Vermieter droht mit fristloser Kündigung wegen Verlängerungskabel

[PowerTower]

Ich habe von 2012 bis 2015 auch mit Verlängerungskabel vom Balkon geladen. 2015 meldete sich die Hausverwaltung bei mir und meinte, dass das so nicht geht, aus Gründen der Ästhetik und des Brandschutzes. Allerdings haben wir das anders gelöst.

Ich habe einen Vorort-Termin mit der Objektbetreuerin meiner Hausverwaltung, dem Wohnungseigentümer und einem örtlichen Elektriker vereinbart. Dabei ging es darum eine fachgerechte Lösung zu finden. Nachdem diese ausgearbeitet war, stellte man sie bei der nächsten Eigentümerversammlung vor. Die Lösung wurde einstimmig angenommen und von da an hatte ich drei Monate Zeit zur Umsetzung mit anschließendem Rückbau der permanenten Verlängerungsleitung.

Mit dieser Vorgehensweise waren alle Beteiligten zufrieden. Dazu gehört aber auch eine gewisse Bereitschaft der involvierten Parteien, ein zufriedenstellendes Ergebnis anzustreben. Das scheint bei deiner Hausverwaltung leider nicht gegeben zu sein. Du wirst wohl im Moment damit leben müssen, das Verlängerungskabel zu entfernen.

Generell denke ich jedoch, dass man das Problem damit nur aufschiebt und nicht löst. Irgendwann wollen 10-20% der Hausbewohner eine Lademöglichkeit haben und dann liegt das Thema mit erhöhter Priorität erneut auf dem Tisch.

[Karlsson]

Ich hatte das zuerst mit meinem Vermieter geklärt und erst dann das Auto gekauft. Ohne die Erlaubnis hätte ich meinen Diesel behalten oder erneuert.
Ist doof, aber mit dem Schereien wird man ja auch nicht nicht glücklich.

Frag mal beim Mieterverein. Vielleicht haben die noch eine Idee.

[Sir Henry]

Es gibt zu jeder Brandschau eine Dokumentation - liegt der Hausverwaltung vor. Dort stehen auch schriftlich die Maßnahmen drinnen.

Ich habe eigentlich die Hausverwaltung gebeten den Feuerwehrbericht zu sehen. Sie ist total durchgedreht geworden und hat es nicht gezeigt.

Geh zum Anwalt und lass Dich beraten.

[kukuk-joe]

Ein 30 Meter langes Kable kann schon Gefahren bergen. Vor allem da wo es eingesteckt ist. Wenn das nur an einer normalen Steckdose eingestekct kann die unter Umständen schon ml richtig heiss werden, was im schlimmsten Fall zum Brand führen kann. Die Wahrscheinlichkeit dürfte zwar so hoch sein wie ein 6er im Lotto, sie ist aber da.
Deswegen ist die Hausverwaltung aktiv geworden.
Offensichtlich hast Du mit der Hausverwaltung sowieso dein Problemen, nach meiner Erfahrung gehören für das Entstehen solcher Probleme immer zwei Parteien. Du solltest Dein eigenes Verhalten mal hinterfragen.
Auch hast Du geschrieben, deine Wohnung gefällt dir nicht, dann zieh halt aus, die Hausverwaltung wird bestimmt nicht daran hindern.

[graefe]

Nach lange Streit habe ich gedacht Scheiß darauf, und einfach ein 30-meter lang Verlängerungskabel eingekauft und von mein Balkon aus bis zum Tiefgarage gelegt.
...
Ich mag die Wohnung sowieso nicht, und wenn ich das Auto nicht laden kann habe ich keinen Grund hier zu bleiben. Am besten lade ich einfach weiter, und wenn ich weg muss, gehe ich weg.
...
Ich habe eigentlich die Hausverwaltung gebeten den Feuerwehrbericht zu sehen. Sie ist total durchgedreht geworden und hat es nicht gezeigt.

Mannmann, so einen Mieter würde ich auch versuchen, so schnell wie möglich loszuwerden.

Weil er den Bericht der Feuerwehr sehen wollte? Oder weil er die Wohnung nicht gut findet? Oder weil er seit einem Jahr ein Verlängerungskabel in die Tiefgarage liegen hat? Letzteres wohl kaum, sonst hätte der Vermieter ihn schon früher darauf angesprochen.

Ich hatte das zuerst mit meinem Vermieter geklärt und erst dann das Auto gekauft. Ohne die Erlaubnis hätte ich meinen Diesel behalten oder erneuert.

Das Problem hier ist, dass dein Vermieter dir gar keine Erlaubnis für das Kabel geben konnte, weil es sich hier nicht um sein Sondereigentum (Wohnraum, Parkraum), sondern um das Gemeinschaftseigentum (Gebäude als Ganzes) handelt. Für letzteres ist die Hausverwaltung bzw. die Eigentümergemeinschaft insgesamt zuständig, nicht dein Vermieter. Du kannst dich also nicht auf deinen Vermieter berufen. Du brauchst auf jeden Fall eine Einigung mit der Hausverwaltung. Wir wohnen in einem Haus mit 10 Eigentümerparteien und versuchen noch in diesem Monat eine Einigung bezüglich Wallboxen in der Tiefgarage herzustellen. Bis jetzt ist die Sachlage so, dass für jede bauliche Veränderung des Gemeinschaftseigentums (Außenwände, Fluren, Türen etc.) ein einstimmige Zustimmung aller Eigentümer nötig ist, auch wenn gar keine Kosten für andere Eigentümer anfallen.
Wir sind guter Hoffnung, dass das klappt.
Du dagegen hast schlechte Karten, weil du "auf eigene Faust" gehandelt hast.

[1234567890]

Ich verstehe die Hausverwaltung, die ist für die Sicherheit im Gemeinschaftsbereich zuständig. Ein von einem Balkon herabhängendes Kabel und in die TG gezogenes Kabel ist eine Stolperfalle. Daneben noch die potentielle Stromschlaggefahr im Falle einer Beschädigung. Dann noch die Frage, ob das Kabel überhaupt für den Aussenbereich zugelassen ist. Dann noch das Aushebeln des Blitzschutzes der elektrischen Anlage der Wohnanlage.

Sollte im Falle einer Überspannung es zur Beschädigung der elektrischen Installation oder von Elektrogeräten der Mieter kommen oder zu einem Personenunfall wegen Stolpern, ..., wird sich der Vermieter spätestens dann wegen Schadenersatz an die Hausverwaltung halten, wenn beim Mieter nichts zu holen ist. Wieso sollte die Hausverwaltung das Risiko eingehen?

Zudem, wenn man das einem Mieter erlaubt, muss man es allen erlauben. Da würde jeder kreuz und quer seine Strippen ziehen, wie es ihm passt. Kann sein, dass es die Begehung durch die Feuerwehr nicht gab. Die Begründung provoziert vermutlich weniger Nachfragen als "es ist nicht gestattet im nicht gemieteten Bereich ein Verlängerungskabel zu legen"

[elektrokanake]

Ich habe von 2012 bis 2015 auch mit Verlängerungskabel vom Balkon geladen. 2015 meldete sich die Hausverwaltung bei mir und meinte, dass das so nicht geht, aus Gründen der Ästhetik und des Brandschutzes. Allerdings haben wir das anders gelöst...

Danke für die Geschichte. Es freut mich zu wissen dass Vermietern gibt mit anderen Ansichten als nur Miete extrahieren ohne überhaupt keine Arbeit zu haben.