber ich spreche hier von normaler Fahrweise und die ist nun mal so wie man sie aus dem Verbrenner kennt. Ich denke nicht dass meine Frau zu schnell und unwirtschaftlich fährt und somit würde ich sie auch als "normalen Fahrer" bezeichnen.

[in.willofs]

Nichts desto trotz finde ich eine Reichweite von 229 km nicht sonderlich dolle. Sollte zwar den Meisten genügen, aber ich hatte mir schon 300 km erhofft, auch bei kühleren Temperaturen. Ist natürlich auch schwierig, jeder fährt anders, andere Reifen, Umgebung usw.

das hatten wir uns auch

[coronav]

Das ist doch einfach Physik. Ein Liter Diesel hat ~9,8 kWh Energie.

Ergo: Der ID3 ist ein sehr sparsamer Diesel (18 kWh auf 100 km == 1,84 l Diesel / 100 km) mit einem 6,3-Liter-Tank (davon nur 5,92 Liter nutzbar). Und während beim Diesel die Heizung "kostenlos" ist (fällt sowieso an), kostet die beim Elektroauto extra.

Also, fahrt entsprechend.

[JackD]

Beim Verbrauch liege ich aktuell bei ca. 24kWh/100km (viele Kickdowns, insgesamt 83km Strecke). Waren aber bislang alles Kurzstecken < 14 km wo die Heizung voll zuschlägt. Bei meiner gestrigen kleinen Ladetour bin ich bei 4°C und Winterreifen mit 25,2kWh hingefahren (15 km) und im warmen Auto mit 17,1kWh (13km) zurück. Die Heizung auf Kurzstecken sollte man nicht unterschätzen. Da ist aber auch die Reichweite nicht so relevant.

[ArtemN]

@ArtemN: also da hast Recht wenn man mit angepasster Fahrweise mehr Kilometer schafft; aber ich spreche hier von normaler Fahrweise und die ist nun mal so wie man sie aus dem Verbrenner kennt. Ich denke nicht dass meine Frau zu schnell und unwirtschaftlich fährt und somit würde ich sie auch als "normalen Fahrer" bezeichnen.

Also ich musste meine Fahrweise bei der Probefahrt nicht anpassen und hatte einen Verbrauch von 13 kWh. Bin auch 109 km gefahren. Also alles ausprobiert. Ergibt eine Reichweite von 450 km. Und ich bin wirklich nicht sparsam gefahren. Da geht dann auf jeden Fall noch mindestens 1-1,5 kWh runter wenn ich will. Bei der Probefahrt hatte ich meine ganze Familie dabe(Frau und 2 Kinder) also war das Auto auch ziemlich voll. Heizung hatten wir auch an. Von daher denke ich es war sehr nah an der Realität. Wenn ich das Auto alleine fahren werden auf Kurzstrecke, wird mir die Sitzheizung ausreichen, dadurch spare ich wieder Energie. Deshalb bitte nicht von seiner eigenen Fahrweise und Fehlern auf das Auto alles schieben. Das Auto ist sparsam, man kann es aber auch mit sehr hohem Verbrauch fahren, geht alles.

[AuToFahrer]

Unabhängig davon was der ID.3 schafft, scheint aber bei BEV der äußere Einfluss stärkere Auswirkungen auf den Verbrauch zu haben als bei Verbrennern, was wohl auch daran liegt, dass der Verbrauch im Vergleich schon deutlich geringer ist und daher entsprechende Änderungen prozentual größer ausfallen.

Sprich: Ein Benziner braucht im Sommer beispielsweise 7l auf 100km, das sind also rund 60kWh/100km. Im Herbst bei schlechtem Wetter braucht er beispielsweise maximal 8l auf 100km, also rund 69kWh/100km. Mit 50l Benzin kommt er trotzdem noch über 600km.
Das BEV braucht im Sommer vielleicht 15kWh/100km und im Herbst bei schlechtem Wetter auf einmal 20kWh/100km. Obwohl es selbst dann immer noch nur ein Drittel des günstigsten Verbrauchs vom Benziner hat, ist sein Verbrauch auf einmal 33% höher, wo er beim Benziner nur 15% höher war. Das BEV kommt mit seinem 58kWh Akku dann also nicht mal mehr 300km weit.
Um also auf gleiche Reichweiten im Winter zu kommen, muss beim BEV der Akku halt deutlich größer als heutzutage üblich sein, nämlich irgendwas um die 120-150 kWh.

(Alles bei Annahme: 1l Benzin hat Energiegehalt von 8,6kWh).

Ich würde also im Endeffekt nicht sagen, dass ID.3, Kona, Zoe, eNiro oder wie sie alle heißen einen zu hohen Verbrauch, sondern wenn dann zu eine geringe Akku-Kapazität haben. Ich glaube nämlich nicht, dass sich der Verbrauch noch deutlich reduzieren lässt (sprich auf die Hälfte im jeweiligen Szenario).

Letztlich muss sich also jeder selbst fragen, wieviel Reichweite er ohne nachladen wirklich benötigt. Diese Frage hat sich beim Verbrenner bisher halt nicht gestellt.

[gohz]

Ich denke nicht dass meine Frau zu schnell und unwirtschaftlich fährt und somit würde ich sie auch als "normalen Fahrer" bezeichnen.

Problem ist halt die Heizung, insbesondere wenn man keine Wärmepumpe hat, braucht der Tauchsieder ziemlich viel Strom. Lösung ist statt mit der normalen Heizung mit Sitzheizung zu fahren. Oder das Auto an der Wallbox vorzutemperieren.

Wenn man mit dem Verbrenner fährt, findet man sich auch damit ab, dass es ziemlich lange dauert bis der Innenraum warm ist und akzeptiert einen Mehrverbrauch im zweistelligen Prozentbereich. Fällt kaum auf, weil fast niemand auf die Restreichweite schaut....
Dagegen will man beim Elektroauto, dass es nach wenigen Sekunden im Innenraum angenehm warm ist. Dieser Komfort, den man vorher nicht hatte, kostet halt.

Andererseits ist der Akku des ID.3 so groß, dass den meisten Fahrern das bzgl. Reichweite vermutlich ziemlich egal ist.

Klärt das mit Deiner Frau und der Verbrauch wird runter gehen und die Reichweite wird steigen. Meine Vermutung ist, dass Deiner Frau dann die Reichweite egal ist und sie es lieber warm hat.

Nach meinen Erfahrungen mit dem Plugin-Hybriden ohne Wärmepumpe würde ich persönlich kein Elektroauto ohne Wärmepumpe kaufen. So wie ich keinen Wäschetrockner ohne Wärmepumpe kaufen würde.

[spark-ed]

Ohne natürlich den individuellen Fahrstil eines typischen, frischgebackenen ID.3 Fahrers zu kennen, aber die hier durchschnittlich genannten Verbräuche finde ich doch eher hoch.
Unser eGolf verbraucht bei aktueller Witterung immer noch <15kWh/100km im gemischten Fahrbetrieb (50%AB/ 30%Landstrasse/ 20%Stadtverkehr)
Da meine Frau das Auto fährt, weiß ich, das das zu 100% mit Heizung ist.

Der eGolf ist weder leicht noch extrem aerodynamisch, wie kommen da derartige Verbrauchsunterschiede zustande.
Hier reichen 31kWh netto aktuell immer noch für >=200km und der ID.3 hat eine fast doppelt so große Batterie...

[Karl-Heinz]

@in.willofs Mit ecalc, kannst Du einen Streckenverbrauch simulieren und hast eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten, mit denen Du ein Gefühl für die Verbrauchseinflüsse bekommst. So hat z.B. das Reifenlabel A (energieeffizient) ggü. B ca. 5% Verbrauchseinfluss.
Wie AuToFahrer schon beschreibt, ist jeder externe Verbrauchseinfluss wesentlich größer ggü. einem Verbrenner, da der E-Antrieb einen Gesamtwirkungsgrad von ca. 90% über einem sehr großen Geschwindigkeitsbereich aufweist.
5kWh-elektrische Heizleistung auf 20kWh-Verbrauch bedeutet, wenn Du ohne Kabinenheizung fahren würdest, dann 15kWh-Verbrauch. Eine Sitzheizung hat nur einen Bruchteil an Verlusten.
Aufgrund des sehr effizienten elektrischen Antriebsstrangs eines BEV, hat der Luftwiderstand einen größeren Anteil, was den stärkeren Anstieg vom elektrischen Verbrauch über der Fahrgeschwindigkeit erklärt.
Ergo: Obwohl der BEV-Antrieb schon von Hause aus sehr effizient ist, liegt ein sehr großer Verbrauchseinfluss am Fahrverhalten ohne an Fahrspaß einzubüßen (Geschwindigkeit, Laständerungen/ Gleichmäßigkeit der Last, Eco-Modus mit reduzierter absoluter elektrischen Leistung von Antrieb und Verbrauchern, Sitzheizung ist vor Kabinenheizung zu priorisieren bzw. zu optimieren, Vorklimatisierung der Fahrzeugkabine beim Laden und weitere fahrzeugspezifische Effizienzprogramme).
Es braucht gerade vom Verbrennerumstieg auf ein BEV, eine Zeit um mit einem BEV (ID.3) effizient fahren zu können.

[walip]

Ich glaube, das es bei 58kW gar keinen größeren Akku bedarf. 250/300 km fahren, dann Pinkel- bzw. Zigarettenpause zwischendrin und weiter gehts. Für Kurzstrecke ist 58kW vollkommen ausreichend. Bei Langstrecke hätte ich mir gewünscht, das VW Tesla zeigt:"Ja, wir können auch schnell laden wie Supercharger". Das ist leider nicht der Fall. Aber an jedem Autobahnrastplatz CCS Supercharger und ID3s mit 250kW Ladeleistung und worüber wir hier jetzt klagen ist Vergangenheit. Das ist meine Meinung.

Und wenn ich in meinen 10kW LiFePo4 Heimspeicher max. 140A drücken kann, dann hätte ich schon erwartet, das ein 58kW Autoakku auch min. 250A vertragen kann bzw. der so gebaut wird, das es für Langstrecke möglich ist. Das wäre zumindest mein Ansatz zur Elektromobilitätswende und zur Marktführerschaft im Bereich EAutos.
Also 10 Minuten Pause nach 250km wie beim Tanken und dann wieder 250km im Tank haben ist dann genau das, was ich auch für die Benzin/Dieselzapfsäule brauche.