Doch nur Langsam Laden (LL)

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Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

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  • EVplus
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Zuletzt geändert von EVplus am Do 6. Mär 2014, 14:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

eMarkus
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Ich möchte wieder zurück zum Thema kommen - ich hoffe das macht Euch nichts aus.

1) Kosten
Was viele vergessen ist wieviel eine nicht- subventionierte Schnellladung kostet.

https://www.clever.dk/english/charge-on ... s-network/

Der hohe Preis hat Vorteile und Nachteile:
Der Vorteil fürs Netz ist, dass selbst bei riesiger Verbreitung keine Verbrauchsspitzen auftreten werden, da Leute nur schnell laden wenn sie müssen. Ein weiterer Vorteil ist dass bei diesem Tarif leicht die Kraftwerksseite auf beliebige Leistungen ausgebaut werden kann.

2) Machbarkeit von Schnellladestationen
Ich kenne niemanden der privat eine Schnellladestation betreiben kann. Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus mit 8 Parteien und sind mit 100 Ampere für alle angeschlossen. Würde die Wärmepumpe nicht laufen, wären evtl 50KW möglich, ansonsten nicht. Grössere Anschlüsse wie unserer haben sowieso einen Spitzenstromzähler drin, von daher erübrigt sich die "Netzüberlast" Diskussion, da dies Anbieter und Verbraucher sehr schnell im Preis merken.

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

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Echte Schnellladestationen werden zu hause auch kaum benötigt. Mit 22KW sollten wohl die meisten hin kommen.
Schnellladestationen gehören zwischen die Städte oder an stark frequentierte Bereiche in Städten.

Zu Hause bin ich bisher mit den 2,3 KW klar gekommen, aber im Sommer würde ich gern mit mehr PV-Leistung laden, um den Ladevorgang nicht auf mehrere Tage strecken zu müssen bzw, dann doch wieder Nachts laden zu müssen.

Für ein MFH mit 8 Autoladeplätzen wäre es ideal, wenn man zwei Säule mit 22KW und jeweils 4 Typ2 Anschlüssen hätte, welche smart gesteuert werden. D.h. alle stöpseln ihr Auto Abends an, programmieren ein, wann Sie wieviel akkuladestand benötigen und den Rest regelt die Säule.
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

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Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

TeeKay
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Wenn es in Deutschland wirklich Nachfragespitzenprobleme gäbe, weshalb dürfen dann bis heute Versorger in fremden Netzen keine lastabhängige Tarife anbieten und so die Last mit finanziellen Anreizen besser verteilen? Wenn ich in Berlin am Vattenfallnetz hänge aber von EWS Schönau versorgt werde, muss EWS den Strom nach einem Standardlastprofil einkaufen. Ob ich meine Waschmaschine, den Geschirrspüler und das Elektroauto ganz bewusst nachts anwerfe oder nicht, spielt für EWS keine Rolle.
Dateianhänge
Lastprofil_VDEW_H0_Winter.png
Standardlastprofil für Haushalte

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

eMarkus
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Noch ein Beitrag in Bezug auf eDEVIL's Antwort:

Habe vor zwei Jahren die Zustimmung von den anderen Parteien eingeholt und ins gemeinsame Parkhaus 16A blau (Campingstecker) auf meinen Parkplatz legen lassen. Also genau eine LL Methode.

Wir haben 3 Besucherparkplätze (aussen) und wohnen nur 3km von einem grossen Autobahnkreuz weg, also ideal eine semi-öffentliche Ladestation zu betreiben. Noch dazu haben wir in 100km in jede Richtung keine CCS und es ist meines Wissens auch keine in Planung.

Problem 1:
Es wird richtig teuer wenn ich die Wärmepumpe nicht in Griff bekomme, da neue Leitungen (mit aufbaggern) gelegt werden müssten. Leider wird die Wäremepumpe sowohl für Warmwasser als auch Heizung benutzt und beim Warmwasser haben wir im Winter kaum genug Pufferwasser um über die Sperrzeiten drüber zu kommen.

Problem 2:
Wenn ich sehr optimistisch mit 5 bezahlten Ladungen (sehr viel bei wenigen eAutos) pro Woche zu je 10 Euro (sehr hoch, bezahlt mir das einer ?) rechne, davon Stromkosten, einen Beitrag an die anderen Eigentümer, Steuern (als Unternehmung mit Gewinn) mit 4 Euro Gewinn pro Ladung ausgehe, dann darf die Anlage mit Fundament, Kabel, Genehmigung, Wartung etc... nicht mehr als 5000 Euro kosten wenn ich sie in 5 Jahren abbezahlt haben möchte (oder nicht mehr als 10 000 Euro in 10 Jahren). Wann werden Ladestationen in diesen Bereich fallen ?

Problem 3:
Gibt mir der Versorger und die Gemeinde die entsprechenden Genehmigungen ?

Problem 4:
Wir sind zwar nur 3km vom einem grossen Autobahnkreuz weg, dafür gibt es bei uns im Wohngebiet gar nichts. Kein Café, kein Geschäft, nicht mal eine Parkbank. Das nächste Geschäft / Café ist locker 10 Minuten Fussweg entfernt.

Wie denkt Ihr im Forum hier ?

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

franmedia
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eMarkus hat geschrieben:Noch ein Beitrag in Bezug auf eDEVIL's Antwort:
Wie denkt Ihr im Forum hier ?
Erstmal cool, dass du darüber nachdenkst, das zu bauen. Wie du schon sagst, wird es mit der Gewinnerzielungsabsicht wohl schwierig. Wahrscheinlich braucht auch ein dezentrales Stromteilnetz eine gewisse Mindestgröße, damit es sich rechnet. Hab diesen Link dazu gerade gesehen. http://www.fraunhofer.de/de/presse/pres ... rpark.htmlImmerhin tut sich da was.

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

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  • kai
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Hi Leute,

VW Entwicklungschef sagt:

Bis 2016 - 50% mehr Reichweite
Bis 2020 - 300% mehr Reichweite

http://insideevs.com/volkswagen-develop ... -300-2020/

Damit haben sich 3,7kw wohl selbst für den flammendsten Vertreter ab 2020 erledigt. Und bis 2050 ist dann ja noch ein bisschen...

Schätze das BMW ähnlich drauf ist.

Gruß

Kai
Tesla M3 P Midnight Grey, CrOhm Box/22kw, PV seit 2009 mit EV und 9,43 kWp, Tesla PW 2 mit BackupGateway
Skoda CityGo e

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

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Na dann rechnen wir doch mal Hasi, 500000 E-Fahrzeuge von inzwischen einer Million Bestand in Deutschland, alle mit Schnellladern ausgestattet, werden wir im Jahr 2030 eigentlich schon soweit sein ? Die werden dann alle gleichzeitig eingesteckt, was im Verhältnis zu der Million schon sehr viel wäre,eher müsste man da mit ein paar Millionen kalkulieren, und produzieren schlagartig zusätzlich jetzt alle gleichzeitig eine Netzlast von 500000 x 22 kW, da komme ich auf 11 GW.
Ausgeregelt wird das öffentliche Netz so gegenwärtig je nach Lastgang-Tageszeit und Wochentag, Sommer oder Winter, zwischen 25 und 75 GW. Wäre also noch zu stemmen solange nicht alle in der gleichen Sekunde oder Minute eingesteckt werden. Das wird aber so wie es heute aussieht frühestens im Jahr 2030 eintreten , der gegenwärtige Bestand taugt allenfalls für eine Laständerung von nichtmal 100MW eher 10MW die im Netzrauschen untergeht und in 2030 haben wir auch hoffentlich schon genug schnelle Speicher die das problemlos ausregeln können. :)
Zuletzt geändert von bm3 am Do 6. Mär 2014, 20:07, insgesamt 1-mal geändert.
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !
Vectrix VX1, 2009; BMW i3s, 2022; Tesla M3 LR AWD, 2023

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

fdl1409
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Wasser auf meine Mühlen, dieser Faden. Das ist ein ganz wichtiger Aspekt beim Elektroauto. Wo immer möglich müssen die E-Autos netzdienlich laden, sprich die ( fossilen ) Lasttäler in der Nacht und am Wochenende auffüllen.

Betreibe das so mit meinem i-MiEV, fühle mich dabei aber ziemlich einsam. Habe zuletzt vorletzte Nacht geladen, 22:30 eingeschaltet, um 06:00 wurden noch 600 Watt gezogen, um 06:30 war die Ladung beendet. Im Sommer lade ich sonntags auch mal am frühen Nachmittag, weil dann bei hoher PV-Einspeisung nicht erneuerbares Lastminimum herrscht. Schaue gezielt die einschlägigen Portale an, um den fürs Netz besten Ladezeitraum auszuwählen.

Lade bisher mit 10A, und es gab nur 2 Situationen, wo ich gerne mal schneller geladen hätte. Beim i3, den ich im Juni erwarte, will ich erst mal ausprobieren, bei welcher Ladung der beste Wirkungsgrad entsteht. Habe keinen Schnelllader bestellt, die Auswahl ist dann zwischen 6, 9 und 12A.
Im Prinzip darf auch schnell geladen werden - würde mit z.B. 22 kW nachts um 03:17 laden. Beim i3 gefällt mir die Möglichkeit, die Ladezeit zu programmieren. Werde, wenn sich 12A als optimal herausstellt, vorzugsweise zwischen 01:00 und 05:00 laden, also in der tiefen Nacht. Oder bei PV-Überschuß.

Den weit verbreiteten Schnelllade-Hype kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Es darf wirklich nicht passieren, daß irgendwann Millionen Autos zwischen 17:00 und 19:00 nach Hause kommen und dann mit dem Schnelllader in die abendliche Lastspitze hauen. Das ist schlichtweg unmöglich und unverantwortlich.

Schnellladung wird in einigen Jahren sowieso unnötig. Wenn wir erst mal sagen wir 400km Reichweite haben und eine Ladung für eine Woche reicht dann können wir wirklich gezielt Solarüberschüsse aufnehmen oder sonstige Lasttäler glätten. Schnellladung wird nur bei langen Strecken notwendig sein, Stationen an jeder Autobahnraststätte würden das abdecken.

In 10 Jahren haben wir hoffentlich solche Kapazitäten, daß wir sogar zu Lastspitzen Strom einspeisen können. Meine langfristige Perspektive: 50 Millionen Elektroautos mit im Mittel 100 kWh Kapazität. Effiziente Ladung mit maximal 5% Verlust, ebenso effiziente Entladung und Rückspeisung bei Bedarf. Wir können dann im Sommer unseren Bedarf mit 100% PV-Strom abdecken, selbst mehrere trübe Tage lassen sich überbrücken. Im Winter wird es ein paar Wochen geben, an denen GuD-Kraftwerke aushelfen.

Über diese ganze Aufregung über "Schnarchlader" und das Streben nach der schnellstmöglichen Ladung kann ich nur den Kopf schütteln. Nur für Vielfahrer ist das momentan noch ein Thema, alle anderen kommen sehr gut mit sogar einer sehr langsamen Ladung zurecht. Je größer der Akku desto weniger brauchen wir Schnellladung zu Hause. Ein paar Gimmicks, auf die ich sehr warte, sind z.B. die direkte Ladung von PV-Gleichstrom mit variabler Leistung, der Erzeugungskurve folgend.

Grüße
Frank

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

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Hallo Frank,
die ganze Sache geht im Moment noch wie oben geschrieben im Netzrauschen unter. Selbstverständlich kannst du aber die Netzbetreiber jetzt schon tatkräftig unterstützen. :D
Der Weg der Zukunft kann nur heisen V2G, dann ist das auch keine Thema mehr. Das durchschnittliche Auto wird pro Tag eine Stunde bewegt, den Großteil des Rests kann es beim Stehen irgendwo eingesteckt sein.

Viele Grüße:

Klaus
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !
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