E-Mobilität wird sich nicht durchsetzen

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Re: E-Mobilität wird sich nicht durchsetzen

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Blueskin hat geschrieben: Mit dem Wort "soll" wollte ich den Unterschied verdeutlichen, dass der Erfolg des Verbrenner-Autos darauf beruhte, dass der Einzelne es haben WOLLTE und es ihm keine Institutionen (welcher Art auch immer) erst mal mittels "Argumentation" schmackhaft machen mussten. Ganz im Gegensatz zum Elektroauto jetzt.

Und zur Glühbirne habe ich ja bereits an anderer Stelle etwas geschrieben ;)
Der einzelne wollte es und will es haben, weil die Infrastruktur funktioniert. Niemand hat Interesse daran, sich dauernd sorgen um das Aufladen des Fahrzeuges zu machen, das verstehe ich schon. Wenn das Fahrzeug aber beim stehen, vielleicht sogar induktiv immer in der Früh eine Reichweite von 500km hat, ohne auch nur an einen Umweg zu einer Tankstelle denken zu müssen, sieht die Welt anders aus.

Natürlich will jeder das was am billigsten und am einfachsten ist. Das ist absolut verständlich und bestreitet ja niemand. Der Verbrenner hat jetzt die beste Infrastruktur die der je hatte. Natürlich ist es jetzt am einfachsten mit dem Verbrenner zu fahren. Die Infrastruktur ist mit der Verbreitung des Verbrennerfahrzeuges mit gewachsen. Das ist gut so. Viele Autos = Viele Tankstelle = absolutes Maximum an Freiheit. Wenige Elektrofahrzeuge = wenige Ladesäulen = Einschränkung. Einfach logisch.

Die Frage ist doch nur, warum die Leute nicht daran glauben, dass es auch anders geht ohne Einschränkungen? Irgendwann einmal. nicht morgen und nicht übermorgen.
Und wenn es die Freiheit für jeden weiterhin geben wird, warum stört es dann den Verbrennerfahrer so?

Welchen Lösungsansatz gegen den Co2 Ausstoß gibt es wenn wir den Verbrenner als Nummer eins belassen? Muss es nicht in einer freien Gesellschaft so sein, dass man das für sich beste aussuchen soll und darf? Dadurch ergibt sich aber die Notwendigkeit wenn ich als Staat etwas steuern will, die Maßnahme die gewünscht ist einfacher und komfortabler zu machen. Weil niemand will gezwungen werden, das ist doch genau das Thema, oder?

Deine zwei Sätze unterscheiden sich doch nicht, da steht das der einzelne das Verbrennerfahrzeug WOLLTE. Und im zweiten Satz steht schmackhaft machen. Also Rahmen Bedingungen schaffen, das der Einzelne das Elektrofahrzeug WILL. Ganz das gleiche.

Nur weil aber am Strom gerade niemand etwas verdienen kann, ist das Thema Elektrofahrzeug kein Selbstläufer. Die Chance jedes Einzelnen aber, ganz ohne Zukauf von Energie mobil zu sein, dieses zu WOLLEN ist doch schon eine Motivation, die der Verbrenner niemals erreichen wird, aber gleichzeitig auch das Größte Problem, dadurch wird die Tankstelle für Elektrofahrzeuge zu keiner Goldgrube wie die Tankstellen für Benzin. Ein Zwang zur Tankstelle zu fahren in die sich jeder Verbrennerfahrer freiwillig begibt. Wenn der Benzin dann um einen Cent teurer wird, schreien wieder alle. "Autofahrer, die Melkkuh der Nation", nein Abhängige der Tankstellen.

Wenn es eh nix wird, mit der Elekrtromobilität, wenn eh niemand gezwungen wird, was genau sind die Ängste der Verbrennerfahrer?
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Re: E-Mobilität wird sich nicht durchsetzen

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Wer schon einmal Elektroauto gefahren ist, WILL eigentlich keinen Verbrenner mehr fahren (dessen Fahrgefühl entspricht einem Traktor). Wegen schlechter Verfügbarkeit von Modellen oder nicht passendem Fahrprofil MUSS man aber teilweise noch auf Verbrenner zurückgreifen.
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Re: E-Mobilität wird sich nicht durchsetzen

Blueskin
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AbRiNgOi hat geschrieben: ....
Der einzelne wollte es und will es haben, weil die Infrastruktur funktioniert. Niemand hat Interesse daran, sich dauernd sorgen um das Aufladen des Fahrzeuges zu machen, das verstehe ich schon. Wenn das Fahrzeug aber beim stehen, vielleicht sogar induktiv immer in der Früh eine Reichweite von 500km hat, ohne auch nur an einen Umweg zu einer Tankstelle denken zu müssen, sieht die Welt anders aus.
Da bin ich zu 100% bei Dir.
Und ich vermute mal stark, dass dann auch Kobaltminen-Kinder und Lithiumabbau-Bauernopfer nicht mehr als pseudomoralischer Ablehnungsgrund herhalten müssen ;)

Die Frage ist doch nur, warum die Leute nicht daran glauben, dass es auch anders geht ohne Einschränkungen? Irgendwann einmal. nicht morgen und nicht übermorgen.
Und wenn es die Freiheit für jeden weiterhin geben wird, warum stört es dann den Verbrennerfahrer so?
Ich denke (aber da bin ich zugegebenermaßen beschränkt durch den Tellerrand meiner eigenen Überlegungen und Gespräche im Klienten- und Freundeskreis), dass die Meisten keine Lust haben, es "darauf ankommen zu lassen", ob die tolle versprochene Infrastruktur denn auch wirklich kommt, wenn sie ihr Elektroauto haben.
Ob dann wirklich immer eine Lademöglichkeit vorhanden, funktionsfähig und frei ist, wenn sie benötigt wird.
Ob der Strompreis nicht in utopische Höhen steigt, wenn erst mal viele Nutzer Strom haben wollen, aber die Produktion damit nicht Schritt hält.
Ob der Akku nicht trotz aller Beteuerungen frühzeitig den Geist aufgibt und man viel Ärger, Lauferei und Verlust hat.

Visionen von blühenden Landschaften... äh... Ladewelten (massenhaft Schnelllader an den Autobahnen, jeder Supermarkt-Parkplatz mit - zig Ladesäulen, jede Laterne mit Stromanschluss etc.) sind leicht gemalt. An die Umsetzung wird jedoch einfach nicht geglaubt, weil jeder sehen kann, wie sehr viele Dinge groß angekündigt wurden und nachher maximal in einer Minimal-Alibi-Vision endeten.

Dann lieber abwarten, bis man tatsächlich sehen kann, dass die Infrastruktur KOMPLETT steht, funktioniert und bezahlbar bleibt.

Versuchskaninchen spielen und erst mal ein Elektroauto kaufen und dann sehen ob es auch klappt wollen nur die Wenigsten.
Welchen Lösungsansatz gegen den Co2 Ausstoß gibt es wenn wir den Verbrenner als Nummer eins belassen?
Vielleicht erst mal außerhalb des privaten Kfz-Verkehrs "aufräumen". Aber das ist ja ein ganz anderes Thema.
Muss es nicht in einer freien Gesellschaft so sein, dass man das für sich beste aussuchen soll und darf? Dadurch ergibt sich aber die Notwendigkeit wenn ich als Staat etwas steuern will, die Maßnahme die gewünscht ist einfacher und komfortabler zu machen. Weil niemand will gezwungen werden, das ist doch genau das Thema, oder?

Deine zwei Sätze unterscheiden sich doch nicht, da steht das der einzelne das Verbrennerfahrzeug WOLLTE. Und im zweiten Satz steht schmackhaft machen. Also Rahmen Bedingungen schaffen, das der Einzelne das Elektrofahrzeug WILL. Ganz das gleiche.
Genau! Rahmenbedingungen SCHAFFEN..... und nicht den Nutzern per schlechtem Gewissen "einreden", dass sie gefälligst umsteigen sollen, obwohl die Rahmenbedingungen noch nicht passen.
Die finanzielle Förderung ist ja z.B. ein Mittel, um die Rahmenbedingung "Kaufpreis" tatsächlich zu verbessern. Das finde ich auch sehr gut!
Und das ist doch etwas anderes, als nur mit irgendwelchen Berechnungen auf 20 Jahre unter Einbeziehung von eventuellen kostenlosen Ladesäulen den Käufern VORZUMACHEN, dass das Elektroauto gar nicht so teuer SEI.

Und so muss das auch mit der Ladeinfrastruktur werden. Nicht herumlabern, dass man ja ganz einfach 5mal die Woche zum Supermarkt im übernächsten Ort fahren und dort während des jeweils 45minütigen Einkaufs fast sicher immer eine freie Ladesäulen finden könnte und andernfalls mal ganz schnell zum nächsten Schnelllader fahren kann.
Sondern in Vorlage gehen und tatsächlich eine im Prinzip überdimensionierte Ladeinfrastruktur aufbauen, damit jeder VOR dem Kauf eines Elektroautos sehen kann, dass wirklich an jeder Ecke geladen werden kann. (Die ständig belegten kostenlosen Ladesäulen erweisen sich da übrigens als sehr kontraproduktiv!)

Und die Hersteller müssten theoretisch* dafür sorgen, dass die (im Vergleich zum Verbrenner) elendig langen Ladezeiten erheblich verkürzt werden.
*theoretisch, weil ich keine Ahnung habe, ob das praktisch machbar ist.
.... weil aber am Strom gerade niemand etwas verdienen kann, ist das Thema Elektrofahrzeug kein Selbstläufer. Die Chance jedes Einzelnen aber, ganz ohne Zukauf von Energie mobil zu sein, dieses zu WOLLEN ist doch schon eine Motivation, die der Verbrenner niemals erreichen wird, aber gleichzeitig auch das Größte Problem, dadurch wird die Tankstelle für Elektrofahrzeuge zu keiner Goldgrube wie die Tankstellen für Benzin.
Genau! Und daran werden die schönen Visionen von der superkomfortablen blühenden Ladeinfrastruktur-Landschaft wahrscheinlich auch scheitern.
Und damit auch eine darauf aufbauende Elektromobilität.

Wie ich schon öfter schrieb : Bei der - sicher nicht kleinen - Gruppe der Leute, die zu Hause laden können, hauptsächlich im Bereich der Reichweite ihres Akkus unterwegs sind und nur gelegentlich mal auf weiteren Fahrten auf Ladensäulen-Suche gehen müssen wird Elektromobilität sehr wahrscheinlich das System der Zukunft sein.

Aber diese Gruppe braucht keine dermaßen große öffentliche Ladeinfrastruktur.
Also wird diese auch nicht von Energieversorgern aufgebaut und lockt auch keine Nutzer an, die nicht zu Hause laden können.

Also müsste im Prinzip (schon wieder theoretisch) die "Gesellschaft" = der Staat = der Steuerzahler eine großflächige superkomfortable Ladeinfrastuktur nicht nur fordern sondern auch bezahlen, wenn die "Gesellschaft" unbedingt will, dass möglichst alle Mitglieder der Gesellschaft vom Verbrenner aufs Elektroauto umsteigen, um das Weltklima zu retten ;).
Allerdings hat wohl die große Mehrzahl der Gesellschaft zumindest derzeit gar keine Lust, Steuern dafür hinzublättern.
Ohne Steuern keine Ladeinfrastuktur, ohne diese keine flächendeckende E-Mobilität.

(Kleines Beispiel : Sagt der Photovoltaik-Heimgaragenladende BEV-Besitzer "Waaaas, ich bezahle mit meinen Steuern doch keine tausende Ladesäulen für irgendwelche wildfremden Mieter! Was habe ich denn DAVON? ")
Wenn es eh nix wird, mit der Elekrtromobilität, wenn eh niemand gezwungen wird, was genau sind die Ängste der Verbrennerfahrer?
Eventuell davor, dass ihnen trotz vorheriger Beteuerungen doch die Entscheidung zum Verbrenner verboten oder durch sehr hohe Steuern auf Sprit unbezahlbar gemacht wird.

Aber, um mich zu wiederholen die Haupt-"Angst" dürfte darin bestehen, den Sprung ins kalte Wasser zum Elektroauto zu wagen und DANACH zu erkennen, dass man sich damit Probleme aufgehalst hat, die man mit einem Verbrenner überhaupt nicht hätte.

Re: E-Mobilität wird sich nicht durchsetzen

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Blueskin hat geschrieben: [...] Eventuell davor, dass ihnen trotz vorheriger Beteuerungen doch die Entscheidung zum Verbrenner verboten oder durch sehr hohe Steuern auf Sprit unbezahlbar gemacht wird.

Aber, um mich zu wiederholen die Haupt-"Angst" dürfte darin bestehen, den Sprung ins kalte Wasser zum Elektroauto zu wagen und DANACH zu erkennen, dass man sich damit Probleme aufgehalst hat, die man mit einem Verbrenner überhaupt nicht hätte.
Das alles ist schon mal so weit Bestens und von mir akzeptiert. Um aber diese "doch die Entscheidung zum Verbrenner verboten" nicht Realität werden zu lassen (was meiner Firma sicher das Genick brechen würde, und damit meinem Einkommen in der jetzigen Form) müssen die Maßnahmen dem Korridor folgend kontinuierlich den CO2 Ausstoß beim Verkehr zu verringern. Von "jetzt lass mal die Anderen machen" halt ich recht wenig. Das was jetzt schon geht muss unbedingt getan werden. Von so vielen Freiwilligen wie möglich.

Und damit auch dem Problem "den Sprung ins kalte Wasser zum Elektroauto zu wagen und DANACH zu erkennen, dass man sich damit Probleme aufgehalst hat, die man mit einem Verbrenner überhaupt nicht hätte" entgegen zu wirken, weil wenn wir es nicht mit Freiwilligen ausprobieren ist das Risiko dass es nicht funktioniert am Größten. Lass den Freiwilligen diese Erfahrungen machen, lass diese Streiten ob kostenlose Ladesäuen gut oder Böse sind, all diese Erkenntnisse werden später Gold Wert sein.

Niemand soll gezwungen werden um zu steigen wenn dieser ohne eigener Steckdose von einem kostenlosen Irgendetwas beim Aldi abhängig ist. Das wäre Blödsinn.

Und wenn du es umdrehen möchtest, mach das. Alles ok. Man kann mit Fleisch anfangen, mit seinem Heizsystem, mit seinen Urlaubsreisen. Egal. Irgendetwas. Alles ist so gut wie das Andere. Es sollte nur in jedem Segment genug experimentierfreudige einzelne geben um die Lösungen zu validieren und den Weg für die Breite zu schaffen. Auch die PV Freunde sind noch Experimentierfreudig und das ist gut so. Und von all den Veganern muss ich gar nicht sprechen, die mit Experimenten hoffentlich nicht ihre Gesundheit auf das Spiel setzen (wie ein Familie die ihr Kleinkind vegan ernährt hat bis es verhungert ist) sondern es zeigen wie eine ausgewogene Ernährung auch vegan funktioniert. Auch sehr Wichtig, ohne dass ich heute schon auf mein Schwein verzichten müsste. Trotzdem wichtig zum Erkenntnisgewinn. Und wage es nicht, im heutigem Stand der Entwicklung mich auf vegan zu zwingen! Fleisch reduzieren, vegetarisch als Haupternährung, ok. Aber mehr noch nicht (bin wohl von der Ernährung her so etwas wie ein Hybridfahrer...)

Und so wie es Menschen gibt die CO2 frei nach Amerika reisen, vegan leben oder eben wie ich Extrem EV Fahrer sind. Es muss überall die Hybriden dazu geben und die die erst mal abwarten. Weil alles und alle gleichzeitig und experimentell geht nicht.

Und ob sich am Ende des Tages eFuel oder H2 oder BEV oder alles drei im Mix durchsetzt, hängt davon ab was für die Experimentierfreudigen als angenehmstes gefunden wird. Nur theoretisch dazu diskutieren wird uns zu keiner Einigung führen. Einfach das was einem im Moment am Erfolgversprechendsten vorkommt gegen die Widrigkeiten der Pionierzeit einfach machen. Auch auf die Gefahr hin auf das falsche Pferd gesetzt zu haben. Einem Studenten tut es auch weh, wenn seine Diplomarbeit als Ergebnis hatte, die Grundidee der Arbeit funktioniert nicht. Man hat sein Diplom, hat aber bewiesen das etwas nicht geht. Das wünsch ich keinem Studenten und auch nicht all den Elektromobilisten. Aber egal wie es ausgeht, es ist und bleibt ein wichtiger Schritt.
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Re: E-Mobilität wird sich nicht durchsetzen

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Das ist sowieso alles eine Frage des betrachteten Zeithorizonts. Wenn es mal level-5 Autonomie gibt, dann hat man ohne elektrifizierten Stellplatz in der Stadt vermutlich eh kein eigenes Auto mehr - oder man schickt es nachts einfach zum automatisierten Laden irgendwohin...
05/2021 VW ID.3 Pro Business: Hauptfahrzeug
08/2019 Outlander PHEV PLUS: für Restmobilität, sowie Zweitwagen für Kurzstrecken, Anhängerfahrten, oder wenn Allrad vorteilhaft ist

Re: E-Mobilität wird sich nicht durchsetzen

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AbRiNgOi hat geschrieben:
Wenn es eh nix wird, mit der Elekrtromobilität, wenn eh niemand gezwungen wird, was genau sind die Ängste der Verbrennerfahrer?
Der Punkt ist, kein Verbrennerfahrer will E-Autos verbieten, umgekehrt ist es anders, es ist die Politik die immer wieder mit Verbotsforderungen von sich reden macht und E-Auto-Quoten verordnet (in China direkt, in der EU indirekt über Flottenverbräuche), oder zumindest weitere Steuererhöhungen für Kraftstoffe fordert. Damit weckt die Politik eben den Widerstand all derer, die von Elektromobilität nicht überzeugt sind, Autofahren wird sicher nicht billiger, denn das politische Ziel ist weniger Verkehr, nicht mehr. Dazu kommt noch das Thema Arbeitsplätze, viele Regionen leben gut vom Autobau, das alles wird durch E-Mobilität gefährdet.

Was die Ladeinfrastruktur angeht, wenn die Politik das E-Auto will, dann soll sie auch die Voraussetzungen dafür schaffen, warum nicht über die Kommunen und Stadtwerke oder mittels gemeinnützigen GmbHs die kostendeckend arbeiten, würde auch Abzocke an den Ladesäulen unterbinden und einheitliche Standards schaffen.

Ambi Valent hat geschrieben:
Skeptizist hat geschrieben: Wenn Afrika elektrifiziert wird, dann wohl mit Kohle und Öl. Der weltweite Co2 Ausstoß wird in jedem Fall eher weiter steigen als fallen.
Warum sollte das Afrika tun wenn die Erzeugungskosten aus Solar und Wind inzwischen preiwerter sind als aus Kohle und Öl und weiter fallen?

Stromgestehungskosten

Konventionelles Kohlekraftwerk = 100,1 US-Dollar/MWh
Fortgeschrittenes Gas-Kraftwerk = 65,6 US-Dollar/MWh
Photovoltaik = 63,2 US-Dollar/MWh
Windenergie onshore = 59,1 US-Dollar/MWh
Wasserkraft = 61,7 US-Dollar/MWh

Beim Thema Grundlastfähigkeit sind die Afrikaner ja noch etwas leidensfähiger und je preiswerter Wind & Sonne werden umso schneller werden die nötigen Speichermöglichkeiten kommen. Da gibt es ja schon viele gute Forschungen und Entwicklungen.

CO2 Neutralität in Deutschland mit Erzeugung der regenerativen Energie IN Deutschland bis 2050 ist möglich und kein Traum.
Natürlich nicht mit dem Engagement und der Geschwindigkeit der Groko. Aber die wird nicht ewig regieren.
Solar bietet sich in Afrika an, aber wenn es so einfach und vor allem so billig wäre, warum realisiert man es nicht schon längst?

Alles was ich zum Thema gelesen habe, deutet auf einen weiteren Ausbau von Kohlekraft in Schwellenländern hin:

https://orf.at/stories/3131151/

Wenn dann wird in den Industrieländern elektrisch gefahren werden, aber nicht im Busch.
Hybride aller Art sind die Zukunft, reine Batterie-Autos für die Masse sind für mich eine ökonomische und ökologische Sackgasse.

Re: E-Mobilität wird sich nicht durchsetzen

Blueskin
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Skeptizist hat geschrieben:
AbRiNgOi hat geschrieben:
Wenn es eh nix wird, mit der Elekrtromobilität, wenn eh niemand gezwungen wird, was genau sind die Ängste der Verbrennerfahrer?
Der Punkt ist, kein Verbrennerfahrer will E-Autos verbieten, umgekehrt ist es anders, es ist die Politik die immer wieder mit Verbotsforderungen von sich reden macht und E-Auto-Quoten verordnet (in China direkt, in der EU indirekt über Flottenverbräuche), oder zumindest weitere Steuererhöhungen für Kraftstoffe fordert. Damit weckt die Politik eben den Widerstand all derer, die von Elektromobilität nicht überzeugt sind.....
Stimmt!
Der Punkt ist ebenfalls erheblich!

Und wenn das pauschale Kesseltreiben der E-Mobilitäts-Überzeugten gegen diejenigen, die (noch) nicht umsteigen möchten nicht aufhört und diese weiterhin als "Verpester" und "Ewig Gestrige" beschimpft werden, ist die Gefahr groß, dass sie einfach mal eine "ewig vorgestrige" Partei wählen, um diesem Treiben ein Ende zu setzen.... ohne über sonstige Konsequenzen nachzudenken.


Dazu kommt noch das Thema Arbeitsplätze, viele Regionen leben gut vom Autobau, das alles wird durch E-Mobilität gefährdet.
Ja, zumindest betreffend rund um Motor-, Getriebe-, Auspuff-Komponenten etc.
Das Saarland z. B. hätte ohne ZF-Getriebe, Bosch, Eberspächer etc. richtig dicke Arbeitsplatz-Probleme. Das Ende käme wohl wesentlich schneller und radikaler als beim langsam und sozial extrem abgefederten Bergbau.

Was die Ladeinfrastruktur angeht, wenn die Politik das E-Auto will, dann soll sie auch die Voraussetzungen dafür schaffen.....
Ganz meiner Meinung.... so ähnlich wie es mit Straßen ist. Aber dazu habe ich vorhin schon etwas geschrieben.

Außerdem :
Praktisch ist es allerdings so, dass Frau Bundesmutti zwar laut herumtönt, aber Länder, Landkreise, Orte und Stadtteile bereits klarstellen, dass sie sich nicht in ihre Entscheidungen und Investitionen reinreden lassen. Und jeder Kommunalhansel will mitreden, etwas vom Geldsegen abhaben und sich über die Verwendung keine Vorschriften machen lassen. Am Ende geht alles im parteipolitischen Profilierungs-Gezänk unter. (Befürchte ich zumindest)

Re: E-Mobilität wird sich nicht durchsetzen

Horse
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Odanez hat geschrieben: Das kann ich leider bestätigen. Neulich erst Bekannte von uns, haben sich überlegt ein E-Auto zu kaufen. Sollte eine Zoe werden. Ich habe dann eingies an Infos rausgekramt und denen zukommen lassen, vor allem bzgl der VW Aktion den Golf und up so günstig rauszuhauen, aber dann kam irgendwann die Antwort, dass es doch ein Diesel wird. Begründung: Wegen der Kinderarbeit im Kongo. Da ist man echt sprachlos. Ich hab mich zwar schon immer über diesen medialen Quatsch aufgeregt, hätte aber nicht gedacht, dass dies wirklich Leute, die erst ernsthaft mit dem Gedanken spielen ein E-Auto zu kaufen, so umpolt.

Neenee. Kenne genug Leute, die felsenfest der Überzeugung sind, dass wir mit dem E-Auto deutlich schlechter für die Umwelt sind als sie mit ihren Benziner. Und ach ja: Arme Bauern in Bolivien und Kinderarbeit im Kongo und so. Benzin wächst ja am Baum im Hintergarten und wird saisonal gepflückt.

Dann müssen die Bekannten jetzt ganz stark sein, wegen all dem Kobalt, das zum Entschwefeln des - und zwar am laufenden Meter verbrannten Diesels VERbraucht ! wird - im Gegensatz zum einmaligen GE-Brauch für Akkus:
https://graslutscher.de/warum-es-meiste ... hnet-wird/
Ja, Kobaltabbau unter menschenunwürdigen Bedingungen ist ziemlicher Mist, gar keine Frage. Das hat nur irgendwie bislang kaum jemanden gejuckt, bevor das nicht auch in E-Autos verbaut wurde. Zwischen 2005 und 2017 wurden weltweit 1,5 Millionen Tonnen Kobalt gefördert, zum Großteil aus dem Kongo. Davon werden erst seit Kurzem ungefähr fünf Prozent in E-Autos verwendet, zuvor gab es schlicht kaum nennenswerte Stromer auf dem Markt.

Mit den restlichen 95 Prozent haben wir Magnete hergestellt, irgendwelchen Plunder blau gefärbt, Metalle gehärtet und Diesel-Kraftstoffe (!) entschwefelt. Die angeblichen Verfechter von Menschenrechten sind also selbst über Jahrzehnte Nutznießer von billig importiertem Kobalt gewesen und schwingen sich jetzt ... zum Anwalt afrikanischer Kinder auf.

Ferner stammen halt selbst im Kongo mehr als 80 Prozent des Kobalts aus großen, chinesischen und Schweizer Minen, in denen Kinder überhaupt keinen Zutritt haben.

Re: E-Mobilität wird sich nicht durchsetzen

Swissbob
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Köln Bonner hat geschrieben: Wer schon einmal Elektroauto gefahren ist, WILL eigentlich keinen Verbrenner mehr fahren (dessen Fahrgefühl entspricht einem Traktor). Wegen schlechter Verfügbarkeit von Modellen oder nicht passendem Fahrprofil MUSS man aber teilweise noch auf Verbrenner zurückgreifen.
Volle Zustimmung :danke: :thumb:

Mir gehen insbesondere die Vibrationen auf die Nerven.( das Motorgeräusch lässt sich viel leichter dämpfen als die Vibrationen)

Felix Wankel nannte den klassischen Kolbenmotor nicht umsonst Schüttelhuber :lol:

Re: E-Mobilität wird sich nicht durchsetzen

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Horse hat geschrieben:
Dann müssen die Bekannten jetzt ganz stark sein, wegen all dem Kobalt, das zum Entschwefeln des - und zwar am laufenden Meter verbrannten Diesels VERbraucht ! wird - im Gegensatz zum einmaligen GE-Brauch für Akkus:
https://graslutscher.de/warum-es-meiste ... hnet-wird/
Garnichts wird verbraucht: seit Anbeginn der Nutzung von Kobalt in Katalysatoren der Chemischen Industrie wird dieses zu mehr als 99% recycled.

Was viel einfacher ist als das recycling von breitgestreuten Akkuzellen in consumer products.


Gruß SRAM
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