Ich bin in den letzten Monaten zweimal nach Mittelschweden und zurück gefahren mit zwei IONIQ Premium Gen. 1. Einmal 3800 km und einmal 5050 km. Die Tagesstrecken lagen bei >800 km, zweimal >1000 und einmal 1380 km. Trotz reichlicher Nutzung von Gratissäulen an Supermärkten bin ich die 1000 km meist in rund 13 bis 14 Stunden gefahren (50er-Lader und Anfahrten von der Autobahn zum Shop). Die längste Tagesetappe habe ich mit IONITYs und wenigen Fastned-Ladern immer auf oder an der Autobahn und meist nur bis 80% in 17,5 Stunden gefahren – inkl. Elbtunnel-Stau und nervigem Hannover-Gap. Das ist nicht wie ein Model 3, aber absolut machbar und dank der häufigen Stops auch weniger ermüdend.
Am Morgen sprach mich bei Fredericia eine ältere Dänin mit einem Leaf an. Der sei ganz neu, aber lade nicht richtig schnell. Es sei ihre erste Fahrt auf der Autobahn. Diagnose: Rapidgate bei max. 120 km/h in Schweden und Dänemark? Es wunderte mich ein wenig.
In Eichenzell stand ich nachmittags mit einem Firmenwagen von Maingau am IONITY-Lader. Ein E-Golf, der die erste Ladung auf der Autobahn leergefahren hatte und 100 km vor dem Ziel an der IONITY-Säule mit ganzen 9 kW ludt (bei Ablesung @54%, Außentemerpatur 32° C). Die beiden guckten einen Film an. Ich parkte, steckte an, kurzer Smalltalk, aufs Klo und wieder weiter (64 kW mit dem IONIQ Gen. 1 nach 980 km Autobahn bei rund 14 kWh/100 km). Mit dem E-Golf wäre die Reise ausgeschlossen gewesen.
Mein Fazit nach diesen zwei Fahrtwochen: Ich bereue es kein Bisschen, meine FL-Reservierung zurückgegeben zu haben. Auch Björn Nyland hat ja in seinem
Video vom 6.9.20 die schlechtere Ladeleistung des IONIQ Gen. 2 bestätigt.
Vermutlich werde ich auf zukünftigen Touren auch IONIQ Gen. 2 am Lader treffen. Ich behalte vorerst die Gen. 1, weil diese Autos mich auch auf Langstrecke wirklich überzeugt haben. Und angesichts der Preise für einen ID.3 mit vergleichbarer Ausstattung und Wärmepumpe (<50.000 Euro) sind die 26.000 für einen 6 Monate alten IONIQ Gen. 1 Premium mit 6000 km nicht zuviel.