Brennstoffzellenautos-Sie kommen doch!(Tankstelle in Tirol)

[green_Phil]

Na jetzt mal nicht untertreiben, auch EVs sind nicht mehr so einfach, dass man wirklich etwas selbst machen kann. Die gesamte HV-Elektronik ist tabu...

[Toumal]

Na jetzt mal nicht untertreiben, auch EVs sind nicht mehr so einfach, dass man wirklich etwas selbst machen kann. Die gesamte HV-Elektronik ist tabu...

Nicht wirklich. Die Regler bestehen aus gestackten FETs, wie die Ansteuerung funktioniert ist bekannt, und das Laden/Balancen ist auch kein riesiges Geheimnis. Und Leute bauen sich selbst ihre Autos zum EV um. Nicht ganz ungefaehrlich, aber machbar.

[green_Phil]

Umbauen ist das eine, beispielsweise ist es aber unglaublich schwierig (und gefährlich) in meinen i3 selbst einen größeren Akku einzubauen. Die Ladeelektronik hat dann die falschen Kurven, das Kühlsystem müsste angepasst werden, die Protokolle... Naja, einfach ist anders. Komplex ist das schon auch.

[Toumal]

Ich kann dir versprechen dass du in deinen i3 als nicht-BMW-Mann garnichts einbauen wirst, genausowenig wie beim Zoe. Das liegt aber nicht daran dass das so komplexe Materie ist, sondern dass das schlichtweg ein proprietaeres System ist.

[green_Phil]

Da sehe ich aber keinen Unterschied zum Wasserstoff. Den kann man auch daheim herstellen, komprimieren und tanken. Auch dafür braucht man ein Protokoll, extra Geräte (Wallbox/Hydrolysereaktor) und Geld. Technisch teuer müssen Elektrolyseanlagen nicht sein, wenn es viele zu Hause haben wöllten, schätze ich, wären sie auch bezahlbar. Das Auto als solches ist läuft bei beiden unter proprietäres System.

Klar, die Infrastruktur (Tanks, Tankstellen) ist bei Wasserstoff aufwändiger (zu unterhalten), das denke ich auch.

[Vanellus]

wie willst du denn den Zuhause gewonnenen Wasserstoff auf minus 250 Grad kühlen, um ihn zu verflüssigen? Oder alternativ ihn mit 700 bar komprimieren? Hast du Behälter, die diesen Druck halten? Hast du Materialien, durch die Wasserstoff-Moleküle nicht hindurch diffundieren? Das machen sie nämlich sehr gern weil sie so klein sind.

[Toumal]

Da sehe ich aber keinen Unterschied zum Wasserstoff. Den kann man auch daheim herstellen, komprimieren und tanken.

Das glaube ich nicht. Es ist ein qualitativer Unterschied ob man eine PV-Anlage mit Batterien betreibt - das habe ich daheim auch, komplett im Selbstbau - oder man hochexplosiven Wasserstoff erzeugt und den dann auch noch mit einigen hundert Bar komprimiert. Allein der Gaskompressor sprengt das was man als "heimtauglich" bezeichnen kann.

Der Vergleich mit der E-Wallbox hinkt gewaltig

Bei der Total Tankstelle am Flughafen Berlin ist der Part mit der Wasserstoffaufbereitung und Lagerung halb so groß wie die Tankstelle samt Shop, Cafe, Burger King, Tankstellenküche, Toiletten und Dusche, Waschstraße, SB Waschboxen und Staubsauger zusammen. Die Tankstelle misst 85x77m, die Wasserstoffaufbereitung 82x41m.

Das Arbeitsplatz-Argument halte ich für Quatsch, sorry. Die Automobilindustrie wird Wege finden, wie genug Arbeit an einem BEV entsteht (Stichwort: geplante Obsoleszenz!), da hab ich keine Sorgen! Außerdem: es werden noch viel mehr Arbeitsplätze bedroht werden durch Automatisierung (siehe Lars Thomsen) - warum sollte es der Autoindustrie anders gehen? Die Welt ist im Wandel und da jetzt extra künstlich Arbeit mit Wasserstoffautos zu erzeugen, nur, weil man meint, es würde nicht jeder einzelne "Verbrennerhitzkopf" einen neuen Job finden, ist, gelinde gesagt, Quark.

Bei der Total Tankstelle am Flughafen Berlin ist der Part mit der Wasserstoffaufbereitung und Lagerung halb so groß wie die Tankstelle samt Shop, Cafe, Burger King, Tankstellenküche, Toiletten und Dusche, Waschstraße, SB Waschboxen und Staubsauger zusammen. Die Tankstelle misst 85x77m, die Wasserstoffaufbereitung 82x41m.

Total BER.jpg

Du hättest ruhig noch ein paar Schnelllader mehr und ein Dach drüber skizzieren können, so wie es bei Musks modernsten Superchargerstationen ist. Dann geht trotzdem deutlich weniger Fläche weg als für jede "normale" oder H2-Tankstelle...