AbRiNgOi hat geschrieben: ↑
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Der einzelne wollte es und will es haben, weil die Infrastruktur funktioniert. Niemand hat Interesse daran, sich dauernd sorgen um das Aufladen des Fahrzeuges zu machen, das verstehe ich schon. Wenn das Fahrzeug aber beim stehen, vielleicht sogar induktiv immer in der Früh eine Reichweite von 500km hat, ohne auch nur an einen Umweg zu einer Tankstelle denken zu müssen, sieht die Welt anders aus.
Da bin ich zu 100% bei Dir.
Und ich vermute mal stark, dass dann auch Kobaltminen-Kinder und Lithiumabbau-Bauernopfer nicht mehr als pseudomoralischer Ablehnungsgrund herhalten müssen
Die Frage ist doch nur, warum die Leute nicht daran glauben, dass es auch anders geht ohne Einschränkungen? Irgendwann einmal. nicht morgen und nicht übermorgen.
Und wenn es die Freiheit für jeden weiterhin geben wird, warum stört es dann den Verbrennerfahrer so?
Ich denke (aber da bin ich zugegebenermaßen beschränkt durch den Tellerrand meiner eigenen Überlegungen und Gespräche im Klienten- und Freundeskreis), dass die Meisten keine Lust haben, es "darauf ankommen zu lassen", ob die tolle versprochene Infrastruktur denn auch wirklich kommt, wenn sie ihr Elektroauto haben.
Ob dann wirklich immer eine Lademöglichkeit vorhanden, funktionsfähig und frei ist, wenn sie benötigt wird.
Ob der Strompreis nicht in utopische Höhen steigt, wenn erst mal viele Nutzer Strom haben wollen, aber die Produktion damit nicht Schritt hält.
Ob der Akku nicht trotz aller Beteuerungen frühzeitig den Geist aufgibt und man viel Ärger, Lauferei und Verlust hat.
Visionen von blühenden Landschaften... äh... Ladewelten (massenhaft Schnelllader an den Autobahnen, jeder Supermarkt-Parkplatz mit - zig Ladesäulen, jede Laterne mit Stromanschluss etc.) sind leicht gemalt. An die Umsetzung wird jedoch einfach nicht geglaubt, weil jeder sehen kann, wie sehr viele Dinge groß angekündigt wurden und nachher maximal in einer Minimal-Alibi-Vision endeten.
Dann lieber abwarten, bis man tatsächlich sehen kann, dass die Infrastruktur KOMPLETT steht, funktioniert und bezahlbar bleibt.
Versuchskaninchen spielen und erst mal ein Elektroauto kaufen und dann sehen ob es auch klappt wollen nur die Wenigsten.
Welchen Lösungsansatz gegen den Co2 Ausstoß gibt es wenn wir den Verbrenner als Nummer eins belassen?
Vielleicht erst mal außerhalb des privaten Kfz-Verkehrs "aufräumen". Aber das ist ja ein ganz anderes Thema.
Muss es nicht in einer freien Gesellschaft so sein, dass man das für sich beste aussuchen soll und darf? Dadurch ergibt sich aber die Notwendigkeit wenn ich als Staat etwas steuern will, die Maßnahme die gewünscht ist einfacher und komfortabler zu machen. Weil niemand will gezwungen werden, das ist doch genau das Thema, oder?
Deine zwei Sätze unterscheiden sich doch nicht, da steht das der einzelne das Verbrennerfahrzeug WOLLTE. Und im zweiten Satz steht schmackhaft machen. Also Rahmen Bedingungen schaffen, das der Einzelne das Elektrofahrzeug WILL. Ganz das gleiche.
Genau! Rahmenbedingungen SCHAFFEN..... und nicht den Nutzern per schlechtem Gewissen "einreden", dass sie gefälligst umsteigen sollen, obwohl die Rahmenbedingungen noch nicht passen.
Die finanzielle Förderung ist ja z.B. ein Mittel, um die Rahmenbedingung "Kaufpreis" tatsächlich zu verbessern. Das finde ich auch sehr gut!
Und das ist doch etwas anderes, als nur mit irgendwelchen Berechnungen auf 20 Jahre unter Einbeziehung von eventuellen kostenlosen Ladesäulen den Käufern VORZUMACHEN, dass das Elektroauto gar nicht so teuer SEI.
Und so muss das auch mit der Ladeinfrastruktur werden. Nicht herumlabern, dass man ja ganz einfach 5mal die Woche zum Supermarkt im übernächsten Ort fahren und dort während des jeweils 45minütigen Einkaufs fast sicher immer eine freie Ladesäulen finden könnte und andernfalls mal ganz schnell zum nächsten Schnelllader fahren kann.
Sondern in Vorlage gehen und tatsächlich eine im Prinzip überdimensionierte Ladeinfrastruktur aufbauen, damit jeder VOR dem Kauf eines Elektroautos sehen kann, dass wirklich an jeder Ecke geladen werden kann. (Die ständig belegten kostenlosen Ladesäulen erweisen sich da übrigens als sehr kontraproduktiv!)
Und die Hersteller müssten theoretisch* dafür sorgen, dass die (im Vergleich zum Verbrenner) elendig langen Ladezeiten erheblich verkürzt werden.
*theoretisch, weil ich keine Ahnung habe, ob das praktisch machbar ist.
.... weil aber am Strom gerade niemand etwas verdienen kann, ist das Thema Elektrofahrzeug kein Selbstläufer. Die Chance jedes Einzelnen aber, ganz ohne Zukauf von Energie mobil zu sein, dieses zu WOLLEN ist doch schon eine Motivation, die der Verbrenner niemals erreichen wird, aber gleichzeitig auch das Größte Problem, dadurch wird die Tankstelle für Elektrofahrzeuge zu keiner Goldgrube wie die Tankstellen für Benzin.
Genau! Und daran werden die schönen Visionen von der superkomfortablen blühenden Ladeinfrastruktur-Landschaft wahrscheinlich auch scheitern.
Und damit auch eine darauf aufbauende Elektromobilität.
Wie ich schon öfter schrieb : Bei der - sicher nicht kleinen - Gruppe der Leute, die zu Hause laden können, hauptsächlich im Bereich der Reichweite ihres Akkus unterwegs sind und nur gelegentlich mal auf weiteren Fahrten auf Ladensäulen-Suche gehen müssen wird Elektromobilität sehr wahrscheinlich das System der Zukunft sein.
Aber diese Gruppe braucht keine dermaßen große öffentliche Ladeinfrastruktur.
Also wird diese auch nicht von Energieversorgern aufgebaut und lockt auch keine Nutzer an, die nicht zu Hause laden können.
Also müsste im Prinzip (schon wieder theoretisch) die "Gesellschaft" = der Staat = der Steuerzahler eine großflächige superkomfortable Ladeinfrastuktur nicht nur fordern sondern auch bezahlen, wenn die "Gesellschaft" unbedingt will, dass möglichst alle Mitglieder der Gesellschaft vom Verbrenner aufs Elektroauto umsteigen, um das Weltklima zu retten
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Allerdings hat wohl die große Mehrzahl der Gesellschaft zumindest derzeit gar keine Lust, Steuern dafür hinzublättern.
Ohne Steuern keine Ladeinfrastuktur, ohne diese keine flächendeckende E-Mobilität.
(Kleines Beispiel : Sagt der Photovoltaik-Heimgaragenladende BEV-Besitzer "Waaaas, ich bezahle mit meinen Steuern doch keine tausende Ladesäulen für irgendwelche wildfremden Mieter! Was habe ich denn DAVON? ")
Wenn es eh nix wird, mit der Elekrtromobilität, wenn eh niemand gezwungen wird, was genau sind die Ängste der Verbrennerfahrer?
Eventuell davor, dass ihnen trotz vorheriger Beteuerungen doch die Entscheidung zum Verbrenner verboten oder durch sehr hohe Steuern auf Sprit unbezahlbar gemacht wird.
Aber, um mich zu wiederholen die Haupt-"Angst" dürfte darin bestehen, den Sprung ins kalte Wasser zum Elektroauto zu wagen und DANACH zu erkennen, dass man sich damit Probleme aufgehalst hat, die man mit einem Verbrenner überhaupt nicht hätte.