Merkst du das nicht selbst beim Schreiben? Hätte es keinen Mangel gegeben, hätte auch keine Notwendigkeit bestanden, irgendein Reservekraftwerk, egal, ob in Ösiland, oder in Bayern hochzufahren.Joe-Hotzi hat geschrieben: ↑ ...Wieso hatte der Süden "Mangel" ?!?
Ich habe Dir mehrmals versucht zu erklären, zuletzt hier, dass es rein finanzielle Beweggründe waren, das Reserve-KW in Österreich anzuwerfen. Technisch hätten das Gas-KW in Irsching und das Öl-Kraftwerk Ingolstadt mit den Blöcken 3 und 4 den notwendigen Strom liefern können. Die standen still /in Bereitschaft ...
Wo also war Dein "Mangel im Süden" an Erzeugerkapazität in dieser "von mir vorgegebenen Situation"l?!?
Warum ignorierst Du beharrlich die Fakten?
Ja, ich schau eben auf den angestrebten Endzustand, und nicht auf den Übergang jetzt.Im übrigen habe ich nie bestritten, dass es Stromtrassen von Nord nach Süd geben muss /deren Kapazitäten evtl. auch ausgebaut /optimiert werden müssen. Nur was derzeit geplant wird, dient nicht vorrangig dem EE-Transport. Auch das hatte ich Dir schon erklärt. Von wegen Ausweichversuch und so …
In der Situation heute bräuchte es nur geringfügige Erweiterungen der Leitungskapazitäten. Endziel ist doch aber 100% EE, also Wind vorwiegend im Norden (da besonders Küste und Offshore) weil er dort am effektivsten und verlässlichsten ist, und überwiegend Solar im Süden, weil hier einfach der Jahresertrag deutlich höher ist. Wind und Sonne gleichen sich in weiten Teilen aus. Das setzt aber voraus, dass eben große Kapazitäten zwischen Nord und Süd bestehen, damit eben die Sonne des Südens die Flaute des Nordens puffern kann, und damit der Wind des Nordens die südliche Nacht erhellen kann.
Immer dran denken: Ziel ist 100% EE, also nix Kohle (auch nicht als Reserve), nix Atom (na, hoffentlich nix!), eigentlich auch kein Gas, das ist auch fossil.
Und wieder bleibt die Wahl zwischen massiver Leistungskapazität, die einen Großteil des Jahres überdimensioniert ist (aber sie muss für die Maximalleistung ausgelegt sein), oder eine hinreichende Anzahl dezentraler Speicher, verbunden mit nicht so massiver Leitungskapazität.
EE soll schnell erweitert werden (Umkehrschluss: konventionell soll möglichst schnell reduziert werden, nicht nur prozentual, sondern absolut), Trassen erweitern muss man sowieso, wie "breit" man die "Stromautobahn" macht, hat auf die Dauer weniger Einfluss, ermöglicht also eher seinen schnelleren Zubau.
Dezentral Speicher zu errichten dauert länger, und man hat meines Wissens nach noch nicht einmal damit angefangen.
(Halb-)Richtig, wenn wir bei 100% EE sind, dann stimmt deine Aussage. Solange wir aber gegenläufig zum Bedarf Strom produzieren, und auf Teufel komm raus los werden müssen, ist es leider die EE, die sich die Weste des Negativpreises anziehen muss, denn sie ist es, die plötzlich da ist, und sie ist es, die politisch gewollt nicht gedrosselt wird. Sie ist es aber (derzeit) auch, die das "Mitlaufen" der Konventionellen erfordert, eben, weil sie das Risiko beinhaltet, unvermittelt einzubrechen, und derzeit noch keine gescheiten Pufferlösungen bestehen. Das Dumme an den Konventionellen ist nun einmal leider, dass es Großkraftwerke sind, die eben recht träge sind, weshalb man sie nicht zwischendurch abschalten oder beliebig drosseln kann.Sorry - aber wenn wir uns das Ziel gestellt haben, dass wir 100% Versorgung aus EE erreichen wollen, dann kann es nicht der EE-Strom sein der "verklappt" wird, so lange wir diese 100% nicht erreicht haben. Dass es bilanziell den EE zugerechnet wird, ist genau der schon mehrmals verlinkten Ausgleichsmechanismusverordnung zu verdanken.
Bei der Residuallast bin ich völlig bei dir. Das ist genau das, was ich immer wieder betone und ausspreche.Falls Dir diese Sichtweise nicht gefällt, dann nimm den Strommix. Da sind es dann derzeit 40%EE und 60% fossile, die "verklappt" werden. Wenn wir nun die fossilen KWs so drosseln, dass sie nur noch die Residuallast der fluktuierenden Erzeuger decken, haben wir nicht nur schlagartig einen deutlich höheren EE-Stromanteil und niedrigere CO2-Emissionen (weil weniger fossiler Strom gebraucht wird /übrig ist) - sondern verringern auch noch die Gefahr von negativen Börsenpreisen deutlich, da das Angebot verknappt wird.
Dann muss auch nichts mehr "verklappt" werden …
Du musst, und das liegt in der Natur der Sache, so viel konventionelle Leistung schnell verfügbar haben, wie gerade Sonne und Wind im Mix sind.
So viel natürlich nicht, das wäre eine lokale Betrachtung auf wenigen qkm, zumal sich Sonne und Wind zumindest teilweise komplimentär verhalten, aber du musst in der Lage sein, kurzfristig (und das meint nicht 30 Minuten Vorwarnzeit, sondern von jetzt auf gleich) auf die Schwankungen reagieren können.
Ein Akkuspeicher, oder auch ein Pumpspeicher können das sehr gut und schnell, nur haben wir davon zu wenig. die GuDs können das auch noch relativ schnell (allerdings im Minutentakt an/aus können die auch nicht). Was bleibt, sind die alten Meiler, und die sind nicht nur allgemein träge (abregeln geht noch relativ schnell, aber hochfahren hat enge Grenzen), sondern können auch nur in einem bestimmten Bereich geregelt werden. Wenn die Kohle einmal brennt, muss die entstehende Energie abgeführt werden, sonst platzt der Kessel, und bei Bedarf ne Schippe Kohle drauflegen, das braucht seine Zeit, eh da die Energie kommt, ist eben kein Küchenofen, und der braucht schon mehrere Minuten um wärmer zu werden, wenn man ne Kohle reintut. Also müssen die Dinger im Teillastbetrieb laufen. Müssen sie ja ohnehin, denn die 60%, die EE nicht abdeckt, müssen sie sowieso abdecken, und sie müssen darüber hinau Reserven vorhalten, um die Schwankungen auszugleichen.
Immer wenn vom Strommix die Rede ist, dann wird so getan, als ob der Anteil der EE ein fixer Wert wäre, der konstant über den Tag anhält. Wenn man das so betrachtet, ja, dann kann man die konventionellen deutlich weiter runter regeln, aber die 40% sind ein Durchschnittswert von unter 20 bis über 80%, je nachdem, zu welchem Zeitpunkt des Tages man schaut.
Erstaunliche Zahlen... wo hast du die her?Die Tatsache ist, dass PV tagsüber zur Hauptlast Strom erzeugt. Das macht sie jetzt ab ca. 5Ct/kWh per Ausschreibung (ohne EEG) und für ca. 10Ct/kWh bei kleinen Dachanlagen mit EEG-Förderung.
Früher (ohne PV) wurde diese tägliche Spitzenlast meist von Gas-KW übernommen. Billiger war das nicht.
laut Photovoltaik.org und Solarwirtschaft.de Werden allein für die Gestehungskosten für 2020!!! rund 12 bis 15 ct erwartet, wo kommen deine 5 ct her. Ich glaube, beide Websites sind doch eher massiv pro Solar, also Kohlelobbyaussagen schließe ich da mal aus. Und diese 12 bis 15 ct sind nur die Gestehungskosten, da hat noch keiner dran verdient.
Hier hab ich sogar 2,9 ct gefunden, und das bereits 2016 … leider galt diese Zahl für Chile
Eigentlich gibst du dir doch die Antwort auf das Warum selbst.Warum Du PV in großem Rahmen einspeichern willst, wird wohl Dein Geheimnis bleiben. PV ist dezentrale Erzeugung bei dezentralem Verbrauch. Die meiste Energie aus PV verläßt nicht einmal das Verteilnetz. Mittlerwweile nehme ich allerdings an, dass Du dies sehr gut weißt.
Es ist kein Geheimnis, dass PV nachts nix liefert, und es ist kein Geheimnis, dass PV um die Mittagszeit am meisten liefert.
Allgemein üblich ist die Erwartungshaltung, das auch Nachts Strom da ist.
Entweder, und das klappt nur bis zu einem gewissen Prozentsatz, ich verbrauche allen PV in dem Moment, wo er anfällt (was um die Mittagszeit schon heute eng wird), oder ich hebe einen Anteil vom Mittag für später auf.
Wenn ich alles gleich verbrauche, dann muss ich nachts die gesamte PV Leistung, die ich tagsüber habe, aus dem Netz holen. Wenn ich einspeichere, dann brauche ich zwar mehr Peakleistung, aber ich muss das Netz nicht so in Anspruch nehmen.
2. Vorteil der Einspicherung (und ich rede nicht vom Bedarf für Wochen, sondern eher von dem für eine Nacht): kurzfristige Schwankungen wegen Bewölkung muss dann das Netz nicht mehr ausgleichen, das tut dann der Speicher. Und das wäre dann eine echte und belastbare Grundlage, um konventionelle dauerhaft zu reduzieren, einfach, weil der Spitzenbedarf an Netzinterner Regelleistung zurück geht, wenn jede Anlage ihren eigenen Puffer hat.
Für den Durchschnittsfahrer bin ich bei dir, soweit sind die BEV inzwischen. Für Menschen, die eben häufiger Strecken über 500 km fahren, sehe ich das anders, ein Tesla MS P100 liegt preislich deutlich über FCEV.Zumindest muss er sich mit den Alternativen vergleichen lassen und da taugt das Konzept FCEV-PKW entgegen dem Medienrummel gegenüber dem BEV nichts.
Energieeinsatz, ja, selbst Kosten pro km sind nicht das Maß für dieses Klientel, ob das sinnhaft ist, oder nicht, wer soll das beurteilen? Das wird jeder von seinem Standpunkt aus tun und das endet dann nur in Streit.
Leg mir mal nichts unter die Schreibfeder. Ich lehne keinesfalls EE oder deren Ausbau ab, ich will lediglich, dass dies mit Verstand anstelle von Ideologie gemacht wird. Niemandem ist geholfen, wenn man noch ein paar Jahre die bisherigen Fehler weiter macht, bis sich nicht mehr verleugnen lässt, dass es Fehler sind, anstatt sie heute mit vergleichsweise geringerem Aufwand zu korrigieren. Wenn ich hätte H² nutzen wollen, dann würde ich Mirai fahren, und nicht I3 ...reimt sich sogar, eine H² Quelle hätte ich in der Nähe gehabt. Ich finde H² immernoch interessant und verfolgenswert, aber momentan noch nicht reif für die Masse. Ob es irgendwann so weit kommt, das wissen die Götter.Doch. Ist schlimm und muss schnellstens verbessert werden.Elektrivirus hat geschrieben: ↑Wenn der Strom aber zu 60% dreckig ist, dann ist das nicht so schlimm?
Aber 40% EE ist die derzeit Beste / die am wenigsten dreckige Alternative gegenüber >90% Fossil und ich setze mich sehr dafür ein, den fossilen Stromanteil weiter zu verringern und den Anteil der EE auszubauen. Du lehnst dies dagegen ab, willst aber trotzdem "dreckigen" Wasserstoff nutzen.
Wenn ich DICH gemeint hätte, dann hätte ich DICH auch direkt angesprochen, anstatt von "einige" zu schreiben. Und ja, leider gibt es eben einige, die sich so verhalten, und ja, leider überstrahlen deren Aussagen die Aussagen vernünftig argumentierender um ein Vielfaches, wahrgenommen werden die Schreihälse, und deren Geschrei wird auf die anderen übertragen.Das habe ich nie behauptet, sondern immer mit dem Strommix argumentiert. Nur muss dies dann fairerweise auch für H2 gelten …Elektrivirus hat geschrieben: ↑Entweder, man ist zu sich selbst ehrlich, oder eben nicht. Genau das ist der Vorwurf der echten BEV Gegner: Einige BEV Fahrer tun erhaben, als ob sie heute schon 100% öko unterwegs wären.
Natürlich muss das auch für H² gelten. Also, langer Rede kurzer Sinn: da beide (noch) nicht sauber sind, müssen beide noch ihre Hausaufgaben machen, abe keinem von beiden kann man schon den "klinischen Tod" attestieren.
Auch die Erträge deiner Inselanlage werden in den Strommix eingerechnet, obwohl sie physisch nie im Netz landen.Die Möglichkeit, sein BEV heute schon mit (fast) 100% EE-Strom zu betreiben, ist dabei durchaus gegeben. Ich habe bspw. neben einer EEG-PVA noch eine Insel-PVA mit Akku für die Eigenversorgung, außerhalb des EEG . Mit Wasserstoff ist dies weder heute, noch in absehbarer Zukunft für die Allgemeinheit möglich.
Wer so argumentiert, argumentiert nicht anders, als jemand, der eine Elektrolyse mit "Ökostromvertrag" betreibt, und dann sagt, sein H² wäre 100% sauber.
Müssen … müssen tun alle nur aufs Klo, …. und irgendwann sterben, der Rest besteht aus sollten, müsstenWieder eine Aussage, der ich einzeln so voll zustimme.Elektrivirus hat geschrieben: ↑Für beide Konzepte gilt: sie könnten 100% sauber sein, aber derzeit sind sie es beide nicht.
...Alle Wasserstoff-Fans müssten also vehemment für den Ausbau der EE eintreten ...
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