Traurig

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Re: Traurig

TeeKay
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Die Konzerne bauen nicht als Reaktion auf die AKW-Abschaltung Kohlekraftwerke. Im Gegenteil: Fast alle geplanten Projekte der letzten Jahre wurden gekippt. Nicht, weil Otto Normalverbraucher mit drei Freunden dagegen protestierte, sondern weil es sich ökonomisch nicht mehr lohnt. Ich bezweifle, dass du auch nur ein einziges neues Bauprojekt seit 2011 nennen kannst.

Die Kohlekraftwerke wurden hochgefahren, weil die Strompreise sinken sie nach AKWs die billigsten Kraftwerke sind, nicht umgekehrt.
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Re: Traurig

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Das ist leider der Preis für den schnellen Atomausstieg :shock:
Ich hätte es ja begrüßt, erst aus der Kohle und dann aus der Atomkraft auszusteigen und es gern gesetzlich verankert gesehen, dass weder neue Kohle- noch Atomkraftwerke gebaut werden.
Gut, ist Träumerei...aber so hätte ich es gut gefunden.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Traurig

HED
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Alles abreißen. Egal ob neu gebaut. Dreck gibt es schon genug in der Welt. Auch hier liefert uns GAS so lange Energie, bis wir den Strom zu 100% regenerativ erzeugen können. Und danach werden die Gaskraftwerke abgerissen.

Nicht preiswert in der Jetztzeit, aber das Beste für die Zukunft. Deutschland hat genug Mittel für die Energiewende. Und selbst wenn man sich dafür neu verschuldet, in Zukunft wird Energie so teuer sein, besser als dann die Kosten zu stemmen.und die nachfolgende Generation und Wirtschaft damit zu belasten.
Die Wirtschaft ist derzeit stark wie nie, also muss die Energiewende durchgeboxt werden.

So wie es jetzt ist, es weit weg von optimal. Grüner Strom war auch noch nie teuer, das ist alles Gerede von Lobbyisten. Wer glaubt den Scheiß noch?
Zuletzt geändert von HED am Di 20. Mai 2014, 23:32, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Traurig

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Nö, dann müssten wir ja noch neue konventionelle Gaskraftwerke bauen. Das fände ich höchstens als Stabilitätsreserve betrieben aus Biogas gut. Ansonsten sollte jeder Zubau regenerativ sein.
Also ausschließlich regenerativ zubauen und erst überflüssig gewordene konventionelle abreißen.
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Re: Traurig

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TeeKay hat geschrieben:Die Konzerne bauen nicht als Reaktion auf die AKW-Abschaltung Kohlekraftwerke. Im Gegenteil: Fast alle geplanten Projekte der letzten Jahre wurden gekippt. Nicht, weil Otto Normalverbraucher mit drei Freunden dagegen protestierte, sondern weil es sich ökonomisch nicht mehr lohnt. Ich bezweifle, dass du auch nur ein einziges neues Bauprojekt seit 2011 nennen kannst.

Die Kohlekraftwerke wurden hochgefahren, weil die Strompreise sinken sie nach AKWs die billigsten Kraftwerke sind, nicht umgekehrt.
Wir scheinen hier aneinander stark vorbeizuschreiben. :lol: Weil sie mit AKW nun keinen Profit mehr machen können hat sich das schon auf die Kohlekraftwerke verlagert. Schuld ist die Politik mit geringen Kosten für die CO2-Zertifikate.An Windenergie im Binnenland oder Photovoltaik haben die Konzerne noch nie gedacht .
Mir gefällt hier auch nicht dass beispielsweise von billigem Atomstrom oder Kohlestrom geschrieben wird. Dieser Strom ist keinesfalls billig wenn man externe Kosten und gezahlte Subventionen einbezieht.Atomstrom ist mittlerweile sogar der teuerste Strom überhaupt und da kommt wohl noch so Einiges nach ! Das ist noch nicht gegessen ! Mit dem Strom können aber die Stromkonzerne noch vorübergehend Profite einfahren. Die Folgekosten wird man höchstwahrscheinlich dann sozialisieren müssen, so ist ja die Politik. Strom konsumieren heute auf Kosten der zukünftigen Generationen ! :evil:

Viele Grüße:

Klaus
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !
Vectrix VX1, 2009; BMW i3s, 2022; Tesla M3 LR AWD, 2023

Re: Traurig

energieingenieur
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Muss mich hier Karlsson anschließen: Das ökologisch und volkswirtschaftlich vernünftigste ist, den Neubau ausschließlich regenerativ zu gestalten (dezentral, Wind, Solar, KWK, etc.) und konventionelle Kraftwerke in der Reihenfolge ihrer Effizienz/Alters abzuschalten. (Meiner Meinung nach: Zuerst Kohle und Öl, dann Kernkraft, dann soweit möglich Gas).

Wir können sowieso nicht von heute auf morgen das Stromnetz komplett umbauen. Für dezentrale und vor allem dynamisch funktionierende, nur begrenzt vorhersagbare Generatoren, wie (PV, Wind, etc.) ist die Netzregelung erheblich aufwändiger. Es müssen Systeme geschaffen werden, die das händeln können. Nämlich das vielgenannte SmartGrid, was es bis auf ein paar Rundsteuerempfänger faktisch immer noch nichtmal ansatzweise gibt. Das kann nur schrittweise passieren. Und schrittweise heißt hier vermutlich 10-20 Jahre.

Bei den Autos ist es genauso: Es ist besser, ein sowieso schon produziertes Benzin-Auto auch noch fahren zu lassen, als es "neu" zu verschrotten und dafür ein Elektroauto auf die Straße zu stellen. Ein nicht unerheblicher Anteil der Energie- und Umweltressourcen wurde durch die Produktion bereits verbraucht. Dieser Verbrauch wäre völlig umsonst geschehen, wenn das fertige Produkt nicht benutzt wird.

Re: Traurig

HED
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Karlsson hat geschrieben:Nö, dann müssten wir ja noch neue konventionelle Gaskraftwerke bauen. Das fände ich höchstens als Stabilitätsreserve betrieben aus Biogas gut. Ansonsten sollte jeder Zubau regenerativ sein.
Also ausschließlich regenerativ zubauen und erst überflüssig gewordene konventionelle abreißen.
Konventionelle Gaskraftwerke haben einen Wirkungsgrad von 70%. Steinkohlekraftwerke haben einen Wirkungsgrad von nicht mal 50%. Mit Wärmerückkopplung hat man bei Gaskraftwerken einen Wirkungsgrad von bis zu 90%!
Erdgaskraftwerke lassen sich schnell regeln, passen sich den Bedarf schneller an.

Lassen wir das Rumdoktern und machen wir den radikalen Bruch, weg von dem Konservativismus.

Bio-Gas.... ja. Aber nicht wenn es vom Acker kommt und dafür Energiepflanzen verwendet werden müsse, die Land verwüsten und für Nahrung hätten verwenden können.. Das wird in Zukunft nicht mehr machbar sein (Wachsende Weltbevölkerung).

Zunächst einmal muss der Gasverbrauch der Firmen, öffentlichen Einrichtung und der Privathaushalte sinken und zwar durch kostengünstige und effiziente Heizungs-Regelrechnik, die verpflichtend nachgerüstet sein muss.

Experten sind sich einig, dass diese Maßnahmen extrem viel sparen können, ohne die Bürger zu belasten. Nein sie werden entlastet.
Stattdessen wird alles mit mit umweltschädlichen Material aus Öl gedämmt, die nicht nur viel Geld kosten, sondern eine echte Umweltbelastung sind und gesundheitlich bedenklich sind.

Und dann kann man auch mehr Gas für die Stromerzeugung verwenden, Solange wir das ausgleichen, ist das kein Problem.
Und das soll ja auch nur eine Übergangslösung sein.
Über 50% der Haushalte in Deutschland heizt mit Gas. Da muss man ansetzen. Und dann kann man auch KWK Gaskraftwerke bauen, die eine Zukunft haben.

@ energieingenieur

Ja, aber wir brauchen große Grundlastträger. Da geht ganz ohne konventionelle Energieerzeugung leider derzeit nicht.

Und wenn dies weder mit Kernkraft oder Kohle umgesetzt werden soll, braucht man eben Gas!
Als mitteltriste Übergangslösung!
Sonst müssen wir permanent zu viel CO2 in die Luft blasen! Die Stromerzeugung macht in Deutschland den größten Anteil am CO2-Austoß aus. Und Deutschland gehört trotz seiner kleine Fläche und der vergleichsweiße niedrigen Bevölkerungszahl zu den größten CO2-Verursachern weltweit!

Besser Gas als Kohle zu verheizen.

Außerdem. Wenn wir die hoch effizienten Gaskraftwerke (Wirkungsgrad 90%) nicht mehr brauchen, kann man diese auch verkaufen, nach Indien oder China. Damit diese dann dort von der Technologie profitieren und ein Teil der Kohlekraftwerke abschalten können. Bis auch diese irgendwann mal erneuerbare Energien vollständig ersetzt werden können.

Wir sollten die Technik kostenfrei nach Indien und China bringen. Das ist unsere Pflicht! Es bringt uns allen etwas. Damit die dort weniger die Luft verdrecken und CO2 ausstoßen, denn letztendlich sitzen wir alle im gleichen Boot!

Kohlekraftwerke müssen weg, das ist ohne Alternative.

Re: Traurig

energieingenieur
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HED, was du da schreibst, finde ich auch alles überaus sinnvoll dargestellt. Mit dem Erdgas bin ich auch bei dir. Wir unterscheiden uns da glaube ich nur, in der Vorstellung des zeitlichen Ablaufs ;-)

Da ich im Heizungsbereich tätig bin, kann ich dazu eigentlich nur ergänzen: Von der zusätzlichen Regeltechnik mal ganz abgesehen: Es würde schon gewaltig was erreicht, wenn die 30-40 Jahre alten Heizkessel in den Kellern endlich mal ausgetauscht würden. Die meisten Leute betreiben ihre Heizungen, bis sie komplett auseinanderfallen. Ein sinnvolles Verständnis für Effizienz gibt es da nicht. Letztes Jahr haben wir einen Kessel Baujahr 1968(!) getauscht... Seitdem gibts da 60% Energieeinsparung. Der Betreiber hat sich schwarz geärgert, warum er das nicht schon viel früher gemacht hat... Er hatte halt den Invest von läppischen 12.000 EUR gescheut - jetzt spart er jährlich ca. 3000 EUR ein... was soll man da noch groß zu sagen...

Was an Energie verloren geht, weil Fenster gekippt werden oder Türen offen stehen ist gigantisch. Ganz schlimm sind insbesondere die Filialen diverser Bekleidungs- und Kosmetikunternehmen, bei denen es Anweisung aus der Geschäftsleitung gibt, die Türen auch im Winter offen stehen zu haben, um die Kunden in das Geschäft zu locken... Wenn man dann bei -5°C Außentemperatur hinbeordert wird, weil die Heizung angeblich nicht geht... stehen die Verkäuferinnen im kurzärmligen T-Shirt da und die Tür ist auf 6m Breite geöffnet... - da überlege ich mir dann schon, wie ich denen erkläre, dass es nur deswegen noch so warm im Laden ist, weil die Heizung aus Bestandsgründen für den Laden um Faktor 3 überdimensioniert ist...

An alle die hier mitlesen und vll. weniger Fachwissen zu Heizungen haben: Jeder, der etwas im Keller hat, was älter ist als 20 Jahre oder was nicht mindestens Brennwert-Standard ist, sollte sich dringend Gedanken über einen Austausch machen. Und zu einem Austausch gehört auch immer ein hydraulischer Abgleich der Heizkörper. Nur so wird sichergestellt, dass ein Brennwertkessel auch wirklich sein Potential nutzt. Es bringt alles nichts, wenn der Kessel zwar Brennwert kann, aber die Anlage nicht im Brennwertbereich läuft, weil die Rücklauftemperatur mangels hydraulischem Abgleich zu hoch ist. Alleine durch diese Tatsache, werden bei sehr vielen Anlagen 11% Energie vernichtet. Und wenn der Handwerkerkollege versucht, den hydraulischen Abgleich auszureden, dann hat er es selbst nicht verstanden. Dann sucht euch einen anderen.

Re: Traurig

HED
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Das stimmt alles. Effiziente Heizungen, von den du schreibst, brauchen aber auch die neuste Regeltechnik in den Wohnräumen. Ist das Fenster gekippt, wird die Leistung zurückgefahren, oder ganz eingestellt.
Moderne Systeme beziehen die Wetterdaten mit ein und regeln im Voraus nach Bedarf, um z.B. den Raum nicht unnötig aufzuheizen, wenn in 3 Stunden die Sonne auf das Dach knallt. Sie wissen wie lange es dauert, bis sich der Raum abkühlt, oder erwärmt.

Ich habe das nur angesprochen, weil mir klar ist, dass wir mehr Gas importieren müssen, währen keine Kohlekraftwerke mehr da, die wir durch Gaskraftwerke ersetzt hätten. Und dieser Mehrbedarf muss eben weitgehend neutralisiert werden.
In Solarthermie steckt auch mehr Potenzial als in Photovoltaik in Deutschland. Definitiv lässt sich so mehr CO2 vermeiden.

Ich schreibe auch die ganze Zeit von Gaskraftwerken mit Wärme-Rück-Kopplung.

Natürlich würde ich es toll finden, wenn wir die Energie 100% regenerativ ereigne könnten. Un das sollte das Ziel sein! Das dauert leider noch ein "paar" Jahrzehnte.

Je früher wir aber den Schritt vollziehen, desto mehr Nutzen hat die BRD. Im Grunde genommen sind wir uns einig.

Ich weiß natürlich, dass der Gaspreis ein vielfaches über dem von Kohle liegt! Aber die Gaskraftwerke sind effizienter und besser regelbar. Und wenn wir den Gasverbrauch für das Heizen reduzieren, können wir uns auch Gaskraftwerke leisten.

Erneuerbare und Gaskraftwerke müssen parallel ausgebaut werden um Kohlekraftwerke und A.KWs zu ersetzen.

Re: Traurig

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wenn wir hier schon bei Heizungsanlagen angekommen sind, kommt mir hier der Aspekt der Gebäudedämmung gewaltig zu kurz. Einen Neubau heute auf Passivhaus-Standard auszulegen bedeutet für die Bauherren einen Mehraufwand um die 5%.Der wahrscheinlich nach spätestens 20 Jahren allein durch eingesparte Brennstoffkosten wieder ausgeglichen ist. Das geben sie bis jetzt aber lieber für Prunkküchen und Bäder aus.
Da erfüllt der Staat nicht seine Aufgabe das einfach gesetzlich einzufordern oder alternativ deutlich zu fördern und damit die zukünftigen Bewohner vor sich selbst und den Heizkosten der Zukunft zu schützen. Man kann heute scheinbar immer noch keinen Horizont von einem Bauherr erwarten der über 5 Jahre in die Zukunft hinausgeht.
In meiner Nachbarschaft wird gerade ein Bau hochgezogen vorgesehen nur mit 30er Mauerwerk und ohne äußere Dämmhülle. Noch nichtmal mit Gasbeton-Steinen.So etwas bekommt man selbst heute noch genehmigt !
Mit guten Dämmstandards braucht es auch keine aufwendigen Heizungsanlagen mehr sondern nur noch Notbeheizungssysteme. Eine kleine Luft-Wärmepumpe reichte dafür schon aus.
Dämmmaterial muss auch nicht unbedingt aus purer Chemie bestehen. Die Preisgestaltung bei den Dämmstoffen ist aber leider so dass die Leute zu den Chemieprodukten gelockt werden. Auf jeden Fall wird auch versucht mit Naturdämmmaterialen heftige Geschäfte zu machen !

Viele Grüße:

Klaus
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !
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