E-Mobilität wird sich nicht durchsetzen

[roberto]

@Karlsson:nur weil ich Dich jetzt mit Deiner Bequemlichkeit konfrontiert habe

Klingt wie eine Krankheit. Hast Du die nicht selbst? Du fährst doch Auto. Vermutlich wohnst Du in einem Haus mit Heizung und der Geschirrspüler nimmt Dir lästige Arbeit ab. Bequemlichkeit war der Auslöser für viele große Erfindungen und jetzt soll es ein Vorwurf sein, weil sie bei Jemand anderem in bestimmten Fragen nicht exakt Deinen Vorstellungen entspricht?
Im Nachbarthread sagt einer so ein Zoe ist energetischer Wahnsinn weil ein Velomobil ja 95% weniger und auch Ressourcen bei der Herstellung benötigt.

Vielleicht würde ja schon ein Upgrade auf den 41er Akku Deine Entscheidung relativieren

Erstmal ist mir das Upgrade viel zu teuer, da mir der Akku danach immer noch nicht gehört und die 1300€ Mehrpreis für nichts gegenüber Österreich sind eine Frechheit. Das ist kein Deal, der für mich akzeptabel ist.
Den Wechsel gegen einen aktuellen Q90 hab ich mir auch angeschaut - ist für uns unattraktiv, zu viel Geld für zu wenig Mehrwert. Damit würden wir zwar unsere WE Trips zur Familie dann zu 90% statt bisher 40% elektrisch machen, aber für lange Strecken ist der immer noch mau. Einfach weil er noch langsamer lädt als bisher, er fängt bei akzeptablen Geschwindigkeiten auch immer noch an zu fressen (der Wagen ist einfach viel zu hoch und der Motor über 100km/h ineffizient) und für den Erstwagen ist er auch weiterhin einfach zu klein.

dann Frage ich mich ernsthaft wie wir es bei so wenig Kompromissbereitschaft schaffen werden die Klimakatastrophe zu verhindern.

Ich hatte für mich ja nun ermittelt, dass das ab rund 60kWh netto und 100kW Ladeleistung interessant wird. Das erfüllt das Model 3, der neue Leaf, der ID3 ab mittleren Akku und wohl auch alle kommenden VW MEB Fahrzeuge.
Sprich technisch ist das kein Problem, es fehlt nur noch an Angeboten und der Gebrauchtmarkt kommt naturgemäß erst mit der Zeit. Auch preislich passiert zur Zeit einiges.
Insofern sehe ich Dein Problem nicht.
Wobei das Auto allein natürlich nicht reichen wird. Stichwort insbesondere Wärmewende. Ich hab das schon durch und halte es für möglich, unter 2 Grad Erwärmung zu bleiben wenn alle das Thema ernst nehmen würden.
Allerdings glaube ich wiederum genau daran nicht - siehe Umweltäußerungen von Trump oder der Afd. Alles Schwachsinn, aber es gibt trotzdem verdammt viel dummen Pöbel, der das glaubt.
Deswegen werden wir jedes Klimaziel reißen, aber nicht weil mein BEV Erstwagen erst 2022 oder 2024 gebaut wird und ich bislang nur den größten Teil statt alle Kilometer elektrisch fahre

Mit dem Attribut dumm wäre ich an Deiner Stelle vorsichtig es gibt hier user die daraus gleich alles mögliche konstruieren!
Dass man auch bequem sein darf habe ich ja bereits geschrieben also beruhige Dich erst mal und gesteh Dir ein, dass Du es auchein wenig bist, das tu ich ja auch. Aber es wäre halt gut wenn alle ein bisschen darüber nachdenken würden ob wirklich alles notwendig ist so wie wir beide und hoffentlich noch viele andere es tun, dann hätten wir vielleicht noch gute Chancen die Katastrophe zu verhindern.
Was mir allerdings Sorgen macht ist, dass sogar hier im Forum einige Leute nichts besseres zu tun haben als die Klima Auswirkungen zu leugnen oder zumindest herunter zu spielen und jemanden wir Greta Thunberg zu kritisieren!

[iOnier]

Die Rohstoffe für den Akku werden genutzt, nicht verbraucht. Erst kommt second use und dann Recycling.
Das Öl wird dagegen verbrannt und ist dann weg und CO2 da.

Ist mir bewusst, aber sowohl "second use" als auch Recycling existieren bislang nur in begrenztem Umfang (ja, mit zunehmender mehr an Rückläufern wird das besser werden, aber Stand heute ist das nun mal so).

Auf die CO2-Problematik wollte ich hier nicht näher eingehen, da ich das nicht für zielführend hielt. Man muss ja auch immer sehen, mit wem man da diskutiert.

[Nichtraucher]

Ist mir bewusst, aber sowohl "second use" als auch Recycling existieren bislang nur in begrenztem Umfang (ja, mit zunehmender mehr an Rückläufern wird das besser werden, aber Stand heute ist das nun mal so).

Warum? Weil die Akkus aus den Fahrzeugen derzeit noch nicht zur Verfügung stehen da sie in den Fahrzeugen noch genutzt werden.
Also kann da auch noch kein Problem bestehen.

[Celestar]

Sorry aber wie man „angemacht“ wird denn man meint dass es schon 40kWh für den erstwagen sein kann versteh ich nicht:
Die Mehrheit der Autofahrer will reale 500-600km bei 130-150.
Wie groß die Batterie da sein darf kann sich jeder denken.

Ja und das ist kein so sinnloser Wert wie es scheint. Model 3 bei 130km/h schafft schon 400km, da braucht es keinen riesigen Technologiesprung mehr bis auf 500km. Überhaupt, das Model 3 + Supercharger V3 ist verdammt nah dran an einem komplett alltagstauglichen Fahrzeug für alle. Der Rest hängt Jahre hinterher (Disclaimer: Ich fahre keinen Tesla, sondern einen i3s 94Ah)

Fragt mal bei Verwandten und Freuden herum, was sie brauchen. Im Großen und Ganzen sind das 4 Dinge (in aufsteigender Wichtigkeit)

Erstens, etwa die oben genannte Reichweite. Es geht nicht um 600km Schönwetterreichweite. Es geht darum, dass ich bei starken Wind, Schneefall, voll bepackt, mit Dachbox, etc nicht alle 200km an die Ladesäule muss. Also für einen normalen, halbwegs aerodynamisch gebauten PKW ca 90kWh nutzbar. Bei heute 3-5% Verbesserung im Jahr dauert das vielleicht noch so 7-8 Jahre.

Zweitens Ladezeit. Ein kurze Autobahnpause sind so etwa 20-25 Minuten. In der Zeit sollte der Akku so ca 75% geladen haben. Bei einem Akku mit sagen wir 90kWh (netto) ist das eine durchschnittliche Ladeleistung so in die Richtung 230-270kW. Da läuft der Taycan oder das Model 3 ja in die richtige Richtung. Diese Ladezeit muss unabhängig vom Wetter sein. Und Leute, die nicht zu Hause oder in der Arbeit laden können, brauchen das auch beim Einkaufen oder so. Offensichtlich geht das heute schon und ich denke dass die Ladeleistung von den Topmodellen mit der Zeit nach unten 'durchgereicht' wird.

Drittens Preis. Ja, ich habe den i3 auch geleast, weil die TCO weniger sind als bei den von mir ausgesuchten Alternativen (z.B 220d Coupe). Aber ein Mittelklassewagen von 50kEUR tut den Leuten erstmal weh. Hier gibt es sicherlich einen Preisverfall (größere Serien und günstigere Akkus), sehr bald wird sich da eine Preisparität einstellen. Solange die BRD nicht dumm genug ist, den Strompreis noch weiter in die Höhe zu treiben um möglichst viel CO2 zu produzieren.

Viertens, und vielleicht der wichtigste Punkt: Die Ladeinfrastruktur im Moment geht gar nicht. Abgesehen vom Supercharger ist das eigentlich alles unzumutbar. Ladevorgänge müssen funktionieren (99.9% oder mehr, ohne Abbruch). Und es muss möglich sein, sich ins Auto zu hocken und nach Prag, Sarajevo oder Nizza zu fahren. Die Ladekarten müssen weg. Entweder man bezahlt mit Geld/Karte so wie überall auf der Welt auch, oder das Fahrzeug ist irgendwo registriert und startet den Ladevorgang automatisch. Da muss sich was beim Datenschutz tun. Ein Ladevorgang (oder zumindest der Ort desselbigen) muss nach spätestens 7 Tagen unwiderruflich von allen Systemen gelöscht werden. Wenn man den Leuten erzählt, dass sie sich vor ihrer Urlaubsfahrt irgendwelche Karten besorgen müssen oder Apps installieren müssen, dann zeigen sie einem berechtigterweise den Vogel.

Die ersten 3 Punkte werden sich in den nächsten 5-10 Jahren von selbst lösen. Beim letzten bin ich mir nicht sicher....

Celestar

[harlem24]

Must Du doch heute schon nicht mehr.
Du hast die ESL Karte und kannst damit von Holland bis nach Italien fahren, ohne dass Du Dir Gedanken darüber machen mußt, wie Du an Strom kommst.
Ja, die Reichweite, auch wenn man es im echten Leben zwei Mal im Jahr braucht, ist noch ein psychologisches Problem, aber das wird sind in den kommenden Jahren, genauso wie die Ladesäulen erledigt haben.
Und ja, ich kann auch nicht nachvollziehen, warum neue Player wie Fastned oder Ionity nicht auch direkt Kartenterminals an die Säulen geschraubt haben...

[mweisEl]

Die Mehrheit der Autofahrer will reale 500-600km bei 130-150.

Aber nur weil das Öl-Auto-Fahren in Deutschland hoch subventioniert (z.B. Dienstwagen), also dem Nutzer so gut wie nichts kostet (im Gegensatz etwa zu den öffentlichen Verkehrsmitteln, die immer teurer geworden sind).

Würden auch für das Öl-Auto die tatsächlichen Kosten eingerechnet, würde sich der knausrige Deutsche auf einmal mit 200 km bei 110 km/h begnügen.

[Celestar]

Must Du doch heute schon nicht mehr.
Du hast die ESL Karte und kannst damit von Holland bis nach Italien fahren, ohne dass Du Dir Gedanken darüber machen mußt, wie Du an Strom kommst.
Ja, die Reichweite, auch wenn man es im echten Leben zwei Mal im Jahr braucht, ist noch ein psychologisches Problem, aber das wird sind in den kommenden Jahren, genauso wie die Ladesäulen erledigt haben.
Und ja, ich kann auch nicht nachvollziehen, warum neue Player wie Fastned oder Ionity nicht auch direkt Kartenterminals an die Säulen geschraubt haben...

Was ist ne ESL Karte?

Celestar

[harlem24]

Einfach Strom Laden von Maingau Energie. Kostet in Deutschland 35ct/kWh.

[harlem24]

Die Mehrheit der Autofahrer will reale 500-600km bei 130-150.

Aber nur weil das Öl-Auto-Fahren in Deutschland hoch subventioniert (z.B. Dienstwagen), also dem Nutzer so gut wie nichts kostet (im Gegensatz etwa zu den öffentlichen Verkehrsmitteln, die immer teurer geworden sind).

Würden auch für das Öl-Auto die tatsächlichen Kosten eingerechnet, würde sich der knausrige Deutsche auf einmal mit 200 km bei 110 km/h begnügen.

Habe ich mit meinem damaligen Verbrenner genauso gemacht, denn alles über 120 geht richtig ins Geld.
Wenn man sich mal umschaut, wird man feststellen, dass auf der Autobahn sehr viele Leute eben genau nicht die 150 fahren, sondern deutlich langsamer.

[Ungard]

"Model 3 bei 130km/h schafft schon 400km"
Im Sommer, ja.
Winter eher weniger. 90kwh bei 20kWh Verbrauch ergibt keine 500km.
Im Winter noch weniger und bei 150 km/h nochmal weniger.
Der Akku müsste eher 120 kWh haben, mindestens, eher 150 kWh. Das ganze maximal für 25000 neu.
Kann man mal überlegen wann das kommt.

Die Ansprüche müssen einfach runter.
In ALLEN Bereichen. Nix jeden Tag 500g Fleisch, nix am WE mal eben nach Paris fliegen und 2-3 mal Langstrecken Urlaub.
Die fetten jahre auf Kosten anderer/3Welt/Allgemeinheit sind halt vorbei.

"Wenn man sich mal umschaut, wird man feststellen, dass auf der Autobahn sehr viele Leute eben genau nicht die 150 fahren, sondern deutlich langsamer."
Also mit 120 war ich gestern der langsamste, bis auf LKW, Transporter, Wohnmobile, PKW mit Anhänger und Oma/Opa. Also 90% der normalen PKW fahren schneller.